Ragnarök 3
Forumsregeln
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§1: Keine aktiven Charaktere werden ohne Einwilligung des Besitzers fremdgesteuert.
§2: Wir schreiben in der ersten Person Präsens.
§3: Overpowerte Charaktere werden nicht geduldet. (Ausnahme: Antagonisten nach Absprache)
§4: Vorhergehenden Posts wird nicht widersprochen!
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- Gralaer
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Re: Ragnarök 3
Godrick
Ich wache in einem ungemütlich Bett auf. Das erste was ich sehe sind Wände aus Stein.
Heute ist der Kampf, ich muss gestehen, etwas aufgeregt bin ich. Es ist eine Weile her seit ich das letzte Mal einen ernsthaften Kampf hatte.
Wie stets jeden morgen frühstücke ich kräftig. Es gibt Schweinsbraten mit Gedöns dazu.
Stetig hört man Bejubel und Geschrei das selbst die dicksten Steinmauern nicht aufhält. Irgendwann muss ich dran sein, ich werde immer hineingerufen. Eine Weile warte ich noch vor meinem leeren Teller, alle anderen die hier sitzen wollen nicht mit mir sprechen, wie immer.
Der Boden ist dreckig, meist mit Blut befleckt. Oft kommen hier verwundete Krieger durch, in der Nähe ist das Krankenzimmer.
„Godrick! Du bist dran!“ ruft einer der vielen Diener die hier umher wandern, wie Geister die nie jemand begraben hat.
Ich folge ihm durch viele steinerne Gänge, Fackeln leuchten den Weg und bergen einige schöne Gravierungen im Stein auf.
Am Ende eines Ganges sehe ich das gewohnte kleine Zimmer. Wo am Ende Ikasirus der Aenameister in einem viel zu großen Stuhl sitzt.
„Setzt dich.“ fordert er mich auf, doch ich bleibe stehen und warte.
„Dann eben nicht.“ er starrt mich an. Sein nussbraunes Gesicht wird nur von seinen giftgrünen Augen übertrumpft. Diese Augen töten.
Er kratzt sich an seiner kleinen Nase und fährt durch seinen vollen Bart mit seiner juwelenbesetzten Hand.
„Dein Gegner ist heute...“
„Kengor Lichtmähne.“ schieße ich hervor um das Gespräch schneller zu beenden.
„Korrekt...woher? Ach egal, ich vertrau dir. Du arbeitest schon lange hier, zwar aus mehr oder weniger gezwungene Umständen, aber ich hab damit nichts zu schaffen, ich hoffe das verstehst du immer noch. Willst du nicht noch was trinken?“
„Ich trinke nicht.“ antworte ich knapp und wusel mir ein Haar aus dem Ohr.
„...leider, vielleicht wärst du dann mal nicht so steif und militärisch...obwohl ich nehm das Zweite zurück, nun geh und mach den Kengor fertig. Ich habe Wetten zu erfüllen.“
Ich verlasse das Büro von Ikasirus und begebe mich sogleich zur Arena.
Wie üblich habe ich keine Wartezeiten, wie die anderen Kämpfer. Ich bin der „Trumpf“, so haben sie mich zumindest genannt als ich hier gelandet bin.
Wer mich besiegt oder gar tötet kommt auf das Luftschiff zu den Trollen. Bloß nicht als normaler Krieger..irgendwas höheres, eigentlich ist es mir egal, ich bin hier um zu sterben.
Ein schmaler Gang und ein Eisentor öffnen den Weg in eine runde Arena, der Boden ist fest und aus Erde. Normalerweise scheinen grelle Lichter in der Arena, aber es ist wohl üblich das wenn ich kämpfe diese aus sind...vielleicht nutzen die das um zu zeigen, jetzt kommt Godrick? Ich weiß es nicht.
„Godrick!? Du bist mein Gegner?“ Kengor Lichtmähne, ich kenne ihn.
„Ha! Möge das heilige Licht dich brechen, reinigen und...ähm...und säubern! Genau!“
Er trägt eine harte Stahlrüstung, vergoldet und mit Silber dekoriert. Majestätischer Anblick doch es mangelt an Bewegungsfreiheit und Stabilität die Zugunsten des Aussehens geopfert wurden. Er trägt einen ebenso goldenen Helm mit aufgeklappten Visier, seine Waffe ein Hammer, Ledergriff, Hammerkopf ist stabil und massiv, weniger hübsch. Sein Schild, rund, goldener Rand silberne Mitte. Sieht aus wie ein Kinderspielzeug.
„...und ich zerre dich vor das göttliche Licht, auf das du ewig brennen wirst für deine Schandtaten, nachdem ich dich besiegt habe...“
Sein rotbrauner Schnauzer wackelt wild umher wie seine Rede. Große Augenbrauen und blaue Augen. Faltiges Gesicht.
Ich geb ihm 14 Sekunden.
„Willkommen, und das herzlich, zu diesem spektakulären Kampf heute in der Arena Silberstein. Es gab heute schon viele Kämpfe in der 13. Arena von Silberstein, doch dieser wird brutaler und wundervoller als jeglicher Kampf in Silberstein und seinen 30. Arenen. Begrüßt, Kengor Silbermähne der schon eine eigene lange und mitreißende Rede geführt hat. Lauscht seinen Worten, saugt sie auf, er war es nämlich der die Schlacht der drei roten Löwen führte, er ist ein Kriegsheld wie man ihn nur aus Märchen und Sagen kennt, ein ehrbarer Mann von großem Ruhm und Ansehen!“
Die Menge jubelt wie wild.
„Aber...heute muss er sich beweisen in einem Kampf gegen einen Dämon, ein Kämpfer dessen Stärke diese Welt nicht gesehen hat, ein Mann, der der Schlächter der Lehrmeister genannt wird. Man fürchtet ihn über das ganze Land und seinen Namen trägt er mit einem Schatten, es ist Godrick!“ Weniger Gejubel.
„Wird Kengor gewinnen, darf er mit dem Schlachtschiffen des Zephyrs gegen die Trolle kämpfen, als ein eigener Kriegsherr befehligt er die Mannschaften zum Sieg gegen die Daimonen der Eiswüste!“
Die Meute in den Plätzen jubelt.
„So beginnt, und spannt uns nicht länger auf die Folter!“ der Barde der die Worte sprach hielt endlich die Klappe.
Kengor klappt sein Visier runter und schlägt dreimal mit dem Hammer gegen sein Schild, er ähnelt einer massiven goldenen Wand.
Ich, in meiner gewohnten ärmlichen Rüstung mit schützenden Metallplatten, ziehe mein Bastardschwert Knirscher. „Diesmal stirbst du Tomas!“ zischte ich.
Mein Schwert wandert in die Vorhut. Langsam bewege ich mich auf Kengor zu und warte ab.
Sein erster Hieb kommt von rechts, ein Unterhau von rechts blockt seinen Angriff, der Aufprall kam hart, ein Schritt vor und mein Ort bohrt sich durch seinen Schild das er sich vor die Brust gesetzt hat. Gewohntes knirschen am Stiel des Hammers und durch das Schild, beinahe wie Bäume sägen. Sofort setze ich eine Finte eines Zwerchhau in Richtung Kopf an, diesen blockt er rasend mit seinem Schild, zu meinem Gunsten, ich wechsle die Richtung des Zwerchhaus und treffe ihn am Kopf. Kengor taumelt beduselt zurück und fast sich neu.
Mein Schwert bewegt sich in den Pflug runter. „Waaaahhh.“ Lichtmähne stürmt auf mich zu, sein Schild voraus. Eine Verhängung schützt mich vorm Hammer, das Schild trifft mich direkt in die linke zentrale Mamillenlinie, ich nutze den Schwung des Schildhiebs und schleudere mich an Kengor vor bei und verpasse ihm wieder einen Zornhau Richtung Nacken und Kopf.
Allein die zwei Schläge veranlassen ihn den Helm abzuwerfen und seine volle rotbraune Mähne zu präsentieren.
„Ich wollte nicht das es soweit kommt, Godrick.“ Kengor macht sich seinen Namen als Paladin, nun weiß ich warum. Sein gesamter Körper fängt an zu leuchten. Ein Lichtelementmagier.
Rüstung, Schild und Hammer blenden, man erkennt nur noch ein Schemen im ganzen Licht.
Ich bereite mich vor und wechsle in die Vorhut. Kaum sichtbar kamen von überall Schläge gedonnert. Die meisten verhänge ich oder streife sie ab, aber viele Treffen mich und meine Schläge und Hiebe treffen ins Leere. So wird das nichts, nutzt er sein Element, nutze ich meins.
Knirscher geht in den Alber, ich tue erschöpft.
„Ha! Nun stirbst du!“ er holt weit über seinen Kopf aus und will mir den Kopf zertrümmern.
Der Hammerkopf fällt mit einem halben Stiel zu Boden und ich stehe im Einhorn, das kknrischen warum diesmal kaum zu hören.
Kengor steht verwundert da: „Wie?...Was? Ich bin Kengor...ähm...Lichtmähne! Roter Löwe des Hauses Hohentann, Ritterorden...und!“ stammelt und zappelt er vor sich hin und fällt zu Boden. Seine Hände streckt er zur Verteidigung aus.
Ich stecke Knirscher zurück in die Scheide.
„Was wird das!?“ höre ich den Barden schreien. Nicht schon wieder...Tomas...nicht schon wieder.
„Es muss jemand sterben!“ brüllt der Barde und die Menge stimmt ihm zu und mault herum. Es sollte ein Kampf werden, keine Exekution. Ein Duell werden, auf Leben und Tod, keine Exekution. Ein Kampf Schwert gegen Schwert, keine Exekution. Keine. Nicht schon wieder, ich habe wieder versagt...wieder…wieder.
Und als könnte der strahlende Paladin Gedanken lesen stand er auf, lies den halben Stiel und seinen Kinderspielzeugschild fallen. Ich sehe wie sein vorher strahlendes Licht verblasst als er durch das Gittertor gelassen wird.
Hondal wird nicht erfreut sein. Oder Ikasirus? Es waren 16 Sekunden...ich werde alt...
Ich wache in einem ungemütlich Bett auf. Das erste was ich sehe sind Wände aus Stein.
Heute ist der Kampf, ich muss gestehen, etwas aufgeregt bin ich. Es ist eine Weile her seit ich das letzte Mal einen ernsthaften Kampf hatte.
Wie stets jeden morgen frühstücke ich kräftig. Es gibt Schweinsbraten mit Gedöns dazu.
Stetig hört man Bejubel und Geschrei das selbst die dicksten Steinmauern nicht aufhält. Irgendwann muss ich dran sein, ich werde immer hineingerufen. Eine Weile warte ich noch vor meinem leeren Teller, alle anderen die hier sitzen wollen nicht mit mir sprechen, wie immer.
Der Boden ist dreckig, meist mit Blut befleckt. Oft kommen hier verwundete Krieger durch, in der Nähe ist das Krankenzimmer.
„Godrick! Du bist dran!“ ruft einer der vielen Diener die hier umher wandern, wie Geister die nie jemand begraben hat.
Ich folge ihm durch viele steinerne Gänge, Fackeln leuchten den Weg und bergen einige schöne Gravierungen im Stein auf.
Am Ende eines Ganges sehe ich das gewohnte kleine Zimmer. Wo am Ende Ikasirus der Aenameister in einem viel zu großen Stuhl sitzt.
„Setzt dich.“ fordert er mich auf, doch ich bleibe stehen und warte.
„Dann eben nicht.“ er starrt mich an. Sein nussbraunes Gesicht wird nur von seinen giftgrünen Augen übertrumpft. Diese Augen töten.
Er kratzt sich an seiner kleinen Nase und fährt durch seinen vollen Bart mit seiner juwelenbesetzten Hand.
„Dein Gegner ist heute...“
„Kengor Lichtmähne.“ schieße ich hervor um das Gespräch schneller zu beenden.
„Korrekt...woher? Ach egal, ich vertrau dir. Du arbeitest schon lange hier, zwar aus mehr oder weniger gezwungene Umständen, aber ich hab damit nichts zu schaffen, ich hoffe das verstehst du immer noch. Willst du nicht noch was trinken?“
„Ich trinke nicht.“ antworte ich knapp und wusel mir ein Haar aus dem Ohr.
„...leider, vielleicht wärst du dann mal nicht so steif und militärisch...obwohl ich nehm das Zweite zurück, nun geh und mach den Kengor fertig. Ich habe Wetten zu erfüllen.“
Ich verlasse das Büro von Ikasirus und begebe mich sogleich zur Arena.
Wie üblich habe ich keine Wartezeiten, wie die anderen Kämpfer. Ich bin der „Trumpf“, so haben sie mich zumindest genannt als ich hier gelandet bin.
Wer mich besiegt oder gar tötet kommt auf das Luftschiff zu den Trollen. Bloß nicht als normaler Krieger..irgendwas höheres, eigentlich ist es mir egal, ich bin hier um zu sterben.
Ein schmaler Gang und ein Eisentor öffnen den Weg in eine runde Arena, der Boden ist fest und aus Erde. Normalerweise scheinen grelle Lichter in der Arena, aber es ist wohl üblich das wenn ich kämpfe diese aus sind...vielleicht nutzen die das um zu zeigen, jetzt kommt Godrick? Ich weiß es nicht.
„Godrick!? Du bist mein Gegner?“ Kengor Lichtmähne, ich kenne ihn.
„Ha! Möge das heilige Licht dich brechen, reinigen und...ähm...und säubern! Genau!“
Er trägt eine harte Stahlrüstung, vergoldet und mit Silber dekoriert. Majestätischer Anblick doch es mangelt an Bewegungsfreiheit und Stabilität die Zugunsten des Aussehens geopfert wurden. Er trägt einen ebenso goldenen Helm mit aufgeklappten Visier, seine Waffe ein Hammer, Ledergriff, Hammerkopf ist stabil und massiv, weniger hübsch. Sein Schild, rund, goldener Rand silberne Mitte. Sieht aus wie ein Kinderspielzeug.
„...und ich zerre dich vor das göttliche Licht, auf das du ewig brennen wirst für deine Schandtaten, nachdem ich dich besiegt habe...“
Sein rotbrauner Schnauzer wackelt wild umher wie seine Rede. Große Augenbrauen und blaue Augen. Faltiges Gesicht.
Ich geb ihm 14 Sekunden.
„Willkommen, und das herzlich, zu diesem spektakulären Kampf heute in der Arena Silberstein. Es gab heute schon viele Kämpfe in der 13. Arena von Silberstein, doch dieser wird brutaler und wundervoller als jeglicher Kampf in Silberstein und seinen 30. Arenen. Begrüßt, Kengor Silbermähne der schon eine eigene lange und mitreißende Rede geführt hat. Lauscht seinen Worten, saugt sie auf, er war es nämlich der die Schlacht der drei roten Löwen führte, er ist ein Kriegsheld wie man ihn nur aus Märchen und Sagen kennt, ein ehrbarer Mann von großem Ruhm und Ansehen!“
Die Menge jubelt wie wild.
„Aber...heute muss er sich beweisen in einem Kampf gegen einen Dämon, ein Kämpfer dessen Stärke diese Welt nicht gesehen hat, ein Mann, der der Schlächter der Lehrmeister genannt wird. Man fürchtet ihn über das ganze Land und seinen Namen trägt er mit einem Schatten, es ist Godrick!“ Weniger Gejubel.
„Wird Kengor gewinnen, darf er mit dem Schlachtschiffen des Zephyrs gegen die Trolle kämpfen, als ein eigener Kriegsherr befehligt er die Mannschaften zum Sieg gegen die Daimonen der Eiswüste!“
Die Meute in den Plätzen jubelt.
„So beginnt, und spannt uns nicht länger auf die Folter!“ der Barde der die Worte sprach hielt endlich die Klappe.
Kengor klappt sein Visier runter und schlägt dreimal mit dem Hammer gegen sein Schild, er ähnelt einer massiven goldenen Wand.
Ich, in meiner gewohnten ärmlichen Rüstung mit schützenden Metallplatten, ziehe mein Bastardschwert Knirscher. „Diesmal stirbst du Tomas!“ zischte ich.
Mein Schwert wandert in die Vorhut. Langsam bewege ich mich auf Kengor zu und warte ab.
Sein erster Hieb kommt von rechts, ein Unterhau von rechts blockt seinen Angriff, der Aufprall kam hart, ein Schritt vor und mein Ort bohrt sich durch seinen Schild das er sich vor die Brust gesetzt hat. Gewohntes knirschen am Stiel des Hammers und durch das Schild, beinahe wie Bäume sägen. Sofort setze ich eine Finte eines Zwerchhau in Richtung Kopf an, diesen blockt er rasend mit seinem Schild, zu meinem Gunsten, ich wechsle die Richtung des Zwerchhaus und treffe ihn am Kopf. Kengor taumelt beduselt zurück und fast sich neu.
Mein Schwert bewegt sich in den Pflug runter. „Waaaahhh.“ Lichtmähne stürmt auf mich zu, sein Schild voraus. Eine Verhängung schützt mich vorm Hammer, das Schild trifft mich direkt in die linke zentrale Mamillenlinie, ich nutze den Schwung des Schildhiebs und schleudere mich an Kengor vor bei und verpasse ihm wieder einen Zornhau Richtung Nacken und Kopf.
Allein die zwei Schläge veranlassen ihn den Helm abzuwerfen und seine volle rotbraune Mähne zu präsentieren.
„Ich wollte nicht das es soweit kommt, Godrick.“ Kengor macht sich seinen Namen als Paladin, nun weiß ich warum. Sein gesamter Körper fängt an zu leuchten. Ein Lichtelementmagier.
Rüstung, Schild und Hammer blenden, man erkennt nur noch ein Schemen im ganzen Licht.
Ich bereite mich vor und wechsle in die Vorhut. Kaum sichtbar kamen von überall Schläge gedonnert. Die meisten verhänge ich oder streife sie ab, aber viele Treffen mich und meine Schläge und Hiebe treffen ins Leere. So wird das nichts, nutzt er sein Element, nutze ich meins.
Knirscher geht in den Alber, ich tue erschöpft.
„Ha! Nun stirbst du!“ er holt weit über seinen Kopf aus und will mir den Kopf zertrümmern.
Der Hammerkopf fällt mit einem halben Stiel zu Boden und ich stehe im Einhorn, das kknrischen warum diesmal kaum zu hören.
Kengor steht verwundert da: „Wie?...Was? Ich bin Kengor...ähm...Lichtmähne! Roter Löwe des Hauses Hohentann, Ritterorden...und!“ stammelt und zappelt er vor sich hin und fällt zu Boden. Seine Hände streckt er zur Verteidigung aus.
Ich stecke Knirscher zurück in die Scheide.
„Was wird das!?“ höre ich den Barden schreien. Nicht schon wieder...Tomas...nicht schon wieder.
„Es muss jemand sterben!“ brüllt der Barde und die Menge stimmt ihm zu und mault herum. Es sollte ein Kampf werden, keine Exekution. Ein Duell werden, auf Leben und Tod, keine Exekution. Ein Kampf Schwert gegen Schwert, keine Exekution. Keine. Nicht schon wieder, ich habe wieder versagt...wieder…wieder.
Und als könnte der strahlende Paladin Gedanken lesen stand er auf, lies den halben Stiel und seinen Kinderspielzeugschild fallen. Ich sehe wie sein vorher strahlendes Licht verblasst als er durch das Gittertor gelassen wird.
Hondal wird nicht erfreut sein. Oder Ikasirus? Es waren 16 Sekunden...ich werde alt...
Faal sosin se laas!
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Ryokina
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- Characters: Ryokina, Arachne, Sasquehama
Re: Ragnarök 3
Sasquehama
Ich sehe weiter zielgerichtet nach vorne in das Volk und lasse mich davon nicht abbringen, bis ich merke, dass ein Raunen durch die Menge geht. Nun packt mich doch ein wenig die Neugierde und ich werfe einen Blick in die Arena unter mir. Überrascht sehe ich, dass der junge Mann plötzlich Bärentatzen hat. Aber… das ist doch… Sollte das möglich sein? Es gibt Bücher darüber, natürlich, aber ich hielt es immer für eine Sage. Ich hätte nie erwartet, dass… dass es wirklich Anima gab!
Mein Blick wandert zurück zu dem Volk und ich gleite mit meiner Hand zu meinem Schwertgriff, falls ein panischer Bürger den Abstand zu den Ratsvorsitzenden durchbrechen will. Mein Nachbar wirft mir einen warnenden Blick zu. Schon klar. Keine Gewalt. Außer ein Bürger lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Ich lasse den Schwertgriff wieder los und warte, mit einem Auge auf dem Volk und mit dem anderen in der Arena. Der Mann verwandelt sich komplett in einen Bären und zerfetzt den Krieger fast bis auf die Knochen. Etwas mitleidig kräusele ich meine Nase, doch zum Glück stoppt der Bär vor dem tödlichen Schlag. Als der Mann sich zurückverwandelt hat, packen ihn Soldaten und bringen ihn weg. Der Krieger wird von einigen Sanitätern abtransportiert. Naja… ob der noch zu retten ist? Danach betreten zwei Mädchen die Arena. Ich höre, wie es still wird in der Arena, doch ich bleibe in meiner Position ohne mich umzusehen. Hinter mir ertönt die Stimme von einem Ratsmitglied:
„Willkommen, willkommen liebe Mitbürger und Fremde der Stadt, liebe Angehörige des Hauses Zephyr und liebe Verbündete. Nach diesem spektakulären Auftakt der 28. Arena unseres geliebten Hauses möchte ich eine Ankündigung machen. Keine Sorge, es wird nicht lange dauern, bevor wir die tapfersten, geschicktesten und stärksten Krieger unseres Landes gegeneinander antreten lassen. Dieses Jahr ist es anders als in den Jahren zuvor. Ein großer Krieg steht uns bevor und unser Haus wird natürlich nicht still daneben sitzen und uns zurückhalten gegen die Daimonen, die Trolle aus dem Eis, die hässlichen Kreaturen ohne Kultur!“
Bei diesen Worten wende ich mich überrascht um und starre zum Rat. Rhelia lächelt nur kühl. Was hat das zu bedeuten? Für einen Moment verliere ich meine Beherrschung und trete einen Schritt auf die Ratsmitglieder zu. Die Vorsitzende beachtet mich nicht. Der Mann der Kaito heißt, hält mich zurück? „Was tust du? Wir müssen auf Position bleiben, hast du das vergessen?“, zischt er leise und ich verfluche mich selbst für meine Dummheit. Also nicke ich bloß, drehe mich wieder um und stelle mich zurück an meinen Platz. Dieses mal bin ich wachsam und lausche auf jedes Geräusch, denn wenn Rhelia meinen Betrug erkannt hat, kann sie jeden Moment einen der anderen Gardisten auf mich hetzen. Wieder ertönen die Worte des Ratsvorsitzenden, doch diesmal bleibe ich ruhig:
„Wir werden nicht tatenlos in Silberstein bleiben und die Menschen in den Hochebenen auf sich alleine gestellt lassen. Deswegen haben wir uns etwas besonderes für heute überlegt. Doch seht selbst! Ehre, wem Ehre gebührt.“
In der Arena erscheint ein gigantischer Troll. Ich unterdrücke einen verächtlichen Blick. Trolle sind gefährliche Mörder und dieses Haus benutzt sie als… Spielzeug? Aus dem Augenwinkel beobachte ich den Kampf der beiden Mädchen mit diesem Wesen, doch auch wenn das eine der Mädchen atemberaubend schnell ist, ist er sonst nicht allzu spektakulär. Ich mustere die beiden soweit es aus der Entfernung geht und schließlich trifft den Troll ein Pfeil in den Schädel und er fällt tot zu Boden. Geschieht ihm Recht. Ich runzele die Stirn als Wachen die Mädchen umzingeln und wegbringen wollen. Was geht hier vor sich? Ich höre, wie das eine der Mädchen laut ruft:
„Ich bin Elevyn, aus dem Hause Zephyr, Windelementarkriegerin und somit wahre Erbin der edlen Position im Rat.“
Die Gardisten tauschen beunruhigte Blicke aus und ich höre Rhelias Stimme hinter mir, doch ich achte nicht mehr auf ihre Worte. Stattdessen bohrt sich mein Blick durch dieses Mädchen. Eine Windelementar? Das würde ihre unglaubliche Geschwindigkeit erklären. Und ihren Rechtsanspruch. Wenn Rhelia wirklich die unrechtmäßige Vorsitzende wäre, dann könnte man sie damit unter Druck setzen… Das Mädchen kümmert mich nicht wirklich, es muss Opfer geben im Kampf gegen die Trolle. Aber vielleicht kann ich Rhelia überzeugen nicht nur die Sieger der Arena, sondern auch eigene Krieger zu der Eiswüste zu schicken. Immerhin brauchen wir so viele Kämpfer wie möglich! Vor allem Krieger, die aus Überzeugung kämpfen. Nicht, weil man sie als Sieger der Arena dazu zwingt. Trolle sind schließlich kein Spielzeug. Ich werfe einen Blick nach hinten. Aber wie komme ich an sie heran? Wenn ich nun aus der Reihe breche und sie anspreche, sind noch immer 8 Gardisten gegen mich. Und die Menge ist zwar unruhig geworden, aber als Tumult reicht das noch nicht aus. Nun, es ist ja erst der zweite Kampf. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas…
Tatsächlich dauert es nicht lange. Unten findet gerade der vierte Kampf statt, ein schmächtiger Zwerg muss gegen eine schnelle Assassine kämpfen, als ich sehe, wie eine Wache sich durch die Menschenmenge arbeitet. Ich erkenne meine Chance und trete einen Schritt vor, um sie vor allen anderen zu empfangen. „Was gibt es?“, frage ich ruhig und die Wache sieht etwas beunruhigt zur Seite. „Nun… die Gefangenen sind entkommen…“, murmelt er und ich kann sehen, dass er sich davor fürchtet diese Nachricht dem Rat zu überbringen. Vermutlich ist er der Rangniedrigste seiner Truppe und wurde deswegen dazu verdonnert die schlechte Nachricht zu überbringen. Ich nicke bloß, wende mich um und trete zielgerichtet auf Rhelia zu. Soweit ich das ganze überblicken kann, sind das ihre Gefangenen, die hier entkommen sind. Zumindest wenn unter den Gefangenen, die die Wache erwähnt hat das Mädchen von eben ist. Ich versuche mein Glück, denn selbst wenn ich mich irre, das Mädchen ist mit Sicherheit festgenommen worden und wenn ich meine Botschaft entsprechend betone, kann ich Rhelia die Information ihrer Flucht unterschieben, selbst wenn es inkorrekt sein mag. Herausstellen würde sich das erst spät und dann konnte ich gut behaupten, dass das ein Missverständnis gewesen sei. Also trete ich zu ihr, beuge mich vor und flüstere: „Die Gefangenen sind geflohen.“ Ich sehe, wie ein unruhiger Blick über Rhelias Gesicht flackert. Offenbar hat dieses Mädchen und somit nun auch ich etwas gegen Rhelia in der Hand. „Und das Mädchen wünscht sie zu sprechen.“ Ich bin noch immer vornüber gebeugt und sehe, wie Rhelias Hände sich um ihren Sitz verkrampfen. „Weißt du, wo sie ist?“, fragt sie zwischen zusammengepressten Zähnen und ich schüttelte den Kopf. Ich stelle mich wieder auf, die Hände hinter dem Rücken verkreuzt und aufrecht, wie eine echte Leibgarde dies tun würde und hoffe, dass Rhelia mir nicht wegen dem vorigen Zwischenfall misstraut. „Sie hat eine Nachricht zurückgelassen, bevor sie floh. Sie verlangt, dass Sie die Tribüne verlassen, um mit ihr zu reden. Alleine. Sonst wird sie das Volk angreifen.“ Ein Lächeln gleitet über mein Gesicht. „Selbstverständlich werdet ihr nicht alleine gehen. Ich werde mich verbergen und Euch zur Hilfe eilen, sofern das nötig sein sollte.“ Rhelia zögert kurz, dann nickt sie und erhebt sich. „Also gut. Ich nehme an, dass das nur eine leere Drohung ist, doch wollen wir einmal sehen, was das Mädchen mir zu sagen hat.“ Sie wirft mir einen Blick zu. „Und danach nehmen wir sie natürlich wieder gefangen.“ Ich nicke bloß gehorsam. „Versteht sich.“ Dann wende ich mich um und laufe voran. Sobald wir die Umzäunung der Leibgarde verlassen haben, führe ich Rhelia in den hinteren Bereich der Tribüne, sodass wir unauffällig zum Abgang kommen. Dabei sind meine Sinne aufmerksam in alle Richtungen gerichtet, doch natürlich geht von dem einfachen Volk keine Gefahrenquelle aus. Ich bin erfreut, dass Rhelia mir so einfach gefolgt ist und warte, bis wir von der Tribüne herab sind. Unten angekommen fragt Rhelia. „Wo also erwartet uns die Gefangene?“ Ich drehe mich zu ihr und zucke mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das wurde mir nicht mitgeteilt. Wir werden wohl hier warten müssen.“ Widerwillen zeigte sich auf Rhelias Gesicht, doch ich ignorierte es. „Dann wird es wohl nötig sein, dass du dich versteckst“, sagte sie, doch ich schüttelte den Kopf. „Später. Doch zunächst habe ich eine Frage an Euch.“ Rhelia runzelt die Stirn und greift an ihren Gürtel. Sie ist also nicht unbewaffnet… Ich bleibe ruhig und entspannt, wende ihr den Kopf zu und frage dann:
„Warum sendet ihr nur die Sieger der Arena zur Eiswüste? Wenn die Trolle wirklich einen Angriff planen, dann werden sie eine große Armee aufbringen. Das letzte mal haben nicht einmal die Truppen aller Menschen ausgereicht und wir brauchten die Hilfe der Elfen und Zwerge. Und jetzt begnügt ihr euch mit einigen wenigen Arenasiegern? Trolle sind kein Spielzeug. Sind die Zwecke, für die ihr eure normalen Truppen benutzt wirklich soviel wichtiger?“ Rhelias Gesicht verfinstert sich. „Es gibt gar kein Treffen, richtig?“ Ich nicke. „Das ist wohl korrekt. Es tut mir leid, dass ich zu diesem Mittel greifen musste, doch ihr habt mir gestern die Audienz verweigert. So musste ich auf andere Weise zu einem Gespräch kommen. In diesem Sinne wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr meine Frage nun beantworten würdet.“ Aus wütenden Augen sieht mich die Vorsitzende an.
„Eure Meinung in allen Ehren, aber der Trollkampf geht uns nichts an. Es sind nicht unsere Mitglieder, die sterben, wenn die Trolle in das Land eindringen. Die kleinen Häuser können das unter sich ausmachen, wir haben bereits genug mit den van Trancys zu kämpfen.“ Ich seufze leise.
„Das ist Euer letztes Wort?“ Rhelia nickt. „Euch ist bewusst, dass euer Rechtsanspruch anfechtbar ist? Wenn Ihr keine Truppen zur Eiswüste schickt, werde ich wohl sehen, ob das Mädchen, das Ihr gefangen nahmt, eher gewillt dazu ist.“ „Sollte das eine Drohung sein, so werde ich sie als ebendies werten und entsprechend mit euch umgehen“, kommt bloß als Antwort zurück, doch ich bleibe ruhig. Mit der rechten Hand greife ich an mein Kopftuch und löse es, ziehe es herab und schüttele mein Haar auf, sodass meine spitzen Ohren zum Vorschein kommen. „Ihr habt den Rat einer Gesandten des Elfenwaldes nicht beachtet. Also werde ich dem rechtmäßigen Erben zu seinem Anspruch verhelfen.“ Ja, eine Gesandte des Elfenwaldes, das bin ich. Dass ich aus eigenen Motiven hier bin, spielt keine Rolle. Jede Elfe sendet sich selbst. Und ich bevorzuge es, wenn meine Worte vor einem Kampf episch klingen. Ohne noch ein weiteres Wort an Rhelia zu wenden, ziehe ich meine beiden Schwerter. Sie zieht ihren Dolch hervor, den sie in einer Zwischenschicht ihres Kleides stecken hat und ich mache mich bereit für den Kampf, als Rhelia ihre Stimme erhebt…
Ich sehe weiter zielgerichtet nach vorne in das Volk und lasse mich davon nicht abbringen, bis ich merke, dass ein Raunen durch die Menge geht. Nun packt mich doch ein wenig die Neugierde und ich werfe einen Blick in die Arena unter mir. Überrascht sehe ich, dass der junge Mann plötzlich Bärentatzen hat. Aber… das ist doch… Sollte das möglich sein? Es gibt Bücher darüber, natürlich, aber ich hielt es immer für eine Sage. Ich hätte nie erwartet, dass… dass es wirklich Anima gab!
Mein Blick wandert zurück zu dem Volk und ich gleite mit meiner Hand zu meinem Schwertgriff, falls ein panischer Bürger den Abstand zu den Ratsvorsitzenden durchbrechen will. Mein Nachbar wirft mir einen warnenden Blick zu. Schon klar. Keine Gewalt. Außer ein Bürger lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Ich lasse den Schwertgriff wieder los und warte, mit einem Auge auf dem Volk und mit dem anderen in der Arena. Der Mann verwandelt sich komplett in einen Bären und zerfetzt den Krieger fast bis auf die Knochen. Etwas mitleidig kräusele ich meine Nase, doch zum Glück stoppt der Bär vor dem tödlichen Schlag. Als der Mann sich zurückverwandelt hat, packen ihn Soldaten und bringen ihn weg. Der Krieger wird von einigen Sanitätern abtransportiert. Naja… ob der noch zu retten ist? Danach betreten zwei Mädchen die Arena. Ich höre, wie es still wird in der Arena, doch ich bleibe in meiner Position ohne mich umzusehen. Hinter mir ertönt die Stimme von einem Ratsmitglied:
„Willkommen, willkommen liebe Mitbürger und Fremde der Stadt, liebe Angehörige des Hauses Zephyr und liebe Verbündete. Nach diesem spektakulären Auftakt der 28. Arena unseres geliebten Hauses möchte ich eine Ankündigung machen. Keine Sorge, es wird nicht lange dauern, bevor wir die tapfersten, geschicktesten und stärksten Krieger unseres Landes gegeneinander antreten lassen. Dieses Jahr ist es anders als in den Jahren zuvor. Ein großer Krieg steht uns bevor und unser Haus wird natürlich nicht still daneben sitzen und uns zurückhalten gegen die Daimonen, die Trolle aus dem Eis, die hässlichen Kreaturen ohne Kultur!“
Bei diesen Worten wende ich mich überrascht um und starre zum Rat. Rhelia lächelt nur kühl. Was hat das zu bedeuten? Für einen Moment verliere ich meine Beherrschung und trete einen Schritt auf die Ratsmitglieder zu. Die Vorsitzende beachtet mich nicht. Der Mann der Kaito heißt, hält mich zurück? „Was tust du? Wir müssen auf Position bleiben, hast du das vergessen?“, zischt er leise und ich verfluche mich selbst für meine Dummheit. Also nicke ich bloß, drehe mich wieder um und stelle mich zurück an meinen Platz. Dieses mal bin ich wachsam und lausche auf jedes Geräusch, denn wenn Rhelia meinen Betrug erkannt hat, kann sie jeden Moment einen der anderen Gardisten auf mich hetzen. Wieder ertönen die Worte des Ratsvorsitzenden, doch diesmal bleibe ich ruhig:
„Wir werden nicht tatenlos in Silberstein bleiben und die Menschen in den Hochebenen auf sich alleine gestellt lassen. Deswegen haben wir uns etwas besonderes für heute überlegt. Doch seht selbst! Ehre, wem Ehre gebührt.“
In der Arena erscheint ein gigantischer Troll. Ich unterdrücke einen verächtlichen Blick. Trolle sind gefährliche Mörder und dieses Haus benutzt sie als… Spielzeug? Aus dem Augenwinkel beobachte ich den Kampf der beiden Mädchen mit diesem Wesen, doch auch wenn das eine der Mädchen atemberaubend schnell ist, ist er sonst nicht allzu spektakulär. Ich mustere die beiden soweit es aus der Entfernung geht und schließlich trifft den Troll ein Pfeil in den Schädel und er fällt tot zu Boden. Geschieht ihm Recht. Ich runzele die Stirn als Wachen die Mädchen umzingeln und wegbringen wollen. Was geht hier vor sich? Ich höre, wie das eine der Mädchen laut ruft:
„Ich bin Elevyn, aus dem Hause Zephyr, Windelementarkriegerin und somit wahre Erbin der edlen Position im Rat.“
Die Gardisten tauschen beunruhigte Blicke aus und ich höre Rhelias Stimme hinter mir, doch ich achte nicht mehr auf ihre Worte. Stattdessen bohrt sich mein Blick durch dieses Mädchen. Eine Windelementar? Das würde ihre unglaubliche Geschwindigkeit erklären. Und ihren Rechtsanspruch. Wenn Rhelia wirklich die unrechtmäßige Vorsitzende wäre, dann könnte man sie damit unter Druck setzen… Das Mädchen kümmert mich nicht wirklich, es muss Opfer geben im Kampf gegen die Trolle. Aber vielleicht kann ich Rhelia überzeugen nicht nur die Sieger der Arena, sondern auch eigene Krieger zu der Eiswüste zu schicken. Immerhin brauchen wir so viele Kämpfer wie möglich! Vor allem Krieger, die aus Überzeugung kämpfen. Nicht, weil man sie als Sieger der Arena dazu zwingt. Trolle sind schließlich kein Spielzeug. Ich werfe einen Blick nach hinten. Aber wie komme ich an sie heran? Wenn ich nun aus der Reihe breche und sie anspreche, sind noch immer 8 Gardisten gegen mich. Und die Menge ist zwar unruhig geworden, aber als Tumult reicht das noch nicht aus. Nun, es ist ja erst der zweite Kampf. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas…
Tatsächlich dauert es nicht lange. Unten findet gerade der vierte Kampf statt, ein schmächtiger Zwerg muss gegen eine schnelle Assassine kämpfen, als ich sehe, wie eine Wache sich durch die Menschenmenge arbeitet. Ich erkenne meine Chance und trete einen Schritt vor, um sie vor allen anderen zu empfangen. „Was gibt es?“, frage ich ruhig und die Wache sieht etwas beunruhigt zur Seite. „Nun… die Gefangenen sind entkommen…“, murmelt er und ich kann sehen, dass er sich davor fürchtet diese Nachricht dem Rat zu überbringen. Vermutlich ist er der Rangniedrigste seiner Truppe und wurde deswegen dazu verdonnert die schlechte Nachricht zu überbringen. Ich nicke bloß, wende mich um und trete zielgerichtet auf Rhelia zu. Soweit ich das ganze überblicken kann, sind das ihre Gefangenen, die hier entkommen sind. Zumindest wenn unter den Gefangenen, die die Wache erwähnt hat das Mädchen von eben ist. Ich versuche mein Glück, denn selbst wenn ich mich irre, das Mädchen ist mit Sicherheit festgenommen worden und wenn ich meine Botschaft entsprechend betone, kann ich Rhelia die Information ihrer Flucht unterschieben, selbst wenn es inkorrekt sein mag. Herausstellen würde sich das erst spät und dann konnte ich gut behaupten, dass das ein Missverständnis gewesen sei. Also trete ich zu ihr, beuge mich vor und flüstere: „Die Gefangenen sind geflohen.“ Ich sehe, wie ein unruhiger Blick über Rhelias Gesicht flackert. Offenbar hat dieses Mädchen und somit nun auch ich etwas gegen Rhelia in der Hand. „Und das Mädchen wünscht sie zu sprechen.“ Ich bin noch immer vornüber gebeugt und sehe, wie Rhelias Hände sich um ihren Sitz verkrampfen. „Weißt du, wo sie ist?“, fragt sie zwischen zusammengepressten Zähnen und ich schüttelte den Kopf. Ich stelle mich wieder auf, die Hände hinter dem Rücken verkreuzt und aufrecht, wie eine echte Leibgarde dies tun würde und hoffe, dass Rhelia mir nicht wegen dem vorigen Zwischenfall misstraut. „Sie hat eine Nachricht zurückgelassen, bevor sie floh. Sie verlangt, dass Sie die Tribüne verlassen, um mit ihr zu reden. Alleine. Sonst wird sie das Volk angreifen.“ Ein Lächeln gleitet über mein Gesicht. „Selbstverständlich werdet ihr nicht alleine gehen. Ich werde mich verbergen und Euch zur Hilfe eilen, sofern das nötig sein sollte.“ Rhelia zögert kurz, dann nickt sie und erhebt sich. „Also gut. Ich nehme an, dass das nur eine leere Drohung ist, doch wollen wir einmal sehen, was das Mädchen mir zu sagen hat.“ Sie wirft mir einen Blick zu. „Und danach nehmen wir sie natürlich wieder gefangen.“ Ich nicke bloß gehorsam. „Versteht sich.“ Dann wende ich mich um und laufe voran. Sobald wir die Umzäunung der Leibgarde verlassen haben, führe ich Rhelia in den hinteren Bereich der Tribüne, sodass wir unauffällig zum Abgang kommen. Dabei sind meine Sinne aufmerksam in alle Richtungen gerichtet, doch natürlich geht von dem einfachen Volk keine Gefahrenquelle aus. Ich bin erfreut, dass Rhelia mir so einfach gefolgt ist und warte, bis wir von der Tribüne herab sind. Unten angekommen fragt Rhelia. „Wo also erwartet uns die Gefangene?“ Ich drehe mich zu ihr und zucke mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das wurde mir nicht mitgeteilt. Wir werden wohl hier warten müssen.“ Widerwillen zeigte sich auf Rhelias Gesicht, doch ich ignorierte es. „Dann wird es wohl nötig sein, dass du dich versteckst“, sagte sie, doch ich schüttelte den Kopf. „Später. Doch zunächst habe ich eine Frage an Euch.“ Rhelia runzelt die Stirn und greift an ihren Gürtel. Sie ist also nicht unbewaffnet… Ich bleibe ruhig und entspannt, wende ihr den Kopf zu und frage dann:
„Warum sendet ihr nur die Sieger der Arena zur Eiswüste? Wenn die Trolle wirklich einen Angriff planen, dann werden sie eine große Armee aufbringen. Das letzte mal haben nicht einmal die Truppen aller Menschen ausgereicht und wir brauchten die Hilfe der Elfen und Zwerge. Und jetzt begnügt ihr euch mit einigen wenigen Arenasiegern? Trolle sind kein Spielzeug. Sind die Zwecke, für die ihr eure normalen Truppen benutzt wirklich soviel wichtiger?“ Rhelias Gesicht verfinstert sich. „Es gibt gar kein Treffen, richtig?“ Ich nicke. „Das ist wohl korrekt. Es tut mir leid, dass ich zu diesem Mittel greifen musste, doch ihr habt mir gestern die Audienz verweigert. So musste ich auf andere Weise zu einem Gespräch kommen. In diesem Sinne wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr meine Frage nun beantworten würdet.“ Aus wütenden Augen sieht mich die Vorsitzende an.
„Eure Meinung in allen Ehren, aber der Trollkampf geht uns nichts an. Es sind nicht unsere Mitglieder, die sterben, wenn die Trolle in das Land eindringen. Die kleinen Häuser können das unter sich ausmachen, wir haben bereits genug mit den van Trancys zu kämpfen.“ Ich seufze leise.
„Das ist Euer letztes Wort?“ Rhelia nickt. „Euch ist bewusst, dass euer Rechtsanspruch anfechtbar ist? Wenn Ihr keine Truppen zur Eiswüste schickt, werde ich wohl sehen, ob das Mädchen, das Ihr gefangen nahmt, eher gewillt dazu ist.“ „Sollte das eine Drohung sein, so werde ich sie als ebendies werten und entsprechend mit euch umgehen“, kommt bloß als Antwort zurück, doch ich bleibe ruhig. Mit der rechten Hand greife ich an mein Kopftuch und löse es, ziehe es herab und schüttele mein Haar auf, sodass meine spitzen Ohren zum Vorschein kommen. „Ihr habt den Rat einer Gesandten des Elfenwaldes nicht beachtet. Also werde ich dem rechtmäßigen Erben zu seinem Anspruch verhelfen.“ Ja, eine Gesandte des Elfenwaldes, das bin ich. Dass ich aus eigenen Motiven hier bin, spielt keine Rolle. Jede Elfe sendet sich selbst. Und ich bevorzuge es, wenn meine Worte vor einem Kampf episch klingen. Ohne noch ein weiteres Wort an Rhelia zu wenden, ziehe ich meine beiden Schwerter. Sie zieht ihren Dolch hervor, den sie in einer Zwischenschicht ihres Kleides stecken hat und ich mache mich bereit für den Kampf, als Rhelia ihre Stimme erhebt…
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Re: Ragnarök 3
???
“Godrick leidet unter einen phsychischen Störung, einer unbekannten wohl bemerkt.“ Ptrar wandte sich auf seinem Sessel. „Einer Art falscher Sortierung von Gedanken. Bislang nenne ich es paralleale Gedanken-Taten Disorientation.“
„Das ergibt keinen Sinn, Ptrar.“
„Sei ruhig da drüben!“ der Professor wirft ein Buch das von Beschaffenheit von Gurken handelt nach dem Störenfried.
„Jedenfalls, habe ich ihn untersucht, besser gesagt mit ihm gesprochen. Lange und über mehrere Tage. Natürlich für ihn gegen Bezahlung.“
Schon wieder wackelt er auf seinem Sessel als würde er eine gemütliche Stelle suchen.
„Es ist interessant, scheinbar verwechselt Godrick Gedanken die ähnlich ablaufen. Heißt, bestreitet er einen Kampf den er schon mal ähnlich bestritten hat, kann es passieren das er den Kampf vor Augen hat den er schon mal hatte, obwohl er gerade in der Gegenwart mit einem ganz anderen kämpft. Das kann in allen möglichen Situationen passieren. Und! Er selber merkt es nicht, er weiß nicht ob er sich gerade in der Gegenwart oder Vergangenheit befindet, Faszinierend, nicht wahr?“
„Ist es nicht!“ ruft wieder derselbe von vorhin.
Ich sitze da, sehe die zwei zornigen Gelehrten und warte bis sie fertig sind.
Godrick
„Er starb also nicht?“ Ikasirus wirkt betrübt, glaube ich zumindest. „Schade, schade...ich hatte auf eine Enthauptung gewettet, aber auch auf deinen Sieg. Also gibt es keine großen Verluste, aber für dich auch kein Geld.“ Der Arenameister von Silberstein krault sich den rabenschwarzen Vollbart, seine Juwelenhand taucht dabei immer wieder auf und ab.
„Ich gebe zu, ich bin enttäuscht, Godrick. Aber werd nicht mürrisch, also nicht mürrischer als du sonst immer bist, hahahahaha! Ach komm, schau mich nicht so an, ich hab direkt einen Auftrag für dich. Gefangene sind entflohen, das wird Rhelia nicht erfreuen, und gerade Rhelia will ich nicht enttäuschen. Meine Augen und Ohren der Arena berichteten mir auch das sie, meine Teure, unterwegs ist. Das gefällt mir nicht, vor allem mit einer unbekannten Leibwache. Ich will nicht das ihr was zustößt, verstanden?“
„Ja...ich kann nur...“ Ikasirus mag es nicht wenn man mehr Informationen gibt als es braucht.“
„Schweig, Rhelia bleibt am Leben und du findest die Entflohenen, das wird eine Untersuchung mit Toten wenns nicht anders geht, verstanden?“ seine Augen blitzen auf und fangen an zu brennen.
„Verstanden.“ bestätigte ich mit einem Kopfnicken.
„Gut, Wache! Geleitet Godrick zu den Zellen.“
„Welche Zellen?“ die Wache scheint erschrocken, womöglich weil sie geschlafen hat.
Ikasirus fasst sich an die Stirn: „Kilhu, schick die Wache in die Arena und führe Godrick zu den Zellen.“ Ein Mann erscheint aus den Schatten, ich habe ihn nicht bemerkt, keine Sekunde.
Ohne Worte tritt er an die schläfrige Wache und packt sie. Dann blickt er mit seinen tiefroten Augen zu mir, ich soll ihm folgen.
Mit einigen weinenden Versuchen sich raus zureden wurde die Wache vor dem Gittertor zur Arena abgeliefert und ich folge Kilhu weiter.
Er ist etwas kleiner als ich, trägt eine schwarze Lederrüstung und zwei Scimitars an der rechten Hüfte. Sein Gesicht wird vollständig bis auf die Augen von einem ebenfalls schwarzen Tuch bedeckt. Ein Wendler, eindeutig.
Schweigend laufen wir durch die steinernen Gänge immer tiefer bis zum Kerker.
Ich rieche Blut. Ein paar Gänge weiter sehe ich auch warum. Einige tote Wächter und offene Gefängnistüren.
Kniend sehe ich mir die Toten an. Schnitte und Stiche konnte ich an den Wachen feststellen. Nur tote Wachen. Keine Toten unter den Flüchtigen, sie hatten Hilfe von außen, professionelle Hilfe wie es scheint. Die Wachen wurden mit nur einem Treffer getötet.
„Wer war hier alles eingesperrt?“ blickend zu Kilhu, der schon beim Inventarbuch des Gefängnis steht und liest. „Hans, Der Koch, Nigel, Ick, Drechsler, Finnda und ein unfertiger Name Elev...mehr steht da nicht.“ Kilhu schließt das Buch. „Elev...Elevyn? Sie hatte für etwas Aufregung gesorgt heute.“ der schwarze Krieger tritt näher. „Windelementarkriegerin und wohl wahre Erbin und sowas“ Kilhu hat so einen arroganten Ton in seiner Stimme der mir schon eine Weile auf die Nerven geht.
„Noch mehr von ihnen...“ murmle ich vor mir. „Führt uns das irgendwo hin?“
„Nicht wirklich, aber lass das „uns“ raus. Das ist dein Auftrag.“ trotz der Aussage sieht er nachdenklich aus.
„Rhelia bedeutet Ikasirus wirklich viel, ich sah sie vorhin mit der Leibwache verschwinden. Ein weiser Mann sprach mal: „Führt ein Pfad ins Dunkle, so gehe weiter, bis Licht kommt" Folge also der nächsten Spur. Viel Erfolg!“ und so verschwindet der Schatten in den Gängen. Ein Glück hab ich ihn nicht als Feind, er scheint einer der wirklich guten Wendler zu sein. Ein Meuchelmörder und seine Arroganz macht ihn noch gefährlicher.
Kurzzeitig verirrte ich mich in den endlosen Gängen. Ich folgte dem Gejubel und gelange zu den obersten Sitzplätzen des Arenarings und tatsächlich war Rhelia nicht auf ihrem prachtvoll gemütlichen Thron. Verdammt! Wenn sie stirbt versage ich, schon wieder!
Ohne Mitleid preschend durch die Zuschauertribüne gelangte ich an den Leibwachenzaun der mich dann komisch beäugte.
„Lasst mich durch!“ die nächste Wache schubste ich zur Seite ohne auch nur auf eine Antwort zu warten.
„Halt, Godrick!“ schreit derjenige mit dem größten Busch auf dem Kopf.
„Niemand darf sich Rhelia nähern, auch nicht du!“ die Spitze des Speers deutete auf mich.
„Idioten!“ brüll ich. „Und wer lässt dann eine Unbekannte die hohe Herrin verschleppen?“
„Unbekannte?“ der Hauptmann der Leibgarde glotzt. „Wir haben keine...“ ich schlage ihm direkt in Visier und er fällt um, man wird wohl nie wissen was er sagen wollte.
„Wo ist sie?“ fragend und schauend auf die restlichen Wächter. Bis einer hinter die Tribüne deutet.
Mit dem ganzen Gefolge der Leibwache stürmen wir die hinteren Bereiche der Tribüne.
„Ihr das lang, ihr kommt mit mir!“
Das ist nicht gut! Nicht schon wieder, das passiert nicht wieder! Brigitte!
„...zu seinem Anspruch verhelfen.“ erlausche ich von rechts. Meine Schritte werden weiter und stampfender.
„Brigitte!“ brülle ich aus meinem tiefsten Inneren.
Hinter der nächsten Ecke, sah ich dann eine verkleidete Leibwache und Rhelia, beide kampfbereit.
Ich ziehe Knirscher hervor. „Keiner bewegt sich!" Der Hauptmann der Leibwache ist wieder da, und sorgt für Ordnung.
„Ergreift sie!“ deutend auf die Verkleidete.
“Godrick leidet unter einen phsychischen Störung, einer unbekannten wohl bemerkt.“ Ptrar wandte sich auf seinem Sessel. „Einer Art falscher Sortierung von Gedanken. Bislang nenne ich es paralleale Gedanken-Taten Disorientation.“
„Das ergibt keinen Sinn, Ptrar.“
„Sei ruhig da drüben!“ der Professor wirft ein Buch das von Beschaffenheit von Gurken handelt nach dem Störenfried.
„Jedenfalls, habe ich ihn untersucht, besser gesagt mit ihm gesprochen. Lange und über mehrere Tage. Natürlich für ihn gegen Bezahlung.“
Schon wieder wackelt er auf seinem Sessel als würde er eine gemütliche Stelle suchen.
„Es ist interessant, scheinbar verwechselt Godrick Gedanken die ähnlich ablaufen. Heißt, bestreitet er einen Kampf den er schon mal ähnlich bestritten hat, kann es passieren das er den Kampf vor Augen hat den er schon mal hatte, obwohl er gerade in der Gegenwart mit einem ganz anderen kämpft. Das kann in allen möglichen Situationen passieren. Und! Er selber merkt es nicht, er weiß nicht ob er sich gerade in der Gegenwart oder Vergangenheit befindet, Faszinierend, nicht wahr?“
„Ist es nicht!“ ruft wieder derselbe von vorhin.
Ich sitze da, sehe die zwei zornigen Gelehrten und warte bis sie fertig sind.
Godrick
„Er starb also nicht?“ Ikasirus wirkt betrübt, glaube ich zumindest. „Schade, schade...ich hatte auf eine Enthauptung gewettet, aber auch auf deinen Sieg. Also gibt es keine großen Verluste, aber für dich auch kein Geld.“ Der Arenameister von Silberstein krault sich den rabenschwarzen Vollbart, seine Juwelenhand taucht dabei immer wieder auf und ab.
„Ich gebe zu, ich bin enttäuscht, Godrick. Aber werd nicht mürrisch, also nicht mürrischer als du sonst immer bist, hahahahaha! Ach komm, schau mich nicht so an, ich hab direkt einen Auftrag für dich. Gefangene sind entflohen, das wird Rhelia nicht erfreuen, und gerade Rhelia will ich nicht enttäuschen. Meine Augen und Ohren der Arena berichteten mir auch das sie, meine Teure, unterwegs ist. Das gefällt mir nicht, vor allem mit einer unbekannten Leibwache. Ich will nicht das ihr was zustößt, verstanden?“
„Ja...ich kann nur...“ Ikasirus mag es nicht wenn man mehr Informationen gibt als es braucht.“
„Schweig, Rhelia bleibt am Leben und du findest die Entflohenen, das wird eine Untersuchung mit Toten wenns nicht anders geht, verstanden?“ seine Augen blitzen auf und fangen an zu brennen.
„Verstanden.“ bestätigte ich mit einem Kopfnicken.
„Gut, Wache! Geleitet Godrick zu den Zellen.“
„Welche Zellen?“ die Wache scheint erschrocken, womöglich weil sie geschlafen hat.
Ikasirus fasst sich an die Stirn: „Kilhu, schick die Wache in die Arena und führe Godrick zu den Zellen.“ Ein Mann erscheint aus den Schatten, ich habe ihn nicht bemerkt, keine Sekunde.
Ohne Worte tritt er an die schläfrige Wache und packt sie. Dann blickt er mit seinen tiefroten Augen zu mir, ich soll ihm folgen.
Mit einigen weinenden Versuchen sich raus zureden wurde die Wache vor dem Gittertor zur Arena abgeliefert und ich folge Kilhu weiter.
Er ist etwas kleiner als ich, trägt eine schwarze Lederrüstung und zwei Scimitars an der rechten Hüfte. Sein Gesicht wird vollständig bis auf die Augen von einem ebenfalls schwarzen Tuch bedeckt. Ein Wendler, eindeutig.
Schweigend laufen wir durch die steinernen Gänge immer tiefer bis zum Kerker.
Ich rieche Blut. Ein paar Gänge weiter sehe ich auch warum. Einige tote Wächter und offene Gefängnistüren.
Kniend sehe ich mir die Toten an. Schnitte und Stiche konnte ich an den Wachen feststellen. Nur tote Wachen. Keine Toten unter den Flüchtigen, sie hatten Hilfe von außen, professionelle Hilfe wie es scheint. Die Wachen wurden mit nur einem Treffer getötet.
„Wer war hier alles eingesperrt?“ blickend zu Kilhu, der schon beim Inventarbuch des Gefängnis steht und liest. „Hans, Der Koch, Nigel, Ick, Drechsler, Finnda und ein unfertiger Name Elev...mehr steht da nicht.“ Kilhu schließt das Buch. „Elev...Elevyn? Sie hatte für etwas Aufregung gesorgt heute.“ der schwarze Krieger tritt näher. „Windelementarkriegerin und wohl wahre Erbin und sowas“ Kilhu hat so einen arroganten Ton in seiner Stimme der mir schon eine Weile auf die Nerven geht.
„Noch mehr von ihnen...“ murmle ich vor mir. „Führt uns das irgendwo hin?“
„Nicht wirklich, aber lass das „uns“ raus. Das ist dein Auftrag.“ trotz der Aussage sieht er nachdenklich aus.
„Rhelia bedeutet Ikasirus wirklich viel, ich sah sie vorhin mit der Leibwache verschwinden. Ein weiser Mann sprach mal: „Führt ein Pfad ins Dunkle, so gehe weiter, bis Licht kommt" Folge also der nächsten Spur. Viel Erfolg!“ und so verschwindet der Schatten in den Gängen. Ein Glück hab ich ihn nicht als Feind, er scheint einer der wirklich guten Wendler zu sein. Ein Meuchelmörder und seine Arroganz macht ihn noch gefährlicher.
Kurzzeitig verirrte ich mich in den endlosen Gängen. Ich folgte dem Gejubel und gelange zu den obersten Sitzplätzen des Arenarings und tatsächlich war Rhelia nicht auf ihrem prachtvoll gemütlichen Thron. Verdammt! Wenn sie stirbt versage ich, schon wieder!
Ohne Mitleid preschend durch die Zuschauertribüne gelangte ich an den Leibwachenzaun der mich dann komisch beäugte.
„Lasst mich durch!“ die nächste Wache schubste ich zur Seite ohne auch nur auf eine Antwort zu warten.
„Halt, Godrick!“ schreit derjenige mit dem größten Busch auf dem Kopf.
„Niemand darf sich Rhelia nähern, auch nicht du!“ die Spitze des Speers deutete auf mich.
„Idioten!“ brüll ich. „Und wer lässt dann eine Unbekannte die hohe Herrin verschleppen?“
„Unbekannte?“ der Hauptmann der Leibgarde glotzt. „Wir haben keine...“ ich schlage ihm direkt in Visier und er fällt um, man wird wohl nie wissen was er sagen wollte.
„Wo ist sie?“ fragend und schauend auf die restlichen Wächter. Bis einer hinter die Tribüne deutet.
Mit dem ganzen Gefolge der Leibwache stürmen wir die hinteren Bereiche der Tribüne.
„Ihr das lang, ihr kommt mit mir!“
Das ist nicht gut! Nicht schon wieder, das passiert nicht wieder! Brigitte!
„...zu seinem Anspruch verhelfen.“ erlausche ich von rechts. Meine Schritte werden weiter und stampfender.
„Brigitte!“ brülle ich aus meinem tiefsten Inneren.
Hinter der nächsten Ecke, sah ich dann eine verkleidete Leibwache und Rhelia, beide kampfbereit.
Ich ziehe Knirscher hervor. „Keiner bewegt sich!" Der Hauptmann der Leibwache ist wieder da, und sorgt für Ordnung.
„Ergreift sie!“ deutend auf die Verkleidete.
Faal sosin se laas!
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Coragna
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Re: Ragnarök 3
Elevyn
Die Tür schließt sich mit einem endgültigem Knall hinter mir. Ich stemme mich immer noch mit meinem ganzen Gewicht gegen die Wachen, doch sie haben mich fest im Griff. Ich schaffe es kaum die mich wieder zu fassen, wie hinter einem Schleier bemerke ich den blonden Kerl von vorhin, der mit dem verletzen Arm. Er ist an eine Wand gekettet und sieht sehr mitgenommen aus. Ich sehe mich verzweifelt nach einem Ausweg um, als eine der Wachen plötzlich von einem Schatten angefallen wird. Es sieht so aus als wäre es aus einer der Türen gekommen und erst einige Sekunden später, als die erste Wache schon blutend und sterbend auf dem Boden liegt, erkenne ich eine kleine, schwarzhaarige Gestalt, die auch mit der zweiten Wache kurzen Prozess macht. Zwei andere Kerle stürmen auf die beiden Wachen neben mir zu und endlich löst sich ihr Griff. Wenige Atemzüge später ist der Kampf vorbei und ich stehe etwas ratlos in der Mitte. So viele Tote habe ich noch nie an einem Tag gesehen.
Das Mädchen mit dem strähnigen langem Haar blickt mich mit leuchtenden, gelben Augen an. Ihre Bewegungen erinnern mich an die einer Katze und es ist offensichtlich, dass sie es war, die die Schatten kontrolliert hat. Ich habe auch noch nie wirklich einen anderen Elementarkrieger gesehen. Ihre Augen blitzen als sie erst mich und dann den Mann, der sich inzwischen aus seinen Fesseln befreien konnte, kurz ansieht. „Wenn ihr das nicht erklären wollt, würde ich vorschlagen, ihr rennt uns hinterher!“ Dann dreht sich sich um, hebt flink ihre Dolche auf und sprintet ihren Freunden hinterher, die sich schon aus dem Staub gemacht haben. Ich blicke kurz zu dem Mann und zu der Tür, aber es gibt nichts was ich unter diesen Umständen hier für Mhara tun kann. Ich laufe dem Mann hinterher, der schon los gerannt ist.
Es dauert nicht lange bis ich sie einholen. Eine patrouillierende Wache hindert uns am Weiterkommen. Gebannt linsen die Männer, die an der Seite von der Schattenelementarkriegerin gekämpft haben, um die Ecke und beobachten etwas. Ich höre zwei Leute miteinander reden, und schließlich geht die Wache weiter. Die anderen atmen erleichtert aus und ich sehe, dass es der Mann mit dem verletzten Arm war, der die Wache irgendwie überzeugt hat ihn laufen zu lassen. Er wendet sich uns zu und beginnt sich vorzustellen.
„Ich danke euch, dass ihr mich befreit habt! Eigentlich hat man mir gesagt, dass ich frei bin, wenn ich den Kampf gewinne, aber ich bin wohl durchgedreht.“ Oh je, durchgedreht? Was er wohl damit meint? Er scheint kein gewöhnlicher Kämpfer gewesen zu sein, wenn er direkt nach dem Kampf in Ketten gelegt wurde.
„Wir sollten gehen, die Informationen des Wachmanns sind mein Dank an euch. Eine Bitte hätte ich noch: Bitte lasst mich euch bis zum Ausgang begleiten. Etwas kämpfen kann ich.“
Bevor irgendjemand etwas antworten kann, ertönen laute Männerschritte aus der Ferne. Ich atme tief durch und wende mich an die kleine Elfe mit den Katzenaugen. „Kannst du uns alle verstecken mit deinen Schatten? Oder müssen wir kämpfen?“
„Nein, es ist zu hell hier. Entweder wir finden einen freien Weg, oder wir müssen uns den Weg freikämpfen.“ antwortet sie mir.
„Dann sollten wir uns beeilen. Wenn wir hier stehen bleiben, finden sie uns garantiert.“
Der blutige Kämpfer geht voran und erklärt. „Wenn wir diesen Gang folgen kommen wir bis zum Treppenhaus. Laut der Wache sollen wir die Treppe runter und einmal links abbiegen, dann sind wir in der Nähe der Unterkünfte und Haupthalle.“ Etwas bringt ihn aber zu zweifeln. „... es könnte bis zum Ende der Treppe einfach werden aber danach...“
Ich laufe ihm hinterher und auch die Elfe mit ihren Verbündeten folgen uns. Der Wind dämpft meine Schritte, aber irgendjemand mit so vielen Leuten auf einmal sind wir eh viel zu laut und so gebe ich das bald darauf auf. Wir beeilen uns sehr, dann die Schritte hinter uns werden immer lauter. Schon bald kommen wir an einer Spindeltreppe an und wir eilen sie hinunter. Danach geht es nach links in einem dunklen Gang weiter, ich überhole den verletzen Mann.
„Wenn dort vorne die Unterkünfte sind, können wir versuchen uns unter das Volk zu mischen.“ schlage ich vor, doch ein Kerl mit dickem Rauschbart schüttelt den Kopf.
„Sogar die Wachen haben unseren Freund hier erkannt.“ er nickt dem Verletzen zu. „Wir müssen uns etwas besseres überlegen. Inzwischen wissen die Wachen bestimmt auch schon Bescheid, dass wir geflohen sind und suchen nach uns.“
An einer weiteren Abzweigung halten wir inne. Ich spähe um die Ecke und sehe Licht am Ende des Ganges. Laute, aufgeregte Stimmen dringen zu uns hinüber und ich höre wieder Schritte, auch wenn ich nicht so genau einordnen kann, wo sie herkommen. Ich deute stumm auf eine Tür, die ein Stück links entlang des Gangs einen Spalt weit offen steht. Gerade als der bärtige Mann mir widersprechen will, geht plötzlich das Licht an. Ich zucke zusammen, fahre herum und kann deutlich hören wie bewaffnete Männer sich nähern. Die anderen schauen sich erschrocken an und rennen dann hastig Richtung Tür. Mit einer Handbewegung lasse ich sie auffliegen, warte kurz bis unsere Gruppe durch gerannt ist und schließe sie dann eilig. Hoffentlich hat das niemand gesehen....
Der Gang ist nicht lang und hinter der nächsten Tür ist eine riesige Halle, fast genauso groß wie die, wo wir auf den Beginn der Arenakämpfe gewartet haben. Nur ist diese Halle nicht mit kampflustigen, bis zu den Zähnen bewaffneten Menschen gefüllt sondern mit ganzen Reihen an Käfigen, in denen hunderte wilde Tiere gefangen sind. Ich schaue direkt in die Augen eines riesigen weißen Tigers. Der Käfig daneben wird von einem Bären mit zotteligen Fell bewohnt. Ich kann Schlangen und Krokodile erkennen, Pferde, alle Arten an Raubkatzen und sogar einen Elefanten, der mit blutroter Farbe angemalt wurde. Das hier müssen die Tiere sein, die bei den Kämpfen eingesetzt werden. Es stinkt furchtbar in dem gesamten Raum und es ist viel zu warm.
Ich schaue zu meinen Begleitern, die genauso wie ich etwas aus der Puste scheinen. Ich sehe aber wie sich in unser aller Augen eine ähnliche Idee abzeichnet.
„Wie viele Schlösser kriegen wir auf bevor uns die Wachen erreichen?“
Die Tür schließt sich mit einem endgültigem Knall hinter mir. Ich stemme mich immer noch mit meinem ganzen Gewicht gegen die Wachen, doch sie haben mich fest im Griff. Ich schaffe es kaum die mich wieder zu fassen, wie hinter einem Schleier bemerke ich den blonden Kerl von vorhin, der mit dem verletzen Arm. Er ist an eine Wand gekettet und sieht sehr mitgenommen aus. Ich sehe mich verzweifelt nach einem Ausweg um, als eine der Wachen plötzlich von einem Schatten angefallen wird. Es sieht so aus als wäre es aus einer der Türen gekommen und erst einige Sekunden später, als die erste Wache schon blutend und sterbend auf dem Boden liegt, erkenne ich eine kleine, schwarzhaarige Gestalt, die auch mit der zweiten Wache kurzen Prozess macht. Zwei andere Kerle stürmen auf die beiden Wachen neben mir zu und endlich löst sich ihr Griff. Wenige Atemzüge später ist der Kampf vorbei und ich stehe etwas ratlos in der Mitte. So viele Tote habe ich noch nie an einem Tag gesehen.
Das Mädchen mit dem strähnigen langem Haar blickt mich mit leuchtenden, gelben Augen an. Ihre Bewegungen erinnern mich an die einer Katze und es ist offensichtlich, dass sie es war, die die Schatten kontrolliert hat. Ich habe auch noch nie wirklich einen anderen Elementarkrieger gesehen. Ihre Augen blitzen als sie erst mich und dann den Mann, der sich inzwischen aus seinen Fesseln befreien konnte, kurz ansieht. „Wenn ihr das nicht erklären wollt, würde ich vorschlagen, ihr rennt uns hinterher!“ Dann dreht sich sich um, hebt flink ihre Dolche auf und sprintet ihren Freunden hinterher, die sich schon aus dem Staub gemacht haben. Ich blicke kurz zu dem Mann und zu der Tür, aber es gibt nichts was ich unter diesen Umständen hier für Mhara tun kann. Ich laufe dem Mann hinterher, der schon los gerannt ist.
Es dauert nicht lange bis ich sie einholen. Eine patrouillierende Wache hindert uns am Weiterkommen. Gebannt linsen die Männer, die an der Seite von der Schattenelementarkriegerin gekämpft haben, um die Ecke und beobachten etwas. Ich höre zwei Leute miteinander reden, und schließlich geht die Wache weiter. Die anderen atmen erleichtert aus und ich sehe, dass es der Mann mit dem verletzten Arm war, der die Wache irgendwie überzeugt hat ihn laufen zu lassen. Er wendet sich uns zu und beginnt sich vorzustellen.
„Ich danke euch, dass ihr mich befreit habt! Eigentlich hat man mir gesagt, dass ich frei bin, wenn ich den Kampf gewinne, aber ich bin wohl durchgedreht.“ Oh je, durchgedreht? Was er wohl damit meint? Er scheint kein gewöhnlicher Kämpfer gewesen zu sein, wenn er direkt nach dem Kampf in Ketten gelegt wurde.
„Wir sollten gehen, die Informationen des Wachmanns sind mein Dank an euch. Eine Bitte hätte ich noch: Bitte lasst mich euch bis zum Ausgang begleiten. Etwas kämpfen kann ich.“
Bevor irgendjemand etwas antworten kann, ertönen laute Männerschritte aus der Ferne. Ich atme tief durch und wende mich an die kleine Elfe mit den Katzenaugen. „Kannst du uns alle verstecken mit deinen Schatten? Oder müssen wir kämpfen?“
„Nein, es ist zu hell hier. Entweder wir finden einen freien Weg, oder wir müssen uns den Weg freikämpfen.“ antwortet sie mir.
„Dann sollten wir uns beeilen. Wenn wir hier stehen bleiben, finden sie uns garantiert.“
Der blutige Kämpfer geht voran und erklärt. „Wenn wir diesen Gang folgen kommen wir bis zum Treppenhaus. Laut der Wache sollen wir die Treppe runter und einmal links abbiegen, dann sind wir in der Nähe der Unterkünfte und Haupthalle.“ Etwas bringt ihn aber zu zweifeln. „... es könnte bis zum Ende der Treppe einfach werden aber danach...“
Ich laufe ihm hinterher und auch die Elfe mit ihren Verbündeten folgen uns. Der Wind dämpft meine Schritte, aber irgendjemand mit so vielen Leuten auf einmal sind wir eh viel zu laut und so gebe ich das bald darauf auf. Wir beeilen uns sehr, dann die Schritte hinter uns werden immer lauter. Schon bald kommen wir an einer Spindeltreppe an und wir eilen sie hinunter. Danach geht es nach links in einem dunklen Gang weiter, ich überhole den verletzen Mann.
„Wenn dort vorne die Unterkünfte sind, können wir versuchen uns unter das Volk zu mischen.“ schlage ich vor, doch ein Kerl mit dickem Rauschbart schüttelt den Kopf.
„Sogar die Wachen haben unseren Freund hier erkannt.“ er nickt dem Verletzen zu. „Wir müssen uns etwas besseres überlegen. Inzwischen wissen die Wachen bestimmt auch schon Bescheid, dass wir geflohen sind und suchen nach uns.“
An einer weiteren Abzweigung halten wir inne. Ich spähe um die Ecke und sehe Licht am Ende des Ganges. Laute, aufgeregte Stimmen dringen zu uns hinüber und ich höre wieder Schritte, auch wenn ich nicht so genau einordnen kann, wo sie herkommen. Ich deute stumm auf eine Tür, die ein Stück links entlang des Gangs einen Spalt weit offen steht. Gerade als der bärtige Mann mir widersprechen will, geht plötzlich das Licht an. Ich zucke zusammen, fahre herum und kann deutlich hören wie bewaffnete Männer sich nähern. Die anderen schauen sich erschrocken an und rennen dann hastig Richtung Tür. Mit einer Handbewegung lasse ich sie auffliegen, warte kurz bis unsere Gruppe durch gerannt ist und schließe sie dann eilig. Hoffentlich hat das niemand gesehen....
Der Gang ist nicht lang und hinter der nächsten Tür ist eine riesige Halle, fast genauso groß wie die, wo wir auf den Beginn der Arenakämpfe gewartet haben. Nur ist diese Halle nicht mit kampflustigen, bis zu den Zähnen bewaffneten Menschen gefüllt sondern mit ganzen Reihen an Käfigen, in denen hunderte wilde Tiere gefangen sind. Ich schaue direkt in die Augen eines riesigen weißen Tigers. Der Käfig daneben wird von einem Bären mit zotteligen Fell bewohnt. Ich kann Schlangen und Krokodile erkennen, Pferde, alle Arten an Raubkatzen und sogar einen Elefanten, der mit blutroter Farbe angemalt wurde. Das hier müssen die Tiere sein, die bei den Kämpfen eingesetzt werden. Es stinkt furchtbar in dem gesamten Raum und es ist viel zu warm.
Ich schaue zu meinen Begleitern, die genauso wie ich etwas aus der Puste scheinen. Ich sehe aber wie sich in unser aller Augen eine ähnliche Idee abzeichnet.
„Wie viele Schlösser kriegen wir auf bevor uns die Wachen erreichen?“
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Re: Ragnarök 3
Irrin
“Ich denke, ihr solltet uns folgen. Abt Kolja wäre sich sicher gerne im Klaren darüber, wer hier wen zur Grenze bringt.”
Folgen? Wohin? Ich will schon fragen, doch im letzten Moment halte ich mich zurück. Ich bin hier gefangen und spreche keine Menschensprache, ich habe hier nichts zu fragen. Doch diesen Männern zu folgen passt mir gar nicht. Die führen uns bestimmt zu mehr Menschen, und die wollen mich dann wirklich gefangen halten, und dann komme ich gar nie zur Eiswüste. Verzweifelt blicke ich zu Damien.
Der sieht halb panisch aus, doch dann scheint er sich zu fassen und wendet sich an die fremden Männer: “Es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für einen Umweg nach Adlerhorst. Ich gehe direkt zur Grenze.”
“Das war keine Bitte.”, meint der Mann, der uns den Rücken zudreht. Er legt die Hand auf sein Schwert. Das gefällt mir nicht. Schwerter tun weh.
Damien gibt sich selbstsicher. “Ich stehe nicht unter Eurem Befehl. Ich bin auch nicht Teil eures Ordens. Mit welchem Recht wollt Ihr mich festhalten?”
Jetzt nimmt der Mann sein Schwert heraus. “Ist euch das nicht Recht genug?”, blafft er.
Damien greift nach etwas in seiner Gürteltasche, doch der zweite metallbekleidete Mann ist schneller. “Beruhigt euch!”, ruft er. “Bitte versteht: Die Situation an der Grenze ist kritisch. Aus Sicherheitsgründen für uns und die Menschen der umliegenden Länder können wir nicht erlauben, dass Trolle einfach so hier durchspazieren. Wir müssen einfach nur unseren Abt informieren, danach könnt ihr eurer Wege gehen.”
Damien nickt, seine Hand liegt immer noch auf seiner Tasche. “Ich will mich ja nicht querstellen, ich sehe dass Ihr nur euren Befehlen folgt. Aber ich verstehe nicht, warum ich anwesend sein muss, wenn Ihr den Abt informiert. Wenn wir danach sowieso wieder gehen können, wieso müssen wir dann mitkommen? Muss ich um unsere Freiheit fürchten?”
“Es geht nicht so sehr um Eure Anwesenheit als viel mehr um die des Trolls.”, antwortet der zweite Mann – der weniger aggressive. “Ich versichere Euch, solltet Ihr nichts Böses im Sinn haben, so werdet Ihr noch heute das Kloster wieder verlassen können. Sofern ihr dann noch wollt”, fügt er hinzu mit einem Blick zum Himmel. Ich verstehe zunächst nicht, doch als ich ebenfalls hochsehe, bemerke ich die dunklen Wolken, die langsam aufziehen.
“Der Troll wird mit mir mitkommen. Er ist wichtig für meine Mission.”, erwidert Damien.
Der Mann, der immer noch sein Schwert hält, antwortet: “Das ist die Entscheidung von...”
Weiter kommt er nicht, denn der andere Mann weist ihn an zu schweigen. Dann macht er einen Schritt auf mich zu. “Verstehst du mich?”, fragt er und sieht mir direkt in die Augen.
Ich bin so erschrocken, ich mache einen Schritt zurück. Nicht antworten, ja nicht antworten. Was soll ich tun? Was würde ich tun, wenn ich ihn nicht verstanden hätte?
“Was soll...”, wundert sich der erste Mann. “Das ist nur ein Troll, was ist in dich gefahren?”
Doch der Andere ignoriert ihn nur und sieht mich weiterhin an. “Keine Sorge, ich will dir nichts tun!”, versichert er und hebt beschwichtigend die Hand. “Verstehst du meine Sprache?”
Was soll ich tun? Soll ich so tun, als hätte ich Angst? Verzweifelt blicke ich zu Damien. Doch bevor er irgendetwas tun kann, erklärt Manu: “Sie spricht unsere Sprache.”
Ich stehe zu weit weg um es zu hören, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Damien genervt seufzt. “Sie ist eine Art Spion.”, erklärt er dann. “Ich sollte sie in die Truppen der Trolle einschleusen.”
Das scheint die Männer zu verwirren. Der, der versucht hat mich anzusprechen, wendet sich jetzt an Damien: “Wer gab einen solchen Befehl?”
“Das ist nicht die Geschichte, die er mir erzählt hat.”, sagt Manu sofort, doch der Mann ignoriert ihn. Er zieht ebenfalls sein Schwert. “Ich muss Euch nun ein letztes Mal bitten, uns zu folgen. Ansonsten müssen wir Gewalt anwenden.”
Damien rauft sich verzweifelt die Haare. “Ja, dann eben!”, ruft er zornig. “Verflucht nochmal.”
“Hey, hey, Damien”, rufe ich beschwichtigend – meine Tarnung ist ohnehin geplatzt. “Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie wir dachten. Die Männer machen einen vernünftigen Eindruck. Wir können doch einmal mit diesem Abtkolja reden.” Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es wirklich so ist, aber ich will dass Damien sich beruhigt.
Damien sieht auch nicht überzeugt aus, doch er scheint sich zu mässigen. “Was anderes bleibt uns ja nicht übrig.”, meint er trocken.
“Ich danke euch für eure Vernunft.”, sagt der Mann, der vorhin versucht hat mit mir zu sprechen. Er nickt einmal langsam und betont mit dem Kopf in meine Richtung; ich habe das Gefühl, dass das irgendetwas bedeutet, das ich nicht verstehe.
Dann packt der Mann sein Schwert weg, und Manu tut es ihm gleich. Der andere Mann hingegen behält seines in der Hand. Ich glaube, er mag mich nicht.
Die vier anderen Männer – die ohne Metallkleidung – stehen noch immer etwas abseits und haben sich aus dem ganzen Gespräch rausgehalten. Jetzt spricht einer der Männer kurz mit ihnen, und kurz darauf sind wir alle zusammen unterwegs. Der Mann, der immer noch sein Schwert hält, geht ganz hinten, und Manu hält sich an ihn. Ich trotte neben Damien her. Ich würde ihn gerne fragen, was ein Spion ist, doch das ist vielleicht gerade keine gute Idee...
“Ich denke, ihr solltet uns folgen. Abt Kolja wäre sich sicher gerne im Klaren darüber, wer hier wen zur Grenze bringt.”
Folgen? Wohin? Ich will schon fragen, doch im letzten Moment halte ich mich zurück. Ich bin hier gefangen und spreche keine Menschensprache, ich habe hier nichts zu fragen. Doch diesen Männern zu folgen passt mir gar nicht. Die führen uns bestimmt zu mehr Menschen, und die wollen mich dann wirklich gefangen halten, und dann komme ich gar nie zur Eiswüste. Verzweifelt blicke ich zu Damien.
Der sieht halb panisch aus, doch dann scheint er sich zu fassen und wendet sich an die fremden Männer: “Es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für einen Umweg nach Adlerhorst. Ich gehe direkt zur Grenze.”
“Das war keine Bitte.”, meint der Mann, der uns den Rücken zudreht. Er legt die Hand auf sein Schwert. Das gefällt mir nicht. Schwerter tun weh.
Damien gibt sich selbstsicher. “Ich stehe nicht unter Eurem Befehl. Ich bin auch nicht Teil eures Ordens. Mit welchem Recht wollt Ihr mich festhalten?”
Jetzt nimmt der Mann sein Schwert heraus. “Ist euch das nicht Recht genug?”, blafft er.
Damien greift nach etwas in seiner Gürteltasche, doch der zweite metallbekleidete Mann ist schneller. “Beruhigt euch!”, ruft er. “Bitte versteht: Die Situation an der Grenze ist kritisch. Aus Sicherheitsgründen für uns und die Menschen der umliegenden Länder können wir nicht erlauben, dass Trolle einfach so hier durchspazieren. Wir müssen einfach nur unseren Abt informieren, danach könnt ihr eurer Wege gehen.”
Damien nickt, seine Hand liegt immer noch auf seiner Tasche. “Ich will mich ja nicht querstellen, ich sehe dass Ihr nur euren Befehlen folgt. Aber ich verstehe nicht, warum ich anwesend sein muss, wenn Ihr den Abt informiert. Wenn wir danach sowieso wieder gehen können, wieso müssen wir dann mitkommen? Muss ich um unsere Freiheit fürchten?”
“Es geht nicht so sehr um Eure Anwesenheit als viel mehr um die des Trolls.”, antwortet der zweite Mann – der weniger aggressive. “Ich versichere Euch, solltet Ihr nichts Böses im Sinn haben, so werdet Ihr noch heute das Kloster wieder verlassen können. Sofern ihr dann noch wollt”, fügt er hinzu mit einem Blick zum Himmel. Ich verstehe zunächst nicht, doch als ich ebenfalls hochsehe, bemerke ich die dunklen Wolken, die langsam aufziehen.
“Der Troll wird mit mir mitkommen. Er ist wichtig für meine Mission.”, erwidert Damien.
Der Mann, der immer noch sein Schwert hält, antwortet: “Das ist die Entscheidung von...”
Weiter kommt er nicht, denn der andere Mann weist ihn an zu schweigen. Dann macht er einen Schritt auf mich zu. “Verstehst du mich?”, fragt er und sieht mir direkt in die Augen.
Ich bin so erschrocken, ich mache einen Schritt zurück. Nicht antworten, ja nicht antworten. Was soll ich tun? Was würde ich tun, wenn ich ihn nicht verstanden hätte?
“Was soll...”, wundert sich der erste Mann. “Das ist nur ein Troll, was ist in dich gefahren?”
Doch der Andere ignoriert ihn nur und sieht mich weiterhin an. “Keine Sorge, ich will dir nichts tun!”, versichert er und hebt beschwichtigend die Hand. “Verstehst du meine Sprache?”
Was soll ich tun? Soll ich so tun, als hätte ich Angst? Verzweifelt blicke ich zu Damien. Doch bevor er irgendetwas tun kann, erklärt Manu: “Sie spricht unsere Sprache.”
Ich stehe zu weit weg um es zu hören, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Damien genervt seufzt. “Sie ist eine Art Spion.”, erklärt er dann. “Ich sollte sie in die Truppen der Trolle einschleusen.”
Das scheint die Männer zu verwirren. Der, der versucht hat mich anzusprechen, wendet sich jetzt an Damien: “Wer gab einen solchen Befehl?”
“Das ist nicht die Geschichte, die er mir erzählt hat.”, sagt Manu sofort, doch der Mann ignoriert ihn. Er zieht ebenfalls sein Schwert. “Ich muss Euch nun ein letztes Mal bitten, uns zu folgen. Ansonsten müssen wir Gewalt anwenden.”
Damien rauft sich verzweifelt die Haare. “Ja, dann eben!”, ruft er zornig. “Verflucht nochmal.”
“Hey, hey, Damien”, rufe ich beschwichtigend – meine Tarnung ist ohnehin geplatzt. “Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie wir dachten. Die Männer machen einen vernünftigen Eindruck. Wir können doch einmal mit diesem Abtkolja reden.” Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es wirklich so ist, aber ich will dass Damien sich beruhigt.
Damien sieht auch nicht überzeugt aus, doch er scheint sich zu mässigen. “Was anderes bleibt uns ja nicht übrig.”, meint er trocken.
“Ich danke euch für eure Vernunft.”, sagt der Mann, der vorhin versucht hat mit mir zu sprechen. Er nickt einmal langsam und betont mit dem Kopf in meine Richtung; ich habe das Gefühl, dass das irgendetwas bedeutet, das ich nicht verstehe.
Dann packt der Mann sein Schwert weg, und Manu tut es ihm gleich. Der andere Mann hingegen behält seines in der Hand. Ich glaube, er mag mich nicht.
Die vier anderen Männer – die ohne Metallkleidung – stehen noch immer etwas abseits und haben sich aus dem ganzen Gespräch rausgehalten. Jetzt spricht einer der Männer kurz mit ihnen, und kurz darauf sind wir alle zusammen unterwegs. Der Mann, der immer noch sein Schwert hält, geht ganz hinten, und Manu hält sich an ihn. Ich trotte neben Damien her. Ich würde ihn gerne fragen, was ein Spion ist, doch das ist vielleicht gerade keine gute Idee...
A cloud of mystical dust appears, shrouding Alinea in its magic. You roll a four. The cloud dissipates and Alinea is gone.
Re: Ragnarök 3
Rael.
Wachsamkeit.
„Wie viele Schlösser kriegen wir auf bevor uns die Wachen erreichen?“ Ich grinse und schaue die anderen an. Mir gefällt wie die Kriegerin denkt. Ohne überhaupt zu antworten, oder auf die anderen zu warten stürme ich los und begutachte den ersten Käfig. Eine riesige Katze starrt zurück, scheinbar unschlüssig, was sie von einem Neuankömmling wie mir halten soll. Wenn wir die Schlösser einfach aufbrechen laufen die Tiere möglicherweise Amok. Das mag zwar unsere Absicht sein, doch sollte das nicht unbedingt passieren, während wir davor stehen. „Los, auf die Käfige, bringt euch in Sicherheit!“, rufe ich und hüpfe auf den Katzenkäfig. Das scheint dem Bewohner nicht so wirklich zu passen, denn die Raubkatze faucht mich wütend an. „Na komm, Kätzchen, ich helf dir!“ Ich mache mich am Schloss zu schaffen. Das schwere Eisenschloss ist eigentlich nur ein Problem, weil es gar nicht so einfach ist, mit meinem Metallstift genügend Hebel aufzubauen um den Mechanismus zu verschieben… während ich kopfüber den Käfig herabhänge. Ich während ich die Tür aufstoße sehe ich mich um. Die anderen haben ihrerseits Käfige erklommen und versuchen die Schlösser aufzubrechen. Die riesige gestreifte Katze tapst vorsichtig aus dem geöffneten Käfig, ihrer neuen Freiheit noch unsicher. Ich springe sofort auf den nächsten Käfig und wiederhole das Kunststück. Die anderen arbeiten eilig an ihren Käfigen weiter und Stück für Stück öffnen sich immer mehr… Das wird ein schönes Chaos.
Zwischendurch lande ich auf einem Käfig neben der Kriegerin. Sie müht sich mit einem besonders großen Schloss ab, etwas unbequemer vom Käfig hängend. „Da stärker draufdrücken, dann kannst du mit dem da drehen“, rufe ich ihr zu und trete ein rostiges Vorhängeschloss einfach von dem Käfig ab, auf dem ich stehe. Nennen sich wichtiges Adelshaus und können sich nicht einmal stabile Schlösser leisten, denke ich mir und springe zum nächsten Käfig. Ich befinde mich mittlerweile am anderen Ende des Raumes und sehe in einer dunklen Ecke einen besonders stabilen Käfig. Neugierig nähere ich mich. Zwei wachsame Augen starren mich aus dem Schatten aufmerksam an. Die Kreatur verfolgt unser Treiben ruhig und interessiert, das Fauchen und die anderen Geräusche der freie umherstreifenden, verängstigten und nervösen Tiere scheinen sie nicht zu beeindrucken. Die Tiere wiederum scheinen die Ecke zu meiden – oder vielleicht streben sie einfach nur in Richtung der Tür, durch die wir gekommen sind. Leise lasse ich mich auf den Boden gleiten. Die anderen haben noch nicht bemerkt, was ich tue und fasziniert nähere ich mich dem Käfig. Das Tier hat einen großen Schnabel, ähnlich dem eines Adlers, jedoch viel größer. Der Kopf ist gefiedert und zwei gelbe Augen verfolgen jede meiner Bewegungen. Der Körper ist muskulös und erinnert mich an den der Riesenkatze, die ich zuerst befreit habe. Die mächtigen Pranken enden in scharfen dunklen Krallen und abgerundet wird die Erscheinung durch mächtige Flügel, die die Kreatur eng am Körper angelegt hat. Vor mir steht ein ausgewachsener Greif.
Dieser scheint meine Bewunderung nun auch zu erkennen und nähert sich langsam – fast bedächtig – der Käfigtür. Zögerlich strecke ich eine Hand durch das Gitter und bin überrascht, dass sich der Greif sogar anfassen lässt. Eine solch schöne Kreatur habe ich noch nie gesehen. Plötzlich werde ich wütend. Wer wagt es so ein edles Tier hier einzusperren? Ich ziehe die Hand zurück und mache mich am Schloss zu schaffen. Es klemmt. Hektisch versuche ich das Werkzeug wieder aus dem Schloss zu ziehen um es erneut zu versuchen. Schnell, lange können die Wachen nicht mehr brauchen, denke ich mir. Schweiß sammelt sich in meinem Nacken. Ich will dieses Tier auf keinen Fall zurücklassen. Der Greif sieht mich eindringlich an, als wolle er mich beruhigen. Ich atme durch, löse die Metallstäbe aus dem Schloss und setze erneut an. Ein erstes klicken… ein zweites… fast geschafft. Vorsichtig drehe ich weiter, ich will es nicht erneut verklemmen. Plötzlich wird hinter mir die Tür aufgestoßen. Eine Stimme brüllt: „Hier, vielleicht verstecken sie...“, doch weiter kommt die Stimme nicht, denn ein wütendes Fauchen beantwortet sie. Ich sehe über meine Schulter und beobachte wie die Riesenkatze eine Wache anspringt und nach hinten in den Gang wirft. Geschrei ertönt und ich höre noch mehr Wachen zur Tür rennen. Gehetzt wende ich mich wieder dem Schloss zu. „Dich lasse ich nicht zurück“, verspreche ich dem Greifen. Dieser scheint zu verstehen. Hoffentlich halten die anderen die Wachen noch einen Moment auf.
Wachsamkeit.
„Wie viele Schlösser kriegen wir auf bevor uns die Wachen erreichen?“ Ich grinse und schaue die anderen an. Mir gefällt wie die Kriegerin denkt. Ohne überhaupt zu antworten, oder auf die anderen zu warten stürme ich los und begutachte den ersten Käfig. Eine riesige Katze starrt zurück, scheinbar unschlüssig, was sie von einem Neuankömmling wie mir halten soll. Wenn wir die Schlösser einfach aufbrechen laufen die Tiere möglicherweise Amok. Das mag zwar unsere Absicht sein, doch sollte das nicht unbedingt passieren, während wir davor stehen. „Los, auf die Käfige, bringt euch in Sicherheit!“, rufe ich und hüpfe auf den Katzenkäfig. Das scheint dem Bewohner nicht so wirklich zu passen, denn die Raubkatze faucht mich wütend an. „Na komm, Kätzchen, ich helf dir!“ Ich mache mich am Schloss zu schaffen. Das schwere Eisenschloss ist eigentlich nur ein Problem, weil es gar nicht so einfach ist, mit meinem Metallstift genügend Hebel aufzubauen um den Mechanismus zu verschieben… während ich kopfüber den Käfig herabhänge. Ich während ich die Tür aufstoße sehe ich mich um. Die anderen haben ihrerseits Käfige erklommen und versuchen die Schlösser aufzubrechen. Die riesige gestreifte Katze tapst vorsichtig aus dem geöffneten Käfig, ihrer neuen Freiheit noch unsicher. Ich springe sofort auf den nächsten Käfig und wiederhole das Kunststück. Die anderen arbeiten eilig an ihren Käfigen weiter und Stück für Stück öffnen sich immer mehr… Das wird ein schönes Chaos.
Zwischendurch lande ich auf einem Käfig neben der Kriegerin. Sie müht sich mit einem besonders großen Schloss ab, etwas unbequemer vom Käfig hängend. „Da stärker draufdrücken, dann kannst du mit dem da drehen“, rufe ich ihr zu und trete ein rostiges Vorhängeschloss einfach von dem Käfig ab, auf dem ich stehe. Nennen sich wichtiges Adelshaus und können sich nicht einmal stabile Schlösser leisten, denke ich mir und springe zum nächsten Käfig. Ich befinde mich mittlerweile am anderen Ende des Raumes und sehe in einer dunklen Ecke einen besonders stabilen Käfig. Neugierig nähere ich mich. Zwei wachsame Augen starren mich aus dem Schatten aufmerksam an. Die Kreatur verfolgt unser Treiben ruhig und interessiert, das Fauchen und die anderen Geräusche der freie umherstreifenden, verängstigten und nervösen Tiere scheinen sie nicht zu beeindrucken. Die Tiere wiederum scheinen die Ecke zu meiden – oder vielleicht streben sie einfach nur in Richtung der Tür, durch die wir gekommen sind. Leise lasse ich mich auf den Boden gleiten. Die anderen haben noch nicht bemerkt, was ich tue und fasziniert nähere ich mich dem Käfig. Das Tier hat einen großen Schnabel, ähnlich dem eines Adlers, jedoch viel größer. Der Kopf ist gefiedert und zwei gelbe Augen verfolgen jede meiner Bewegungen. Der Körper ist muskulös und erinnert mich an den der Riesenkatze, die ich zuerst befreit habe. Die mächtigen Pranken enden in scharfen dunklen Krallen und abgerundet wird die Erscheinung durch mächtige Flügel, die die Kreatur eng am Körper angelegt hat. Vor mir steht ein ausgewachsener Greif.
Dieser scheint meine Bewunderung nun auch zu erkennen und nähert sich langsam – fast bedächtig – der Käfigtür. Zögerlich strecke ich eine Hand durch das Gitter und bin überrascht, dass sich der Greif sogar anfassen lässt. Eine solch schöne Kreatur habe ich noch nie gesehen. Plötzlich werde ich wütend. Wer wagt es so ein edles Tier hier einzusperren? Ich ziehe die Hand zurück und mache mich am Schloss zu schaffen. Es klemmt. Hektisch versuche ich das Werkzeug wieder aus dem Schloss zu ziehen um es erneut zu versuchen. Schnell, lange können die Wachen nicht mehr brauchen, denke ich mir. Schweiß sammelt sich in meinem Nacken. Ich will dieses Tier auf keinen Fall zurücklassen. Der Greif sieht mich eindringlich an, als wolle er mich beruhigen. Ich atme durch, löse die Metallstäbe aus dem Schloss und setze erneut an. Ein erstes klicken… ein zweites… fast geschafft. Vorsichtig drehe ich weiter, ich will es nicht erneut verklemmen. Plötzlich wird hinter mir die Tür aufgestoßen. Eine Stimme brüllt: „Hier, vielleicht verstecken sie...“, doch weiter kommt die Stimme nicht, denn ein wütendes Fauchen beantwortet sie. Ich sehe über meine Schulter und beobachte wie die Riesenkatze eine Wache anspringt und nach hinten in den Gang wirft. Geschrei ertönt und ich höre noch mehr Wachen zur Tür rennen. Gehetzt wende ich mich wieder dem Schloss zu. „Dich lasse ich nicht zurück“, verspreche ich dem Greifen. Dieser scheint zu verstehen. Hoffentlich halten die anderen die Wachen noch einen Moment auf.
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Haku
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Re: Ragnarök 3
Kanon
Alle versuchen einen Käfig zu öffnen. Ich - mittlerweile auf einem Käfig- kann da nicht mithalten. Mein Geschick ist nicht so gut wie das der anderen. Immer mehr Tiere kommen langsam aus ihren Käfigen raus. Einpaar Tiere sind irritiert. Andere widerrum haben keine Sekunde gezögert rauszukommen.
Die armen Tiere wurde gefangen genommen und ihrer Freiheit beraubt.... es erinnert mich an Hana, den Bären mit dem ich eine Weile zusammen gelebt habe. Ich vermisse sie aber es fühlt sich so an, als ob sie immernoch bei mir wäre.
Ein Berglöwe unter mir scheint besonders verwirrt zu sein, seit ich auf dem Käfig sitze. Wahrscheinlich liegt es an dem Blutgeruch, von meiner Kleidung. Ich sollte mich langsam wirklich waschen!
Nachdem einer der Männer den Berglöwenkäfig geöffnet hat, springt dieses Tier sofort raus in Richtung Tür.
Die Wache steht im Türrahmen und wird von den Raubkatzen überwältigt. Nachdem die erste Welle vorüber war, kommen die nächsten Wachen. Die meisten Tiere haben aber noch nicht den Mut um auszureißen. Die Wachen kommen mit Speeren, Schwert und Schild bewaffnet in die Halle.
„Das kann ich mir nicht ansehen..“ murmel ich bevor ich vom Käfig springe. Meine linke Hand ball ich zu einer Faust, diese ich mitsamt Arm in eine Bärentatze verwandel. Es ist noch ein merkwürdiges Gefühl. Wut, Wärme und Liebe durchströmen mich gleichzeitig und durch diese Konzentration an Emotionen schaffe ich es einen Teil meines Körpers zu verwandeln.
„Hast du etwa die Tiere befreit!?“, fragt mich einer der Wachmänner. Ich antworte mit einem Schulterzucken. „Und wenn? Diese Tiere hier festzuhalten ist gegen ihr Natur!“
Immer schneller werden meine Schritte bis zu einem Sprint. Eine der Wachen wusste nicht was er machen sollte und hält seinen Speer eng an sich fest - mit der Spitze nach oben- um sich zu schützen.
Meine Bärenfaust rammt sich in seinen Bauch. Er schwankt und kann nurnoch schwach keuchen. Mein linker Arm wurde wieder normal. Länger kann ich die Verwandlung nicht aufrechterhalten. Was habe ich auch erwartet? Schließlich hab ich meine Kraft erst vor kurzem wahrgenommen.
In diesem Augenblick werden die restlichen Tiere aktiv. Vielleicht wurden sie auf ihr Hinterteil geschlagen und rennen deswegen, wie von einer Biene gestochen, in Richtung Tür.
Es war nur knapp aber ich konnte grad so zur Seite springen, während die meisten unserer Gegner niedergetrampelt werden. Der Rest konnte sich auch retten aber wird von unseren neuen Helfern attackiert.
Alle versuchen einen Käfig zu öffnen. Ich - mittlerweile auf einem Käfig- kann da nicht mithalten. Mein Geschick ist nicht so gut wie das der anderen. Immer mehr Tiere kommen langsam aus ihren Käfigen raus. Einpaar Tiere sind irritiert. Andere widerrum haben keine Sekunde gezögert rauszukommen.
Die armen Tiere wurde gefangen genommen und ihrer Freiheit beraubt.... es erinnert mich an Hana, den Bären mit dem ich eine Weile zusammen gelebt habe. Ich vermisse sie aber es fühlt sich so an, als ob sie immernoch bei mir wäre.
Ein Berglöwe unter mir scheint besonders verwirrt zu sein, seit ich auf dem Käfig sitze. Wahrscheinlich liegt es an dem Blutgeruch, von meiner Kleidung. Ich sollte mich langsam wirklich waschen!
Nachdem einer der Männer den Berglöwenkäfig geöffnet hat, springt dieses Tier sofort raus in Richtung Tür.
Die Wache steht im Türrahmen und wird von den Raubkatzen überwältigt. Nachdem die erste Welle vorüber war, kommen die nächsten Wachen. Die meisten Tiere haben aber noch nicht den Mut um auszureißen. Die Wachen kommen mit Speeren, Schwert und Schild bewaffnet in die Halle.
„Das kann ich mir nicht ansehen..“ murmel ich bevor ich vom Käfig springe. Meine linke Hand ball ich zu einer Faust, diese ich mitsamt Arm in eine Bärentatze verwandel. Es ist noch ein merkwürdiges Gefühl. Wut, Wärme und Liebe durchströmen mich gleichzeitig und durch diese Konzentration an Emotionen schaffe ich es einen Teil meines Körpers zu verwandeln.
„Hast du etwa die Tiere befreit!?“, fragt mich einer der Wachmänner. Ich antworte mit einem Schulterzucken. „Und wenn? Diese Tiere hier festzuhalten ist gegen ihr Natur!“
Immer schneller werden meine Schritte bis zu einem Sprint. Eine der Wachen wusste nicht was er machen sollte und hält seinen Speer eng an sich fest - mit der Spitze nach oben- um sich zu schützen.
Meine Bärenfaust rammt sich in seinen Bauch. Er schwankt und kann nurnoch schwach keuchen. Mein linker Arm wurde wieder normal. Länger kann ich die Verwandlung nicht aufrechterhalten. Was habe ich auch erwartet? Schließlich hab ich meine Kraft erst vor kurzem wahrgenommen.
In diesem Augenblick werden die restlichen Tiere aktiv. Vielleicht wurden sie auf ihr Hinterteil geschlagen und rennen deswegen, wie von einer Biene gestochen, in Richtung Tür.
Es war nur knapp aber ich konnte grad so zur Seite springen, während die meisten unserer Gegner niedergetrampelt werden. Der Rest konnte sich auch retten aber wird von unseren neuen Helfern attackiert.
Oh Herr, heile dieses Fahrrad!
Re: Ragnarök 3
Manu.
Eine Bitte.
Endlich scheint Damien aufzugeben. Ich bin froh, dass es nicht zu einem Kampf gekommen ist. Gegen Irrin hätte keiner eine Chance zu bestehen, schließlich könnte die Trollfrau jeden von uns einfach in seiner eigenen Rüstung zerquetschen, nur Kraft ihrer Gedanken. Und Damien mag zwar behaupten kein Magier zu sein, doch seinen Dämonischen Lampen traue ich nur so weit, wie ich den Stromfluss noch beeinflussen kann, um dieses Sprichwort ein wenig auf die Situation anzupassen. Damien scheint zwar sehr mit sich zu ringen, um nicht den nächstbesten Ritter anzuspringen, doch immerhin willigt er ein, der Gruppe zum Kloster zu folgen. Mir ist nicht klar, warum die beiden Ritter so sehr darauf bestehen, ihn und die Trollfrau vor den Abt zu führen. Natürlich, ein Troll ist eine Gefahr und gerade wenn man noch nicht die Neugierde und Genügsamkeit Irrins erlebt hat, mag man ihr eine noch größere Gefahr zuschreiben, unabhängig von der zusätzlichen Gefahr ihrer Metallkräfte, doch sollte ein angeblicher Magier aus dem Hause Lorraine mit einem gefangenen Troll recht vertrauenswürdig erscheinen – vor allem wenn der Troll in Ketten liegt. Doch ist es nicht an mir die Beweggründe der Ritter zu hinterfragen. Oder vielleicht nur des Ritters, der die Gruppe anführt? Er scheint mit der Situation überaus glücklich, vor allem wenn man bedenkt, wie lang die Gesichter der Zivilisten während des Wortgefechts waren und wie unwohl sich der andere Ritter mit dem Eichenbaum auf dem Schild zu fühlen scheint. Er läuft jetzt neben mir und hat noch immer sein Schwert gezogen. „Wie heißt ihr, Herr?“, frage ich ihn. Er wird offenbar aus seinen Gedanken gerissen und sieht mich überrascht an. „Mein Name ist Ritter Beno“. An einem Gespräch ist Ritter Beno aber scheinbar nicht interessiert, denn er richtet seine Augen sofort wieder auf Damien und Irrin und behält sie fest im Auge, bereit jederzeit zuzuschlagen. Hoffentlich behält er die Nerven. Zwar beunruhigt auch mich die Geschichte Damiens und auch ich finde die beiden verdächtig, doch sinnlose Opfer halte ich nicht für notwendig.
Gegen Abend erreichen wir das Kloster. Trotz der Begleitung durch Damien und Irrin hat die Reise nur drei Tage gedauert. Die Strecke durch den Wald war sehr gut zu bewältigen und ohne viel Gepäck reist es sich schnell. Vermutlich würde ein Trupp vollausgerüsteter Ritter mit Gepäck länger brauchen, so erklärt sich zumindest das schnelle Vorankommen. Am Horizont braut sich bereits ein Gewitter zusammen, erste Blitze zucken und so bin ich froh das Kloster so früh zu erreichen. Ein Unwetter, das aus den tiefen der Eiswüste kommt ist sicherlich kein angenehmer Begleiter einer Reise. Als wir uns dem Kloster nähern eilt eine der beiden Wachen vor dem Tor ins innere der Mauern und verschwindet. Das Kloster ähnelt viel eher einer Burg als einem Ort des Glaubens. Dient die niedrige Klostermauer von Mornstein höchstens dazu Eindringlingen das unbemerkte Überqueren zu erschweren, so umgibt dieses Kloster eine schwere Mauer, die einer kleinen Armee standhalten könnte. Und während in Mornstein das einzige Haus aus Stein die Kirche ist, so sind hier alle Gebäude aus einem granitähnlichen Gestein gemauert und verleihen dem Ort ein düsteres Aussehen. Die Gebäude stehen dichter gedrängt aneinander und ein Turm überragt die anderen Häuser. Das Kloster selbst steht auf einer kleinen Anhöhe, das Tor in Richtung eines gegenüberliegenden Abhangs, auf dem keinerlei Bäume stehen. Herannahende Gegner oder Wanderer, so wie wir, sind also schon von Weitem sichtbar, was den Eindruck einer Burg nur noch verstärkt. Hinter dem Kloster erstrecken sich noch einige Hügelketten, die schließlich in einem weiß bedeckten Horizont enden – kaum sichtbar im dämmrigen Licht des nahenden Unwetters.
Als wir durch das Tor an der anderen Wache vorbei schreiten, erwarten uns auf dem Innenhof bereits einige Männer und eine Frau. Ich erkenne drei Ritter, einer davon in voller Rüstung. Vielleicht ist das die Wache, die ins innere des Klosters verschwand als wir uns näherten. Die beiden anderen erkenne ich nur an ihren jeweiligen Wappen, die auf ihre Kleidung gestickt sind. Ich erkenne bei beiden eine Feder auf dem Wappen, eine Auszeichnung für Bewahrung des Friedens. Das stimmt mich etwas zuversichtlicher, dass dieser Tag gut enden wird. Nur wird Damien das Zeichen sicherlich nicht erkennen. Außerdem steht dort eine Priesterin. In der Mitte letztendlich steht ein etwas untersetzter Mann mit einem schwarzem, gestutzten Bart und einer weiten, einfachen Robe, auf die eine Kirschblüte aufgestickt ist. Wie schon beim Kirschbaum auf dem Wappen des Ritters ist mir die Bedeutung dieses Zeichens unbekannt. „Ritter Tolkin, Ritter Beno, ich freue mich, euch wieder unversehrt in unserem Kloster zu begrüßen“, beginnt der Mann in der Robe das Gespräch. Er ist vermutlich Abt Kolja. Die Ritter verbeugen sich. „Bruder Benedikt, Bruder Gorning, auch euch heiße ich willkommen!“, begrüßt der Mann auch die beiden Mönche und fährt fort: „begleitet doch unsere Gäste hinein und gebt ihnen Speis und Trank! Ich danke euch, dass ihr die Bürde dieser Reise aufgenommen habt!“ Die Mönche, sowie die beiden ungerüsteten Ritter begleiten die beiden Zivilen, die uns bisher wortlos begleitet haben in eines der Gebäude, aus dem ein warmer Lichtschein auf den Hof schimmert. „Doch ich sehe weitere Begleiter, die ich nicht erwartet habe. Sprecht, wen bringt ihr?“ „Wir begegneten diesem Novizen aus dem Ritterorden Mornstein und diesen beiden. Der da behauptete ein Zauberer zu sein, der diesen Troll zur Grenze bringen soll“, beginnt der Ritter mit dem Eichenbaum auf dem Schild zu erklären und schildert kurz den Verlauf unserer Begegnung. Der Abt wendet sich zu mir und sagt: „So, von Mornstein seid ihr also gekommen. Dann freue ich mich, euch in unserem Kloster willkommen zu heißen, Novize Manu. Ich bin Abt Kolja. Ihr sagt, ihr habt eine Nachricht?“ Doch noch während er spricht tritt der Ritter mit dem Kirschbaum auf dem Schild an den Abt heran und beginnt ihm hastig ins Ohr zu flüstern. Ich will gerade antworten doch der Abt runzelt die Stirn und bedeutet mir zu warten. Der Ritter, dessen Name wohl Tolkin ist, redet weiter eindringlich auf ihn ein, doch gelingt es mir nicht zu hören was er ihm erzählt. Dabei deutet der Ritter immer wieder zu mir und zu Irrin. Ohne hinzusehen kann ich spüren, dass Damien wieder nervöser wird.
Schließlich beendet der Ritter seine Ausführungen und blickt den Abt erwartungsvoll an. Dieser scheint die neu gewonnenen Informationen erst verarbeiten zu müssen. Nachdenklich tippt er sich gegen das Kinn und sieht uns abschätzend an. Dann beginnt er: „Deine Nachricht muss noch einen Augenblick warten, zunächst möchte ich mich um unsere unerwartesten Gäste kümmern“ Er deutet auf Irrin und fährt fort: „Ich werde nicht ganz schlau aus den Informationen, die Ritter Tolkin mir gab. Wer ist dieser Troll und aus welchem Grund genau liegt er in Ketten?“ Lügen wollte ich jetzt sowieso nicht mehr und schon garnicht gegenüber einem Abt. Also beginne ich: „Ihr Name ist Irrin, sie spricht unsere Sprache. Die Ketten legten wir ihr zur Tarnung an, um tagsüber reisen zu können. Ihr Begleiter ist Damien Lorraine, und ob seiner Herkunft sah ich mich verpflichtet, ihm Schutz auf seiner Mission zu bieten, auch wenn ich mir nicht mehr eindeutig im Klaren bin, welche Mission er verfolgt.“ Ich deute wieder auf Irrin und sage: „Die Fesseln sind überdem auch nur Augenwischerei, sie ist ein Metallelementar und kann sich jederzeit aus ihnen befreien.“ Der Abt sieht mich mit einem unergründlichen Blick an und denkt wieder angestrengt nach. Dann wendet er sich an Damien und Irrin: „Ich freue mich einen Vertreter aus dem Hause Lorraine begrüßen zu dürfen, die Türen unseres Klosters stehen euch offen. Ich freue mich überdies dich, Dame Irrin, begrüßen zu dürfen. Ich möchte mich hiermit in aller Form für die harschen Worte meiner Ritter entschuldigen. Sie befolgten nur Befehle und taten, was sie als das Beste für uns und die umliegenden Länder empfanden. Ihr müsst verstehen, dass wir seit einiger Zeit in Sorge sind, weil sich in der Eiswüste Trollarmeen sammeln und sich die Menschen fürchten, dass ein Krieg bevorstehen könnte. Doch erreichte uns vor einigen Tagen... eine Botschaft, möchte ich sagen, und wir haben die Hoffnung, dass wir einen Konflikt vielleicht vermeiden können. Die zwei Herrschaften, die ich gerade ins Haus führen ließ, sollten uns ursprünglich dabei helfen, Schlimmeres abzuwenden, doch nun schickt uns offenbar die Allmutter Jera die Hilfe, die wir benötigen. Meine Ritter versicherten euch, dass ihr gehen könnt, sobald ihr hier gewesen seid und auch ich möchte euch nicht aufhalten, wenn dies weiterhin euer Wunsch bleiben sollte. Doch bitte ich euch, bleibt diese Nacht im Kloster und hört euch an, was ich euch zu sagen habe, denn offengesagt, wir benötigen eure Hilfe, werte Dame Irrin, mehr als ihr euch vorstellen könnt. Euch jedoch,“ und er wendet sich an Damien, „bitte ich trotz allem noch um eine Erklärung, was genau ihr eigentlich vorhabt. Ich bin sehr verwirrt ob eurer Absichten.“
Während der Abt spricht, weicht der gefasste Gesichtsausdruck von Ritter Beno mehr und mehr dem blanken Entsetzen. Er scheint einem Troll gegenüber ähnlich gegenüber eingestellt zu sein wie ich zunächst, doch nach den letzten zwei Tagen halte ich es schon für gar nicht mehr so abwegig mit Irrin unter einem Dach zu schlafen. Abt Kolja wendet sich an ihn: „Ritter Beno, wärt ihr wohl so freundlich Schwester Frida zu informieren, wir brauchen wohl eine geeignete Unterkunft für unsere neuen Gäste!“. Beno wirkt sehr unglücklich darüber den Abt mit einem Troll alleine zu lassen, doch Tolkin wirft ihm einen warnenden Blick zu und der Ritter macht sich auf den Weg. Abt Kolja wendet sich wieder an Irrin und Damien und erwartet wohl mit Spannung ihre Antworten.
Eine Bitte.
Endlich scheint Damien aufzugeben. Ich bin froh, dass es nicht zu einem Kampf gekommen ist. Gegen Irrin hätte keiner eine Chance zu bestehen, schließlich könnte die Trollfrau jeden von uns einfach in seiner eigenen Rüstung zerquetschen, nur Kraft ihrer Gedanken. Und Damien mag zwar behaupten kein Magier zu sein, doch seinen Dämonischen Lampen traue ich nur so weit, wie ich den Stromfluss noch beeinflussen kann, um dieses Sprichwort ein wenig auf die Situation anzupassen. Damien scheint zwar sehr mit sich zu ringen, um nicht den nächstbesten Ritter anzuspringen, doch immerhin willigt er ein, der Gruppe zum Kloster zu folgen. Mir ist nicht klar, warum die beiden Ritter so sehr darauf bestehen, ihn und die Trollfrau vor den Abt zu führen. Natürlich, ein Troll ist eine Gefahr und gerade wenn man noch nicht die Neugierde und Genügsamkeit Irrins erlebt hat, mag man ihr eine noch größere Gefahr zuschreiben, unabhängig von der zusätzlichen Gefahr ihrer Metallkräfte, doch sollte ein angeblicher Magier aus dem Hause Lorraine mit einem gefangenen Troll recht vertrauenswürdig erscheinen – vor allem wenn der Troll in Ketten liegt. Doch ist es nicht an mir die Beweggründe der Ritter zu hinterfragen. Oder vielleicht nur des Ritters, der die Gruppe anführt? Er scheint mit der Situation überaus glücklich, vor allem wenn man bedenkt, wie lang die Gesichter der Zivilisten während des Wortgefechts waren und wie unwohl sich der andere Ritter mit dem Eichenbaum auf dem Schild zu fühlen scheint. Er läuft jetzt neben mir und hat noch immer sein Schwert gezogen. „Wie heißt ihr, Herr?“, frage ich ihn. Er wird offenbar aus seinen Gedanken gerissen und sieht mich überrascht an. „Mein Name ist Ritter Beno“. An einem Gespräch ist Ritter Beno aber scheinbar nicht interessiert, denn er richtet seine Augen sofort wieder auf Damien und Irrin und behält sie fest im Auge, bereit jederzeit zuzuschlagen. Hoffentlich behält er die Nerven. Zwar beunruhigt auch mich die Geschichte Damiens und auch ich finde die beiden verdächtig, doch sinnlose Opfer halte ich nicht für notwendig.
Gegen Abend erreichen wir das Kloster. Trotz der Begleitung durch Damien und Irrin hat die Reise nur drei Tage gedauert. Die Strecke durch den Wald war sehr gut zu bewältigen und ohne viel Gepäck reist es sich schnell. Vermutlich würde ein Trupp vollausgerüsteter Ritter mit Gepäck länger brauchen, so erklärt sich zumindest das schnelle Vorankommen. Am Horizont braut sich bereits ein Gewitter zusammen, erste Blitze zucken und so bin ich froh das Kloster so früh zu erreichen. Ein Unwetter, das aus den tiefen der Eiswüste kommt ist sicherlich kein angenehmer Begleiter einer Reise. Als wir uns dem Kloster nähern eilt eine der beiden Wachen vor dem Tor ins innere der Mauern und verschwindet. Das Kloster ähnelt viel eher einer Burg als einem Ort des Glaubens. Dient die niedrige Klostermauer von Mornstein höchstens dazu Eindringlingen das unbemerkte Überqueren zu erschweren, so umgibt dieses Kloster eine schwere Mauer, die einer kleinen Armee standhalten könnte. Und während in Mornstein das einzige Haus aus Stein die Kirche ist, so sind hier alle Gebäude aus einem granitähnlichen Gestein gemauert und verleihen dem Ort ein düsteres Aussehen. Die Gebäude stehen dichter gedrängt aneinander und ein Turm überragt die anderen Häuser. Das Kloster selbst steht auf einer kleinen Anhöhe, das Tor in Richtung eines gegenüberliegenden Abhangs, auf dem keinerlei Bäume stehen. Herannahende Gegner oder Wanderer, so wie wir, sind also schon von Weitem sichtbar, was den Eindruck einer Burg nur noch verstärkt. Hinter dem Kloster erstrecken sich noch einige Hügelketten, die schließlich in einem weiß bedeckten Horizont enden – kaum sichtbar im dämmrigen Licht des nahenden Unwetters.
Als wir durch das Tor an der anderen Wache vorbei schreiten, erwarten uns auf dem Innenhof bereits einige Männer und eine Frau. Ich erkenne drei Ritter, einer davon in voller Rüstung. Vielleicht ist das die Wache, die ins innere des Klosters verschwand als wir uns näherten. Die beiden anderen erkenne ich nur an ihren jeweiligen Wappen, die auf ihre Kleidung gestickt sind. Ich erkenne bei beiden eine Feder auf dem Wappen, eine Auszeichnung für Bewahrung des Friedens. Das stimmt mich etwas zuversichtlicher, dass dieser Tag gut enden wird. Nur wird Damien das Zeichen sicherlich nicht erkennen. Außerdem steht dort eine Priesterin. In der Mitte letztendlich steht ein etwas untersetzter Mann mit einem schwarzem, gestutzten Bart und einer weiten, einfachen Robe, auf die eine Kirschblüte aufgestickt ist. Wie schon beim Kirschbaum auf dem Wappen des Ritters ist mir die Bedeutung dieses Zeichens unbekannt. „Ritter Tolkin, Ritter Beno, ich freue mich, euch wieder unversehrt in unserem Kloster zu begrüßen“, beginnt der Mann in der Robe das Gespräch. Er ist vermutlich Abt Kolja. Die Ritter verbeugen sich. „Bruder Benedikt, Bruder Gorning, auch euch heiße ich willkommen!“, begrüßt der Mann auch die beiden Mönche und fährt fort: „begleitet doch unsere Gäste hinein und gebt ihnen Speis und Trank! Ich danke euch, dass ihr die Bürde dieser Reise aufgenommen habt!“ Die Mönche, sowie die beiden ungerüsteten Ritter begleiten die beiden Zivilen, die uns bisher wortlos begleitet haben in eines der Gebäude, aus dem ein warmer Lichtschein auf den Hof schimmert. „Doch ich sehe weitere Begleiter, die ich nicht erwartet habe. Sprecht, wen bringt ihr?“ „Wir begegneten diesem Novizen aus dem Ritterorden Mornstein und diesen beiden. Der da behauptete ein Zauberer zu sein, der diesen Troll zur Grenze bringen soll“, beginnt der Ritter mit dem Eichenbaum auf dem Schild zu erklären und schildert kurz den Verlauf unserer Begegnung. Der Abt wendet sich zu mir und sagt: „So, von Mornstein seid ihr also gekommen. Dann freue ich mich, euch in unserem Kloster willkommen zu heißen, Novize Manu. Ich bin Abt Kolja. Ihr sagt, ihr habt eine Nachricht?“ Doch noch während er spricht tritt der Ritter mit dem Kirschbaum auf dem Schild an den Abt heran und beginnt ihm hastig ins Ohr zu flüstern. Ich will gerade antworten doch der Abt runzelt die Stirn und bedeutet mir zu warten. Der Ritter, dessen Name wohl Tolkin ist, redet weiter eindringlich auf ihn ein, doch gelingt es mir nicht zu hören was er ihm erzählt. Dabei deutet der Ritter immer wieder zu mir und zu Irrin. Ohne hinzusehen kann ich spüren, dass Damien wieder nervöser wird.
Schließlich beendet der Ritter seine Ausführungen und blickt den Abt erwartungsvoll an. Dieser scheint die neu gewonnenen Informationen erst verarbeiten zu müssen. Nachdenklich tippt er sich gegen das Kinn und sieht uns abschätzend an. Dann beginnt er: „Deine Nachricht muss noch einen Augenblick warten, zunächst möchte ich mich um unsere unerwartesten Gäste kümmern“ Er deutet auf Irrin und fährt fort: „Ich werde nicht ganz schlau aus den Informationen, die Ritter Tolkin mir gab. Wer ist dieser Troll und aus welchem Grund genau liegt er in Ketten?“ Lügen wollte ich jetzt sowieso nicht mehr und schon garnicht gegenüber einem Abt. Also beginne ich: „Ihr Name ist Irrin, sie spricht unsere Sprache. Die Ketten legten wir ihr zur Tarnung an, um tagsüber reisen zu können. Ihr Begleiter ist Damien Lorraine, und ob seiner Herkunft sah ich mich verpflichtet, ihm Schutz auf seiner Mission zu bieten, auch wenn ich mir nicht mehr eindeutig im Klaren bin, welche Mission er verfolgt.“ Ich deute wieder auf Irrin und sage: „Die Fesseln sind überdem auch nur Augenwischerei, sie ist ein Metallelementar und kann sich jederzeit aus ihnen befreien.“ Der Abt sieht mich mit einem unergründlichen Blick an und denkt wieder angestrengt nach. Dann wendet er sich an Damien und Irrin: „Ich freue mich einen Vertreter aus dem Hause Lorraine begrüßen zu dürfen, die Türen unseres Klosters stehen euch offen. Ich freue mich überdies dich, Dame Irrin, begrüßen zu dürfen. Ich möchte mich hiermit in aller Form für die harschen Worte meiner Ritter entschuldigen. Sie befolgten nur Befehle und taten, was sie als das Beste für uns und die umliegenden Länder empfanden. Ihr müsst verstehen, dass wir seit einiger Zeit in Sorge sind, weil sich in der Eiswüste Trollarmeen sammeln und sich die Menschen fürchten, dass ein Krieg bevorstehen könnte. Doch erreichte uns vor einigen Tagen... eine Botschaft, möchte ich sagen, und wir haben die Hoffnung, dass wir einen Konflikt vielleicht vermeiden können. Die zwei Herrschaften, die ich gerade ins Haus führen ließ, sollten uns ursprünglich dabei helfen, Schlimmeres abzuwenden, doch nun schickt uns offenbar die Allmutter Jera die Hilfe, die wir benötigen. Meine Ritter versicherten euch, dass ihr gehen könnt, sobald ihr hier gewesen seid und auch ich möchte euch nicht aufhalten, wenn dies weiterhin euer Wunsch bleiben sollte. Doch bitte ich euch, bleibt diese Nacht im Kloster und hört euch an, was ich euch zu sagen habe, denn offengesagt, wir benötigen eure Hilfe, werte Dame Irrin, mehr als ihr euch vorstellen könnt. Euch jedoch,“ und er wendet sich an Damien, „bitte ich trotz allem noch um eine Erklärung, was genau ihr eigentlich vorhabt. Ich bin sehr verwirrt ob eurer Absichten.“
Während der Abt spricht, weicht der gefasste Gesichtsausdruck von Ritter Beno mehr und mehr dem blanken Entsetzen. Er scheint einem Troll gegenüber ähnlich gegenüber eingestellt zu sein wie ich zunächst, doch nach den letzten zwei Tagen halte ich es schon für gar nicht mehr so abwegig mit Irrin unter einem Dach zu schlafen. Abt Kolja wendet sich an ihn: „Ritter Beno, wärt ihr wohl so freundlich Schwester Frida zu informieren, wir brauchen wohl eine geeignete Unterkunft für unsere neuen Gäste!“. Beno wirkt sehr unglücklich darüber den Abt mit einem Troll alleine zu lassen, doch Tolkin wirft ihm einen warnenden Blick zu und der Ritter macht sich auf den Weg. Abt Kolja wendet sich wieder an Irrin und Damien und erwartet wohl mit Spannung ihre Antworten.
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Re: Ragnarök 3
Irrin
Ich habe Mühe, dem Gespräch zu folgen, da ich einige Worte nicht kenne. Der Mann mit der Robe – Abt Kolja – sieht uns immer noch an, und ich bin froh um die Pause. Ich verwandle meine Fessel wieder in das Bauteil, aus dem ich sie erstellt hatte.
“Danke, dass...”, beginne ich, doch dann weiss ich nicht so recht, wofür ich mich bedanke. “Danke, dass Ihr mir ohne Vorurteil zuhört.”, beende ich schliesslich. Dieses Wort wollte ich schon immer benutzen.
Ich drehe das Bauteil in meinen Händen, fast so wie Damien es immer tut wenn er über ein kniffliges Problem nachdenkt. “Wir waren unterwegs zur Eiswüste, weil ich meinen Stamm wiederfinden wollte.”, erkläre ich dann. “Damien hat von dem anstehenden Kampf gegen die Trolle gehört und ich mache mir Sorgen. Damien begleitet mich nur, es gibt keine Mission und keinen Spion. Er hat nur versucht mich zu beschützen. Wir wussten nicht, was uns hier erwartet.”
Damien schaut betroffen zu Boden, doch dann zuckt er zusammen und richtet seinen Blick zum Himmel. Ich spüre ebenfalls die ersten Regentropfen und ziehe die Kapuze meines Umhangs über meinen Kopf – es ist doch ganz angenehm, die Hände frei zu haben.
“Lasst uns drinnen weiter reden.”, meint Abt Kolja nur und führt uns in eines der Gebäude. Manu und der andere Mann – Ritter Tolkin – begleiten uns.
Wir kommen durch einige Gänge und landen dann in einem kleinen Zimmer, das mich ein wenig an Damiens erinnert, nur weniger chaotisch. Ein Tisch steht gegen die Wand unter einem ziemlich schmalen Fenster, an einer Wand steht ein Regal voller Bücher und Papierrollen. “Hier sollten wir ungestört bleiben.”, verkündet Abt Kolja. “Ich bin froh, dass wir die Sache geklärt haben. Doch nun zu meiner Bitte.” Er wendet sich an mich. “Während wir mit wachsender Sorge beobachteten, wie sich Armeen der Trollen hinter den Grenzen der Eiswüste versammeln, versuchte ein kleiner Trupp vor einigen Tagen Kontakt mit uns aufzunehmen.”, erklärt er. “Es fanden keine Kampfhandlungen statt und um das beizubehalten, sind wir gewillt uns anzuhören, was die Trolle zu sagen haben. Doch leider spricht niemand aus dem Kloster die Sprache der Trolle und so mussten wir unverrichteter Dinge wieder von Dannen ziehen.
“Die beiden Bauern, die ich holen ließ, behaupten von sich ein wenig Troll zu sprechen, doch du, Irrin, solltest uns dabei noch viel besser unterstützen können. Wärst du bereit, unsere Friedensbemühungen zu unterstützen?"
Erwartungsvoll sieht er mich an, und einen Moment stehe ich einfach nur da. “Ich soll also mit ihnen verhandeln?”, frage ich nach. “Ganz alleine?”
Nach und nach wird mir bewusst, was das bedeutet, und mir stellen sich alle möglichen Fragen. “Welcher Stamm hat euch kontaktiert? Und wo sind die jetzt?”
Ich muss an mich halten, um den Abt Kolja nicht mit Fragen zu überhäufen. Etwas überrascht bemerke ich, dass ich immer noch mit Damiens Bauteil spiele.
“Nein, verhandeln musst du nicht.”, erklärt Abt Kolja schliesslich. “Wir brauchen lediglich jemanden um zwischen Trollsprache und unserer Sprache zu übersetzen. Und leider kann ich dir nicht sagen, von welchem Stamm die Trolle stammen, ich bin in ihrer Kultur zu wenig bewandert um das zu erkennen und fragen konnten wir ja nicht.” Ich muss unwillkürlich ein Lachen unterdrücken bei dem Gedanken, Abt Kolja würde durch eine Kultur wandern. Bestimmt nur wieder so ein Sprichwort.
Der Mann scheint zum Glück nichts bemerkt zu haben. “Du wirst sie selbst fragen müssen. Sie lagern dicht hinter der Grenze des Eisgebietes.”
“Da wollte ich sowieso hin...”, murmle ich. Ich könnte die Trolle nach meinem Stamm fragen. Sie könnten mir vielleicht sogar den Weg zeigen. Und wenn ich dabei auch noch helfen kann, einen Krieg zu vermeiden, dann ist das doch umso besser. “Ich würde gerne helfen.”, erkläre ich.
“Aber danach ist sie frei zu gehen, wohin sie will.”, wirft Damien ein. Ich hatte gedacht, das sei eigentlich klar, aber anscheinend traut Damien diesen Leuten immer noch nicht ganz. Ich nicke. “Danach bin ich frei.”
“Selbstverständlich.”, verspricht Abt Kolja, und damit ist das Gespräch vorbei.
Ritter Tolkin führt uns durch die Gänge zu einer Kammer, in der wir unterkommen dürfen. Es gibt sogar eine kleine Feuerstelle! “Das Bett ist vielleicht etwas klein für einen Troll.”, entschuldigt sich Ritter Tolkin.
“Das bin ich mich gewohnt.”, versichere ich. Wir stellen unser Gepäck in den Raum und ich kann endlich das Bauteil weglegen. Danach werden wir zu einem neuen Raum geführt – die Gänge hier sehen alle so ähnlich aus, ich glaube nicht, dass ich mich alleine zurechtfinden würde. Über einen überdachten Weg gelangen wir in ein anderes Gebäude, und dort führt Ritter Tolkin uns in einen grossen Saal, der mit Tischen und Bänken ausgestattet ist.
Ich versuche mir vorzustellen, wie viele Menschen hier Platz finden, doch es gelingt mir nicht ganz.
“Ich lasse euch etwas zu Essen bringen, ihr seid bestimmt hungrig.”, erklärt Ritter Tolkin. “Die Anhänger des Klosters bereiten sich gerade auf den Abendgottesdienst vor. Es steht Euch übrigens frei, teilzunehmen.”, fügt er an, an Damien gerichtet. Der nickt nur höflich.
Dann richtet Ritter Tolkin sich wieder an mich. “Ich würde Euch vorschlagen, Euer Mahl einzunehmen, bevor der Gottesdienst vorbei ist und die Leute zurückkommen. Ihr steht zwar unter Gastrecht, aber es sind vielleicht nicht alle so unvoreingenommen wie Abt Kolja.” Und damit lässt er uns alleine.
Jemand, der sichtlich Angst vor mir hat, bringt uns schliesslich etwas zu Essen – Brote und eine Gemüsebrühe. Ich mache mich hungrig über die Brote her.
Eine Weile essen wir stillschweigend, dann legt Damien die zweite leere Suppenschüssel beiseite und meint: “Na, das ging doch besser als ich erwartet hätte.”
“Ich bin froh, dass wir endlich wieder Zeit haben zu reden.”, entgegne ich. “Was ist denn ein Gottesdienst?”
Damien holt tief Luft – anscheinend ist das Wort komplizierter als ich dachte. “Manche Menschen glauben an einen Gott.”, erklärt er dann. “Eine Art mächtiges Wesen, das über die Menschen wacht? Man kann es nicht wirklich sehen, aber viele Menschen glauben, dass es da ist.”
Ich nicke und er fährt fort: “Beim Gottesdienst treffen sich die Menschen, die gemeinsam an denselben Gott glauben, und… naja, sie versuchen mit dem Gott zu reden, wollen ihm Ehre erweisen und manchmal auch um Hilfe bitten. Ein Priester – das ist jemand, der sich mit dem Gott gut auskennt – hilft ihnen dabei.”
“Das klingt reichlich seltsam.”, merke ich an.
“Ja, nicht wahr?” Ich denke schon, die Erklärung ist vorbei, doch Damien fährt fort: “Die Menschen in diesem Kloster hier glauben an die Drei Götter. Meine Familie glaubt ebenfalls an dieselben Götter. Und...”
“Ach, deshalb finden dich alle so wichtig?”, unterbreche ich ihn.
Damien nickt. “Ja, deshalb, und weil meine Familie dem Haus Hohentann nahe steht.”
“Davon hast du mir nie erzählt.”, bemerke ich.
Damien zuckt nur mit den Schultern. “Jedenfalls glauben die Leute, die an die Drei Götter glauben – die der Religion der Drei Götter angehören – dass Elektrizität etwas Böses ist, das den Menschen schadet. Darum sollten wir vielleicht nicht von meinen Erfindungen reden, solange wir hier sind.”
Ich nicke. Das macht Sinn. Blitze sind Elektrizität, und diese sind ein Zeichen, dass das Wetter zornig ist. Es ist leicht zu glauben, dass Blitze etwas böses sind.
“Vielleicht sollte ich zum Gottesdienst gehen.”, meint Damien plötzlich. “Könnte sonst einen schlechten Eindruck machen.”
“Glaubst du denn an diese Drei Götter?”, frage ich.
Damien zuckt mit den Schultern. “Ich bin einfach nicht mit allem einverstanden, woran diese Leute glauben.”, meint er nur.
Damien begleitet mich noch zurück zu unserer Kammer, dann verschwindet er zu diesem Gottesdienst. Ich bleibe allein im Zimmer zurück und beschäftige mich damit, durch das schmale Fenster zu starren.
Das Wetter ist richtig schlecht gelaunt; der Regen ist so stark dass man nicht bis zum Horizont sehen kann. Irgendwie bin ich schon neugierig auf diesen Gottesdienst… Es gibt so viel über die Menschen, das ich nicht verstehe.
Ich habe Mühe, dem Gespräch zu folgen, da ich einige Worte nicht kenne. Der Mann mit der Robe – Abt Kolja – sieht uns immer noch an, und ich bin froh um die Pause. Ich verwandle meine Fessel wieder in das Bauteil, aus dem ich sie erstellt hatte.
“Danke, dass...”, beginne ich, doch dann weiss ich nicht so recht, wofür ich mich bedanke. “Danke, dass Ihr mir ohne Vorurteil zuhört.”, beende ich schliesslich. Dieses Wort wollte ich schon immer benutzen.
Ich drehe das Bauteil in meinen Händen, fast so wie Damien es immer tut wenn er über ein kniffliges Problem nachdenkt. “Wir waren unterwegs zur Eiswüste, weil ich meinen Stamm wiederfinden wollte.”, erkläre ich dann. “Damien hat von dem anstehenden Kampf gegen die Trolle gehört und ich mache mir Sorgen. Damien begleitet mich nur, es gibt keine Mission und keinen Spion. Er hat nur versucht mich zu beschützen. Wir wussten nicht, was uns hier erwartet.”
Damien schaut betroffen zu Boden, doch dann zuckt er zusammen und richtet seinen Blick zum Himmel. Ich spüre ebenfalls die ersten Regentropfen und ziehe die Kapuze meines Umhangs über meinen Kopf – es ist doch ganz angenehm, die Hände frei zu haben.
“Lasst uns drinnen weiter reden.”, meint Abt Kolja nur und führt uns in eines der Gebäude. Manu und der andere Mann – Ritter Tolkin – begleiten uns.
Wir kommen durch einige Gänge und landen dann in einem kleinen Zimmer, das mich ein wenig an Damiens erinnert, nur weniger chaotisch. Ein Tisch steht gegen die Wand unter einem ziemlich schmalen Fenster, an einer Wand steht ein Regal voller Bücher und Papierrollen. “Hier sollten wir ungestört bleiben.”, verkündet Abt Kolja. “Ich bin froh, dass wir die Sache geklärt haben. Doch nun zu meiner Bitte.” Er wendet sich an mich. “Während wir mit wachsender Sorge beobachteten, wie sich Armeen der Trollen hinter den Grenzen der Eiswüste versammeln, versuchte ein kleiner Trupp vor einigen Tagen Kontakt mit uns aufzunehmen.”, erklärt er. “Es fanden keine Kampfhandlungen statt und um das beizubehalten, sind wir gewillt uns anzuhören, was die Trolle zu sagen haben. Doch leider spricht niemand aus dem Kloster die Sprache der Trolle und so mussten wir unverrichteter Dinge wieder von Dannen ziehen.
“Die beiden Bauern, die ich holen ließ, behaupten von sich ein wenig Troll zu sprechen, doch du, Irrin, solltest uns dabei noch viel besser unterstützen können. Wärst du bereit, unsere Friedensbemühungen zu unterstützen?"
Erwartungsvoll sieht er mich an, und einen Moment stehe ich einfach nur da. “Ich soll also mit ihnen verhandeln?”, frage ich nach. “Ganz alleine?”
Nach und nach wird mir bewusst, was das bedeutet, und mir stellen sich alle möglichen Fragen. “Welcher Stamm hat euch kontaktiert? Und wo sind die jetzt?”
Ich muss an mich halten, um den Abt Kolja nicht mit Fragen zu überhäufen. Etwas überrascht bemerke ich, dass ich immer noch mit Damiens Bauteil spiele.
“Nein, verhandeln musst du nicht.”, erklärt Abt Kolja schliesslich. “Wir brauchen lediglich jemanden um zwischen Trollsprache und unserer Sprache zu übersetzen. Und leider kann ich dir nicht sagen, von welchem Stamm die Trolle stammen, ich bin in ihrer Kultur zu wenig bewandert um das zu erkennen und fragen konnten wir ja nicht.” Ich muss unwillkürlich ein Lachen unterdrücken bei dem Gedanken, Abt Kolja würde durch eine Kultur wandern. Bestimmt nur wieder so ein Sprichwort.
Der Mann scheint zum Glück nichts bemerkt zu haben. “Du wirst sie selbst fragen müssen. Sie lagern dicht hinter der Grenze des Eisgebietes.”
“Da wollte ich sowieso hin...”, murmle ich. Ich könnte die Trolle nach meinem Stamm fragen. Sie könnten mir vielleicht sogar den Weg zeigen. Und wenn ich dabei auch noch helfen kann, einen Krieg zu vermeiden, dann ist das doch umso besser. “Ich würde gerne helfen.”, erkläre ich.
“Aber danach ist sie frei zu gehen, wohin sie will.”, wirft Damien ein. Ich hatte gedacht, das sei eigentlich klar, aber anscheinend traut Damien diesen Leuten immer noch nicht ganz. Ich nicke. “Danach bin ich frei.”
“Selbstverständlich.”, verspricht Abt Kolja, und damit ist das Gespräch vorbei.
Ritter Tolkin führt uns durch die Gänge zu einer Kammer, in der wir unterkommen dürfen. Es gibt sogar eine kleine Feuerstelle! “Das Bett ist vielleicht etwas klein für einen Troll.”, entschuldigt sich Ritter Tolkin.
“Das bin ich mich gewohnt.”, versichere ich. Wir stellen unser Gepäck in den Raum und ich kann endlich das Bauteil weglegen. Danach werden wir zu einem neuen Raum geführt – die Gänge hier sehen alle so ähnlich aus, ich glaube nicht, dass ich mich alleine zurechtfinden würde. Über einen überdachten Weg gelangen wir in ein anderes Gebäude, und dort führt Ritter Tolkin uns in einen grossen Saal, der mit Tischen und Bänken ausgestattet ist.
Ich versuche mir vorzustellen, wie viele Menschen hier Platz finden, doch es gelingt mir nicht ganz.
“Ich lasse euch etwas zu Essen bringen, ihr seid bestimmt hungrig.”, erklärt Ritter Tolkin. “Die Anhänger des Klosters bereiten sich gerade auf den Abendgottesdienst vor. Es steht Euch übrigens frei, teilzunehmen.”, fügt er an, an Damien gerichtet. Der nickt nur höflich.
Dann richtet Ritter Tolkin sich wieder an mich. “Ich würde Euch vorschlagen, Euer Mahl einzunehmen, bevor der Gottesdienst vorbei ist und die Leute zurückkommen. Ihr steht zwar unter Gastrecht, aber es sind vielleicht nicht alle so unvoreingenommen wie Abt Kolja.” Und damit lässt er uns alleine.
Jemand, der sichtlich Angst vor mir hat, bringt uns schliesslich etwas zu Essen – Brote und eine Gemüsebrühe. Ich mache mich hungrig über die Brote her.
Eine Weile essen wir stillschweigend, dann legt Damien die zweite leere Suppenschüssel beiseite und meint: “Na, das ging doch besser als ich erwartet hätte.”
“Ich bin froh, dass wir endlich wieder Zeit haben zu reden.”, entgegne ich. “Was ist denn ein Gottesdienst?”
Damien holt tief Luft – anscheinend ist das Wort komplizierter als ich dachte. “Manche Menschen glauben an einen Gott.”, erklärt er dann. “Eine Art mächtiges Wesen, das über die Menschen wacht? Man kann es nicht wirklich sehen, aber viele Menschen glauben, dass es da ist.”
Ich nicke und er fährt fort: “Beim Gottesdienst treffen sich die Menschen, die gemeinsam an denselben Gott glauben, und… naja, sie versuchen mit dem Gott zu reden, wollen ihm Ehre erweisen und manchmal auch um Hilfe bitten. Ein Priester – das ist jemand, der sich mit dem Gott gut auskennt – hilft ihnen dabei.”
“Das klingt reichlich seltsam.”, merke ich an.
“Ja, nicht wahr?” Ich denke schon, die Erklärung ist vorbei, doch Damien fährt fort: “Die Menschen in diesem Kloster hier glauben an die Drei Götter. Meine Familie glaubt ebenfalls an dieselben Götter. Und...”
“Ach, deshalb finden dich alle so wichtig?”, unterbreche ich ihn.
Damien nickt. “Ja, deshalb, und weil meine Familie dem Haus Hohentann nahe steht.”
“Davon hast du mir nie erzählt.”, bemerke ich.
Damien zuckt nur mit den Schultern. “Jedenfalls glauben die Leute, die an die Drei Götter glauben – die der Religion der Drei Götter angehören – dass Elektrizität etwas Böses ist, das den Menschen schadet. Darum sollten wir vielleicht nicht von meinen Erfindungen reden, solange wir hier sind.”
Ich nicke. Das macht Sinn. Blitze sind Elektrizität, und diese sind ein Zeichen, dass das Wetter zornig ist. Es ist leicht zu glauben, dass Blitze etwas böses sind.
“Vielleicht sollte ich zum Gottesdienst gehen.”, meint Damien plötzlich. “Könnte sonst einen schlechten Eindruck machen.”
“Glaubst du denn an diese Drei Götter?”, frage ich.
Damien zuckt mit den Schultern. “Ich bin einfach nicht mit allem einverstanden, woran diese Leute glauben.”, meint er nur.
Damien begleitet mich noch zurück zu unserer Kammer, dann verschwindet er zu diesem Gottesdienst. Ich bleibe allein im Zimmer zurück und beschäftige mich damit, durch das schmale Fenster zu starren.
Das Wetter ist richtig schlecht gelaunt; der Regen ist so stark dass man nicht bis zum Horizont sehen kann. Irgendwie bin ich schon neugierig auf diesen Gottesdienst… Es gibt so viel über die Menschen, das ich nicht verstehe.
A cloud of mystical dust appears, shrouding Alinea in its magic. You roll a four. The cloud dissipates and Alinea is gone.
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Re: Ragnarök 3
Arun:
Zwei Kämpfe über stehe ich am Geländer der Arena und sehe mir die teils unspannenden Kämpfe an.
Wer ist bitte hierfür verantwortlich?
Die meisten Ergebnisse kann man erahnen, sobald die Kämpfer die Arena betreten.
Die Ratsmitglieder verfolgen die Kämpfe, während sie von den Leibgarden umstellt sind, so komme ich nicht an die Vorsitzende.
Mein Plan A: würde beinhalten mich der Vorsitzenden zu entledigen, den Luftschiffstart dadurch zu verzögern und es zerstören zu lassen ... eine einfache Sabotage würde da schon reichen.
Plan B: Ich verschwinde von hier, sammel mich mit meinen Kameraden und wir formieren uns neu um asbald die Rückreise anzutreten.
Für mich kommt unter keinen Umständen in Frage mich gefangen nehmen zu lassen, auch darf ich Eylyn und Bertram nicht gefährden indem ich zu wenig Medizin für den Rückweg habe.
Als ich meine Pläne konzentriert durchgehe bemerke ich, wie die Vorsitzende von einer Leibgarde angesprochen wird, zum ersten mal verändert sich ihr Gesichtsausdruck und letztlich erhebt sie sich aus ihrem Stuhl.
Schnell bahne ich mir einen Weg durch die Menschenmassen, meine Behinderung macht dieses Unterfangen allerdings alles andere als einfach.
Nach einer halben Ewigkeit erreiche ich endlich den hinteren Bereich der Tribüne und sehe noch einen Trupp Ritter einen Gang entlanglaufen.
Ich renne hinterher, bleibe aber hinter der Ecke stehen und erhasche einen kurzen Blick auf die Situation.
Ein großer Trupp Ritter, die Vorsitzende und eine Elfe stehen sich dort gegenüber.
Ist sie eine Attentäterin?
Das würde mir tatsächlich sehr in die Karten spielen, denn mit dieser Menge Soldaten kann ich es nicht aufnehmen.
Den ein oder anderen Trick der Dämonologie hatte Sina mir damals gezeigt, aber dafür brauche ich Zeit und ich kann nicht garantieren das meine magische Macht dafür ausreicht.
Selbst ein Ablenkungsmanöver würde mich verraten und die Gefahr wäre groß das ich im Gefängnis ende, oder noch schlimmer, auf dem Schafott.
Ich wende mich ab und verlasse den Gang wieder, ich habe mich entschieden, es wird Plan B.
Die Vorsitzende jetzt zu töten käme einem Suizid gleich, es tut mir leid für die Elfe, aber das kann ich nicht verantworten.
Der Treffpunkt ist die Schenke "Zur Kräuterhexe", dorthin begebe ich mich jetzt und warte auf Eylyn und Bertram ... wir tragen unsere Informationen zusammen und planen unser weiteres Vorgehen.
Mein Hals wird trocken, ich glaube bald ist eine neue Dosis meiner Medizin notwendig.
NEXT^^
Zwei Kämpfe über stehe ich am Geländer der Arena und sehe mir die teils unspannenden Kämpfe an.
Wer ist bitte hierfür verantwortlich?
Die meisten Ergebnisse kann man erahnen, sobald die Kämpfer die Arena betreten.
Die Ratsmitglieder verfolgen die Kämpfe, während sie von den Leibgarden umstellt sind, so komme ich nicht an die Vorsitzende.
Mein Plan A: würde beinhalten mich der Vorsitzenden zu entledigen, den Luftschiffstart dadurch zu verzögern und es zerstören zu lassen ... eine einfache Sabotage würde da schon reichen.
Plan B: Ich verschwinde von hier, sammel mich mit meinen Kameraden und wir formieren uns neu um asbald die Rückreise anzutreten.
Für mich kommt unter keinen Umständen in Frage mich gefangen nehmen zu lassen, auch darf ich Eylyn und Bertram nicht gefährden indem ich zu wenig Medizin für den Rückweg habe.
Als ich meine Pläne konzentriert durchgehe bemerke ich, wie die Vorsitzende von einer Leibgarde angesprochen wird, zum ersten mal verändert sich ihr Gesichtsausdruck und letztlich erhebt sie sich aus ihrem Stuhl.
Schnell bahne ich mir einen Weg durch die Menschenmassen, meine Behinderung macht dieses Unterfangen allerdings alles andere als einfach.
Nach einer halben Ewigkeit erreiche ich endlich den hinteren Bereich der Tribüne und sehe noch einen Trupp Ritter einen Gang entlanglaufen.
Ich renne hinterher, bleibe aber hinter der Ecke stehen und erhasche einen kurzen Blick auf die Situation.
Ein großer Trupp Ritter, die Vorsitzende und eine Elfe stehen sich dort gegenüber.
Ist sie eine Attentäterin?
Das würde mir tatsächlich sehr in die Karten spielen, denn mit dieser Menge Soldaten kann ich es nicht aufnehmen.
Den ein oder anderen Trick der Dämonologie hatte Sina mir damals gezeigt, aber dafür brauche ich Zeit und ich kann nicht garantieren das meine magische Macht dafür ausreicht.
Selbst ein Ablenkungsmanöver würde mich verraten und die Gefahr wäre groß das ich im Gefängnis ende, oder noch schlimmer, auf dem Schafott.
Ich wende mich ab und verlasse den Gang wieder, ich habe mich entschieden, es wird Plan B.
Die Vorsitzende jetzt zu töten käme einem Suizid gleich, es tut mir leid für die Elfe, aber das kann ich nicht verantworten.
Der Treffpunkt ist die Schenke "Zur Kräuterhexe", dorthin begebe ich mich jetzt und warte auf Eylyn und Bertram ... wir tragen unsere Informationen zusammen und planen unser weiteres Vorgehen.
Mein Hals wird trocken, ich glaube bald ist eine neue Dosis meiner Medizin notwendig.
NEXT^^
Probleme mit Mitgliedern?
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
-
Ryokina
- Hoher Autor
- Beiträge: 135
- Registriert: Mi 28. Mai 2014, 16:21
- Characters: Ryokina, Arachne, Sasquehama
Re: Ragnarök 3
Sasquehama
Rhelia kommt nicht mehr zu Wort, denn ein lauter, schallender Schrei ertönt: „Brigitte!“ Verdutzt drehe ich mich um. Welche Brigitte? Vor mir steht ein großer, langer Mann mit einer Narbe über die rechte Gesichtshälfte und einem halben Ohr. Er erinnert mich an jemanden von dem ich in der ein oder anderen Tavernenerzählung gehört habe, wie war sein Name noch gleich? Go… dreck? Nun, davon lasse ich mich nicht beirren. Ich sehe die Wachen schon anstürmen und somit keine andere Möglichkeit, als den Herren auf meine Seite zu ziehen. „Was? Nein! Hört mir doch zu! Rhelia ist eine Betrügerin! Sie hat keinen rechtmäßigen Anspruch, solange es eine Windelementar in ihrem Haus gibt! Ich, ich habe das Mädchen in der Arena gesehen. Sie besitzt solche Kräfte. Wir müssen ihr zu Recht verhelfen!“, bringe ich schnell an den Mann gewandt hervor und hoffe inständig, dass er meine Argumentation annimmt und stattdessen Rhelia gefangen nimmt. Doch meine Hoffnung wird enttäuscht.
"Ein Erbe interessiert mich nicht...du erscheinst hier, redest von einer Erbin die heute noch fliehen konnte. Du steckst mit dem Ausbruch zusammen!" Der Mann drängt sich zwischen den Leibwachen hindurch und kommt auf mich zu. Ich sehe mich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch ich sehe keine.
"Ich stecke mit gar keinem Ausbruch zusammen, ich-", versuche ich zu erklären, als ich etwas rechts von mir aufblitzen sehe.
Schnell weiche ich zur Seite aus und beiße meine Zähne zusammen, als mich ein Dolch am Oberschenkel streift. Aus Reflex hole ich mit meinem Falchion aus und schlage nach dem Angreifer, nur um 2 Sekunden später festzustellen, dass es Rhelia war. Die Vorsitzende hatte wohl Angst bekommen, dass die Wachen sich auf meine Seite schlugen, wenn sie die Wahrheit erfuhren und versucht mich unschädlich zu machen. Nun kniet sie am Boden, in ihrer Schulter steckt mein Falchion und als ich es wieder herausziehe, sinkt sie nieder. Schnell sehe ich mich um. Mist, dann bleibt wohl nur noch die Flucht. Ich stecke meine Falchion ein, renne los, vollführe eine Sprungrolle und tauche so zwischen zwei Wachen hindurch, die nach mir greifen. Ich bin mir meiner Freiheit schon sicher, da kommt ein Mann um die Ecke und hält mich geistesgegenwärtig am Arm fest. Ich versuche mich loszureißen, doch sein Griff ist fest und sicher. Keine fünf Sekunden später sind auch schon die Wachen bei mir und packen mich. Wütend starre ich zu dem Mann, der mich aufgehalten hat. Das ist doch die Leibgarde, die ich betäubt hatte! Natürlich bleibt keine Idee unversucht, ich bäume mich unter dem Griff der Wachen auf so gut es geht, ich winde mich, ich ringe und versuche mich loszureißen, doch ich bin flink, nicht stark. Insgeheim hoffe ich, dass vielleicht die geflohenen Gefangenen hier vorbeikommen und mich retten, doch schließlich schlägt mir eine der Wachen mit soviel Wucht auf den Rücken, dass mir die Luft ausgeht. „Halt still!“, ertönt die harsche Stimme hinter mir und ich beschließe, dass das vielleicht am besten ist. Ich werfe dem Mann mit der Narbe einen genervten Blick zu. „Na vielen Dank auch. Das hätte für uns alle hier so gut ausgehen können, wenn du mich einfach laufen gelassen hättest. Jetzt haben wir den Schlamassel.“
Rhelia kommt nicht mehr zu Wort, denn ein lauter, schallender Schrei ertönt: „Brigitte!“ Verdutzt drehe ich mich um. Welche Brigitte? Vor mir steht ein großer, langer Mann mit einer Narbe über die rechte Gesichtshälfte und einem halben Ohr. Er erinnert mich an jemanden von dem ich in der ein oder anderen Tavernenerzählung gehört habe, wie war sein Name noch gleich? Go… dreck? Nun, davon lasse ich mich nicht beirren. Ich sehe die Wachen schon anstürmen und somit keine andere Möglichkeit, als den Herren auf meine Seite zu ziehen. „Was? Nein! Hört mir doch zu! Rhelia ist eine Betrügerin! Sie hat keinen rechtmäßigen Anspruch, solange es eine Windelementar in ihrem Haus gibt! Ich, ich habe das Mädchen in der Arena gesehen. Sie besitzt solche Kräfte. Wir müssen ihr zu Recht verhelfen!“, bringe ich schnell an den Mann gewandt hervor und hoffe inständig, dass er meine Argumentation annimmt und stattdessen Rhelia gefangen nimmt. Doch meine Hoffnung wird enttäuscht.
"Ein Erbe interessiert mich nicht...du erscheinst hier, redest von einer Erbin die heute noch fliehen konnte. Du steckst mit dem Ausbruch zusammen!" Der Mann drängt sich zwischen den Leibwachen hindurch und kommt auf mich zu. Ich sehe mich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch ich sehe keine.
"Ich stecke mit gar keinem Ausbruch zusammen, ich-", versuche ich zu erklären, als ich etwas rechts von mir aufblitzen sehe.
Schnell weiche ich zur Seite aus und beiße meine Zähne zusammen, als mich ein Dolch am Oberschenkel streift. Aus Reflex hole ich mit meinem Falchion aus und schlage nach dem Angreifer, nur um 2 Sekunden später festzustellen, dass es Rhelia war. Die Vorsitzende hatte wohl Angst bekommen, dass die Wachen sich auf meine Seite schlugen, wenn sie die Wahrheit erfuhren und versucht mich unschädlich zu machen. Nun kniet sie am Boden, in ihrer Schulter steckt mein Falchion und als ich es wieder herausziehe, sinkt sie nieder. Schnell sehe ich mich um. Mist, dann bleibt wohl nur noch die Flucht. Ich stecke meine Falchion ein, renne los, vollführe eine Sprungrolle und tauche so zwischen zwei Wachen hindurch, die nach mir greifen. Ich bin mir meiner Freiheit schon sicher, da kommt ein Mann um die Ecke und hält mich geistesgegenwärtig am Arm fest. Ich versuche mich loszureißen, doch sein Griff ist fest und sicher. Keine fünf Sekunden später sind auch schon die Wachen bei mir und packen mich. Wütend starre ich zu dem Mann, der mich aufgehalten hat. Das ist doch die Leibgarde, die ich betäubt hatte! Natürlich bleibt keine Idee unversucht, ich bäume mich unter dem Griff der Wachen auf so gut es geht, ich winde mich, ich ringe und versuche mich loszureißen, doch ich bin flink, nicht stark. Insgeheim hoffe ich, dass vielleicht die geflohenen Gefangenen hier vorbeikommen und mich retten, doch schließlich schlägt mir eine der Wachen mit soviel Wucht auf den Rücken, dass mir die Luft ausgeht. „Halt still!“, ertönt die harsche Stimme hinter mir und ich beschließe, dass das vielleicht am besten ist. Ich werfe dem Mann mit der Narbe einen genervten Blick zu. „Na vielen Dank auch. Das hätte für uns alle hier so gut ausgehen können, wenn du mich einfach laufen gelassen hättest. Jetzt haben wir den Schlamassel.“
Re: Ragnarök 3
Manu
Der andere Weg.
Als Irrin und Damien den Raum verlassen, bleibe ich alleine mit Abt Kolja zurück. Er bedeutet mir, mich auf einen Stuhl zu setzen und nimmt ebenfalls an seinem Schreibtisch Platz.
“Nun zu deiner Nachricht an Bischöfin Franziska. Ritter Tolkin und Ritter Beno entschieden dir keine Informationen zu geben, und so obliegt diese Aufgabe nun mir. Leider muss ich dir mitteilen, dass Bischöfin Franziska vor etwa zwei Wochen spurlos aus dem Kloster verschwand. Wir suchten nach ihr, durchstriffen die umliegenden Lande, fragten die Bauern und Bewohner, doch niemand konnte uns einen Hinweis geben. Noch haben wir die Suche nicht aufgegeben und daher auch noch keinen Nachfolger, doch fürchte ich, dass du die Nachricht nicht an Bischöfin Franziska zustellen kannst. Ich würde dich bitten, sie stattdessen mir zu übergeben, sodass der Inhalt der Botschaft nicht warten muss, bis ein Nachfolger gewählt wurde, sollte er wichtig sein.”
Ich sehe Abt Kolja nachdenklich an. Abt Jakub hat mir keine Anweisungen übergeben was mit der Nachricht zu tun wäre, wenn ich Bischöfin Franziska nicht antreffen sollte. Und insofern ergibt sowohl der Vorschlag Koljas Sinn, dass er die Nachricht an Franzsikas stelle erhielt, und zudem ist es ohnehin an Kolja, mir neue Anweisungen zu geben. Ich stimme also zu und überreiche ihm den Brief. Der Abt greift nach einer Klinge auf seinem Schreibtisch und öffnet den Brief. Er schlägt ihn auf und beginnt ihn zu lesen. Während er das tut, wird sein Blick immer finsterer, seine dichten Augenbrauen sinken immer tiefer. Schließlich faltet er das Papier wieder zusammen und packt den Brief weg.
“Das sind besorgniserregende Nachrichten. Ist dir der Inhalt des Briefes bekannt?”
Ich schüttele den Kopf und ein ungutes Gefühl beschleicht mich. Hat der Inhalt des Briefes etwas mit mir zu tun? Doch dann erinnere ich mich, dass der Abt den Brief bereits geschrieben hatte, als er mich beauftragte hier herzureisen, und ursprünglich Bjarn mit der Überbringung beautragen wollte.
“Nun, dann entschuldige bitte, aber ich denke nicht, dass ich den Inhalt mit dir teilen sollte, wenn es dein Abt auch nicht getan hat. Ich werde jedoch eine Antwort verfassen und ihm die Situation hier schildern. Gibt es sonst noch etwas?”
“Ja, ich habe eine weitere Botschaft, beziehungsweise eine religiöse Frage, für deren Beantwortung mich Abt Jakub zu Ihnen entsandte. Dies ist der Grund, warum ich, und nicht ein Ritter meines Ordens diese Nachricht überbrachte.”
Ich ziehe meinen Anderthalbhänder, darauf bedacht es nicht wie einen Angriff aussehen zu lassen. “Vor einigen Tagen trainierte ich mit Ritter Thomaš und versagte bei den Übungen. Während mich Frust übermannte, sammelten sich unbekannte Kräfte in mir und...”
Anstatt weiterzusprechen stehe ich auf, hebe mein Schwert und stoße einen Blitz aus der Klinge in Richtung Tür. Die Übung fällt mir leichter als je zu vor und ich erschrecke selbst etwas vor dem Knall, der durch die Entladung erzeugt wird. Das Schwert fühlt sich anders an als zuvor, als hätte etwas das Metall verlassen. Ich senke das Schwert und kaum berührt die Spitze den Boden, fühle ich, wie das Metall in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt. Das sollte ich mir merken, scheinbar verändert meine Kraft etwas an dem Metall. Ob es für meine Kräfte von Nöten ist, diese Veränderung wieder umzukehren?
Der Abt wirkt besorgt und kratzt sich am Bart.
“Ich habe Angst, dass dies die Kräfte Tars sind, die von mir Besitz ergreifen”, spreche ich das ungesagte aus.
Der Abt wirkt nachdenklich. “In der Tat äußerst besorgniserregend.” Das Wort benutzt er nun schon zum zweiten Mal und mich überkommt ein noch viel schlechteres Gefühl, als beim ersten Mal.
“Die Kräfte Tars halten Einzug auf Ragnarök, deine Kräfte könnten ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.”
In meiner Magengegend zieht sich etwas zusammen. Was auch immer es bedeuten mag, wenn ich wirklich dämonische Kräfte in mir trage, es kann nichts Gutes sein. Plötzlich fallen mir die Worte von Bruder Bjarn ein. Ich hole den kleinen Beutel aus meiner Tasche und überreiche ihn ebenfalls Abt Kolja. “Bruder Bjarn gab mir dies vor meiner Abreise und sagte, ich solle es Ihnen geben, Sie würden verstehen!”
Abt Kolja runzelt die Stirn und greift sich den Beutel. Er öffnet ihn und leert seinen Inhalt in seine Hand. Zwei Kirschen fallen heraus… nein, zwei Glasperlen, die Kirschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Der Abt runzelt die Stirn und nachdem er die Glasperlen auf den Tisch gelegt hat, tippt er sich wieder angestrengt nachdenkend an sein Kinn. Er scheint mit sich zu ringen oder etwas abzuwägen, doch schließlich schaut er mich an.
“Nun, es gibt noch eine andere Erklärung für deine Kräfte. Doch diese wird nicht einfach sein, und ich kann sie dir nicht vollständig geben, zumindest nicht jetzt. Außerdem wird diese Erklärung vielleicht noch viel schlimmere Konsequenzen haben, als die Einsicht, dass dämonische Kräfte von unseren Rittern Besitz ergreifen. Jedoch kann ich dich nicht einfach so in das einweihen, was hier passieren könnte. Ich muss dich warnen, ohne dass ich dir näheres erklären kann. Sobald ich dir gezeigt habe, was ich dir zeigen möchte, durchschreitest du eine Tür, durch die du nicht zurück kannst. Du wirst in eine Welt eintreten, die sehr weit über die Grenzen hinausgeht, die dir in Mornstein erklärt wurden. Grenzen, die viele nicht zu überschreiten wagen würden, Grenzen, die vielen Menschen, gerade in unserer Kirche, nicht gefallen würden. Wenn du dich entscheidest, dass du diese Tür nicht durchschreiten willst, werden wir mit Priestern beraten und ich werde selbst entscheiden müssen, welche Ursache deine Kräfte haben und ob wir etwas befürchten müssen. Du kannst in dein Kloster zurückkehren, den Ritterschwur ablegen, wenn es an der Zeit ist und dein Leben Ilvar widmen, so wie dich dein Mentor darauf vorbeireitet hat. Doch wenn du den Weg gehen möchtest, den ich dir zeigen kann, dann ist vieles davon nicht mehr möglich. Du wirst noch immer deinen Ritterschwur ablegen, doch gilt deine Treue dann auch jemand anderem. Du wirst für deinen Gott Wege beschreiten müssen, die manchen das Blut in den Adern gefrieren ließen. Es ist ein weitaus gefährlicherer Weg, der vor dir läge. Ich kann dich nur warnen, ich kann dir nicht zeigen, was dich erwarten würde, denn dann gäbe es bereits kein zurück mehr. Also liegt diese Entscheidung bei dir: Möchtest du dich den Priestern anvertrauen über deine Kräfte zu entscheiden und über dein Schicksal zu richten und zurückkehren, zu dem, was du kennst? Oder möchtest du dein Schicksal in die eigene Hand nehmen und einen Weg beschreiten, auf dem dich niemand begleiten kann, ganz der Gnade und der Macht deines Gottes ausgeliefert, jedoch in der Lage Türen zu nutzen, die den meisten Rittern verschlossen bleiben?”
Ich schlucke. Während seiner Ausführungen war die Stimme des Abtes immer tiefer geworden, seine Augen hatten einen merkwürdigen Glanz angenommen. Seine Mine ist wie in Stein gemeißelt, der schwarze Bart lässt ihn noch härter erscheinen. Wie ein Koloss, an dem Sturm und Regen keine Spur hinterlassen können. Ich habe keine Vorstellung von dem, was Abt Kolja angesprochen hat. Und so ist es mir nicht möglich abzuschätzen, welchen Weg ich gehen soll.
“Ich sollte einen Priester um Rat bitten. Ilvar möge mir bei meiner Entscheidung helfen”, beginne ich, doch Abt Kolja schüttelt den Kopf uns obgleich ich es nicht für möglich gehalten hätte, verhärtet sich sein Blick noch weiter.
“Nein. Diese Entscheidung musst du alleine treffen, nur du und die Allmutter, die dir dein Herz schenkte. Kein Priester kann dir in dieser Nacht zur Seite stehen, denn diese Entscheidung betrifft eine Domäne, die nur wenige überhaupt erkennen.”
Ich schlucke erneut und mir wird flau. Ich nehme wieder Platz, aus Angst meine Knie könnten nachgeben. Bisher war es ein sehr beruhigender Umstand, dass ich immer auf die Hilfe der Priesterschaft hoffen konnte, wenn ich eine schwere Entscheidung zu treffen hatte. Die Verbindung, die sie mit den Göttern haben, gibt den Priestern die Weisheit, mit der sie jedem bei der Entscheidungstreffung beistehen können. Ein Priester hatte mir den Weg der Ritterschaft aufgezeigt, als ich mein Elternhaus verlassen musste, als die Seuche um sich gegriffen hat. Noch heute bin ich dem Priester dankbar, der mir einen neuen Weg zeigte, nachdem die Seuche meine Eltern dahinraffte. Auch ist es ein Priester gewesen, der mir den Weg zu Ilvar zeigte, als ich zu zweifeln begann. Der mir zeigte, dass sich die Gnade unserer Götter überall wiederspiegelte, wenn man nur bereit war, zu vertrauen. Und jetzt ist mir dieser Ausweg versperrt. Ich schließe die Augen, in einem stummen Hilferuf an Ilvar. Abt Kolja schweigt und wartet geduldig. Ich versuche mich zu sammeln, mein Herz meinem Gott zu öffnen, wie es mir ein Priester beibrachte, als mich nachts Alpträume plagten. Es war Priester Michal, der mir zeigte, wie man sich in sein Inneres zurückzog und nur begleitet vom eigenen Herzschlag den Weg zu den Göttern finden konnte.
Ich horche in mich hinein und versuche zu ergründen, was die Antwort auf die Frage Koljas sein sollte. Michal hatte mir damals erklärt, dass die Götter keine Worte an die Sterblichen richteten. Es war der Glaube, durch den ein Gott mit einem Menschen sprach. Wer in seinen Glauben und in seinen Gott vertraute, der würde die Antworten finden, die er suchte, als seien sie schon immer da gewesen. Eine kalte Ruhe ergreift mich, als würde die Temperatur des Arbeitszimmers schlagartig sinken. Ich habe meine Kräfte nun schon einige Zeit in mir und das Gespräch mit Damien und die Begegnung mit Irrin hatten mir eine andere Seite davon gezeigt. Ich erinnere mich an die Frage von Irrin, ob ich so wie sie sei. Ja, vielleicht ist das die richtige Antwort. Ich vertraue der Priesterschaft, ich vertraue ihr mehr als Damien. Doch war es Abt Kolja, der mir jetzt zeigte, dass es einen anderen Weg geben kann, einen Weg, den auch Damien gewählt haben muss. Wenn auch auf andere Art, als er mir nun angeboten wurde. Angst ist ein guter Ratgeber, doch kein guter Stratege, hatte Tomaš immer gesagt. Und die Angst, die mir Kolja vor seinem Weg gemacht hatte, würde mich zur Vorsicht rufen, doch soll sie mich nicht daran hindern diesen Weg zu gehen. Ich habe nie zuvor die Ritterschaft in Frage gestellt, die man mir die letzten Jahre vorgelebt hatte. Doch die Kräfte, die in mir erwacht sind zeigen mir, dass es mehr gibt. Und die Kräfte zu verstehen ist was ich will, nicht das Urteil der Priesterschaft.
Ich öffne die Augen und Abt Kolja sitzt nach wie vor mit steinernder Miene vor mir.
„Ich habe mich entschieden“, sage ich. „Ich möchte Ihren Weg gehen, Herr. Ich habe die Kräfte gespürt, und sie gehen von mir aus, nicht von einem Dämonen. Die Tage des Zweifelns möchte ich hinter mir lassen.“
Abt Kolja nickt bedächtig und erhebt sich.
„Folge mir.“
Er führt mich tiefer in das Gebäude hinein, in dem sich auch das Arbeitszimmer befindet. Schließlich erreichen wir eine Treppe nach unten, die vor einer schweren, mit Eisen verstärkten Holztüre endet. Kolja greift nach einem Schlüssel unter seiner Robe und öffnet die Tür, die mit einem dunklen Knarren aufschwingt. Hinter der Tür liegt ein tiefschwarzer Raum, dessen niedrige Decke von dicken Säulen getragen wird. Kolja entzündet eine Fackel an einer weiteren Fackel, die vor der Tür die Treppe beleuchtet und betritt das Gewölbe. Ich folge ihm und auf dem Weg in den Keller entzündet der Abt weitere Fackeln mit der, die er in der Hand hält. Der Raum wird nun von spärrlichem Fackellicht erleuchtet, und ich erkenne Regale an den Wänden. Die Regale sind über und über mit Büchern befüllt und füllen fast den gesamten Raum, nur von schmalen Gängen unterbrochen, sodass man den Inhalt der Regale geradeso erreichen kann. An der gegenüberliegenden Wand erkenne ich einige Arbeitstische, die sich zwischen weiteren Regalen befinden. Abt Kolja hält zielstrebig auf ein bestimmtes Regal zu und zieht ein sehr altes, in Leder gebundenes Buch hervor. Er überreicht es mir.
„Ich möchte, dass du den Abendgottesdienst heute nicht besuchst, sondern das erste Kapitel dieses Buches liest. Es enthält einige Grundzüge dessen, was dich erwartet und wir haben nicht viel Zeit. Morgen werden wir die Trolle wieder treffen und mithilfe der Dame Irrin diesmal hoffentlich etwas erreichen. Du wirst jedoch deine Kraft morgen brauchen, denn wenn die Verhandlungen scheitern, musst du kampfbereit sein. Darum möchte ich, dass du jetzt darin liest und dein Gebet vor dem Schlafen alleine vollziehst.“
Ich nicke nur und betrachte das alte Buch.
„Du wirst vermutlich viele Fragen haben, wenn du das Kapitel gelesen hast. Sollte noch Zeit sein, findest du mich in meinem Arbeitszimmer, ansonsten werden wir erst morgen Abend wieder sprechen können!“
Mit diesen Worten lässt er mich alleine.
Ich schaue mich verwirrt um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Kloster Mornstein einen solchen Ort nicht besitzt. Allenfalls unter der Kirche, aber ich könnte mir nicht erklären, warum man eine Bibliothek unter einer Kirche errichten sollte. Das Gemäuer ist dick und der Raum ist erstaunlich trocken für einen Keller. Ich setze mich an einen der Holztische und schlage das Buch auf. Das Licht ist kaum ausreichend um etwas zu erkennen, doch glücklicherweise befindet sich eine kleine Öllampe auf dem Tisch. Ich nehme sie, laufe zu einer Fackel und versuche umständlich ihren Docht zu entzünden, doch die Fackel ist dafür ungeeignet. Suchend schaue ich mich um nach etwas, das ich nutzen könnte um die Flamme zu übertragen, doch nichts ist in Reinweite. Ich schaue mich erneut um, mehr aus Reflex, denn ich weiß ja, dass niemand hier ist und entzünde den Docht dann ungeduldig, indem ich vom Metallgehäuse der Lampe einen Blitz auf den Docht zwinge. Flackernd erleuchtet sich die Öllampe. Das ist also der Weg, den ich nun beschreite, denke ich mir, während ich die Lampe zurück an den Tisch trage und neben dem Buch abstelle. Ich beginne zu lesen.
Der andere Weg.
Als Irrin und Damien den Raum verlassen, bleibe ich alleine mit Abt Kolja zurück. Er bedeutet mir, mich auf einen Stuhl zu setzen und nimmt ebenfalls an seinem Schreibtisch Platz.
“Nun zu deiner Nachricht an Bischöfin Franziska. Ritter Tolkin und Ritter Beno entschieden dir keine Informationen zu geben, und so obliegt diese Aufgabe nun mir. Leider muss ich dir mitteilen, dass Bischöfin Franziska vor etwa zwei Wochen spurlos aus dem Kloster verschwand. Wir suchten nach ihr, durchstriffen die umliegenden Lande, fragten die Bauern und Bewohner, doch niemand konnte uns einen Hinweis geben. Noch haben wir die Suche nicht aufgegeben und daher auch noch keinen Nachfolger, doch fürchte ich, dass du die Nachricht nicht an Bischöfin Franziska zustellen kannst. Ich würde dich bitten, sie stattdessen mir zu übergeben, sodass der Inhalt der Botschaft nicht warten muss, bis ein Nachfolger gewählt wurde, sollte er wichtig sein.”
Ich sehe Abt Kolja nachdenklich an. Abt Jakub hat mir keine Anweisungen übergeben was mit der Nachricht zu tun wäre, wenn ich Bischöfin Franziska nicht antreffen sollte. Und insofern ergibt sowohl der Vorschlag Koljas Sinn, dass er die Nachricht an Franzsikas stelle erhielt, und zudem ist es ohnehin an Kolja, mir neue Anweisungen zu geben. Ich stimme also zu und überreiche ihm den Brief. Der Abt greift nach einer Klinge auf seinem Schreibtisch und öffnet den Brief. Er schlägt ihn auf und beginnt ihn zu lesen. Während er das tut, wird sein Blick immer finsterer, seine dichten Augenbrauen sinken immer tiefer. Schließlich faltet er das Papier wieder zusammen und packt den Brief weg.
“Das sind besorgniserregende Nachrichten. Ist dir der Inhalt des Briefes bekannt?”
Ich schüttele den Kopf und ein ungutes Gefühl beschleicht mich. Hat der Inhalt des Briefes etwas mit mir zu tun? Doch dann erinnere ich mich, dass der Abt den Brief bereits geschrieben hatte, als er mich beauftragte hier herzureisen, und ursprünglich Bjarn mit der Überbringung beautragen wollte.
“Nun, dann entschuldige bitte, aber ich denke nicht, dass ich den Inhalt mit dir teilen sollte, wenn es dein Abt auch nicht getan hat. Ich werde jedoch eine Antwort verfassen und ihm die Situation hier schildern. Gibt es sonst noch etwas?”
“Ja, ich habe eine weitere Botschaft, beziehungsweise eine religiöse Frage, für deren Beantwortung mich Abt Jakub zu Ihnen entsandte. Dies ist der Grund, warum ich, und nicht ein Ritter meines Ordens diese Nachricht überbrachte.”
Ich ziehe meinen Anderthalbhänder, darauf bedacht es nicht wie einen Angriff aussehen zu lassen. “Vor einigen Tagen trainierte ich mit Ritter Thomaš und versagte bei den Übungen. Während mich Frust übermannte, sammelten sich unbekannte Kräfte in mir und...”
Anstatt weiterzusprechen stehe ich auf, hebe mein Schwert und stoße einen Blitz aus der Klinge in Richtung Tür. Die Übung fällt mir leichter als je zu vor und ich erschrecke selbst etwas vor dem Knall, der durch die Entladung erzeugt wird. Das Schwert fühlt sich anders an als zuvor, als hätte etwas das Metall verlassen. Ich senke das Schwert und kaum berührt die Spitze den Boden, fühle ich, wie das Metall in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt. Das sollte ich mir merken, scheinbar verändert meine Kraft etwas an dem Metall. Ob es für meine Kräfte von Nöten ist, diese Veränderung wieder umzukehren?
Der Abt wirkt besorgt und kratzt sich am Bart.
“Ich habe Angst, dass dies die Kräfte Tars sind, die von mir Besitz ergreifen”, spreche ich das ungesagte aus.
Der Abt wirkt nachdenklich. “In der Tat äußerst besorgniserregend.” Das Wort benutzt er nun schon zum zweiten Mal und mich überkommt ein noch viel schlechteres Gefühl, als beim ersten Mal.
“Die Kräfte Tars halten Einzug auf Ragnarök, deine Kräfte könnten ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.”
In meiner Magengegend zieht sich etwas zusammen. Was auch immer es bedeuten mag, wenn ich wirklich dämonische Kräfte in mir trage, es kann nichts Gutes sein. Plötzlich fallen mir die Worte von Bruder Bjarn ein. Ich hole den kleinen Beutel aus meiner Tasche und überreiche ihn ebenfalls Abt Kolja. “Bruder Bjarn gab mir dies vor meiner Abreise und sagte, ich solle es Ihnen geben, Sie würden verstehen!”
Abt Kolja runzelt die Stirn und greift sich den Beutel. Er öffnet ihn und leert seinen Inhalt in seine Hand. Zwei Kirschen fallen heraus… nein, zwei Glasperlen, die Kirschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Der Abt runzelt die Stirn und nachdem er die Glasperlen auf den Tisch gelegt hat, tippt er sich wieder angestrengt nachdenkend an sein Kinn. Er scheint mit sich zu ringen oder etwas abzuwägen, doch schließlich schaut er mich an.
“Nun, es gibt noch eine andere Erklärung für deine Kräfte. Doch diese wird nicht einfach sein, und ich kann sie dir nicht vollständig geben, zumindest nicht jetzt. Außerdem wird diese Erklärung vielleicht noch viel schlimmere Konsequenzen haben, als die Einsicht, dass dämonische Kräfte von unseren Rittern Besitz ergreifen. Jedoch kann ich dich nicht einfach so in das einweihen, was hier passieren könnte. Ich muss dich warnen, ohne dass ich dir näheres erklären kann. Sobald ich dir gezeigt habe, was ich dir zeigen möchte, durchschreitest du eine Tür, durch die du nicht zurück kannst. Du wirst in eine Welt eintreten, die sehr weit über die Grenzen hinausgeht, die dir in Mornstein erklärt wurden. Grenzen, die viele nicht zu überschreiten wagen würden, Grenzen, die vielen Menschen, gerade in unserer Kirche, nicht gefallen würden. Wenn du dich entscheidest, dass du diese Tür nicht durchschreiten willst, werden wir mit Priestern beraten und ich werde selbst entscheiden müssen, welche Ursache deine Kräfte haben und ob wir etwas befürchten müssen. Du kannst in dein Kloster zurückkehren, den Ritterschwur ablegen, wenn es an der Zeit ist und dein Leben Ilvar widmen, so wie dich dein Mentor darauf vorbeireitet hat. Doch wenn du den Weg gehen möchtest, den ich dir zeigen kann, dann ist vieles davon nicht mehr möglich. Du wirst noch immer deinen Ritterschwur ablegen, doch gilt deine Treue dann auch jemand anderem. Du wirst für deinen Gott Wege beschreiten müssen, die manchen das Blut in den Adern gefrieren ließen. Es ist ein weitaus gefährlicherer Weg, der vor dir läge. Ich kann dich nur warnen, ich kann dir nicht zeigen, was dich erwarten würde, denn dann gäbe es bereits kein zurück mehr. Also liegt diese Entscheidung bei dir: Möchtest du dich den Priestern anvertrauen über deine Kräfte zu entscheiden und über dein Schicksal zu richten und zurückkehren, zu dem, was du kennst? Oder möchtest du dein Schicksal in die eigene Hand nehmen und einen Weg beschreiten, auf dem dich niemand begleiten kann, ganz der Gnade und der Macht deines Gottes ausgeliefert, jedoch in der Lage Türen zu nutzen, die den meisten Rittern verschlossen bleiben?”
Ich schlucke. Während seiner Ausführungen war die Stimme des Abtes immer tiefer geworden, seine Augen hatten einen merkwürdigen Glanz angenommen. Seine Mine ist wie in Stein gemeißelt, der schwarze Bart lässt ihn noch härter erscheinen. Wie ein Koloss, an dem Sturm und Regen keine Spur hinterlassen können. Ich habe keine Vorstellung von dem, was Abt Kolja angesprochen hat. Und so ist es mir nicht möglich abzuschätzen, welchen Weg ich gehen soll.
“Ich sollte einen Priester um Rat bitten. Ilvar möge mir bei meiner Entscheidung helfen”, beginne ich, doch Abt Kolja schüttelt den Kopf uns obgleich ich es nicht für möglich gehalten hätte, verhärtet sich sein Blick noch weiter.
“Nein. Diese Entscheidung musst du alleine treffen, nur du und die Allmutter, die dir dein Herz schenkte. Kein Priester kann dir in dieser Nacht zur Seite stehen, denn diese Entscheidung betrifft eine Domäne, die nur wenige überhaupt erkennen.”
Ich schlucke erneut und mir wird flau. Ich nehme wieder Platz, aus Angst meine Knie könnten nachgeben. Bisher war es ein sehr beruhigender Umstand, dass ich immer auf die Hilfe der Priesterschaft hoffen konnte, wenn ich eine schwere Entscheidung zu treffen hatte. Die Verbindung, die sie mit den Göttern haben, gibt den Priestern die Weisheit, mit der sie jedem bei der Entscheidungstreffung beistehen können. Ein Priester hatte mir den Weg der Ritterschaft aufgezeigt, als ich mein Elternhaus verlassen musste, als die Seuche um sich gegriffen hat. Noch heute bin ich dem Priester dankbar, der mir einen neuen Weg zeigte, nachdem die Seuche meine Eltern dahinraffte. Auch ist es ein Priester gewesen, der mir den Weg zu Ilvar zeigte, als ich zu zweifeln begann. Der mir zeigte, dass sich die Gnade unserer Götter überall wiederspiegelte, wenn man nur bereit war, zu vertrauen. Und jetzt ist mir dieser Ausweg versperrt. Ich schließe die Augen, in einem stummen Hilferuf an Ilvar. Abt Kolja schweigt und wartet geduldig. Ich versuche mich zu sammeln, mein Herz meinem Gott zu öffnen, wie es mir ein Priester beibrachte, als mich nachts Alpträume plagten. Es war Priester Michal, der mir zeigte, wie man sich in sein Inneres zurückzog und nur begleitet vom eigenen Herzschlag den Weg zu den Göttern finden konnte.
Ich horche in mich hinein und versuche zu ergründen, was die Antwort auf die Frage Koljas sein sollte. Michal hatte mir damals erklärt, dass die Götter keine Worte an die Sterblichen richteten. Es war der Glaube, durch den ein Gott mit einem Menschen sprach. Wer in seinen Glauben und in seinen Gott vertraute, der würde die Antworten finden, die er suchte, als seien sie schon immer da gewesen. Eine kalte Ruhe ergreift mich, als würde die Temperatur des Arbeitszimmers schlagartig sinken. Ich habe meine Kräfte nun schon einige Zeit in mir und das Gespräch mit Damien und die Begegnung mit Irrin hatten mir eine andere Seite davon gezeigt. Ich erinnere mich an die Frage von Irrin, ob ich so wie sie sei. Ja, vielleicht ist das die richtige Antwort. Ich vertraue der Priesterschaft, ich vertraue ihr mehr als Damien. Doch war es Abt Kolja, der mir jetzt zeigte, dass es einen anderen Weg geben kann, einen Weg, den auch Damien gewählt haben muss. Wenn auch auf andere Art, als er mir nun angeboten wurde. Angst ist ein guter Ratgeber, doch kein guter Stratege, hatte Tomaš immer gesagt. Und die Angst, die mir Kolja vor seinem Weg gemacht hatte, würde mich zur Vorsicht rufen, doch soll sie mich nicht daran hindern diesen Weg zu gehen. Ich habe nie zuvor die Ritterschaft in Frage gestellt, die man mir die letzten Jahre vorgelebt hatte. Doch die Kräfte, die in mir erwacht sind zeigen mir, dass es mehr gibt. Und die Kräfte zu verstehen ist was ich will, nicht das Urteil der Priesterschaft.
Ich öffne die Augen und Abt Kolja sitzt nach wie vor mit steinernder Miene vor mir.
„Ich habe mich entschieden“, sage ich. „Ich möchte Ihren Weg gehen, Herr. Ich habe die Kräfte gespürt, und sie gehen von mir aus, nicht von einem Dämonen. Die Tage des Zweifelns möchte ich hinter mir lassen.“
Abt Kolja nickt bedächtig und erhebt sich.
„Folge mir.“
Er führt mich tiefer in das Gebäude hinein, in dem sich auch das Arbeitszimmer befindet. Schließlich erreichen wir eine Treppe nach unten, die vor einer schweren, mit Eisen verstärkten Holztüre endet. Kolja greift nach einem Schlüssel unter seiner Robe und öffnet die Tür, die mit einem dunklen Knarren aufschwingt. Hinter der Tür liegt ein tiefschwarzer Raum, dessen niedrige Decke von dicken Säulen getragen wird. Kolja entzündet eine Fackel an einer weiteren Fackel, die vor der Tür die Treppe beleuchtet und betritt das Gewölbe. Ich folge ihm und auf dem Weg in den Keller entzündet der Abt weitere Fackeln mit der, die er in der Hand hält. Der Raum wird nun von spärrlichem Fackellicht erleuchtet, und ich erkenne Regale an den Wänden. Die Regale sind über und über mit Büchern befüllt und füllen fast den gesamten Raum, nur von schmalen Gängen unterbrochen, sodass man den Inhalt der Regale geradeso erreichen kann. An der gegenüberliegenden Wand erkenne ich einige Arbeitstische, die sich zwischen weiteren Regalen befinden. Abt Kolja hält zielstrebig auf ein bestimmtes Regal zu und zieht ein sehr altes, in Leder gebundenes Buch hervor. Er überreicht es mir.
„Ich möchte, dass du den Abendgottesdienst heute nicht besuchst, sondern das erste Kapitel dieses Buches liest. Es enthält einige Grundzüge dessen, was dich erwartet und wir haben nicht viel Zeit. Morgen werden wir die Trolle wieder treffen und mithilfe der Dame Irrin diesmal hoffentlich etwas erreichen. Du wirst jedoch deine Kraft morgen brauchen, denn wenn die Verhandlungen scheitern, musst du kampfbereit sein. Darum möchte ich, dass du jetzt darin liest und dein Gebet vor dem Schlafen alleine vollziehst.“
Ich nicke nur und betrachte das alte Buch.
„Du wirst vermutlich viele Fragen haben, wenn du das Kapitel gelesen hast. Sollte noch Zeit sein, findest du mich in meinem Arbeitszimmer, ansonsten werden wir erst morgen Abend wieder sprechen können!“
Mit diesen Worten lässt er mich alleine.
Ich schaue mich verwirrt um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Kloster Mornstein einen solchen Ort nicht besitzt. Allenfalls unter der Kirche, aber ich könnte mir nicht erklären, warum man eine Bibliothek unter einer Kirche errichten sollte. Das Gemäuer ist dick und der Raum ist erstaunlich trocken für einen Keller. Ich setze mich an einen der Holztische und schlage das Buch auf. Das Licht ist kaum ausreichend um etwas zu erkennen, doch glücklicherweise befindet sich eine kleine Öllampe auf dem Tisch. Ich nehme sie, laufe zu einer Fackel und versuche umständlich ihren Docht zu entzünden, doch die Fackel ist dafür ungeeignet. Suchend schaue ich mich um nach etwas, das ich nutzen könnte um die Flamme zu übertragen, doch nichts ist in Reinweite. Ich schaue mich erneut um, mehr aus Reflex, denn ich weiß ja, dass niemand hier ist und entzünde den Docht dann ungeduldig, indem ich vom Metallgehäuse der Lampe einen Blitz auf den Docht zwinge. Flackernd erleuchtet sich die Öllampe. Das ist also der Weg, den ich nun beschreite, denke ich mir, während ich die Lampe zurück an den Tisch trage und neben dem Buch abstelle. Ich beginne zu lesen.
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
Re: Ragnarök 3
Manu
Genesis.
Am Anfang ward das Nichts. Mit dem Beginn der Zeit gebar das Nichts Wesen von unbeschreiblicher Macht und unerreicht in ihrer Größe. Ihre Macht war nur von der Unermesslichkeit des leeren Raumes übertroffen, der durch das Nichts durchzogen wurde. Es überkam die Urgötter, dass das Nichts nicht ausreichend war um ihrem Glanz gerecht zu werden und so beschlossen sie eine Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Sie bannten das Licht in die Sterne und die Sonne und platzierten die Dunkelheit dazwischen. Dann formten sie die Urwelt, unerreicht in Größe und Gewaltigkeit. Das Urmeer ward ungebannt und nur das Urland konnte der Gewalt des Wassers widerstehen. Doch mit dem Erstrahlen des ersten Tages über dem Horizont der neuen Welt hielt die Uneinigkeit Einzug zwischen den Göttern. Angord, der Allvater strebte nach Ordnung. Die Ewigkeit galt ihm als das höchste aller Maße und nur daran sollte sich die Schöpfung messen. Er wollte Leben nach dem Abbild der Götter erschaffen: ewig, edel und vollkommen. Jera, die Allmutter jedoch, sah erst im Tod Vollkommenheit. Erst wenn etwas erschaffen ward, erhalten wurde und schlussendlich vergangen war, wäre ihr Werk vollkommen. So strebte sie nach Chaos, einem Leben, das vergänglich war.
Und so stritten die Götter, rangen um die Vorherrschaft ihrer Ideen. Sie erschufen was sie für richtig hielten, doch sahen, wie es im Nebel ihres Kampfes wieder versank. Nichts konnte im Kampf der Gottheiten bestehen, keine Schöpfung genügte ihren Ansprüchen. Und während sich die Götter in ihrem Zwist verloren, gebar das Nichts einen weiteren Gott, denn es bäumte sich unter der Schöpfung der Götter. So ward Ilvar, der Vielgesichtige geboren. Er gesellte sich zu den Göttern und hörte von ihrem Streit. Und nachdem tausend mal tausend Jahre vergangen waren, erhob Ilvar seine Stimme und gebot den Urgöttern Einhalt. Und Ilvar ward es, der einen neuen Vorschlag brachte, der beiden Göttern gerecht wurde. Und den Göttern gefiel der Vorschlag Ilvars und so wurde die Schöpfung verändert. Die Urwelt ward gebrochen in neue Welten, die Bestand haben sollten. Die Sonne und die Sterne, das Meer und das Land sollten immer währen und der Ewigkeit Zeuge sein. Das Leben, das die Götter erschufen, sollte jedoch vergänglich ein, dass der Tod Vollkommenheit dem schenkte, das die Schöpfung betrachtete. Doch sollte sich alles Leben im Kreise bewegen, auf dass es auch im Tod niemals ende. Und erschuf Ilvar die Jahreszeiten, um zu verbinden, was Angord und Jera vorher trennte. In jedem Frühling sollte neues Leben geboren werden, im Sommer sollte es erstrahlen und im Herbst sollte es niedergehen, auf dass es im Winter ende. Um der Ewigkeit Geltung zu tragen, sollte sich dieser Zykel wiederholen, jedes Jahr erneut. So erreichten beide Götter, was sie erstrebten und die Welt trat in den Zustand der Götterdämmerung, in der das Unmögliche wahr wurde: Zwei Ideen, die Zwist für tausend mal tausend Jahre bedeutet hatten fanden Einklang und durchdrangen die Schöpfung. Um diesem Erfolg gerecht zu werden, benannten die Götter ihre Welt nach diesem Gleichgewicht der Kräfte: Ragnarök, die Dämmerung.
Mein lieber Freund, ich fasste die Schöpfungsgeschichte zusammen, wie sie in den Schriften steht. Ich bin mir im Klaren, dass sie dir bekannt ist, doch will ich dir zeigen, was ich in den alten Schriften in der Bibliothek fand. Die Klosterbibliothek des Klosters am Adlerhorst ist ein wundersamer Ort. Es stapeln sich hunderte Bücher hier, die seit Generationen kein Mensch mehr gelesen hat. Nur die Schriften, die im Studium der Priesterschaft von Wichtigkeit sind werden noch gelesen, kaum jemand interessieren die zahlreichen Bücher, die hier gesammelt sind. Ich erzählte dir bereits im letzten Brief, dass mich auch die übrigen Werke faszinieren: Philosophische Diskurse, Abhandlungen über die Priesterschaft, Historische Werke und zahreiche gesammelte Briefe längst verstorbener Priester. Das Kloster birgt einen unglaublichen Schatz theologischen Wissens und keiner schenkt der Bibliothek Beachtung.
Doch ich schreibe dir, werter Freund, weil ich zwischen den Schriften auch einige erstaunliche Werke fand, die ich mir nicht recht erklären kann. Eines tat es mir besonders an und ich frage mich, warum es der Priesterschaft nicht bekannt ist. Ich wage nicht, mit Abt Arun darüber zu sprechen, denn was in diesem Werk geschrieben steht, greift die Grundlagen der Priesterschaft an. Darum schreibe ich dir, werter Freund, denn deine Meinung möchte ich zunächst hören. Ich kenne dich als jemanden, der die Schriften auch gerne aus einer kritischen Sicht betrachtet, einer der auch einen stundenlangen Diskurs über Fragen führen kann, über die in der Priesterschaft höchste Einigkeit besteht.
Ich möchte nicht mehr länger darum herum reden, also hier ist was ich fand: Während ich alte Werke durchstöberte, die aus dem Zwergischen übersetzt wurden, fand ich ein uraltes Buch, das eine andere Schöpfungsgeschichte erzählt. Eine Geschichte, die die zentralen Fragen der Priesterschaft in ein neues Licht rückt. Eine Schöpfungsgeschichte, die tief an den Säulen rüttelt, auf die sich unser Glaiuben stützt. Darum schrieb ich dir das Abstrakt über die Version, die in den Theologiebüchern steht, die uns zum Studium zur Verfügung stehen. Doch hier ist eine Fassung der alternativen Geschichte. Gerne zeige ich dir das Buch mit der vollen Fassung, solltest du unser Kloster wieder einmal besuchen.
Am Anfang ward das Nichts. Mit dem Beginn der Zeit gebar das Nichts Wesen von unbeschreiblicher Macht und unerreicht in ihrer Größe. Ihre Macht war nur von der Unermesslichkeit des leeren Raumes übertroffen, der durch das Nichts durchzogen wurde. Es überkam die Urgötter, dass das Nichts nicht ausreichend war um ihrem Glanz gerecht zu werden und so beschlossen sie eine Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Sie bannten das Licht in die Sterne und die Sonne und platzierten die Dunkelheit dazwischen. Dann formten sie die Urwelt, unerreicht in Größe und Gewaltigkeit. Das Urmeer ward ungebannt und nur das Urland konnte der Gewalt des Wassers widerstehen. Doch mit dem Erstrahlen des ersten Tages über dem Horizont der neuen Welt hielt die Uneinigkeit Einzug zwischen den Göttern. Angord und Jera strebten nach Ewigkeit, denn dies hielten sie für das höchste aller Maße. Sie wollten der Schöpfung Leben einhauchen, das nach ihrem Abbild geformt war: ewig, edel und vollkommen. Die anderen Götter jedoch, Äia und Nocos fürchteten ein Ungleichgewicht zwischen den Göttern und der Schöpfung, wenn die Schöpfung den Göttern glich. Sie wollten Leben erschaffen, das vergänglich war und niemals den Glanz der Götter erreichen konnte. Sie wollten, dass die Schöpfung ihnen unterworfen war.
Und so stritten die Götter, rangen um die Vorherrschaft ihrer Ideen. Der Kampf sollte tausend mal tausend Jahre andauern und keine Einigung konnte gefunden werden. Angord und Jera akzeptierten keine Schöpfung, die der Macht der Götter nicht genügte, doch Äia und Nocos fürchteten eine Schöpfung die ihnen ebenbürtig war und ihre Furcht ließ einen Triumpf der anderen Götter nicht zu. Nach tausend mal tausend Jahren jedoch, erschufen Angord und Jera das Leben jedoch nach ihren Vorstellungen in aller Heimlichkeit. Verborgen von den Göttern erschufen sie Wesen, die der Allmächtigkeit der Götter gleich waren und ewig währen sollten. Als jedoch Äia und Nocos von dem Betrug erfuhren, erzürnten sie und gebaren sich, die Schöpfung der beiden zu zerstören. Doch ward es zu spät, die Schöpfung war für die Ewigkeit geschaffen. Und so gelang es ihnen nur, die Seelen der alten Menschen in einen einzigen Geist zu fangen. Sie nannten ihn Ilvar, den Vielgesichtigen. Er ist das Gfängnis der alten Schöpfung. Angrod und Jera bannten sie jedoch, ob des Verrates, den sie ihnen vorwarfen. Sie fesselten sie, mit einem Zauber mächtiger als je ein Zauber in der Welt gesprochen wurde, sodass er Angord und Jera, zusammen mit Ilvar, dem Avatar ihrer Schöpfung ewig bannen sollte. Sie sperrten die Götter in die Mitte der Welt, wo sie gefesselt und unfähig waren, sich zu rühren. Dann erschufen sie einen Wächter, der jeden daran hindern sollte, die Götter jemals zu erreichen.
Daraufhin erschufen Äia und Nocos neues Leben, nach ihren Vorstellungen. Es ward vergänglich und hatte keinen Bestand im Glanz der Götter. Niemals sollte es die Macht erreichen, die Äia und Nocos gefährlich werden konnte. Der Schatten der Tyrannei der neuen Götter verlieh der Welt ihren Namen: Ragnarök, die Dämmerung.
Mein lieber Freund, ich denke du erkennst, was ich an dieser alternativen Schrift so erregend finde. Sie beantwortet die Prophetenfrage, die immer wieder zentraler Streitpunkt der Priesterschaft ist. Erst vergangenes Jahr wohnte ich einer Diskussion der Bischofsschaft bei, in der wieder die Prophetenfrage gestellt wurde. Teile der Bischofsschaft sind sich hochgradig uneinig über den Weg, den die Priesterschaft beschreitet, denn nach ihrer Ansicht entfernen wir uns von der Lösung der Prophetenfrage. Doch nun lese ich die alten Schriften und erkenne, was diese Frage eigentlich bedeutet. Stelle dir vor, was diese Schrift für die Priesterschaft bedeuten könnte. Ich studiere das Buch noch immer, und erkenne immer weitere Zusammenhänge, die ich vorher nicht sah. Die Mitte der Welt und der Wächter, ich bin sicher du denkst dasselbe wie ich. Und warte erst, bis du die Schriften über die Elemente liest, auch sie ist eine ganz andere. Doch geht mir das Briefpapier aus, ich werde dir im nächsten Brief davon berichten. Ich erwarte voll Spannung deine Antwort und schlage vor, dass du mich baldmöglichst besuchen kommst. Die alten Schriften verlangen nach Diskussion und ich fand noch viel erstaunlichere Texte, die von uralten Bündnissen zeugen. Ich verstehe nicht alle Zusammenhänge, doch unser Glauben scheint ein Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit zu sein, in der er viel verbreiteter war. Ich muss es dir einfach zeigen. Mit wärmsten Grüßen und in Hoffnung auf ein baldiges Treffen -
Bruder Norjam.
Brief des Mönchs Norjam, aus einem gebundenenen Sammelwerk
gesammelt in der Bibliothek im Kloster Adlerhorst
Ich blättere irritiert um. Das Buch, das Abt Kolja mir gegeben hat, ist überhaupt kein Buch, sondern eine gebundene Sammlung von Briefen und Texten verschiedener Menschen. Doch noch verwirrter bin ich über den Inhalt dessen, was ich da las. Natürlich ist mir die Geschichte der Schöpfung bekannt, aber von der alternativen Version, die der Autor des Briefes erwähnt habe ich nie gehört und auch wirkt sie sehr fantastisch. Götter, von denen nie jemand etwas gehört haben soll? Nie habe ich einen Priester über Äia oder Nocos sprechen hören. Nie habe ich gehört, dass Ilvar kein Gott aus dem Nichts sein sollte. Niemals habe ich derartige Geschichten in der Kirche gehört. Zudem irritiert mich jedoch der Wille von Abt Kolja, der mich diesen Text lesen ließ. Was hat das mit meinen Fähigkeiten zu tun? Es klingt für mich nach gutem Stoff für eine theologische Dikussion, jedoch nicht nach einer Erklärung oder einem Weg aus meiner Situation. Nur mit einem hatte Abt Kolja Recht gehabt. Ich habe sehr viele Fragen. Eigentlich trug mir Abt Kolja nur auf das erste Kapitel zu lesen, doch ich kann nicht anders.
Werter Freund, es freut mich von deinen Plänen zu hören und ich erware gespannt deine Ankunft. Ich habe die alten Schriften weiter studiert und bin auf viele weitere Hinweise bezüglich deiner Theorie gestoßen. Einige alte Schriften der Zwerge sprechen ebenfalls davon, allerdings sind diese sehr eigenartig übersetzt. Ich spiele mit dem Gedanken eine Reise in die tiefe Stadt zu unternehmen und nach dem originalen Buch zu suchen. Einen Übersetzer zu finden sollte dort ebenfalls möglich sein, schließlich sprechen viele Zwerge die Sprache der Menschen, allein wegen des Metallhandels.
Auch bezüglich der Elemente komme ich voran, auch wenn meine Kenntnisse des elfischen mich immer wieder im Stich lassen. Ich möchte noch immer niemanden im Kloster um Hilfe bitten, da ich ein Verbot des Studiums befürchten muss. Der Abt ist nicht erfreut über einige Andeutungen die ich in diese Richtung machte.
Die erweiterten Schriften der Schöpfungsgeschichte sprechen nicht davon, dass die drei Götter die Elemente in die Dämonen und Engel banden. Weder wird Ilvar erwähnt, der das Gleichgewicht erhalten hat, noch sollen die Dämonen und Engel überhaupt entstanden sein. Stattdessen wird angedeutet, dass das Nichts auf das Ungleichgewicht reagierte, das durch den Bann der drei Götter erzeugt wurde und die Elemente in die Kreaturen der Schöpfung fließen ließ.
Sollte diese Überlieferung einen wahren Kern enthalten, dann würde das bedeuten, dass Elementmagie ein ausgleichendes Gewicht der Waagschale ist, die durch Äia und Nocos aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Es würde die Einstellung, die unser Glaube zur Elementmagie hat völlig auf den Kopf stellen.
Auch hier geben die Schriften der Zwerge Hinweise: Sie berichten vage von einem großen Konflikt in der ursprünglichen Religion der drei Götter, in dem eine große Bewegung die Elementarmagie ablehnte. Es geht jedoch nicht eindeutig aus der Schrift hervor, was genau damals passierte, weil der Text eigentlich von einem Magiergeschlecht bei den Zwergen handelt, das in Kontakt mit unserer Religion kam.
Ich fürchte die Schriften hier im Kloster Adlerhorst genügen meinen Nachforschungen bald nicht mehr. Mir ist jedoch noch immer nicht klar, wie die Zwerge im Westen von unserer Religion wissen konnten. Der Verdacht, dass unser Glaube einst viel weiter verbreitet war, erhärtet sich, doch mir fehlen die endgültigen Hinweise.
Letztendlich müssen wir uns jedoch die Fragen stellen, die sich aus den Widersprüchen unserer Lehren und den alten Texten ergeben.
Zu deiner Nachfrage habe ich keine Hinweise entdecken können. Es gab einige Erwähnungen in einer der Zwergenschriften, doch selbst wenn ich Zugriff auf eine Bibliothek der Zwerge hätte, wüsste ich nicht, wonach ich suchen müsste. Doch schon bald wirst du selbst die Schriften durchsuchen können. Ich sehne den Tag herbei, es gibt so viel Diskussionsstoff.
In freudiger Erwartung -
Bruder Norjam.
Brief des Mönchs Norjam, aus einem gebundenenen Sammelwerk
gesammelt in der Bibliothek im Kloster Adlerhorst
Seufzend schließe ich das Buch. Die Öllampe flackert müde. Aus dem zweiten Text werde ich nicht recht schlau. Einzig die Erwähnung der Engel und Dämonen ergibt Sinn, doch spricht der Verfasser davon, dass diese vielleicht nicht einmal existieren sollten. Es ist der deutlichste Hinweis auf das, was Abt Kolja erwähnt hatte, doch ohne den Kontext des Briefes zu kennen war es unmöglich zu erfahren, was der Autor gemeint haben könnte. Zudem scheint er sehr tief in Schriften der Zwerge und der Elfen gestöbert zu haben, da liegt die Frage, ob solchen Schriften zu trauen ist, nahe. Selbst wenn die Zwerge nicht die Verunglimpfung meines Glaubens im Sinn gehabt haben, so würde ich mir an Stelle des Autors sofort die Frage stellen, ob nicht vielleicht falsche Schlüse gezogen wurden oder Dinge missverstanden wurden. Dazu spricht der Text von Übersetzungen, auch hier ist Vorsicht geboten. Ich will nicht so recht glauben, dass es ein großes Irrtum innerhalb der Priesterschaft gab, der zu einer Veränderung der Schöpfungsgeschichte führte. Ich habe mit Priestern gesprochen, ich kann mir das nicht vorstellen. Würde es eine solche Fehleinschätzung geben, dann würden die Götter doch intervenieren. Und was ist diese Prophetenfrage, auf die sich der Briefschreiber so oft bezog? Ich muss Abt Kolja dazu befragen.
Ich verlasse den Keller, doch als ich auf den Gang trete, ist es bereits tief in der Nacht. Draußen peitscht der Sturm ungedämpft gegen das Kloster und kein Licht erreicht den Gang in dem ich stehe. Der Abendgottesdienst ist sicher vorbei, ich sollte wohl zu Bett gehen. Glücklicherweise habe ich noch Reiseproviant übrig, mir knurrt der Magen. Also begebe ich mich dorthin, wo ich die Schlafsäle vermute und begegne glücklicherweise einem Mönch, der mir freundlich beschreibt, wo mir ein Zimmer zur Verfügung gestellt wurde. Morgen werde ich mit den Rittern und Irrin vor die Trolle treten. Ob die auch so Neugierig wie Irrin sind? Sind Trolle alle so? Oder ist Irrin eine Ausnahme? Vielleicht weil sie ein Eisenelementar ist? Mit kreisenden Gedanken schlafe ich ein.
Genesis.
Am Anfang ward das Nichts. Mit dem Beginn der Zeit gebar das Nichts Wesen von unbeschreiblicher Macht und unerreicht in ihrer Größe. Ihre Macht war nur von der Unermesslichkeit des leeren Raumes übertroffen, der durch das Nichts durchzogen wurde. Es überkam die Urgötter, dass das Nichts nicht ausreichend war um ihrem Glanz gerecht zu werden und so beschlossen sie eine Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Sie bannten das Licht in die Sterne und die Sonne und platzierten die Dunkelheit dazwischen. Dann formten sie die Urwelt, unerreicht in Größe und Gewaltigkeit. Das Urmeer ward ungebannt und nur das Urland konnte der Gewalt des Wassers widerstehen. Doch mit dem Erstrahlen des ersten Tages über dem Horizont der neuen Welt hielt die Uneinigkeit Einzug zwischen den Göttern. Angord, der Allvater strebte nach Ordnung. Die Ewigkeit galt ihm als das höchste aller Maße und nur daran sollte sich die Schöpfung messen. Er wollte Leben nach dem Abbild der Götter erschaffen: ewig, edel und vollkommen. Jera, die Allmutter jedoch, sah erst im Tod Vollkommenheit. Erst wenn etwas erschaffen ward, erhalten wurde und schlussendlich vergangen war, wäre ihr Werk vollkommen. So strebte sie nach Chaos, einem Leben, das vergänglich war.
Und so stritten die Götter, rangen um die Vorherrschaft ihrer Ideen. Sie erschufen was sie für richtig hielten, doch sahen, wie es im Nebel ihres Kampfes wieder versank. Nichts konnte im Kampf der Gottheiten bestehen, keine Schöpfung genügte ihren Ansprüchen. Und während sich die Götter in ihrem Zwist verloren, gebar das Nichts einen weiteren Gott, denn es bäumte sich unter der Schöpfung der Götter. So ward Ilvar, der Vielgesichtige geboren. Er gesellte sich zu den Göttern und hörte von ihrem Streit. Und nachdem tausend mal tausend Jahre vergangen waren, erhob Ilvar seine Stimme und gebot den Urgöttern Einhalt. Und Ilvar ward es, der einen neuen Vorschlag brachte, der beiden Göttern gerecht wurde. Und den Göttern gefiel der Vorschlag Ilvars und so wurde die Schöpfung verändert. Die Urwelt ward gebrochen in neue Welten, die Bestand haben sollten. Die Sonne und die Sterne, das Meer und das Land sollten immer währen und der Ewigkeit Zeuge sein. Das Leben, das die Götter erschufen, sollte jedoch vergänglich ein, dass der Tod Vollkommenheit dem schenkte, das die Schöpfung betrachtete. Doch sollte sich alles Leben im Kreise bewegen, auf dass es auch im Tod niemals ende. Und erschuf Ilvar die Jahreszeiten, um zu verbinden, was Angord und Jera vorher trennte. In jedem Frühling sollte neues Leben geboren werden, im Sommer sollte es erstrahlen und im Herbst sollte es niedergehen, auf dass es im Winter ende. Um der Ewigkeit Geltung zu tragen, sollte sich dieser Zykel wiederholen, jedes Jahr erneut. So erreichten beide Götter, was sie erstrebten und die Welt trat in den Zustand der Götterdämmerung, in der das Unmögliche wahr wurde: Zwei Ideen, die Zwist für tausend mal tausend Jahre bedeutet hatten fanden Einklang und durchdrangen die Schöpfung. Um diesem Erfolg gerecht zu werden, benannten die Götter ihre Welt nach diesem Gleichgewicht der Kräfte: Ragnarök, die Dämmerung.
Mein lieber Freund, ich fasste die Schöpfungsgeschichte zusammen, wie sie in den Schriften steht. Ich bin mir im Klaren, dass sie dir bekannt ist, doch will ich dir zeigen, was ich in den alten Schriften in der Bibliothek fand. Die Klosterbibliothek des Klosters am Adlerhorst ist ein wundersamer Ort. Es stapeln sich hunderte Bücher hier, die seit Generationen kein Mensch mehr gelesen hat. Nur die Schriften, die im Studium der Priesterschaft von Wichtigkeit sind werden noch gelesen, kaum jemand interessieren die zahlreichen Bücher, die hier gesammelt sind. Ich erzählte dir bereits im letzten Brief, dass mich auch die übrigen Werke faszinieren: Philosophische Diskurse, Abhandlungen über die Priesterschaft, Historische Werke und zahreiche gesammelte Briefe längst verstorbener Priester. Das Kloster birgt einen unglaublichen Schatz theologischen Wissens und keiner schenkt der Bibliothek Beachtung.
Doch ich schreibe dir, werter Freund, weil ich zwischen den Schriften auch einige erstaunliche Werke fand, die ich mir nicht recht erklären kann. Eines tat es mir besonders an und ich frage mich, warum es der Priesterschaft nicht bekannt ist. Ich wage nicht, mit Abt Arun darüber zu sprechen, denn was in diesem Werk geschrieben steht, greift die Grundlagen der Priesterschaft an. Darum schreibe ich dir, werter Freund, denn deine Meinung möchte ich zunächst hören. Ich kenne dich als jemanden, der die Schriften auch gerne aus einer kritischen Sicht betrachtet, einer der auch einen stundenlangen Diskurs über Fragen führen kann, über die in der Priesterschaft höchste Einigkeit besteht.
Ich möchte nicht mehr länger darum herum reden, also hier ist was ich fand: Während ich alte Werke durchstöberte, die aus dem Zwergischen übersetzt wurden, fand ich ein uraltes Buch, das eine andere Schöpfungsgeschichte erzählt. Eine Geschichte, die die zentralen Fragen der Priesterschaft in ein neues Licht rückt. Eine Schöpfungsgeschichte, die tief an den Säulen rüttelt, auf die sich unser Glaiuben stützt. Darum schrieb ich dir das Abstrakt über die Version, die in den Theologiebüchern steht, die uns zum Studium zur Verfügung stehen. Doch hier ist eine Fassung der alternativen Geschichte. Gerne zeige ich dir das Buch mit der vollen Fassung, solltest du unser Kloster wieder einmal besuchen.
Am Anfang ward das Nichts. Mit dem Beginn der Zeit gebar das Nichts Wesen von unbeschreiblicher Macht und unerreicht in ihrer Größe. Ihre Macht war nur von der Unermesslichkeit des leeren Raumes übertroffen, der durch das Nichts durchzogen wurde. Es überkam die Urgötter, dass das Nichts nicht ausreichend war um ihrem Glanz gerecht zu werden und so beschlossen sie eine Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Sie bannten das Licht in die Sterne und die Sonne und platzierten die Dunkelheit dazwischen. Dann formten sie die Urwelt, unerreicht in Größe und Gewaltigkeit. Das Urmeer ward ungebannt und nur das Urland konnte der Gewalt des Wassers widerstehen. Doch mit dem Erstrahlen des ersten Tages über dem Horizont der neuen Welt hielt die Uneinigkeit Einzug zwischen den Göttern. Angord und Jera strebten nach Ewigkeit, denn dies hielten sie für das höchste aller Maße. Sie wollten der Schöpfung Leben einhauchen, das nach ihrem Abbild geformt war: ewig, edel und vollkommen. Die anderen Götter jedoch, Äia und Nocos fürchteten ein Ungleichgewicht zwischen den Göttern und der Schöpfung, wenn die Schöpfung den Göttern glich. Sie wollten Leben erschaffen, das vergänglich war und niemals den Glanz der Götter erreichen konnte. Sie wollten, dass die Schöpfung ihnen unterworfen war.
Und so stritten die Götter, rangen um die Vorherrschaft ihrer Ideen. Der Kampf sollte tausend mal tausend Jahre andauern und keine Einigung konnte gefunden werden. Angord und Jera akzeptierten keine Schöpfung, die der Macht der Götter nicht genügte, doch Äia und Nocos fürchteten eine Schöpfung die ihnen ebenbürtig war und ihre Furcht ließ einen Triumpf der anderen Götter nicht zu. Nach tausend mal tausend Jahren jedoch, erschufen Angord und Jera das Leben jedoch nach ihren Vorstellungen in aller Heimlichkeit. Verborgen von den Göttern erschufen sie Wesen, die der Allmächtigkeit der Götter gleich waren und ewig währen sollten. Als jedoch Äia und Nocos von dem Betrug erfuhren, erzürnten sie und gebaren sich, die Schöpfung der beiden zu zerstören. Doch ward es zu spät, die Schöpfung war für die Ewigkeit geschaffen. Und so gelang es ihnen nur, die Seelen der alten Menschen in einen einzigen Geist zu fangen. Sie nannten ihn Ilvar, den Vielgesichtigen. Er ist das Gfängnis der alten Schöpfung. Angrod und Jera bannten sie jedoch, ob des Verrates, den sie ihnen vorwarfen. Sie fesselten sie, mit einem Zauber mächtiger als je ein Zauber in der Welt gesprochen wurde, sodass er Angord und Jera, zusammen mit Ilvar, dem Avatar ihrer Schöpfung ewig bannen sollte. Sie sperrten die Götter in die Mitte der Welt, wo sie gefesselt und unfähig waren, sich zu rühren. Dann erschufen sie einen Wächter, der jeden daran hindern sollte, die Götter jemals zu erreichen.
Daraufhin erschufen Äia und Nocos neues Leben, nach ihren Vorstellungen. Es ward vergänglich und hatte keinen Bestand im Glanz der Götter. Niemals sollte es die Macht erreichen, die Äia und Nocos gefährlich werden konnte. Der Schatten der Tyrannei der neuen Götter verlieh der Welt ihren Namen: Ragnarök, die Dämmerung.
Mein lieber Freund, ich denke du erkennst, was ich an dieser alternativen Schrift so erregend finde. Sie beantwortet die Prophetenfrage, die immer wieder zentraler Streitpunkt der Priesterschaft ist. Erst vergangenes Jahr wohnte ich einer Diskussion der Bischofsschaft bei, in der wieder die Prophetenfrage gestellt wurde. Teile der Bischofsschaft sind sich hochgradig uneinig über den Weg, den die Priesterschaft beschreitet, denn nach ihrer Ansicht entfernen wir uns von der Lösung der Prophetenfrage. Doch nun lese ich die alten Schriften und erkenne, was diese Frage eigentlich bedeutet. Stelle dir vor, was diese Schrift für die Priesterschaft bedeuten könnte. Ich studiere das Buch noch immer, und erkenne immer weitere Zusammenhänge, die ich vorher nicht sah. Die Mitte der Welt und der Wächter, ich bin sicher du denkst dasselbe wie ich. Und warte erst, bis du die Schriften über die Elemente liest, auch sie ist eine ganz andere. Doch geht mir das Briefpapier aus, ich werde dir im nächsten Brief davon berichten. Ich erwarte voll Spannung deine Antwort und schlage vor, dass du mich baldmöglichst besuchen kommst. Die alten Schriften verlangen nach Diskussion und ich fand noch viel erstaunlichere Texte, die von uralten Bündnissen zeugen. Ich verstehe nicht alle Zusammenhänge, doch unser Glauben scheint ein Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit zu sein, in der er viel verbreiteter war. Ich muss es dir einfach zeigen. Mit wärmsten Grüßen und in Hoffnung auf ein baldiges Treffen -
Bruder Norjam.
Brief des Mönchs Norjam, aus einem gebundenenen Sammelwerk
gesammelt in der Bibliothek im Kloster Adlerhorst
Ich blättere irritiert um. Das Buch, das Abt Kolja mir gegeben hat, ist überhaupt kein Buch, sondern eine gebundene Sammlung von Briefen und Texten verschiedener Menschen. Doch noch verwirrter bin ich über den Inhalt dessen, was ich da las. Natürlich ist mir die Geschichte der Schöpfung bekannt, aber von der alternativen Version, die der Autor des Briefes erwähnt habe ich nie gehört und auch wirkt sie sehr fantastisch. Götter, von denen nie jemand etwas gehört haben soll? Nie habe ich einen Priester über Äia oder Nocos sprechen hören. Nie habe ich gehört, dass Ilvar kein Gott aus dem Nichts sein sollte. Niemals habe ich derartige Geschichten in der Kirche gehört. Zudem irritiert mich jedoch der Wille von Abt Kolja, der mich diesen Text lesen ließ. Was hat das mit meinen Fähigkeiten zu tun? Es klingt für mich nach gutem Stoff für eine theologische Dikussion, jedoch nicht nach einer Erklärung oder einem Weg aus meiner Situation. Nur mit einem hatte Abt Kolja Recht gehabt. Ich habe sehr viele Fragen. Eigentlich trug mir Abt Kolja nur auf das erste Kapitel zu lesen, doch ich kann nicht anders.
Werter Freund, es freut mich von deinen Plänen zu hören und ich erware gespannt deine Ankunft. Ich habe die alten Schriften weiter studiert und bin auf viele weitere Hinweise bezüglich deiner Theorie gestoßen. Einige alte Schriften der Zwerge sprechen ebenfalls davon, allerdings sind diese sehr eigenartig übersetzt. Ich spiele mit dem Gedanken eine Reise in die tiefe Stadt zu unternehmen und nach dem originalen Buch zu suchen. Einen Übersetzer zu finden sollte dort ebenfalls möglich sein, schließlich sprechen viele Zwerge die Sprache der Menschen, allein wegen des Metallhandels.
Auch bezüglich der Elemente komme ich voran, auch wenn meine Kenntnisse des elfischen mich immer wieder im Stich lassen. Ich möchte noch immer niemanden im Kloster um Hilfe bitten, da ich ein Verbot des Studiums befürchten muss. Der Abt ist nicht erfreut über einige Andeutungen die ich in diese Richtung machte.
Die erweiterten Schriften der Schöpfungsgeschichte sprechen nicht davon, dass die drei Götter die Elemente in die Dämonen und Engel banden. Weder wird Ilvar erwähnt, der das Gleichgewicht erhalten hat, noch sollen die Dämonen und Engel überhaupt entstanden sein. Stattdessen wird angedeutet, dass das Nichts auf das Ungleichgewicht reagierte, das durch den Bann der drei Götter erzeugt wurde und die Elemente in die Kreaturen der Schöpfung fließen ließ.
Sollte diese Überlieferung einen wahren Kern enthalten, dann würde das bedeuten, dass Elementmagie ein ausgleichendes Gewicht der Waagschale ist, die durch Äia und Nocos aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Es würde die Einstellung, die unser Glaube zur Elementmagie hat völlig auf den Kopf stellen.
Auch hier geben die Schriften der Zwerge Hinweise: Sie berichten vage von einem großen Konflikt in der ursprünglichen Religion der drei Götter, in dem eine große Bewegung die Elementarmagie ablehnte. Es geht jedoch nicht eindeutig aus der Schrift hervor, was genau damals passierte, weil der Text eigentlich von einem Magiergeschlecht bei den Zwergen handelt, das in Kontakt mit unserer Religion kam.
Ich fürchte die Schriften hier im Kloster Adlerhorst genügen meinen Nachforschungen bald nicht mehr. Mir ist jedoch noch immer nicht klar, wie die Zwerge im Westen von unserer Religion wissen konnten. Der Verdacht, dass unser Glaube einst viel weiter verbreitet war, erhärtet sich, doch mir fehlen die endgültigen Hinweise.
Letztendlich müssen wir uns jedoch die Fragen stellen, die sich aus den Widersprüchen unserer Lehren und den alten Texten ergeben.
Zu deiner Nachfrage habe ich keine Hinweise entdecken können. Es gab einige Erwähnungen in einer der Zwergenschriften, doch selbst wenn ich Zugriff auf eine Bibliothek der Zwerge hätte, wüsste ich nicht, wonach ich suchen müsste. Doch schon bald wirst du selbst die Schriften durchsuchen können. Ich sehne den Tag herbei, es gibt so viel Diskussionsstoff.
In freudiger Erwartung -
Bruder Norjam.
Brief des Mönchs Norjam, aus einem gebundenenen Sammelwerk
gesammelt in der Bibliothek im Kloster Adlerhorst
Seufzend schließe ich das Buch. Die Öllampe flackert müde. Aus dem zweiten Text werde ich nicht recht schlau. Einzig die Erwähnung der Engel und Dämonen ergibt Sinn, doch spricht der Verfasser davon, dass diese vielleicht nicht einmal existieren sollten. Es ist der deutlichste Hinweis auf das, was Abt Kolja erwähnt hatte, doch ohne den Kontext des Briefes zu kennen war es unmöglich zu erfahren, was der Autor gemeint haben könnte. Zudem scheint er sehr tief in Schriften der Zwerge und der Elfen gestöbert zu haben, da liegt die Frage, ob solchen Schriften zu trauen ist, nahe. Selbst wenn die Zwerge nicht die Verunglimpfung meines Glaubens im Sinn gehabt haben, so würde ich mir an Stelle des Autors sofort die Frage stellen, ob nicht vielleicht falsche Schlüse gezogen wurden oder Dinge missverstanden wurden. Dazu spricht der Text von Übersetzungen, auch hier ist Vorsicht geboten. Ich will nicht so recht glauben, dass es ein großes Irrtum innerhalb der Priesterschaft gab, der zu einer Veränderung der Schöpfungsgeschichte führte. Ich habe mit Priestern gesprochen, ich kann mir das nicht vorstellen. Würde es eine solche Fehleinschätzung geben, dann würden die Götter doch intervenieren. Und was ist diese Prophetenfrage, auf die sich der Briefschreiber so oft bezog? Ich muss Abt Kolja dazu befragen.
Ich verlasse den Keller, doch als ich auf den Gang trete, ist es bereits tief in der Nacht. Draußen peitscht der Sturm ungedämpft gegen das Kloster und kein Licht erreicht den Gang in dem ich stehe. Der Abendgottesdienst ist sicher vorbei, ich sollte wohl zu Bett gehen. Glücklicherweise habe ich noch Reiseproviant übrig, mir knurrt der Magen. Also begebe ich mich dorthin, wo ich die Schlafsäle vermute und begegne glücklicherweise einem Mönch, der mir freundlich beschreibt, wo mir ein Zimmer zur Verfügung gestellt wurde. Morgen werde ich mit den Rittern und Irrin vor die Trolle treten. Ob die auch so Neugierig wie Irrin sind? Sind Trolle alle so? Oder ist Irrin eine Ausnahme? Vielleicht weil sie ein Eisenelementar ist? Mit kreisenden Gedanken schlafe ich ein.
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
- Gralaer
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Re: Ragnarök 3
Godrick
„Was? Nein! Hört mir doch zu! Rhelia ist eine Betrügerin! Sie hat keinen rechtmäßigen Anspruch, solange es eine Windelementar in ihrem Haus gibt! Ich, ich habe das Mädchen in der Arena gesehen. Sie besitzt solche Kräfte. Wir müssen ihr zu Recht verhelfen!“ bringt sie hervor und ich verstehe nicht ganz was sie will. Erbe, Windelementar? Es gibt eindeutig zu viele von ihnen.
"Ein Erbe interessiert mich nicht...du erscheinst hier, redest von einer Erbin die heute noch fliehen konnte. Du steckst mit dem Ausbruch zusammen!" ich dränge mich durch die Wachen um sie vor Fluchtversuchen zu hindern.
"Ich stecke mit gar keinem Ausbruch zusammen, ich-" ich sehe wie Rhelia ausholt und ihr einen Dolch in die Seite schießt. Ein Falchion aus solidem Stahl trifft Rhelia direkt und sie kippt zu Boden und die Unbekannte schaut sich panisch nach einer Flucht um. Sie rennt los und springt katzenartig über ein paar Wachen, was ihr nicht viel bringt weil sie direkt gepackt wird. Was hat sie sich gedacht in einem so gut bewachten Ort zu fliehen? Die Wachen haben sie fest im Griff, ihr blickt wendet sich zu mir. „Na vielen Dank auch. Das hätte für uns alle hier so gut ausgehen können, wenn du mich einfach laufen gelassen hättest. Jetzt haben wir den Schlamassel.“
Ich hab kein Plan was sie meint. Aber etwas sagt mir das sie in mir etwas sieht. Ich verwerfe den Gedanken sofort wieder. „Wir bringen sie zum Verhör, ihr da kümmert euch um Rhelia sie muss in ein Krankenzimmer, schnell!“
„Wo sind sie?“ unter ihren langen Haaren treten zwei spitze Ohren hervor, eine Elfin...hier?
Gefesselt an einem eiserne Stuhl und trotzdem, sie antwortet nicht ich gehe zu ihrer Ausrüstung die sie dabei hatte. „Zwei Falchions...“ Guter Zustand, gut ausbalanciert, scharf, eines etwas blutig. „Ein kleines Messer, uninteressant. Und ein rotes Band, es stach etwas hervor daher haben wir es ihr abgenommen.“ durchbricht der Leutnant der Leibwache die Stille. Ein rotes Band ist auffällig. Ich nehme es mir und halte es an eine Kerze, so das es kurz davor ist zu brennen.
Ich starre die Elfe an um die Reaktion zu sehen.
Sie glotzt nur zurück. "Es ist interessant, dass du den immateriellen Wertes meines Bandes erkennst. Trotzdem könnte ich mir an jeder Ecke ein Neues kaufen und mir vormachen, dass es das Alte wäre. Wenn es mir wichtig genug wäre, könnte ich ja vielleicht sogar zu einem Hypnotiseur gehen." sie lacht. "Von mir erfährst du es nicht, selbst wenn ich es wüsste."
Ich mag Menschen nicht, die ihre Sätze unnötig ausschmücken. Adelige, Weise, Gelehrte...
Ich stecke das rote Band ein, es bedeutet ihr etwas und solang sie weiß das es exestiert wird sie Hoffnung haben.
"Hypnotiseur sind Betrüger." ohne Eile gehe ich zu dem Tisch mit den Werkzeugen, eigentlich gedacht zum Schmieden, aber Zangen und ein Hammer können viel lösen. "Das weiß ich aus Erfahrung…" Nichts weiter als Betrüger führe ich den Satz in Gedanken weiter.
"Praxis bewehrt sich vor Theorie, Taten bewirken mehr als Worte." Ich drehe mich rasant herum und verpasse ihr einen kräftigen Schlag in die Magengrube. "Und nun vielleicht?"
Ohne Vorwarnung lacht sie los, leicht verwundert bin ich, doch kurz darauf sehe ich ein kleines Zeichen von Schmerz. "Ich habe es bereits gesagt: Ich weiß nicht, wo die Gefangenen sind. Ich habe nicht mit ihnen zusammen gearbeitet. Mehr erfährst du von mir nicht" sie schaut mich mit ihren leicht schmerzerfüllten Augen stolz an. Starke Elfe, erfahren wohl oder übel...da muss mehr her.
In der Nähe steht eine Esse, dort liegt ein Eisen vorbereitet.
Ich packe mir das Eisen und betrachte die rot schimmernden Muster des Metalls "Elfen gelten als schön." Das Eisen bewegt sich kurz vor ihr Gesicht, die Hitze wird ihr unangenehm.
"Du kannst mir antun, was du willst, doch das wird mein Wissen nicht bereichern. Ich weiß weder, wo die Gefangenen sind, noch habe ich irgendetwas mit ihrem Ausbruch zu tun. Ich habe mir lediglich zu Nutzen gemacht, dass Rhelia nicht die rechtmäßige Thronfolgerin ist. Das ist alles." Stolz ist so eine schwache Eigenschaft.
„Was ist das?“ meldet sich eine der Wachen. Ich höre auch etwas, hört sich tierisch an. Die Wachen werden unruhig. Ich stecke das Eisen zurück woher ich es habe und lausche. Tiere.
„Sie darf nicht entkommen!“ der Befehl war wohl klar da die zwei Wachen sofort sich neben die gefesselte Elfe stellen und „Jawohl.“ brüllen.
Wo war nochmal die Tierhaltung? Es muss eine Ablenkung sein, der Ausbrecher! Was ist los heute?
„Hilfeeee!“ Der Schrei kommt von dort. Ich biege nach links ab in einen kleinen Raum voller Lebensmittel, bloß wurde hier alles umgestoßen. „Ahhhh, nein!“ Knirscher befreit sich fast von selbst.
Ich umkreise die Regale und sehe eine große Raubkatze die zwei Wachen bedroht.
Ein reflexartiger Impuls und ein Hieb durchschneidet die Raubkatze in zwei Hälften und warmes Blut spritzt. Blutverschmiert und langsam in Wut versetzt schreite ich weiter voran. Dreckige Banditen!
Durch den nächsten Höhlengang kommt mir ein weiterer ausgebildeter Hund entgegen. Die Fackeln zeigen seine scharfen Zähne und blutrünstigen Augen, sein Knurren würde jetzt schon viele in die Flucht jagen. Das Vieh stürmt auf mich zu und spreizt im Sprung die Klauen nach mir aus.
Wieder ein Impuls, ein Hieb und ein, zwischen die Augen gespaltenes, Tier liegt hinter mir.
Die Höhle führt mich immer weiter ich höre wieder Schreie, diesmal mehr.
Die Tür bricht unter dem Gewicht meines Tritts ein. Ein Haufen königlicher Soldaten verteidigt sich gegen die kriegerische Menagerie des Banditenanführers der lachend auf den Käfigen mit seinen Banditen versteckt. Es werden weitere Käfige geöffnet.
Die gleiche Wut und der gleiche Zorn durchfährt meinen Körper. Der Griff um Knirscher wird fester.
Zwei Schabrackenwölfe erblicken mich und knurren mich an, ich merke selbst nicht wie sie plötzlich einfach zu Boden fallen und das Blut von meinem Schwert tropft.
Ein Berglöwe, der sich einen Soldaten geschnappt hat fällt als nächster und kochende rote Fontänen schießen empor.
Völlig blutverschmiert fixiere ich den Anführer an. Doch ein Kriegselefant versperrt mir den Weg.
„Fangt die Tiere!“ höre ich rufen. „Nicht töten!“ Die Wachen gewinnen langsam die Oberhand gegen die Tiere, doch kämpfen noch hart.
Ich nutze wieder mein Element. Kleine Spirituaimpulse stoßen meine Gliedmaßen an und verleihen mir die gewohnte Geschwindigkeit mit der ich den Elefanten umgehe. Ein Blick nach hinten zeigt mir wie die Wachen weitere Netze werfen und den Tieren ihre Bewegung nehmen.
Ich sehe vier der Ausbrecher. Einer immer noch versuchend einen Käfig zu öffnen zum Greif. Das muss ich verhindern.
Ein Objekt trifft mich an der Seite und prallt von der Schulterplatte ab. Ein Vermummter auf einem Käfig. „Verschwinde, Godrick! Das ist nicht deine Angelegenheit!“ ruft er abgedämpft.
Und wie es das ist, immer noch...ich kann Brigitte nicht verlieren...nein!
„Was? Nein! Hört mir doch zu! Rhelia ist eine Betrügerin! Sie hat keinen rechtmäßigen Anspruch, solange es eine Windelementar in ihrem Haus gibt! Ich, ich habe das Mädchen in der Arena gesehen. Sie besitzt solche Kräfte. Wir müssen ihr zu Recht verhelfen!“ bringt sie hervor und ich verstehe nicht ganz was sie will. Erbe, Windelementar? Es gibt eindeutig zu viele von ihnen.
"Ein Erbe interessiert mich nicht...du erscheinst hier, redest von einer Erbin die heute noch fliehen konnte. Du steckst mit dem Ausbruch zusammen!" ich dränge mich durch die Wachen um sie vor Fluchtversuchen zu hindern.
"Ich stecke mit gar keinem Ausbruch zusammen, ich-" ich sehe wie Rhelia ausholt und ihr einen Dolch in die Seite schießt. Ein Falchion aus solidem Stahl trifft Rhelia direkt und sie kippt zu Boden und die Unbekannte schaut sich panisch nach einer Flucht um. Sie rennt los und springt katzenartig über ein paar Wachen, was ihr nicht viel bringt weil sie direkt gepackt wird. Was hat sie sich gedacht in einem so gut bewachten Ort zu fliehen? Die Wachen haben sie fest im Griff, ihr blickt wendet sich zu mir. „Na vielen Dank auch. Das hätte für uns alle hier so gut ausgehen können, wenn du mich einfach laufen gelassen hättest. Jetzt haben wir den Schlamassel.“
Ich hab kein Plan was sie meint. Aber etwas sagt mir das sie in mir etwas sieht. Ich verwerfe den Gedanken sofort wieder. „Wir bringen sie zum Verhör, ihr da kümmert euch um Rhelia sie muss in ein Krankenzimmer, schnell!“
„Wo sind sie?“ unter ihren langen Haaren treten zwei spitze Ohren hervor, eine Elfin...hier?
Gefesselt an einem eiserne Stuhl und trotzdem, sie antwortet nicht ich gehe zu ihrer Ausrüstung die sie dabei hatte. „Zwei Falchions...“ Guter Zustand, gut ausbalanciert, scharf, eines etwas blutig. „Ein kleines Messer, uninteressant. Und ein rotes Band, es stach etwas hervor daher haben wir es ihr abgenommen.“ durchbricht der Leutnant der Leibwache die Stille. Ein rotes Band ist auffällig. Ich nehme es mir und halte es an eine Kerze, so das es kurz davor ist zu brennen.
Ich starre die Elfe an um die Reaktion zu sehen.
Sie glotzt nur zurück. "Es ist interessant, dass du den immateriellen Wertes meines Bandes erkennst. Trotzdem könnte ich mir an jeder Ecke ein Neues kaufen und mir vormachen, dass es das Alte wäre. Wenn es mir wichtig genug wäre, könnte ich ja vielleicht sogar zu einem Hypnotiseur gehen." sie lacht. "Von mir erfährst du es nicht, selbst wenn ich es wüsste."
Ich mag Menschen nicht, die ihre Sätze unnötig ausschmücken. Adelige, Weise, Gelehrte...
Ich stecke das rote Band ein, es bedeutet ihr etwas und solang sie weiß das es exestiert wird sie Hoffnung haben.
"Hypnotiseur sind Betrüger." ohne Eile gehe ich zu dem Tisch mit den Werkzeugen, eigentlich gedacht zum Schmieden, aber Zangen und ein Hammer können viel lösen. "Das weiß ich aus Erfahrung…" Nichts weiter als Betrüger führe ich den Satz in Gedanken weiter.
"Praxis bewehrt sich vor Theorie, Taten bewirken mehr als Worte." Ich drehe mich rasant herum und verpasse ihr einen kräftigen Schlag in die Magengrube. "Und nun vielleicht?"
Ohne Vorwarnung lacht sie los, leicht verwundert bin ich, doch kurz darauf sehe ich ein kleines Zeichen von Schmerz. "Ich habe es bereits gesagt: Ich weiß nicht, wo die Gefangenen sind. Ich habe nicht mit ihnen zusammen gearbeitet. Mehr erfährst du von mir nicht" sie schaut mich mit ihren leicht schmerzerfüllten Augen stolz an. Starke Elfe, erfahren wohl oder übel...da muss mehr her.
In der Nähe steht eine Esse, dort liegt ein Eisen vorbereitet.
Ich packe mir das Eisen und betrachte die rot schimmernden Muster des Metalls "Elfen gelten als schön." Das Eisen bewegt sich kurz vor ihr Gesicht, die Hitze wird ihr unangenehm.
"Du kannst mir antun, was du willst, doch das wird mein Wissen nicht bereichern. Ich weiß weder, wo die Gefangenen sind, noch habe ich irgendetwas mit ihrem Ausbruch zu tun. Ich habe mir lediglich zu Nutzen gemacht, dass Rhelia nicht die rechtmäßige Thronfolgerin ist. Das ist alles." Stolz ist so eine schwache Eigenschaft.
„Was ist das?“ meldet sich eine der Wachen. Ich höre auch etwas, hört sich tierisch an. Die Wachen werden unruhig. Ich stecke das Eisen zurück woher ich es habe und lausche. Tiere.
„Sie darf nicht entkommen!“ der Befehl war wohl klar da die zwei Wachen sofort sich neben die gefesselte Elfe stellen und „Jawohl.“ brüllen.
Wo war nochmal die Tierhaltung? Es muss eine Ablenkung sein, der Ausbrecher! Was ist los heute?
„Hilfeeee!“ Der Schrei kommt von dort. Ich biege nach links ab in einen kleinen Raum voller Lebensmittel, bloß wurde hier alles umgestoßen. „Ahhhh, nein!“ Knirscher befreit sich fast von selbst.
Ich umkreise die Regale und sehe eine große Raubkatze die zwei Wachen bedroht.
Ein reflexartiger Impuls und ein Hieb durchschneidet die Raubkatze in zwei Hälften und warmes Blut spritzt. Blutverschmiert und langsam in Wut versetzt schreite ich weiter voran. Dreckige Banditen!
Durch den nächsten Höhlengang kommt mir ein weiterer ausgebildeter Hund entgegen. Die Fackeln zeigen seine scharfen Zähne und blutrünstigen Augen, sein Knurren würde jetzt schon viele in die Flucht jagen. Das Vieh stürmt auf mich zu und spreizt im Sprung die Klauen nach mir aus.
Wieder ein Impuls, ein Hieb und ein, zwischen die Augen gespaltenes, Tier liegt hinter mir.
Die Höhle führt mich immer weiter ich höre wieder Schreie, diesmal mehr.
Die Tür bricht unter dem Gewicht meines Tritts ein. Ein Haufen königlicher Soldaten verteidigt sich gegen die kriegerische Menagerie des Banditenanführers der lachend auf den Käfigen mit seinen Banditen versteckt. Es werden weitere Käfige geöffnet.
Die gleiche Wut und der gleiche Zorn durchfährt meinen Körper. Der Griff um Knirscher wird fester.
Zwei Schabrackenwölfe erblicken mich und knurren mich an, ich merke selbst nicht wie sie plötzlich einfach zu Boden fallen und das Blut von meinem Schwert tropft.
Ein Berglöwe, der sich einen Soldaten geschnappt hat fällt als nächster und kochende rote Fontänen schießen empor.
Völlig blutverschmiert fixiere ich den Anführer an. Doch ein Kriegselefant versperrt mir den Weg.
„Fangt die Tiere!“ höre ich rufen. „Nicht töten!“ Die Wachen gewinnen langsam die Oberhand gegen die Tiere, doch kämpfen noch hart.
Ich nutze wieder mein Element. Kleine Spirituaimpulse stoßen meine Gliedmaßen an und verleihen mir die gewohnte Geschwindigkeit mit der ich den Elefanten umgehe. Ein Blick nach hinten zeigt mir wie die Wachen weitere Netze werfen und den Tieren ihre Bewegung nehmen.
Ich sehe vier der Ausbrecher. Einer immer noch versuchend einen Käfig zu öffnen zum Greif. Das muss ich verhindern.
Ein Objekt trifft mich an der Seite und prallt von der Schulterplatte ab. Ein Vermummter auf einem Käfig. „Verschwinde, Godrick! Das ist nicht deine Angelegenheit!“ ruft er abgedämpft.
Und wie es das ist, immer noch...ich kann Brigitte nicht verlieren...nein!
Faal sosin se laas!
- Itaga
- Alter Hase
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- Characters: Itaga Tenshi | Andate Cantabile | Arun van Trancy
- Wohnort: Auf dem Kirschblütenhügel 1
Re: Ragnarök 3
Arun:
Der Lärm hinter mir wird immer leiser, je weiter ich mich von dem Getrubel entferne und wieder in die Masse der Arenabesucher untertauche, damals hätte ich der Elfe geholfen, aber damals wollte ich auch noch allumfassende Gerechtigkeit für jeden erlangen ... jetzt habe ich nur noch ein Ziel!
Grob bahne ich mir meinen Weg durch die Menschenmasse, ich habe genug von diesem Ort.
Draußen angelangt verlasse ich das Arenagelände Richtung Stadt, mein Ziel ist klar, die Schenke "zur Kräuterhexe". Angewidert kippe ich mir eine Portion der Medizin den Hals hinunter ... dieser abartige Eisengeschmack wird mich wieder für eine ganze Weile begleiten.
Als ich die Schenke endlich erreiche, treffe ich bereits Bertram an, aber er sieht nicht glücklich aus.
"Was ist passiert Bertram?"
"Ich habe mehrere, schlechte Nachrichten. Zum ersten verfügt Haus Zephyr bereits über ein funktionsfähiges Luftschiff, welches demnächst seinen Jungfernflug antreten wird ..." Bertram schweigt
"Das habe ich auch erfahren, der Rat will die Gewinner der Arena mit ihm in die Eiswüste befördern um die Invasion der Trolle auszuhalten. Ehrlich gesagt denke ich das es nur eine Frage der Zeit ist bis sie über den Luftweg gen Schloss van Trancy ziehen und uns angreifen werden und danach folgt bestimmt die Narbe!"
"Diese Vermutung habe ich auch bereits aufgestellt." antwortet er mir knapp
"Wirst du mit den anderen schlechten Nachrichten jetzt rausrücken, oder muss ich erst auf Eylyn warten, damit ich nähere Informationen erhalte?"
"Eylyn scheint eine andere Aufgabe erhalten zu haben als wir, denn sowohl sie, als auch unser Kutscher für den Rückweg sind weg und die Belegschaft der Schenke wurde ausgeschaltet ... mit vergifteten Wurfnadeln."
Für einen kurzen Moment gefriert mir das Blut in den Adern, Eylyn soll uns verraten haben?
Sie kam doch erst vor knapp einem halben Jahr in unsere Aufklärungseinheit und wir sollten sie unter unsere Fittiche nehmen um ihr das Handwerk beizubringen.
"Du denkst also wir wurden ausgemustert?" erwidere ich Bertram.
"Einen alten Mann und einen Krüppel kann man anscheinend nicht allzu gut gebrauchen, aber ich hätte eher gedacht, dass man uns noch an die Front schickt um zumindest einen Nutzen von uns zu haben." seufzt Bertram wütend.
"Du hast Recht, selbst für die van Trancys macht es keinen Sinn sich potentielle Feinde in der Hauptstadt des Erzrivalen zu machen, wir hätten viel zu wertvolle Informationen!"
Bertram erhebt sich vom Boden, ein Schimmer der Hoffnung macht sich in seinem Gesicht breit: "Die Szene könnte gestellt sein, vielleicht wurde Eylyn hier geschnappt und jemand hat mit ihrem Werkzeug die Belegschaft ausgeschaltet. Es ist immerhin von großem Wert einen Unterschlupf der van Trancys auszuräumen."
"Aber wer gibt sich denn so viel Mühe?" überlege ich laut, denn dies ist die Einzige Frage, welche mir keine Ruhe lässt.
"Ich denke tatsächlich, das das jetzt nebensächlich ist, sollte Eylyn noch leben, dann ist es unsere Aufgabe die kleine zu befreien ... einer Folter hält sie bestimmt nicht lange stand."
Die Tatsache, dass ich gerade aus der Arena komme und dort vermutlich auch Gefangene gehalten werden, nacht die Sache nicht besser.
"Ich komme aus der Arena, dort werden auch Gefangene gehalten!" teile ich ihm mit.
"In der Arena wird sie wohl nicht gehalten, die Sicherheitsmaßnahmen sollen nicht allzu hoch sein. Ich denke, dass sie im Schlosskomplex selber gehalten wird. Es gibt uralte Baupläne im Untergrund und einen Zugang durch eine alte Silbermine, allerdings kann ich nicht sagen was sich dort unten für Abschaum niedergelassen hat." erklärt er mir.
"Unter euch gibt es noch Menschen die ihr als ´Abschaum´ betitelt? Was mögen das für Menschen sein?" werfe ich fragend zurück, ich dachte Bertram verkehrt im Untergrund bereits mit dem Abschaum der Gesellschaft, angeblich würfelt er jeden Monat mit Massenmördern und Gangbossen.
"Ich rede hier von Vampiren, Okkultisten, Nekromanten und Verrückten, also jene, die sich aufgrund ihrer Verbrechen selbst im Untergrund nicht mehr eingliedern lassen, immerhin haben wir auch einen Ehrenkodex" beendet er unsere Konversation und läuft los.
Ich hefte mich an Bertrams Fersen und wir verschwinden durch einen kleinen Einstieg, welcher unter einem Regenfass versteckt liegt, im Untergrund.
Die Welt hier unten ... stinkt.
Das Abwasser der Stadt fließt hier entlang und wir laufen über einen schmalen Steg an der Seite, entgegengesetzt der Fließrichtung, am Fluss entlang.
An einer Gabelung angekommen, ich habe nicht mitgezählt, es waren viele Gabelungen, greift Bertram an einen losen Stein, welcher sich oben rechts in einer versteckten Ecke befindet, als ich plötzlich die Wand nach innen bewegt, wie eine Türe.
Nach dieser Türe folgen wir einem längeren Gang. Die Türe hinter und fällt wieder zu und nur das Licht am Ende des Ganges weist uns den Weg.
Nach einiger Zeit erblicken meine Augen eine größere Halle ... nein, es scheint ein alter Schacht zu sein, ich kann den Boden nicht sehen.
Hier unten ist alles mit Öllampen ausgeleuchtet und zwischen den unterschiedlichen Etagen bewegen die Bewohner sich mit hölzernen Plattformen, welche sie über ein Seilsystem horizontal bewegen können.
Mehrere Personen gleichzeitig können so die Etage wechseln, niemals hätte ich erwartet das hier unten etwas so großes versteckt liegt.
Hier unten schein auch ausreichend Belüftung vorhanden zu sein, denn der beißende Geruch der Kanalisation existiert hier unten nicht.
Bertram dreht sich zu mir und wirft mir seinen Kapuzenreisemantel über und zieht sie mir weit übers Gesicht.
"Hier unten spreche nur ich, im Gegensatz zu dort oben, kennt man dich hier unten etwas mehr und den ein oder anderen wird deine Anwesenheit nicht erfreuen."
Stumm folge ich Bertram durch die Stadt unter der Stadt, vorbei an Gaunern, Halsabschneidern, Fleischhändlern, Prostituierten und gar Vampiren, die anscheinend ein hohes Ansehen genießen.
Vor allem der letzte Punkt lässt mich kurz innehalten, doch dafür ist jetzt nicht die Zeit, wenn Eylyn spricht, ist meine Lebensaufgabe bedroht.
Im Vorletzten Stockwerk angekommen stehen wir vor einem, mit einer dicken Eisentüre abgesperrten, Eingang.
"Hier ist sie ... die silberne Türe. Wir nennen sie hier unten ´Die eiserne Jungfrau´, niemand der dort hineinverbannt wurde, hat eine Chance wieder zurückzukehren." lässt er mich an seinem Wissen teilhaben
"Wenn eine Verbindung ins Schloss besteht, wieso kommt niemand mehr hinaus?" frage ich neugierig, auch wenn ich eigentlich nicht sprechen soll ... hier unten sollte das schon in Ordnung sein.
"Das Haus Zephyr hat äußerst begabte Wachen, Gerüchten zufolge gehen sie manchmal auch in den alten Schächten jagen um ihre Fähigkeiten zu verbessern."
Ich schweige und trete auf die Türe zu.
Für sie gehe ich den Weg ohne Rückkehr, denn niemand stellt sich zwischen mich und meine Sina!
Ich öffne die Türe und tauche in die Finsternis ein, Bertram folgt mir, nachdem er noch eine Öllampe mitnimmt, die er aber vorerst löscht um uns nicht zu verraten.
NEXT^^
Der Lärm hinter mir wird immer leiser, je weiter ich mich von dem Getrubel entferne und wieder in die Masse der Arenabesucher untertauche, damals hätte ich der Elfe geholfen, aber damals wollte ich auch noch allumfassende Gerechtigkeit für jeden erlangen ... jetzt habe ich nur noch ein Ziel!
Grob bahne ich mir meinen Weg durch die Menschenmasse, ich habe genug von diesem Ort.
Draußen angelangt verlasse ich das Arenagelände Richtung Stadt, mein Ziel ist klar, die Schenke "zur Kräuterhexe". Angewidert kippe ich mir eine Portion der Medizin den Hals hinunter ... dieser abartige Eisengeschmack wird mich wieder für eine ganze Weile begleiten.
Als ich die Schenke endlich erreiche, treffe ich bereits Bertram an, aber er sieht nicht glücklich aus.
"Was ist passiert Bertram?"
"Ich habe mehrere, schlechte Nachrichten. Zum ersten verfügt Haus Zephyr bereits über ein funktionsfähiges Luftschiff, welches demnächst seinen Jungfernflug antreten wird ..." Bertram schweigt
"Das habe ich auch erfahren, der Rat will die Gewinner der Arena mit ihm in die Eiswüste befördern um die Invasion der Trolle auszuhalten. Ehrlich gesagt denke ich das es nur eine Frage der Zeit ist bis sie über den Luftweg gen Schloss van Trancy ziehen und uns angreifen werden und danach folgt bestimmt die Narbe!"
"Diese Vermutung habe ich auch bereits aufgestellt." antwortet er mir knapp
"Wirst du mit den anderen schlechten Nachrichten jetzt rausrücken, oder muss ich erst auf Eylyn warten, damit ich nähere Informationen erhalte?"
"Eylyn scheint eine andere Aufgabe erhalten zu haben als wir, denn sowohl sie, als auch unser Kutscher für den Rückweg sind weg und die Belegschaft der Schenke wurde ausgeschaltet ... mit vergifteten Wurfnadeln."
Für einen kurzen Moment gefriert mir das Blut in den Adern, Eylyn soll uns verraten haben?
Sie kam doch erst vor knapp einem halben Jahr in unsere Aufklärungseinheit und wir sollten sie unter unsere Fittiche nehmen um ihr das Handwerk beizubringen.
"Du denkst also wir wurden ausgemustert?" erwidere ich Bertram.
"Einen alten Mann und einen Krüppel kann man anscheinend nicht allzu gut gebrauchen, aber ich hätte eher gedacht, dass man uns noch an die Front schickt um zumindest einen Nutzen von uns zu haben." seufzt Bertram wütend.
"Du hast Recht, selbst für die van Trancys macht es keinen Sinn sich potentielle Feinde in der Hauptstadt des Erzrivalen zu machen, wir hätten viel zu wertvolle Informationen!"
Bertram erhebt sich vom Boden, ein Schimmer der Hoffnung macht sich in seinem Gesicht breit: "Die Szene könnte gestellt sein, vielleicht wurde Eylyn hier geschnappt und jemand hat mit ihrem Werkzeug die Belegschaft ausgeschaltet. Es ist immerhin von großem Wert einen Unterschlupf der van Trancys auszuräumen."
"Aber wer gibt sich denn so viel Mühe?" überlege ich laut, denn dies ist die Einzige Frage, welche mir keine Ruhe lässt.
"Ich denke tatsächlich, das das jetzt nebensächlich ist, sollte Eylyn noch leben, dann ist es unsere Aufgabe die kleine zu befreien ... einer Folter hält sie bestimmt nicht lange stand."
Die Tatsache, dass ich gerade aus der Arena komme und dort vermutlich auch Gefangene gehalten werden, nacht die Sache nicht besser.
"Ich komme aus der Arena, dort werden auch Gefangene gehalten!" teile ich ihm mit.
"In der Arena wird sie wohl nicht gehalten, die Sicherheitsmaßnahmen sollen nicht allzu hoch sein. Ich denke, dass sie im Schlosskomplex selber gehalten wird. Es gibt uralte Baupläne im Untergrund und einen Zugang durch eine alte Silbermine, allerdings kann ich nicht sagen was sich dort unten für Abschaum niedergelassen hat." erklärt er mir.
"Unter euch gibt es noch Menschen die ihr als ´Abschaum´ betitelt? Was mögen das für Menschen sein?" werfe ich fragend zurück, ich dachte Bertram verkehrt im Untergrund bereits mit dem Abschaum der Gesellschaft, angeblich würfelt er jeden Monat mit Massenmördern und Gangbossen.
"Ich rede hier von Vampiren, Okkultisten, Nekromanten und Verrückten, also jene, die sich aufgrund ihrer Verbrechen selbst im Untergrund nicht mehr eingliedern lassen, immerhin haben wir auch einen Ehrenkodex" beendet er unsere Konversation und läuft los.
Ich hefte mich an Bertrams Fersen und wir verschwinden durch einen kleinen Einstieg, welcher unter einem Regenfass versteckt liegt, im Untergrund.
Die Welt hier unten ... stinkt.
Das Abwasser der Stadt fließt hier entlang und wir laufen über einen schmalen Steg an der Seite, entgegengesetzt der Fließrichtung, am Fluss entlang.
An einer Gabelung angekommen, ich habe nicht mitgezählt, es waren viele Gabelungen, greift Bertram an einen losen Stein, welcher sich oben rechts in einer versteckten Ecke befindet, als ich plötzlich die Wand nach innen bewegt, wie eine Türe.
Nach dieser Türe folgen wir einem längeren Gang. Die Türe hinter und fällt wieder zu und nur das Licht am Ende des Ganges weist uns den Weg.
Nach einiger Zeit erblicken meine Augen eine größere Halle ... nein, es scheint ein alter Schacht zu sein, ich kann den Boden nicht sehen.
Hier unten ist alles mit Öllampen ausgeleuchtet und zwischen den unterschiedlichen Etagen bewegen die Bewohner sich mit hölzernen Plattformen, welche sie über ein Seilsystem horizontal bewegen können.
Mehrere Personen gleichzeitig können so die Etage wechseln, niemals hätte ich erwartet das hier unten etwas so großes versteckt liegt.
Hier unten schein auch ausreichend Belüftung vorhanden zu sein, denn der beißende Geruch der Kanalisation existiert hier unten nicht.
Bertram dreht sich zu mir und wirft mir seinen Kapuzenreisemantel über und zieht sie mir weit übers Gesicht.
"Hier unten spreche nur ich, im Gegensatz zu dort oben, kennt man dich hier unten etwas mehr und den ein oder anderen wird deine Anwesenheit nicht erfreuen."
Stumm folge ich Bertram durch die Stadt unter der Stadt, vorbei an Gaunern, Halsabschneidern, Fleischhändlern, Prostituierten und gar Vampiren, die anscheinend ein hohes Ansehen genießen.
Vor allem der letzte Punkt lässt mich kurz innehalten, doch dafür ist jetzt nicht die Zeit, wenn Eylyn spricht, ist meine Lebensaufgabe bedroht.
Im Vorletzten Stockwerk angekommen stehen wir vor einem, mit einer dicken Eisentüre abgesperrten, Eingang.
"Hier ist sie ... die silberne Türe. Wir nennen sie hier unten ´Die eiserne Jungfrau´, niemand der dort hineinverbannt wurde, hat eine Chance wieder zurückzukehren." lässt er mich an seinem Wissen teilhaben
"Wenn eine Verbindung ins Schloss besteht, wieso kommt niemand mehr hinaus?" frage ich neugierig, auch wenn ich eigentlich nicht sprechen soll ... hier unten sollte das schon in Ordnung sein.
"Das Haus Zephyr hat äußerst begabte Wachen, Gerüchten zufolge gehen sie manchmal auch in den alten Schächten jagen um ihre Fähigkeiten zu verbessern."
Ich schweige und trete auf die Türe zu.
Für sie gehe ich den Weg ohne Rückkehr, denn niemand stellt sich zwischen mich und meine Sina!
Ich öffne die Türe und tauche in die Finsternis ein, Bertram folgt mir, nachdem er noch eine Öllampe mitnimmt, die er aber vorerst löscht um uns nicht zu verraten.
NEXT^^
Probleme mit Mitgliedern?
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
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- Itaga
- Alter Hase
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Re: Ragnarök 3
Arun:
Die scheinbar unendliche Finsternis umgibt mich und nimmt mir jegliche Fähigkeit zu sehen, als die Türe sich schließt.
Mit dem lauten Knall der Türe scheint sich entfernt etwas zu bewegen, anscheinend lauern "Bewohner" sehr nahe an der Türe, um Frischfleisch abzustauben.
Bertram fasst mir von hinten auf die Schulter: "Nie hätte ich gedacht, dass ich diesen Ort einmal betreten müsse. Beim Würfeln erreichten mich nur Schauergeschichten von Zechprellern und abenteuerlustigen Idioten, welche die Türe durchschritten und kurz darauf, voller panischer Angst schreiend verstummten."
"Ich denke ein Kluger Gefangener hat sich in der Nähe der Türe niedergelassen um schnell an Beute zu kommen, oder aber an Nahrung." teile ich Bertram meine Gedanken mit.
"Das könnte sein, Vampire werden hier unten weggesperrt, wenn sie ihrem Herren untreu waren, sie sollen dem Wahnsinn des Hungers verfallen und letztlich sterben." flüstert er mir zu, während wir vor uns in der Dunkelheit etwas auf dem Boden landen hören, anscheinend barfuß.
Da stehen wir nun, außer dem schwarzen Nichts und einem roten Augenpaar erkenne ich nichts ... dieser Schacht ist nicht der Beste Ort um es mit Vampiren auszunehmen, sie können unseren Herzschlag hören und sehen ... das habe ich selbst einmal erlebt.
Hinter mir höre ich bereits wie die Sehne von Bertrams Bogen gespannt wird, seine rechte Hand ruht immer noch auf meiner Schulter, ich nehme an so verhindert er das Zittern um einen Treffer wahrscheinlicher zu machen, immerhin wird er gleich ins dunkle Nichts schießen.
Der Pfeil schnellt los, ich kann die Energie über meine Schulter fühlen und als hätte er nie existiert verstummt, für eine gefühlte Ewigkeit, jedes Geräusch des Pfeils, bis plötzlich ein Treffer zu hören ist.
Ein Auge erblindet und etwas fällt hörbar zu Boden, dass andere Auge allerdings ist noch zu sehen und neben ihm öffnet sich ein weiteres ... und als wäre es ein billiger Jahrmarkttrick erscheint noch ein Augenpaar, knapp neben ihm.
Letzten Endes erhebt sich ein leuchtendes, rotes Auge wieder, Bertrams Schuss scheint keinen fatalen Schaden angerichtet zu haben. Wie soll Bertram auch Vampire töten? Immerhin hat nur lediglich normale Pfeile im Köcher und keine in Tinktur Belial getränkten.
Es ist eine Zwickmühle, wenn ich nichts unternehme zerfleischen uns diese Vampire, benutze ich mein Element und kämpfe, besteht die Gefahr das mir die Medizin ausgeht und ich selber dem Blutdurst nicht mehr widerstehen kann.
Unsere Überlebenschancen stehen aber definitiv besser, wenn ich etwas unternehme.
Ich ziehe mein Rapier, es ist etwas was ich, außer zu Trainingszwecken, in der letzten Zeit nicht tun musste.
Mit meiner linken, armlosen Schulter stoße ich Bertram etwas zurück und beschwöre die Macht, welche mir zu meinem Namen verhalf.
Ich spüre es genau, die magische Energie, welche mich durchfließt, mein Meister pflegte sie "Yaneca" zu nennen. Sie verlässt meinen Körper und als wenn sie mit der Luft reagieren würde, fängt sie unverzüglich an sich zu entzünden.
Die Flammen um mich herum erleuchten meine Umgebung und endlich sehe ich unsere drei Feinde, sie sehen eher abgemagert aus, wie räudige Hunde, welche verzweifelt auf der Suche nach Aas sind.
Zwei von ihnen schrecken zurück, aber der Hunger des letzten, der mit dem Pfeil im Auge, scheint größer zu sein. Er Ignoriert die offensichtliche Gefahr des Feuers, welches um mich lodert.
"Vallma!" rufe ich hinaus und ein Teil des Feuers erstickt, während die Klinge meines Rapiers zu glühen beginnt, der anmutige, rote Schimmer meiner Klinge ruft Erinnerungen an meine Kindheit zurück in meinen Verstand.
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Meine erste und älteste Erinnerung ist aus meinem vierten Lebensjahr, ich bin das einzige Menschenkind in einer alten Zwergen Schmiede.
Die Schmiede gehörte Thorim, einem Zwergen Schmied welcher dafür bekannt war außergewöhnliche Waffen herzustellen, Waffen die Königen vorenthalten waren. Seine Harnische zierten nur die edelsten aller Ritter und seine Hufeisen waren Maßanfertigungen für magische Pferde.
Zumindest war es das, was Thorim mir immer erzählte. Er schmiedete viel und war mein Ziehvater, denn anscheinend wurde ich als Säugling ausgesetzt, warum ist unbekannt.
Thorim war mit Eyllerym glücklich vereint. Eyllerym war mein zweiter Ziehvater und ein Elf, welcher sich einst aufmachte seine wahre Bestimmung zu suchen, welche er wohl in Thorim fand.
Ich liebte meine beiden Väter, so wie sie sich liebten.
Mit den Jahren zeigte mir Thorim die Welt der harten Arbeit und Eyllerym nahm sich meiner anderen Ausbildung an.
Er war der Schüler eines Elfen, welcher einst das Feuer kontrollieren konnte und da er diese Gabe ebenfalls teilte, ging er bei ihm in die Lehre.
Als in meinem achten Lebensjahr ebenfalls die Flammen Einzug in mein Leben erhielten, war Eyllerym für mich da und unterwies mich in der Kunst seines Meisters.
Wild tanzende Flammen kamen bei ihm nicht in Frage, wir konzentrierten das Feuer und die Hitze durch mehrere Lagen an Energie.
Wir benutzten die Energie von umliegenden Flammen für unsere eigene Magie. Mit den Jahren lehrte mich Meister Eyllerym alles was es über "den Schmelztiegel" eine Art der Feuerbeherrschung zu lernen gab.
Nicht nur das ich später erfuhr das solch eine Affinität nichts alltägliches ist, mein Meister teilte mir auch mit das sein Meister lediglich zwei Schüler hatte, welche sich beide einst auf eine Reise begaben um neue Anwärter dieser "edlen und reinen Kunst", wie mein Meister stets zu sagen pflegte, zu unterweisen.
Somit trat ich in große Fußstapfen, welche ich jedoch nur allzu gern auszufüllen versuchen wollte.
Neben der Magie unterwies mich Meister Eyllerym noch in meinen Lieblingswaffen, der Lanze und dem Rapier.
"Das eine für den Kampf und die Schlacht, dass andere für den Besuch zu Hofe oder den Kampf auf engem Raum"
Es soll viele Jahre dauern, bis ich wieder jemanden treffe, der den elfischen Lanzenkampf beherrscht. Vom Fechtstil des elfischen Adels ist mir bis heute kein Anwender untergekommen.
"Diese Edle Kunst zu lernen stellt ein unendliches Privileg dar, sei dir dessen bewusst. Wir streben immer nach der höchstmöglichen Anmut" mahnte er michdamals, ich war erst zehn.
"So wie der Fechtstil der Hochwohlgeborenen und die Lanzentechniken der königlichen Garde muss diese in Perfektion ausgefürht werden."
Das Training mit Eyllerym erreichte in meinem vierzehten Lebensjahr einen Höhepunkt, denn ich hatte soweit alle Techniken gesehen und konnte sie ganz gut umsetzen, aber das reichte ihm nicht, sei es seine perfektionistische Art oder seine Liebe als Vater, welche mich zur Perfektion treiben wollten, auf jedenfall wollte er mich davor nicht gehen lassen.
Mit sechszehn, es war mein Geburtstag, kreuzten wir die Rapiere in einem Fechtkampf um das Privileg Thorims Kessel zu erglühen, damit die neue Bestellung geschmiedet werden kann.
Thorim besaß einen riesigen Kessel aus Stein, er war fast so hoch wie drei erwachsene Menschen. Später erfur ich, das so etwas bei den Zwergen gar nicht unüblich ist.
Für gewöhnlich heizte Eyllerym die Kessel, aber diesmal war es an mir, zumindest wollte ich es unbedingt.
Endlich ist es soweit, ich gewinne!
Einen Tag vor meinem achtzehnten Geburtstag gewann ich knapp den Kampf gegen meinen Meister. Bis heute glaube ich, dass er mich hat gewinnen lassen.
Die Tatsache, dass ich mir dieses Privileg so hart erarbeitet hatte, machte diesen, eigentlich so alltäglichen Moment in der Schmiede, für mich zu einem der größten Momente meines Lebens.
"Das hast du gut gemacht, mit dieser Hitze kann man arbeiten, ich werde heute etwas ganz besonderes schmieden." gratulierte mir Thorim damals, in seiner eigenen Art.
"Du bist ein guter Schüler und ein noch besserer Sohn, ich bin stolz dich unterwiesen zu haben" gratulierte mir Eyllerym.
Die beiden wirkten so, als könnten sie stolzer nicht sein und ihr Stolz sprang auf mich über, denn auch ich konnte mir nicht vorstellen irgendwo Menschen zu finden, welche ich noch mehr lieben konnte ... und für viele Jahre, sollte es auch so sein.
Kurz vor meiner Abreise brachte mir Eyllerym das letzte Geheimnis des Schmelztiegels bei, die Übertragung von Hitze. In dem er den glühenden Kessel Thorims nahezu schlagartig erlosch und die gesamte Hize sich in seiner Lanze sammelte.
"Das ist die letzte Demonstration des Schmelztiegels, bevor ich dich entlasse, deinen eigenen Weg zu beschreiten." Ich erinnere mich noch, für den Bruchteil einer Sekunde eine Träne auf seiner Wange gesehen zu haben, bevor sie verdunstete.
Er entlud die gesammelte Hitze in einem großen Flammenstrahl auf einen alten Kessel, dass gewaltige Licht blendete mich und ich schrecke zurück, denn noch nie sah ich so etwas.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich ein Loch in dem nun glühenden Kessel, die Wand hinter ihm war ebenfalls durch die Flammen versengt.
Dies war das letzte Wissen was Meister Eyllerym mir zeigte, die darauffolgenden Tage waren von keiner Magie erfüllt, sondern von Familienidylle.
Die Macht (mit einem Rapier) auf Entfernung anzugreifen und Gegner durch massive Hitze zu durchbohren und fatalen Schaden zuzufügen ist, neben der Läuterung des Bösen, der Kern des Schmelztiegels!
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"Ich bin der Funke der Hoffnung, welcher in der Nacht über der Menschheit liegt." Das Feuer um mich erlischt fast vollständig "du der du es wagst dich an unschuldigen Menschen zu laben, du verfluchte Brut der Daimonen, erlebe Läuterung durch jenen, den sie den Ascheprinzen nennen!!"
Die Hitze meines Rapiers blendet mich fast gänzlich auf dem rechten Auge, auch höre ich Bertram weiter zurückschreiten.
Ich hole mit dem Rapier aus, meine Haut kocht gefühlt und blitzende Schmerzen durchziehen meinen Arm, aber auf die Nebenwirkungen der Medizin darf ich jetzt keine Rücksicht nehmen.
"Sterbt!"
Der folgende Stich entfesselt einen heißen Flammenstrahl, welcher die Brust des anstürmenden Vampirs durchbohrt und seine beiden, demoralisierten Begleiter entzündet. Das dadurch entstehende Licht erleuchtet für einen kurzen Moment einen großen Teil des Schachtes in welchem wir uns gerade befinden.
Nach diesem kurzen Lichtimpuls bleibt nur noch ein leichtes lodern, bis das Feuer gänzlich verschwindet und Bertram die Öllampe anzündet.
"Das ist also der Ascheprinz der van Trancys ... ich hätte nie gedacht dies einmal zu sehen" klopft er mir auf die Schulter, während ich in meinen Beutel greife und meine Medizin trinke, bevor ich Bertrams äußerst köstlich klingendem Herzschlag unterliege und den ein oder anderen Schluck koste.
Bertram jagt den beiden, halbverbrannten Vampiren seinen Silberdolch in die Brust, während ich darauf warte, dass dieses Verlangen nach frischem Blut verschwindet.
Ich presse unwillkürlich meine Lippen zusammen, während ich ausharre. Bertram erkundet bereits den weiteren Weg: "Stolper nicht über die Knochen hier hinten" warnt er mich "anscheinend kamen nicht viele so weit." fügt er noch hinzu und scheint auf mich zu warten, bevor er sich zu weit mit der Öllampe entfernt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit setze ich mich auch in Bewegung und stoße zu ihm, tatsächlich liegen hier unten mehrere Knochen, es sind bestimmt ein Dutzend Skelette und wenn Bertrams Geschichte stimmt, wollten viele nur ein Abenteuer und ins Schloss eindringen um sich zu bereichern.
Nach einer Reise durch ein System von Tunneln erreichen wir eine Kammer. Diese bietet bereits Licht, zumindest ein wenig, denn ungefähr 20 Etagen über uns Brennt eine Fackel, das Flackern ist ganz klar zu erkennen.
"Dort oben muss sich der Eingang befinden, das heißt die Geschichten über die Wachen, welche hier unten kämpfen um ihre Fähigkeiten zu trainieren ist wahr." bestätigt Bertram seine eigene Geschichte, seinem Tonfall nach zu urteilen, sind seine Quellen wohl nicht immer maximal vertrauenswürdig.
"Das passt doch, immerhin hat uns unsere Öllampe im Stich gelassen." gebe ich Bertram meine Freude über die minimale Lichtquelle zu verstehen. Immerhin hat sich diese blöde Öllampe vor einer gefühlten Ewigkeit abgeschaltet, anscheinend war das Öl von Anfang an nahezu aufgebraucht.
Gerne würde ich der Flamme der Fackel befehlen uns den Weg zu erleuchten, jedoch liegt sie weit außerhalb meiner Reichweite und so müssen wir uns den Weg, mit einer Mischung aus ´fast nichts sehen´ und tasten, suchen.
"Hier drüben" höre ich Bertram flüstern, unverzüglich stoße ich zu ihm "Hier ist ein Weg nach oben" flüstert er mir erleichtert und genervt zu.
Wir steigen den anscheinend spiralförmigen Aufstieg nach oben und halten uns dabei immer an der Außenseite, damit wir Kontakt zur Wand haben.
Man spürt jede Unebenheit und jede ausgenommene Ader in der Wand. Nach geschätzten drei Etagen rutsche ich in ein Loch "verdammt!" mein Fluchen durchbricht die Stille, während ich schmerzhaft in den Tunnel rutsche. Nach wenigen Sekunden ist meine Rutschpartie zu Ende.
"Lebst du noch!?" schallt als lautes flüstern durch den Tunnel.
"Ja, verdammt, wir müssen besser aufpassen!" antworte ich in normaler Stimme zurück, während ich mir, in absoluter Finsternis, den Weg zurück nach oben bahne.
Das letzte Bisschen bekommt Bertram mich zu fassen und zieht, das ist auch gut so, denn diese Stelle scheint die steilste zu sein.
Diese Schmerzen gehen vorbei und wenn ich Sina endlich zurück habe, erzähle ich ihr hiervon, sie liebte die Geschichten meiner Reisen.
Mehrere Löcher später, in welche wir nicht gefallen sind, erreichten wir endlich die 19. Etage, die Fackel war gut sichtbar, zusammen mit einer Eisentür.
Durch unsere neue Lauftechnik, wir schleifen mit unseren Sohlen knapp über den Boden, während unser Gewicht auf unserem Standfuß ruht und belasten dann langsam immer mehr den Vorderfuß, brauchten wir zwar länger, aber es half uns mehr als wir uns vorstellen konnten.
Ich trete gegen etwas hartes, was daraufhin mit einem metallischen "Klong" ein wenig nach hinten geschoben wurde. "Stopp" fordere ich Bertram auf.
Langsam gehe ich in die Knie und taste sanft den Boden ab, tatsächlich fühle ich etwas metallisches, es scheint oval zu sein und auf der oberen Seite scharf gezahnt.
Ich taste weite auf der Innenseite des äußeren Randes und ertaste Rillen, als ich sie mit dem Finger anfahre erkenne ich es, es ist eine Feder. "Oval, oben scharf gezahnt und ein Federspannsystem innen" teile ich meine Erkenntnisse mit.
"Bärenfalle, diese Bastarde." bekomme ich stumpf von hinten zu hören.
Anscheinend haben diese perfiden Zephyr Wachen, hier unten Bärenfallen ausgelegt um mögliche Eindringlinge zu stoppen ... grausam, einfach und effektiv.
"Wir sollten weiter langsam und vorsichtig voranschreiten ... ich habe bereits einen Arm verloren und bin nicht sonderlich erpicht darauf, dass ein Fuß es ihm gleichtut." mit diesen Worten schreite ich, langsam und vorsichtig, weiter voran.
Bertram folgt mir schweigend, ich bilde mir ein das nicken seines Kopfes als Bestätigung zu vernehmen.
Tatsächlich nimmt die Dichte der Fallen zu, je näher wir der Fackel und damit der Türe kommen.
Die Konstruktion ist wieder sehr intelligent aufgebaut, die Fackel steht links, am Abgrund, die Eisentüre ist mit guten acht Metern Entfernung zum Greifen nah und scheint nicht mal abgeschlossen.
Bertrams Augen erkennen allerdings einen schmalen Draht, welcher von der Fackel, in einen dunklen Tunnel rechts in der Wand führt. "Eine Falle, berühren wir den Draht, wird irgendein Mechanismus etwas aus der Dunkelheit schnellen lassen, einen Bolzen oder so ähnlich."
Ich lasse Bertram voranschreiten, immerhin wäre ich vermutlich blindlings in diese Falle gelaufen und meine Reise hätte hier ihr jähes Ende gefunden.
Vorsichtig überschreiten wir den Draht und Druckplatten, welche auf den letzten vier Metern zur Türe liegen.
Diese Dichte an Fallen würde erklären weshalb, selbst ohne die hungrigen Vampire, wohl niemals jemand hier oben angekommen wäre.
Letztlich stehen wir vor der Türe, sie hat ungefähr auf Kopfhöhe ein kleines Gitter, durch welches man ins Schloss gucken kann, auf der anderen Seite scheint eine Zelle zu liegen, denn ich sehe noch mehr Gitter.
"So etwas habe ich schon einmal gesehen" offenbart mir Bertram, während er mir seine Hand auf die Schulter legt. "Diese Türe öffnet sich nach innen, also zu uns. An der oberen, linken Seit wird sich eine Kette oder ein Draht befinden, welcher dort mit einem Haken in einer Öse befestigt wurde. Ziehen wir die Türe nun auf, lösen wir die Falle aus. Es kann alles sein, von lauten Glockenschlägen, die umstehende Wachen alarmieren soll, bis zu einem Hagel aus vergifteten Bolzen."
"Du scheinst dich ja ziemlich gut auszukennen, aber sag mir bitte: Wie entzünden sie denn dann diese Fackel?" werfe ich ein
"Es gibt eine weitere Öse, vermutlich hinter dem Türrahmen, dort wird die Kette eingehangen, kein Zug, kein auslösen der Falle, die Druckplatten werden vermutlich durch einen Mechanismus deaktiviert." fachsimpelt Bertram.
"Die Lösung ist es also die Türe zu öffnen, ohne an ihr zu ziehen oder die Fackel zu löschen und abzuwarten?" fasse ich zusammen.
"Da ich keine Möglichkeit sehe die erste Variante zu bewerkstelligen, hätte ich gesagt wir löschen die Fackel und warten ab. Aber was meint denn der Ascheprinz hiervon, kannst du uns durch die Türe bringen?"
Ich überlege, es wäre natürlich möglich ein Loch hinein zu schmelzen, allerdings darf ich nicht vergessen das mein Medizinvorrat stark begrenzt ist und ich nicht weiß wem wir noch alles begegnen. Der Kampf gegen die Vampire war schon anstrengend, Sinas Medizin schwächt meine Energiekreisläufe, eventuell zerstört sie diese auch nach und nach, das Rezept war einfach noch nicht ausgereift.
Es könnte ewig dauern bis jemand nach der Fackel schaut, außerdem ist der Weg zurück ohne das Licht der Fackel fast unmöglich, da die Druckplatten dann nicht mehr sichtbar sind.
Wenn die Kette wirklich dort ist wo Bertram vermutet, dann könnte ich versuchen sie mit meinem Rapier zu berühren, das schmelzen eines kleinen Kettengliedes verbraucht signifikant weniger Yaneca als wenn ich die ganze Türe ins Visier nehme.
"Ich hoffe für dich das die Kette auch dort ist wo du beschrieben hast"
Mein Rapier gezogen, führe ich es durch die Gitterstäbe und taste mich an Türe und Wand entlang, mit biegen und brechen berühre ich etwas was definitiv keine Tür und keine Wand ist, es klingt metallisch.
Wieder rufe ich die Flammen empor, sie entspringen meiner armlosen Schulter, erlöschen und ihre Hitze konzentriert sich an der Spitze meines Rapiers.
Da ich nicht bereit bin mehr Yaneca zu verbrauchen, dauert die Prozedur mit der Kette ganze fünf Minuten, aber letztlich fällt auf der anderen Seite etwas zu Boden und hörbar handelt es sich um etwas mit vielen, kleinen Elementen.
Ich stecke mein Rapier zurück und ein prüfender Blick durch die Gitter offenbart, es ist die Kette.
Wir öffnen die Türe und betreten die erleuchtete Zelle.
NEXT^^
Die scheinbar unendliche Finsternis umgibt mich und nimmt mir jegliche Fähigkeit zu sehen, als die Türe sich schließt.
Mit dem lauten Knall der Türe scheint sich entfernt etwas zu bewegen, anscheinend lauern "Bewohner" sehr nahe an der Türe, um Frischfleisch abzustauben.
Bertram fasst mir von hinten auf die Schulter: "Nie hätte ich gedacht, dass ich diesen Ort einmal betreten müsse. Beim Würfeln erreichten mich nur Schauergeschichten von Zechprellern und abenteuerlustigen Idioten, welche die Türe durchschritten und kurz darauf, voller panischer Angst schreiend verstummten."
"Ich denke ein Kluger Gefangener hat sich in der Nähe der Türe niedergelassen um schnell an Beute zu kommen, oder aber an Nahrung." teile ich Bertram meine Gedanken mit.
"Das könnte sein, Vampire werden hier unten weggesperrt, wenn sie ihrem Herren untreu waren, sie sollen dem Wahnsinn des Hungers verfallen und letztlich sterben." flüstert er mir zu, während wir vor uns in der Dunkelheit etwas auf dem Boden landen hören, anscheinend barfuß.
Da stehen wir nun, außer dem schwarzen Nichts und einem roten Augenpaar erkenne ich nichts ... dieser Schacht ist nicht der Beste Ort um es mit Vampiren auszunehmen, sie können unseren Herzschlag hören und sehen ... das habe ich selbst einmal erlebt.
Hinter mir höre ich bereits wie die Sehne von Bertrams Bogen gespannt wird, seine rechte Hand ruht immer noch auf meiner Schulter, ich nehme an so verhindert er das Zittern um einen Treffer wahrscheinlicher zu machen, immerhin wird er gleich ins dunkle Nichts schießen.
Der Pfeil schnellt los, ich kann die Energie über meine Schulter fühlen und als hätte er nie existiert verstummt, für eine gefühlte Ewigkeit, jedes Geräusch des Pfeils, bis plötzlich ein Treffer zu hören ist.
Ein Auge erblindet und etwas fällt hörbar zu Boden, dass andere Auge allerdings ist noch zu sehen und neben ihm öffnet sich ein weiteres ... und als wäre es ein billiger Jahrmarkttrick erscheint noch ein Augenpaar, knapp neben ihm.
Letzten Endes erhebt sich ein leuchtendes, rotes Auge wieder, Bertrams Schuss scheint keinen fatalen Schaden angerichtet zu haben. Wie soll Bertram auch Vampire töten? Immerhin hat nur lediglich normale Pfeile im Köcher und keine in Tinktur Belial getränkten.
Es ist eine Zwickmühle, wenn ich nichts unternehme zerfleischen uns diese Vampire, benutze ich mein Element und kämpfe, besteht die Gefahr das mir die Medizin ausgeht und ich selber dem Blutdurst nicht mehr widerstehen kann.
Unsere Überlebenschancen stehen aber definitiv besser, wenn ich etwas unternehme.
Ich ziehe mein Rapier, es ist etwas was ich, außer zu Trainingszwecken, in der letzten Zeit nicht tun musste.
Mit meiner linken, armlosen Schulter stoße ich Bertram etwas zurück und beschwöre die Macht, welche mir zu meinem Namen verhalf.
Ich spüre es genau, die magische Energie, welche mich durchfließt, mein Meister pflegte sie "Yaneca" zu nennen. Sie verlässt meinen Körper und als wenn sie mit der Luft reagieren würde, fängt sie unverzüglich an sich zu entzünden.
Die Flammen um mich herum erleuchten meine Umgebung und endlich sehe ich unsere drei Feinde, sie sehen eher abgemagert aus, wie räudige Hunde, welche verzweifelt auf der Suche nach Aas sind.
Zwei von ihnen schrecken zurück, aber der Hunger des letzten, der mit dem Pfeil im Auge, scheint größer zu sein. Er Ignoriert die offensichtliche Gefahr des Feuers, welches um mich lodert.
"Vallma!" rufe ich hinaus und ein Teil des Feuers erstickt, während die Klinge meines Rapiers zu glühen beginnt, der anmutige, rote Schimmer meiner Klinge ruft Erinnerungen an meine Kindheit zurück in meinen Verstand.
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Meine erste und älteste Erinnerung ist aus meinem vierten Lebensjahr, ich bin das einzige Menschenkind in einer alten Zwergen Schmiede.
Die Schmiede gehörte Thorim, einem Zwergen Schmied welcher dafür bekannt war außergewöhnliche Waffen herzustellen, Waffen die Königen vorenthalten waren. Seine Harnische zierten nur die edelsten aller Ritter und seine Hufeisen waren Maßanfertigungen für magische Pferde.
Zumindest war es das, was Thorim mir immer erzählte. Er schmiedete viel und war mein Ziehvater, denn anscheinend wurde ich als Säugling ausgesetzt, warum ist unbekannt.
Thorim war mit Eyllerym glücklich vereint. Eyllerym war mein zweiter Ziehvater und ein Elf, welcher sich einst aufmachte seine wahre Bestimmung zu suchen, welche er wohl in Thorim fand.
Ich liebte meine beiden Väter, so wie sie sich liebten.
Mit den Jahren zeigte mir Thorim die Welt der harten Arbeit und Eyllerym nahm sich meiner anderen Ausbildung an.
Er war der Schüler eines Elfen, welcher einst das Feuer kontrollieren konnte und da er diese Gabe ebenfalls teilte, ging er bei ihm in die Lehre.
Als in meinem achten Lebensjahr ebenfalls die Flammen Einzug in mein Leben erhielten, war Eyllerym für mich da und unterwies mich in der Kunst seines Meisters.
Wild tanzende Flammen kamen bei ihm nicht in Frage, wir konzentrierten das Feuer und die Hitze durch mehrere Lagen an Energie.
Wir benutzten die Energie von umliegenden Flammen für unsere eigene Magie. Mit den Jahren lehrte mich Meister Eyllerym alles was es über "den Schmelztiegel" eine Art der Feuerbeherrschung zu lernen gab.
Nicht nur das ich später erfuhr das solch eine Affinität nichts alltägliches ist, mein Meister teilte mir auch mit das sein Meister lediglich zwei Schüler hatte, welche sich beide einst auf eine Reise begaben um neue Anwärter dieser "edlen und reinen Kunst", wie mein Meister stets zu sagen pflegte, zu unterweisen.
Somit trat ich in große Fußstapfen, welche ich jedoch nur allzu gern auszufüllen versuchen wollte.
Neben der Magie unterwies mich Meister Eyllerym noch in meinen Lieblingswaffen, der Lanze und dem Rapier.
"Das eine für den Kampf und die Schlacht, dass andere für den Besuch zu Hofe oder den Kampf auf engem Raum"
Es soll viele Jahre dauern, bis ich wieder jemanden treffe, der den elfischen Lanzenkampf beherrscht. Vom Fechtstil des elfischen Adels ist mir bis heute kein Anwender untergekommen.
"Diese Edle Kunst zu lernen stellt ein unendliches Privileg dar, sei dir dessen bewusst. Wir streben immer nach der höchstmöglichen Anmut" mahnte er michdamals, ich war erst zehn.
"So wie der Fechtstil der Hochwohlgeborenen und die Lanzentechniken der königlichen Garde muss diese in Perfektion ausgefürht werden."
Das Training mit Eyllerym erreichte in meinem vierzehten Lebensjahr einen Höhepunkt, denn ich hatte soweit alle Techniken gesehen und konnte sie ganz gut umsetzen, aber das reichte ihm nicht, sei es seine perfektionistische Art oder seine Liebe als Vater, welche mich zur Perfektion treiben wollten, auf jedenfall wollte er mich davor nicht gehen lassen.
Mit sechszehn, es war mein Geburtstag, kreuzten wir die Rapiere in einem Fechtkampf um das Privileg Thorims Kessel zu erglühen, damit die neue Bestellung geschmiedet werden kann.
Thorim besaß einen riesigen Kessel aus Stein, er war fast so hoch wie drei erwachsene Menschen. Später erfur ich, das so etwas bei den Zwergen gar nicht unüblich ist.
Für gewöhnlich heizte Eyllerym die Kessel, aber diesmal war es an mir, zumindest wollte ich es unbedingt.
Endlich ist es soweit, ich gewinne!
Einen Tag vor meinem achtzehnten Geburtstag gewann ich knapp den Kampf gegen meinen Meister. Bis heute glaube ich, dass er mich hat gewinnen lassen.
Die Tatsache, dass ich mir dieses Privileg so hart erarbeitet hatte, machte diesen, eigentlich so alltäglichen Moment in der Schmiede, für mich zu einem der größten Momente meines Lebens.
"Das hast du gut gemacht, mit dieser Hitze kann man arbeiten, ich werde heute etwas ganz besonderes schmieden." gratulierte mir Thorim damals, in seiner eigenen Art.
"Du bist ein guter Schüler und ein noch besserer Sohn, ich bin stolz dich unterwiesen zu haben" gratulierte mir Eyllerym.
Die beiden wirkten so, als könnten sie stolzer nicht sein und ihr Stolz sprang auf mich über, denn auch ich konnte mir nicht vorstellen irgendwo Menschen zu finden, welche ich noch mehr lieben konnte ... und für viele Jahre, sollte es auch so sein.
Kurz vor meiner Abreise brachte mir Eyllerym das letzte Geheimnis des Schmelztiegels bei, die Übertragung von Hitze. In dem er den glühenden Kessel Thorims nahezu schlagartig erlosch und die gesamte Hize sich in seiner Lanze sammelte.
"Das ist die letzte Demonstration des Schmelztiegels, bevor ich dich entlasse, deinen eigenen Weg zu beschreiten." Ich erinnere mich noch, für den Bruchteil einer Sekunde eine Träne auf seiner Wange gesehen zu haben, bevor sie verdunstete.
Er entlud die gesammelte Hitze in einem großen Flammenstrahl auf einen alten Kessel, dass gewaltige Licht blendete mich und ich schrecke zurück, denn noch nie sah ich so etwas.
Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich ein Loch in dem nun glühenden Kessel, die Wand hinter ihm war ebenfalls durch die Flammen versengt.
Dies war das letzte Wissen was Meister Eyllerym mir zeigte, die darauffolgenden Tage waren von keiner Magie erfüllt, sondern von Familienidylle.
Die Macht (mit einem Rapier) auf Entfernung anzugreifen und Gegner durch massive Hitze zu durchbohren und fatalen Schaden zuzufügen ist, neben der Läuterung des Bösen, der Kern des Schmelztiegels!
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"Ich bin der Funke der Hoffnung, welcher in der Nacht über der Menschheit liegt." Das Feuer um mich erlischt fast vollständig "du der du es wagst dich an unschuldigen Menschen zu laben, du verfluchte Brut der Daimonen, erlebe Läuterung durch jenen, den sie den Ascheprinzen nennen!!"
Die Hitze meines Rapiers blendet mich fast gänzlich auf dem rechten Auge, auch höre ich Bertram weiter zurückschreiten.
Ich hole mit dem Rapier aus, meine Haut kocht gefühlt und blitzende Schmerzen durchziehen meinen Arm, aber auf die Nebenwirkungen der Medizin darf ich jetzt keine Rücksicht nehmen.
"Sterbt!"
Der folgende Stich entfesselt einen heißen Flammenstrahl, welcher die Brust des anstürmenden Vampirs durchbohrt und seine beiden, demoralisierten Begleiter entzündet. Das dadurch entstehende Licht erleuchtet für einen kurzen Moment einen großen Teil des Schachtes in welchem wir uns gerade befinden.
Nach diesem kurzen Lichtimpuls bleibt nur noch ein leichtes lodern, bis das Feuer gänzlich verschwindet und Bertram die Öllampe anzündet.
"Das ist also der Ascheprinz der van Trancys ... ich hätte nie gedacht dies einmal zu sehen" klopft er mir auf die Schulter, während ich in meinen Beutel greife und meine Medizin trinke, bevor ich Bertrams äußerst köstlich klingendem Herzschlag unterliege und den ein oder anderen Schluck koste.
Bertram jagt den beiden, halbverbrannten Vampiren seinen Silberdolch in die Brust, während ich darauf warte, dass dieses Verlangen nach frischem Blut verschwindet.
Ich presse unwillkürlich meine Lippen zusammen, während ich ausharre. Bertram erkundet bereits den weiteren Weg: "Stolper nicht über die Knochen hier hinten" warnt er mich "anscheinend kamen nicht viele so weit." fügt er noch hinzu und scheint auf mich zu warten, bevor er sich zu weit mit der Öllampe entfernt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit setze ich mich auch in Bewegung und stoße zu ihm, tatsächlich liegen hier unten mehrere Knochen, es sind bestimmt ein Dutzend Skelette und wenn Bertrams Geschichte stimmt, wollten viele nur ein Abenteuer und ins Schloss eindringen um sich zu bereichern.
Nach einer Reise durch ein System von Tunneln erreichen wir eine Kammer. Diese bietet bereits Licht, zumindest ein wenig, denn ungefähr 20 Etagen über uns Brennt eine Fackel, das Flackern ist ganz klar zu erkennen.
"Dort oben muss sich der Eingang befinden, das heißt die Geschichten über die Wachen, welche hier unten kämpfen um ihre Fähigkeiten zu trainieren ist wahr." bestätigt Bertram seine eigene Geschichte, seinem Tonfall nach zu urteilen, sind seine Quellen wohl nicht immer maximal vertrauenswürdig.
"Das passt doch, immerhin hat uns unsere Öllampe im Stich gelassen." gebe ich Bertram meine Freude über die minimale Lichtquelle zu verstehen. Immerhin hat sich diese blöde Öllampe vor einer gefühlten Ewigkeit abgeschaltet, anscheinend war das Öl von Anfang an nahezu aufgebraucht.
Gerne würde ich der Flamme der Fackel befehlen uns den Weg zu erleuchten, jedoch liegt sie weit außerhalb meiner Reichweite und so müssen wir uns den Weg, mit einer Mischung aus ´fast nichts sehen´ und tasten, suchen.
"Hier drüben" höre ich Bertram flüstern, unverzüglich stoße ich zu ihm "Hier ist ein Weg nach oben" flüstert er mir erleichtert und genervt zu.
Wir steigen den anscheinend spiralförmigen Aufstieg nach oben und halten uns dabei immer an der Außenseite, damit wir Kontakt zur Wand haben.
Man spürt jede Unebenheit und jede ausgenommene Ader in der Wand. Nach geschätzten drei Etagen rutsche ich in ein Loch "verdammt!" mein Fluchen durchbricht die Stille, während ich schmerzhaft in den Tunnel rutsche. Nach wenigen Sekunden ist meine Rutschpartie zu Ende.
"Lebst du noch!?" schallt als lautes flüstern durch den Tunnel.
"Ja, verdammt, wir müssen besser aufpassen!" antworte ich in normaler Stimme zurück, während ich mir, in absoluter Finsternis, den Weg zurück nach oben bahne.
Das letzte Bisschen bekommt Bertram mich zu fassen und zieht, das ist auch gut so, denn diese Stelle scheint die steilste zu sein.
Diese Schmerzen gehen vorbei und wenn ich Sina endlich zurück habe, erzähle ich ihr hiervon, sie liebte die Geschichten meiner Reisen.
Mehrere Löcher später, in welche wir nicht gefallen sind, erreichten wir endlich die 19. Etage, die Fackel war gut sichtbar, zusammen mit einer Eisentür.
Durch unsere neue Lauftechnik, wir schleifen mit unseren Sohlen knapp über den Boden, während unser Gewicht auf unserem Standfuß ruht und belasten dann langsam immer mehr den Vorderfuß, brauchten wir zwar länger, aber es half uns mehr als wir uns vorstellen konnten.
Ich trete gegen etwas hartes, was daraufhin mit einem metallischen "Klong" ein wenig nach hinten geschoben wurde. "Stopp" fordere ich Bertram auf.
Langsam gehe ich in die Knie und taste sanft den Boden ab, tatsächlich fühle ich etwas metallisches, es scheint oval zu sein und auf der oberen Seite scharf gezahnt.
Ich taste weite auf der Innenseite des äußeren Randes und ertaste Rillen, als ich sie mit dem Finger anfahre erkenne ich es, es ist eine Feder. "Oval, oben scharf gezahnt und ein Federspannsystem innen" teile ich meine Erkenntnisse mit.
"Bärenfalle, diese Bastarde." bekomme ich stumpf von hinten zu hören.
Anscheinend haben diese perfiden Zephyr Wachen, hier unten Bärenfallen ausgelegt um mögliche Eindringlinge zu stoppen ... grausam, einfach und effektiv.
"Wir sollten weiter langsam und vorsichtig voranschreiten ... ich habe bereits einen Arm verloren und bin nicht sonderlich erpicht darauf, dass ein Fuß es ihm gleichtut." mit diesen Worten schreite ich, langsam und vorsichtig, weiter voran.
Bertram folgt mir schweigend, ich bilde mir ein das nicken seines Kopfes als Bestätigung zu vernehmen.
Tatsächlich nimmt die Dichte der Fallen zu, je näher wir der Fackel und damit der Türe kommen.
Die Konstruktion ist wieder sehr intelligent aufgebaut, die Fackel steht links, am Abgrund, die Eisentüre ist mit guten acht Metern Entfernung zum Greifen nah und scheint nicht mal abgeschlossen.
Bertrams Augen erkennen allerdings einen schmalen Draht, welcher von der Fackel, in einen dunklen Tunnel rechts in der Wand führt. "Eine Falle, berühren wir den Draht, wird irgendein Mechanismus etwas aus der Dunkelheit schnellen lassen, einen Bolzen oder so ähnlich."
Ich lasse Bertram voranschreiten, immerhin wäre ich vermutlich blindlings in diese Falle gelaufen und meine Reise hätte hier ihr jähes Ende gefunden.
Vorsichtig überschreiten wir den Draht und Druckplatten, welche auf den letzten vier Metern zur Türe liegen.
Diese Dichte an Fallen würde erklären weshalb, selbst ohne die hungrigen Vampire, wohl niemals jemand hier oben angekommen wäre.
Letztlich stehen wir vor der Türe, sie hat ungefähr auf Kopfhöhe ein kleines Gitter, durch welches man ins Schloss gucken kann, auf der anderen Seite scheint eine Zelle zu liegen, denn ich sehe noch mehr Gitter.
"So etwas habe ich schon einmal gesehen" offenbart mir Bertram, während er mir seine Hand auf die Schulter legt. "Diese Türe öffnet sich nach innen, also zu uns. An der oberen, linken Seit wird sich eine Kette oder ein Draht befinden, welcher dort mit einem Haken in einer Öse befestigt wurde. Ziehen wir die Türe nun auf, lösen wir die Falle aus. Es kann alles sein, von lauten Glockenschlägen, die umstehende Wachen alarmieren soll, bis zu einem Hagel aus vergifteten Bolzen."
"Du scheinst dich ja ziemlich gut auszukennen, aber sag mir bitte: Wie entzünden sie denn dann diese Fackel?" werfe ich ein
"Es gibt eine weitere Öse, vermutlich hinter dem Türrahmen, dort wird die Kette eingehangen, kein Zug, kein auslösen der Falle, die Druckplatten werden vermutlich durch einen Mechanismus deaktiviert." fachsimpelt Bertram.
"Die Lösung ist es also die Türe zu öffnen, ohne an ihr zu ziehen oder die Fackel zu löschen und abzuwarten?" fasse ich zusammen.
"Da ich keine Möglichkeit sehe die erste Variante zu bewerkstelligen, hätte ich gesagt wir löschen die Fackel und warten ab. Aber was meint denn der Ascheprinz hiervon, kannst du uns durch die Türe bringen?"
Ich überlege, es wäre natürlich möglich ein Loch hinein zu schmelzen, allerdings darf ich nicht vergessen das mein Medizinvorrat stark begrenzt ist und ich nicht weiß wem wir noch alles begegnen. Der Kampf gegen die Vampire war schon anstrengend, Sinas Medizin schwächt meine Energiekreisläufe, eventuell zerstört sie diese auch nach und nach, das Rezept war einfach noch nicht ausgereift.
Es könnte ewig dauern bis jemand nach der Fackel schaut, außerdem ist der Weg zurück ohne das Licht der Fackel fast unmöglich, da die Druckplatten dann nicht mehr sichtbar sind.
Wenn die Kette wirklich dort ist wo Bertram vermutet, dann könnte ich versuchen sie mit meinem Rapier zu berühren, das schmelzen eines kleinen Kettengliedes verbraucht signifikant weniger Yaneca als wenn ich die ganze Türe ins Visier nehme.
"Ich hoffe für dich das die Kette auch dort ist wo du beschrieben hast"
Mein Rapier gezogen, führe ich es durch die Gitterstäbe und taste mich an Türe und Wand entlang, mit biegen und brechen berühre ich etwas was definitiv keine Tür und keine Wand ist, es klingt metallisch.
Wieder rufe ich die Flammen empor, sie entspringen meiner armlosen Schulter, erlöschen und ihre Hitze konzentriert sich an der Spitze meines Rapiers.
Da ich nicht bereit bin mehr Yaneca zu verbrauchen, dauert die Prozedur mit der Kette ganze fünf Minuten, aber letztlich fällt auf der anderen Seite etwas zu Boden und hörbar handelt es sich um etwas mit vielen, kleinen Elementen.
Ich stecke mein Rapier zurück und ein prüfender Blick durch die Gitter offenbart, es ist die Kette.
Wir öffnen die Türe und betreten die erleuchtete Zelle.
NEXT^^
Probleme mit Mitgliedern?
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
Re: Ragnarök 3
Rael
Der Schrei des Greifen.
Weitere Wachen stürmen den Bereich des Gebäudes, doch mit den ausgebrochenen Tieren haben sie nicht gerechnet. Das Chaos ist gewaltig und macht die Tiere noch verrückter als sie durch die plötzliche Freiheit und den engen Raum ohnehin schon sind. Plötzlich jedoch betritt ein neuer Kämpfer den Raum. Seine Rüstung ist wesentlich besser als die gehärteten Lederpanzer der Wachen. Er zieht sein Schwert und beginnt sich durch die Menge zu kämpfen. Es blitzt und ein Tier wird entzwei gespalten. Ich traue meinen Augen kaum, das ist Magie! Der Kämpfer ist ein Spirituaelementar, jeder seiner Schwertstiche wird begleitet von einer Energieentladung. Er hält auf mich zu, scheinbar hat er erkannt, was mein Plan ist. Eilig öffne ich das Schloss, endlich macht es Klick. Ich reiße die Tür auf, der Krieger wird hinter mir von Guillaume abgelenkt. Dieser ruft dem Kämpfer irgendetwas zu, während ich den Greif aus dem Käfig lasse. Währenddessen kommen weitere Wachen angerannt, die Netze bei sich tragen. Sie schreien wild durcheinander und versuchen die Tiere einzufangen, während andere sich vor die Verletzten stellen. Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt zu fliehen, in diesem Durcheinander hat niemand den Überblick. Der Greif blickt mich dankbar an und schreitet majestätisch durch die Gittertüre, als würde ihn das Chaos um ihn herum nichts angehen. Für einen Moment verblasst das Getümmel und der Greif senkt das Hinterbein, als würde er einen Knicks machen. Er blickt mich abwartend an. Freude durchzuckt mich, als ich sein Angebot erkenne. Ich schwinge mich auf den Rücken des Greifen und wende mich dem Kampf im Raum wieder zu. Der Spirituakämpfer hat Guillaume inzwischen vertrieben und wendet sich wieder zu mir.
„Lauft!“, schreie ich gegen den Lärm und gleichzeitig stürmt der Greif nach vorne. Der Spirituakrieger hebt sofort seine Waffe und wie aus Reflex bildet sich eine Schockwelle um den Krieger, die nach außen drängt. Ich hebe schützend den Arm, doch der Greif gibt einen ohrenbetäubenden Schrei ab, der die Luft im Raum vibrieren lässt. Die Schockwelle scheint davon beeinflusst zu werden und weht einfach über mich drüber. Jetzt bin ich am Zug, denke ich grimmig und ziehe die Schatten zu mir. Das Licht, das durch die Tür in den dämmrigen Raum fällt, scheint sich zurückzuziehen, und wie dunkler Rauch sammeln sich nebulöse Schwaden um mich. Den Greifen scheint dies nicht zu beeindrucken. Ein Schatten springt vom Greifen herab gegen den Kämpfer, der mit einer weiteren Energieentladung danach schlägt. Der Schatten fliegt einfach durch den Kraftstoß hindurch und verliert sich hinter dem Kämpfer, der sich überraschend schnell wieder zu mir wendet, während ich vom Rücken des Greifs gleite, für einen Moment sicher vor den Angriffen des Kriegers. Der Greif stürzt sich auf eine Wache, die sich den Weg zu uns bahnen wollte und aus den Augenwinkeln sehe ich Blut spritzen. Schnell ziehe ich meine Dolche und um die Initiative nicht zu verlieren werfe ich den ersten nach dem Spirituaelementar. Doch der wischt ihn mit einer Schwertbewegung nur locker zur Seite und blickt mich abschätzig an. Na warte. Ein plötzlicher Stoß und die Schatten greifen nach ihm, während ich gedeckt von der Dunkelheit einen Ausfallschritt mache und mit meinem zweiten Dolch nach dem Schwertarm des Kriegers schlage. Dieser schützt sich jedoch mit einem Kraftschild, das zwar die Schatten nicht aufhalten kann, doch meinen Dolchstoß ablenkt und ins Leere fahren lässt. Dann holt er aus und ich muss mit einem Sprung seinem Schwertschlag ausweichen, der von einer weiteren Entladung begleitet wird.
Ich ziehe die Schatten noch enger zu mir, sodass ich nur noch schemenhaft zwischen den Käfigen zu sehen bin. Weitere Gestalten lösen sich aus den Schatten und ich verschwinde zwischen ihnen, nur um einen Moment später mit einem Hechtsprung unter der Deckung des Kriegers hindurchzutauchen und begleitet von mehreren Schattendolchen meinen wahren Stich zu verbergen versuche. Die Sicht ist deutlich eingeschränkt und so sieht der Krieger meinen Angriff zu spät kommen. Der Dolchstoß prallt größtenteils an seiner Rüstung ab, als er reflexartig seine Schulter dreht um seinen Kopf zu schützen, doch verpasse ich ihm einen Schnitt an der Wange. Belohnt werde ich mit einem harten Schlag, als mich ein Schwertstich nur knapp verfehlt, doch der Elementar einen weiteren Impuls nutzt um seine Rückhand in meinem Gesicht zu platzieren. Ich pralle gegen einen leeren Käfig und sehe Lichter vor meinen Augen tanzen, als mein Kopf gegen das Gitter schlägt. In diesem Moment ertönt erneut der Schrei des Greifen, hinter dem Krieger, der sofort herumfährt und nach dem Tier schlägt. Der impulsverstärkte Schlag verlangsamt sich jedoch unter dem Schrei des Greifen, während sich meine Schatten in der vibrierenden Luft auflösen. Wirkungslos erreichen letzte Fetzen der Spirituadruckwelle das Gefieder des Greifen und auch ich bin nicht länger in Dunkelheit gehüllt. Jedoch zieht sich der Greif vorsichtig vor dem Schwert des Kämpfers zurück und meine fehlende Verteidigung veranlasst den Krieger, wieder mich ins Visier zu nehmen.
Ich springe auf und die Schatten kehren zu mir zurück. Vorsichtig und angespannt wie eine Katze schleiche ich ein paar Schritte zurück in Richtung des Greifenkäfigs, um weiter von der Dunkelheit zu profitieren. Zusammen mit den mich umgebenden Schatten und meiner schwarzen Kleidung verschmelze ich mit ihr. Zunächst etwas unsicher wegen der anhaltenden Schwärze folgt mir der Krieger, doch bin ich zu schnell um seiner schlecht gezielten Attacke zum Opfer zu fallen. Noch immer brummt mein Schädel, doch der Kampfrausch unterdrückt den Schmerz, der unweigerlich folgen sollte. Ich gehe leicht in die Hocke und beobachte wie der Krieger mit gehobenem Schwert durch die Schatten irrt. Ich schnelle hoch und will ihm den Rest geben, doch erneut unterschätze ich seine Geschwindigkeit und sein Reaktionsvermögen. Meinen Dolch fegt er mit einem von einer schützenden Druckwelle begleiteten Schwertstreich zur Seite, das Metall seiner Waffe knirscht, als es über meinen Dolch fährt. Der Dolch wird mir aus der Hand gerissen, sodass ich nun ohne Waffe vor ihm stehe. Sofort versuche ich ihn mit den Schatten zu erdrücken, und der plötzliche Ruck im gesamten Sichtfeld des Kriegers lässt ihn tatsächlich kurz zurückweichen. Ich rolle zur Seite in Richtung meines Dolches und wieder aus dem Sichtradius des Elementars. Dieser hat nun jedoch offensichtlich genug und setzt mir nach. Spirituaentladungen an seinen Beinen katapultieren ihn förmlich über mich und sein nächster Schwertschlag erwischt mich am Arm, heiß zieht der Schmerz in meine Schulter. Wo ist mein Dolch? Ich weiche einem Impulsschlag aus und kontere mit einem Schlag meiner Faust, die ich zwischen den Schemen verberge, die mich umgeben. Tatsächlich macht die fehlende Sicht dem Krieger zu schaffen und ich treffe seinen Hals. Er taumelt würgend zurück und gibt mir damit genug Zeit endlich meinen Dolch aufzuheben. Der Raum ist noch immer erfüllt von den Rufen und Schreien der Wachen, die die Tiere wieder einfangen wollen und keiner speziellen Taktik zu folgen scheinen. Der Greif hält die wenigen Soldaten beschäftigt, die dem Schattengeflecht in der Ecke doch Aufmerksamkeit schenken. Von meinen Freunden und den beiden Gefangenen fehlt jede Spur.
Meine Einschätzung der Situation bezahle ich, als mich ein Schwertknauf an der Brust trifft. Der Krieger, nun deutlich defensiver, hat mich wieder entdeckt und mir einen kräftigen Schlag mit der Rückhand verpasst. Zeit zu verschwinden, er ist deutlich stärker und kampferprobter als ich. Ich stolpere rückwärts und entdecke meinen zweiten Dolch. Mit einem Ruck ziehe ich die Schatten aus der Ecke weiter in den Raum, was den Krieger dazu veranlasst reflexartig hinter einem Spirituaschild Schutz zu suchen. Als den Schatten kein Angriff folgt, greift er erneut an und ich muss mit einer weiteren Rolle ausweichen und halte nun auch meinen zweiten Dolch wieder in der Hand. Mehrere Schattengestalten tänzeln nun wieder nach meinem Willen um mich herum und tatsächlich schlägt der Krieger verwirrt durch die vielen Bewegungen nach dem falschen Schemen. Ich schlage mit meinem unverletzten, aber schwächeren Arm zu und mein Dolch fährt ihm am Arm entlang. Jedoch habe ich seine Kraft unterschätzt und so wird der Schlag von seiner Rüstung abgelenkt, ohne eine tiefe Wunde zu hinterlassen. Ich lasse nicht nach und mit einem raschen Ausfallschritt stehe ich hinter dem Krieger und trete ihm in die Kniekehle. Er versucht mit dem Schwert nach mir zu stechen, doch die Schatten rauben ihm die Sicht. Ein weiterer Tritt lässt den Krieger taumeln. Gerade will ich nachsetzen, da schreit erneut der Greif und die Schatten zerfallen, genau wie zuvor. Der Krieger, von dem Tritt überrumpelt, stolpert nach vorne und ich mache auf dem Absatz kehrt und sprinte auf den Ausgang zu. Soll der mal versuchen mich in seiner schweren Rüstung noch einzuholen. Der Greif hat einige Wachen zurückgedrängt und gerade als eine mit einer Lanze nach ihm stechen will, fährt sein Kopf mit irrsinniger Geschwindigkeit auf den Mann herab und sein Schnabel zerfetzt dessen Brust. Die übrigen Wachen weichen zurück. Mit einem Sprung bin ich wieder auf dem Rücken des Greifen und auch dieser wendet sich zur Flucht. Allerdings nicht in Richtung des Ausgangs, sondern in die entgegengesetzte.
Verdammt, wo sind die anderen überhaupt?
Der Schrei des Greifen.
Weitere Wachen stürmen den Bereich des Gebäudes, doch mit den ausgebrochenen Tieren haben sie nicht gerechnet. Das Chaos ist gewaltig und macht die Tiere noch verrückter als sie durch die plötzliche Freiheit und den engen Raum ohnehin schon sind. Plötzlich jedoch betritt ein neuer Kämpfer den Raum. Seine Rüstung ist wesentlich besser als die gehärteten Lederpanzer der Wachen. Er zieht sein Schwert und beginnt sich durch die Menge zu kämpfen. Es blitzt und ein Tier wird entzwei gespalten. Ich traue meinen Augen kaum, das ist Magie! Der Kämpfer ist ein Spirituaelementar, jeder seiner Schwertstiche wird begleitet von einer Energieentladung. Er hält auf mich zu, scheinbar hat er erkannt, was mein Plan ist. Eilig öffne ich das Schloss, endlich macht es Klick. Ich reiße die Tür auf, der Krieger wird hinter mir von Guillaume abgelenkt. Dieser ruft dem Kämpfer irgendetwas zu, während ich den Greif aus dem Käfig lasse. Währenddessen kommen weitere Wachen angerannt, die Netze bei sich tragen. Sie schreien wild durcheinander und versuchen die Tiere einzufangen, während andere sich vor die Verletzten stellen. Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt zu fliehen, in diesem Durcheinander hat niemand den Überblick. Der Greif blickt mich dankbar an und schreitet majestätisch durch die Gittertüre, als würde ihn das Chaos um ihn herum nichts angehen. Für einen Moment verblasst das Getümmel und der Greif senkt das Hinterbein, als würde er einen Knicks machen. Er blickt mich abwartend an. Freude durchzuckt mich, als ich sein Angebot erkenne. Ich schwinge mich auf den Rücken des Greifen und wende mich dem Kampf im Raum wieder zu. Der Spirituakämpfer hat Guillaume inzwischen vertrieben und wendet sich wieder zu mir.
„Lauft!“, schreie ich gegen den Lärm und gleichzeitig stürmt der Greif nach vorne. Der Spirituakrieger hebt sofort seine Waffe und wie aus Reflex bildet sich eine Schockwelle um den Krieger, die nach außen drängt. Ich hebe schützend den Arm, doch der Greif gibt einen ohrenbetäubenden Schrei ab, der die Luft im Raum vibrieren lässt. Die Schockwelle scheint davon beeinflusst zu werden und weht einfach über mich drüber. Jetzt bin ich am Zug, denke ich grimmig und ziehe die Schatten zu mir. Das Licht, das durch die Tür in den dämmrigen Raum fällt, scheint sich zurückzuziehen, und wie dunkler Rauch sammeln sich nebulöse Schwaden um mich. Den Greifen scheint dies nicht zu beeindrucken. Ein Schatten springt vom Greifen herab gegen den Kämpfer, der mit einer weiteren Energieentladung danach schlägt. Der Schatten fliegt einfach durch den Kraftstoß hindurch und verliert sich hinter dem Kämpfer, der sich überraschend schnell wieder zu mir wendet, während ich vom Rücken des Greifs gleite, für einen Moment sicher vor den Angriffen des Kriegers. Der Greif stürzt sich auf eine Wache, die sich den Weg zu uns bahnen wollte und aus den Augenwinkeln sehe ich Blut spritzen. Schnell ziehe ich meine Dolche und um die Initiative nicht zu verlieren werfe ich den ersten nach dem Spirituaelementar. Doch der wischt ihn mit einer Schwertbewegung nur locker zur Seite und blickt mich abschätzig an. Na warte. Ein plötzlicher Stoß und die Schatten greifen nach ihm, während ich gedeckt von der Dunkelheit einen Ausfallschritt mache und mit meinem zweiten Dolch nach dem Schwertarm des Kriegers schlage. Dieser schützt sich jedoch mit einem Kraftschild, das zwar die Schatten nicht aufhalten kann, doch meinen Dolchstoß ablenkt und ins Leere fahren lässt. Dann holt er aus und ich muss mit einem Sprung seinem Schwertschlag ausweichen, der von einer weiteren Entladung begleitet wird.
Ich ziehe die Schatten noch enger zu mir, sodass ich nur noch schemenhaft zwischen den Käfigen zu sehen bin. Weitere Gestalten lösen sich aus den Schatten und ich verschwinde zwischen ihnen, nur um einen Moment später mit einem Hechtsprung unter der Deckung des Kriegers hindurchzutauchen und begleitet von mehreren Schattendolchen meinen wahren Stich zu verbergen versuche. Die Sicht ist deutlich eingeschränkt und so sieht der Krieger meinen Angriff zu spät kommen. Der Dolchstoß prallt größtenteils an seiner Rüstung ab, als er reflexartig seine Schulter dreht um seinen Kopf zu schützen, doch verpasse ich ihm einen Schnitt an der Wange. Belohnt werde ich mit einem harten Schlag, als mich ein Schwertstich nur knapp verfehlt, doch der Elementar einen weiteren Impuls nutzt um seine Rückhand in meinem Gesicht zu platzieren. Ich pralle gegen einen leeren Käfig und sehe Lichter vor meinen Augen tanzen, als mein Kopf gegen das Gitter schlägt. In diesem Moment ertönt erneut der Schrei des Greifen, hinter dem Krieger, der sofort herumfährt und nach dem Tier schlägt. Der impulsverstärkte Schlag verlangsamt sich jedoch unter dem Schrei des Greifen, während sich meine Schatten in der vibrierenden Luft auflösen. Wirkungslos erreichen letzte Fetzen der Spirituadruckwelle das Gefieder des Greifen und auch ich bin nicht länger in Dunkelheit gehüllt. Jedoch zieht sich der Greif vorsichtig vor dem Schwert des Kämpfers zurück und meine fehlende Verteidigung veranlasst den Krieger, wieder mich ins Visier zu nehmen.
Ich springe auf und die Schatten kehren zu mir zurück. Vorsichtig und angespannt wie eine Katze schleiche ich ein paar Schritte zurück in Richtung des Greifenkäfigs, um weiter von der Dunkelheit zu profitieren. Zusammen mit den mich umgebenden Schatten und meiner schwarzen Kleidung verschmelze ich mit ihr. Zunächst etwas unsicher wegen der anhaltenden Schwärze folgt mir der Krieger, doch bin ich zu schnell um seiner schlecht gezielten Attacke zum Opfer zu fallen. Noch immer brummt mein Schädel, doch der Kampfrausch unterdrückt den Schmerz, der unweigerlich folgen sollte. Ich gehe leicht in die Hocke und beobachte wie der Krieger mit gehobenem Schwert durch die Schatten irrt. Ich schnelle hoch und will ihm den Rest geben, doch erneut unterschätze ich seine Geschwindigkeit und sein Reaktionsvermögen. Meinen Dolch fegt er mit einem von einer schützenden Druckwelle begleiteten Schwertstreich zur Seite, das Metall seiner Waffe knirscht, als es über meinen Dolch fährt. Der Dolch wird mir aus der Hand gerissen, sodass ich nun ohne Waffe vor ihm stehe. Sofort versuche ich ihn mit den Schatten zu erdrücken, und der plötzliche Ruck im gesamten Sichtfeld des Kriegers lässt ihn tatsächlich kurz zurückweichen. Ich rolle zur Seite in Richtung meines Dolches und wieder aus dem Sichtradius des Elementars. Dieser hat nun jedoch offensichtlich genug und setzt mir nach. Spirituaentladungen an seinen Beinen katapultieren ihn förmlich über mich und sein nächster Schwertschlag erwischt mich am Arm, heiß zieht der Schmerz in meine Schulter. Wo ist mein Dolch? Ich weiche einem Impulsschlag aus und kontere mit einem Schlag meiner Faust, die ich zwischen den Schemen verberge, die mich umgeben. Tatsächlich macht die fehlende Sicht dem Krieger zu schaffen und ich treffe seinen Hals. Er taumelt würgend zurück und gibt mir damit genug Zeit endlich meinen Dolch aufzuheben. Der Raum ist noch immer erfüllt von den Rufen und Schreien der Wachen, die die Tiere wieder einfangen wollen und keiner speziellen Taktik zu folgen scheinen. Der Greif hält die wenigen Soldaten beschäftigt, die dem Schattengeflecht in der Ecke doch Aufmerksamkeit schenken. Von meinen Freunden und den beiden Gefangenen fehlt jede Spur.
Meine Einschätzung der Situation bezahle ich, als mich ein Schwertknauf an der Brust trifft. Der Krieger, nun deutlich defensiver, hat mich wieder entdeckt und mir einen kräftigen Schlag mit der Rückhand verpasst. Zeit zu verschwinden, er ist deutlich stärker und kampferprobter als ich. Ich stolpere rückwärts und entdecke meinen zweiten Dolch. Mit einem Ruck ziehe ich die Schatten aus der Ecke weiter in den Raum, was den Krieger dazu veranlasst reflexartig hinter einem Spirituaschild Schutz zu suchen. Als den Schatten kein Angriff folgt, greift er erneut an und ich muss mit einer weiteren Rolle ausweichen und halte nun auch meinen zweiten Dolch wieder in der Hand. Mehrere Schattengestalten tänzeln nun wieder nach meinem Willen um mich herum und tatsächlich schlägt der Krieger verwirrt durch die vielen Bewegungen nach dem falschen Schemen. Ich schlage mit meinem unverletzten, aber schwächeren Arm zu und mein Dolch fährt ihm am Arm entlang. Jedoch habe ich seine Kraft unterschätzt und so wird der Schlag von seiner Rüstung abgelenkt, ohne eine tiefe Wunde zu hinterlassen. Ich lasse nicht nach und mit einem raschen Ausfallschritt stehe ich hinter dem Krieger und trete ihm in die Kniekehle. Er versucht mit dem Schwert nach mir zu stechen, doch die Schatten rauben ihm die Sicht. Ein weiterer Tritt lässt den Krieger taumeln. Gerade will ich nachsetzen, da schreit erneut der Greif und die Schatten zerfallen, genau wie zuvor. Der Krieger, von dem Tritt überrumpelt, stolpert nach vorne und ich mache auf dem Absatz kehrt und sprinte auf den Ausgang zu. Soll der mal versuchen mich in seiner schweren Rüstung noch einzuholen. Der Greif hat einige Wachen zurückgedrängt und gerade als eine mit einer Lanze nach ihm stechen will, fährt sein Kopf mit irrsinniger Geschwindigkeit auf den Mann herab und sein Schnabel zerfetzt dessen Brust. Die übrigen Wachen weichen zurück. Mit einem Sprung bin ich wieder auf dem Rücken des Greifen und auch dieser wendet sich zur Flucht. Allerdings nicht in Richtung des Ausgangs, sondern in die entgegengesetzte.
Verdammt, wo sind die anderen überhaupt?
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Haku
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Re: Ragnarök 3
Kanon
Das Chaos wird immer chaotischer. Wachen rennen unkoordiniert durch die Gegend und ein Mann kämpft mit dem Räubermädchen.
Ich dagegen bin in einen Haufen von Kisten geknallt. Ein Wunder das mich niemand bisher gefunden hat.
Ich schiebe einpaar Kisten weg und mache mir Platz um aufzustehen. Der Kampf läuft bereits. Dieser Greif ist ein beeindruckendes Tier....aber genug! Ich muss hier raus bevor mich noch jemand wieder gefangen nimmt. Während die Wachen wild durch die Gegend laufen, taste ich mich an der Wand bis zur Tür hin und schaffe es!
Jetzt gibt's nur ein Problem: In welche Richtung muss ich nochmal gehen? Vor mir stehen drei Wege offen. Einer bringt mich wieder zurück. Der Zweite könnte mich in eine Sackgasse bringen und der Dritte bringt mich an Ziel. Aus jeder Richtung hört man Geschrei, Geräusche von den Tieren und wilde Schritte.
„...... dann nehmen wir die goldene Mitte!“, so renn ich durch den Gang vor mir. Links. Rechts. Runter und wieder hoch. Hab ich mich verlaufen? Jeder Gang sieht quasi gleich aus! Mit der Zeit werde ich panisch. Aus der Ferne höre ich immernoch diese Geräusche. Bin ich überhaupt vom Fleck gekommen?
Es fällt ein lauter Knall aus der Ferne. Ich erschrecke mich und laufe wie ein aufgeschrecktes Tier los bis ich plötzlich gegen irgendwas laufe.
„Pass lieber auf wo du hinläufst!“, schreit mich eine tiefe Stimme an.
Kenn ich die nicht irgendwo her? Ein kalter Schauer durchzieht mich. Diese Aura... Mein Blick wandert nach oben und ich starre direkt in die kalten Augen von Ramon. Schreckhaft spring ich nach hinten.
Er grinst höhnisch. „Sieh an? Wenn das nicht mal die Bär enfaust ist!Ich hab mich schon gefragt wo du bist.“ Er verschränkt die Arme und geht langsam nach links, worauf ich hingegen auch nach links gehe. „Willst du mich etwa wieder gefangen nehmen?“, frage ich misstrauisch während wir im Kreis laufen. Ein kurzen Kichern entglitt Ramon. „Gefangen nehmen? Dich? Ich wüsste nicht wieso. Du hast schließlich einen Kampf gewonnen, also bist du frei.“ Seine Stimme klingt sehr gelassen und er bleibt stehen. „..du kannst gehen, wohin du willst! Ich halte mein Versprechen, wobei ich deine Nachricht, von vorhin, ja ziemlich frech finde.“
Es scheint er würde mich tatsächlich gehen lassen. Anscheinend ist er doch ein guter Mensch!
Ramon nimmt seine Brille ab und seufzt einen Moment lang. Seine Augen wandern durch den Gang und halten bei mir an. „Du und deine Truppe halten uns wirklich auf Trapp, weißt du das? Die meisten Gefangenen sind wieder in Gewahrsam aber einige konnten entkommen.“
„Ist das ein Lob von dir oder eine Beschwerde?“, gebe ich zurück.
Der Gefängnismeister trägt wohl keine weiteren Waffen bei sich, außer sein Kurzschwert. Ich dagegen trage gar keine Waffen bei mir.
„Was wollt Ihr von mir, Gefängnismeister?“
„Haha,jetzt nicht so förmlich Anima! Wie gesagt werde ich dir nix tun.“ Er streckt seine Hand aus und...und....und lächelt! Was ist denn jetzt los?
„Ich will dir einen Vorschlag machen: Ich führe dich aus dieser Hölle raus und gebe dir neue Kleidung, Essen und ein warmes Bad. Im Gegenzug werde meine Wache, vorallem für meine Kinder!“
Die bisher eisige Aura, die kalten Augen und die Stimme die diesen kleinen Teil von diesem Gang erfüllten sind verschwunden. Es kommt einen so vor als ob das Eis, das ein Lagerfeuer eingesperrt hat, dahinschmilzt und sich die warmen Flammen nach einem langen Schlaf strecken.
Von dieser Wärmer ergriffen schwanke ich rückwärts gegen die Wand. Es ist Absurd! Erst versuchte er mich zu töten und jetzt soll ich seine Leibwache spielen? Absurd.... „...einfach Absurd...“
Durch den Schock werden meine Beine schwach und sacke zu Boden.
Es herrscht kurz Stille bis....
„Hm....hn.hn.hnhnhn... Ahahahahaha..“ ich jedoch lauthals lachen muss. Verdutzt schaut mich Ramon an und weiß sich nicht zu helfen.
„Ich werde einfach nicht schlau aus dir! Erst willst du mich sterben sehen und jetzt soll ich dir dienen? Das ist so Absurd, dass ich darüber lachen muss.“ Ja es war zum lachen aber nach etwa einem halben Jahr Hölle und Gefangenschaft war es wieder das erste Mal. Ich musste mir die Tränen wegwischen, die mir vor Lachen kamen, um wieder was sehen zu können.
Noch immer unsicher schaut er mich an. „Die Idee kannst du Theodor danken... seit er dich getroffen hat will er nix anderes als dich zum Leibwächter zu haben.“, gibt er mir als Antwort während er sich am Kopf kratzt. „...und außerdem musste ich mich vergewissern OB du überhaupt dafür geeignet bist.“
Theo war das? Ein netter Kerl...
Langsam stehe ich auf. Mein Bauch schmerzt leicht. Ich habe wohl zu stark lachen müssen.
Meine Miene wird wieder etwas ernster.
„Danke für das Angebot aber ich kann leider nicht... auch wenn ich nichts dagegen hätte mich mit Theo wieder zu unterhalten. Ich möchte wieder frei sein.“
Das Gesicht von Ramon zeigt, dass er meine Antwort wohl bereits erwartet hat.
„Ramon.“, mittlerweile bin ich wieder runtergekommen, „Ich möchte, dass du mich und diese Räuberbande mit diesem einen Mädchen, was nach mir gekämpft hat, laufen lässt.“ Ich strecke meine Hand aus und lächle etwas. „Und vielleicht werde ich zustimmen.,“
Aus der warmen Flamme wurde wieder ein kalter Eiszapfen.
„Ist das deine endgültige Antwort?“
Das Chaos wird immer chaotischer. Wachen rennen unkoordiniert durch die Gegend und ein Mann kämpft mit dem Räubermädchen.
Ich dagegen bin in einen Haufen von Kisten geknallt. Ein Wunder das mich niemand bisher gefunden hat.
Ich schiebe einpaar Kisten weg und mache mir Platz um aufzustehen. Der Kampf läuft bereits. Dieser Greif ist ein beeindruckendes Tier....aber genug! Ich muss hier raus bevor mich noch jemand wieder gefangen nimmt. Während die Wachen wild durch die Gegend laufen, taste ich mich an der Wand bis zur Tür hin und schaffe es!
Jetzt gibt's nur ein Problem: In welche Richtung muss ich nochmal gehen? Vor mir stehen drei Wege offen. Einer bringt mich wieder zurück. Der Zweite könnte mich in eine Sackgasse bringen und der Dritte bringt mich an Ziel. Aus jeder Richtung hört man Geschrei, Geräusche von den Tieren und wilde Schritte.
„...... dann nehmen wir die goldene Mitte!“, so renn ich durch den Gang vor mir. Links. Rechts. Runter und wieder hoch. Hab ich mich verlaufen? Jeder Gang sieht quasi gleich aus! Mit der Zeit werde ich panisch. Aus der Ferne höre ich immernoch diese Geräusche. Bin ich überhaupt vom Fleck gekommen?
Es fällt ein lauter Knall aus der Ferne. Ich erschrecke mich und laufe wie ein aufgeschrecktes Tier los bis ich plötzlich gegen irgendwas laufe.
„Pass lieber auf wo du hinläufst!“, schreit mich eine tiefe Stimme an.
Kenn ich die nicht irgendwo her? Ein kalter Schauer durchzieht mich. Diese Aura... Mein Blick wandert nach oben und ich starre direkt in die kalten Augen von Ramon. Schreckhaft spring ich nach hinten.
Er grinst höhnisch. „Sieh an? Wenn das nicht mal die Bär enfaust ist!Ich hab mich schon gefragt wo du bist.“ Er verschränkt die Arme und geht langsam nach links, worauf ich hingegen auch nach links gehe. „Willst du mich etwa wieder gefangen nehmen?“, frage ich misstrauisch während wir im Kreis laufen. Ein kurzen Kichern entglitt Ramon. „Gefangen nehmen? Dich? Ich wüsste nicht wieso. Du hast schließlich einen Kampf gewonnen, also bist du frei.“ Seine Stimme klingt sehr gelassen und er bleibt stehen. „..du kannst gehen, wohin du willst! Ich halte mein Versprechen, wobei ich deine Nachricht, von vorhin, ja ziemlich frech finde.“
Es scheint er würde mich tatsächlich gehen lassen. Anscheinend ist er doch ein guter Mensch!
Ramon nimmt seine Brille ab und seufzt einen Moment lang. Seine Augen wandern durch den Gang und halten bei mir an. „Du und deine Truppe halten uns wirklich auf Trapp, weißt du das? Die meisten Gefangenen sind wieder in Gewahrsam aber einige konnten entkommen.“
„Ist das ein Lob von dir oder eine Beschwerde?“, gebe ich zurück.
Der Gefängnismeister trägt wohl keine weiteren Waffen bei sich, außer sein Kurzschwert. Ich dagegen trage gar keine Waffen bei mir.
„Was wollt Ihr von mir, Gefängnismeister?“
„Haha,jetzt nicht so förmlich Anima! Wie gesagt werde ich dir nix tun.“ Er streckt seine Hand aus und...und....und lächelt! Was ist denn jetzt los?
„Ich will dir einen Vorschlag machen: Ich führe dich aus dieser Hölle raus und gebe dir neue Kleidung, Essen und ein warmes Bad. Im Gegenzug werde meine Wache, vorallem für meine Kinder!“
Die bisher eisige Aura, die kalten Augen und die Stimme die diesen kleinen Teil von diesem Gang erfüllten sind verschwunden. Es kommt einen so vor als ob das Eis, das ein Lagerfeuer eingesperrt hat, dahinschmilzt und sich die warmen Flammen nach einem langen Schlaf strecken.
Von dieser Wärmer ergriffen schwanke ich rückwärts gegen die Wand. Es ist Absurd! Erst versuchte er mich zu töten und jetzt soll ich seine Leibwache spielen? Absurd.... „...einfach Absurd...“
Durch den Schock werden meine Beine schwach und sacke zu Boden.
Es herrscht kurz Stille bis....
„Hm....hn.hn.hnhnhn... Ahahahahaha..“ ich jedoch lauthals lachen muss. Verdutzt schaut mich Ramon an und weiß sich nicht zu helfen.
„Ich werde einfach nicht schlau aus dir! Erst willst du mich sterben sehen und jetzt soll ich dir dienen? Das ist so Absurd, dass ich darüber lachen muss.“ Ja es war zum lachen aber nach etwa einem halben Jahr Hölle und Gefangenschaft war es wieder das erste Mal. Ich musste mir die Tränen wegwischen, die mir vor Lachen kamen, um wieder was sehen zu können.
Noch immer unsicher schaut er mich an. „Die Idee kannst du Theodor danken... seit er dich getroffen hat will er nix anderes als dich zum Leibwächter zu haben.“, gibt er mir als Antwort während er sich am Kopf kratzt. „...und außerdem musste ich mich vergewissern OB du überhaupt dafür geeignet bist.“
Theo war das? Ein netter Kerl...
Langsam stehe ich auf. Mein Bauch schmerzt leicht. Ich habe wohl zu stark lachen müssen.
Meine Miene wird wieder etwas ernster.
„Danke für das Angebot aber ich kann leider nicht... auch wenn ich nichts dagegen hätte mich mit Theo wieder zu unterhalten. Ich möchte wieder frei sein.“
Das Gesicht von Ramon zeigt, dass er meine Antwort wohl bereits erwartet hat.
„Ramon.“, mittlerweile bin ich wieder runtergekommen, „Ich möchte, dass du mich und diese Räuberbande mit diesem einen Mädchen, was nach mir gekämpft hat, laufen lässt.“ Ich strecke meine Hand aus und lächle etwas. „Und vielleicht werde ich zustimmen.,“
Aus der warmen Flamme wurde wieder ein kalter Eiszapfen.
„Ist das deine endgültige Antwort?“
Oh Herr, heile dieses Fahrrad!
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Coragna
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Re: Ragnarök 3
Elevyn
Mein Plan geht um einiges besser auf, als ich gehofft hatte – wenige Minuten später herrscht um uns ein solches Tohuwabohu, dass es ein leichtes für uns sein sollte aus der Arena zu fliehen. Jedoch sind auch alle anderen ganz schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Viele, viele Wachen strömen in den Raum und mir wird schlecht als ich sehe wie erbarmungslos die Tiere teilweise abgeschlachtet werden. Ob es das wert war? Ich habe aber keine Zeit mir darüber weiter Gedanken zu machen, viel wichtiger ist, dass ich hier herauskomme und irgendwie das Luftschiff ausfindig mache. Ich kann Mhara nicht einfach in den Fängen dieser Verbrecher in den Krieg ziehen lassen.
Ich springe mit Hilfe der Luft auf einen etwas höheren Käfig und schaue mich nach einem Fluchtweg um. Ich muss einmal durch den gesamten Raum hindurch, egal welche Tür ich wähle. Wenn ich vorsichtig genug bin, bemerkt mich in dem Chaos bestimmt niemand, wenn ich von einem hohen Käfig zum Anderen springe.
Die ersten paar Käfige klappen ohne Probleme. Unter mir herrscht ein schrecklicher Kampf – ich kann sehen wie die Elfe mit Katzenaugen gegen einen riesigen Krieger in voller Rüstung kämpft und entschuldige mich in Gedanken bei ihr, dass ich nicht eingreife. Ich muss so schnell wie möglich zum Luftschiff. Der Gedanke, dass es abhebt, ohne dass ich Mhara befreien kann, ist unerträglich. Dennoch harre ich kurz auf und beobachte fasziniert, wie die beiden Kämpfer gegeneinander antreten. Auch er nutzt Elementarmagie, auch wenn ich nicht richtig einordnen kann welche. Ein Greif hackt neben ihnen auf eine Soldaten ein.
Plötzlich gibt es einen Ruck und ich werde vom Käfig geworfen, weg vom Kampf und vom Greif. Ich lande unsanft auf dem Boden und ein dumpfe Schmerz pocht durch meinen Arm und meine Hüfte, die noch vom Kampf gegen den Troll mitgenommen ist. Alles dreht sich um mich und ich versuche blinzelt die Fassung wieder zu gewinnen. Gerade noch rechtzeitig wird mein Blick wieder scharf und ich schaffe es mich aus dem Weg zu rollen, bevor der Elefant mich zerquetscht. Ich springe auf die Füße (verdammt, das tut weh) und mir wird klar, was passiert sein muss: Einige Wachen haben versucht die Kampfelefanten wieder in ihre Käfige zu drängen, was noch mehr Panik bei den Tieren ausgelöst hat. Der Elefant, der gerade fast auf mich getreten ist, ist davor gegen den Käfig gerannt und hat mich so aus dem Gleichgewicht gebracht, weil ich so abgelenkt war. Ich verfluche mich und zücke meinen verbleibenden Dolch, als die erste Wache auf mich zu gerannt kommt.
Ich stoße die Handflächen nach vorne und sehe wie der grimmige Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes Erstaunen weicht, als er kaum noch voran kommt. Verzweifelt schaue ich mich nach einem anderen Ausweg um, lange kann ich diese Pose nicht halten und mit meiner Hüfte und meinem Bein bin ich vermutlich nicht fit genug, um viel Schaden anzurichten. Ich blicke panisch um mich, zu der nächsten Doppeltür, die noch viel zu weiter weg zu sein scheint und zu den flüchtenden Tieren.
Ein Pferd galoppiert auf mich zu und ich schicke ein kurzes Dankgebet an die Schicksalsgöttin. Ohne weiter darüber nachzudenken greife ich blitzschnell in seine Mähne als es haarscharf an mir vorbeikommt – und lasse dabei den zweiten Dolch fallen. Bevor ich einen Gedanken an ihn verschwenden kann, werde ich mitgerissen, springe im letzten Moment ab und schwinge mich – mit etwas elementarer Unterstützung – auf seinen Rücken. Ich bin schon immer viel geritten und weiß daher, dass man ein Pferd, das ich Panik geraten ist, kaum steuern kann. Ich kralle mich einfach an der Mähne fest und hoffe, dass meine Versuche es langsam Richtung Tür zu lotsen irgendwann von Erfolg gekrönt sind. Alles andere verschwimmt um mich herum und mehr als einmal schüttelt es mich fast ab – bis wir endlich durch die Doppeltür rasen, die ich mit einem beherzten Luftstoß aufstoße. Ich hatte gehofft, dass das Tier sein Tempo etwas drosseln würde, sobald wir den Raum verlassen haben aber Pustekuchen - es prescht wie tollwütig die Gänge hinunter.
Langsam gewöhne ich mich an das Tempo und kann bewundern wie schön das Tier eigentlich ist. Es ist ein stattliches Pferd, ob Hengst oder Stute kann ich von hier oben schlecht einschätzen. Es ist pechschwarz mit voller Mähne und zeigt keinerlei Anzeichen der Erschöpfung. Es scheint sich nicht groß um mich auf seinem Rücken zu scheren. Ich würde mir allerdings so langsam einen Sattel wünschen – und einen Ausgang.
Stattdessen tauchen plötzlich vor mir zwei Gestalten auf. Eine davon kenne ich sogar – es ist der Krieger aus der Arena, der vor mir gekämpft hat. Ich schätze, der junge Mann hat hier etwa so viele Freunde wie ich, nämlich keine und der andere Kerl scheint ihm nicht wirklich wohlgesinnt zu sein, soweit ich das von hier einschätzen kann.
„Achtung!“ rufe ich ihm laut zu. „Nimm meine Hand!“ Wir halten direkt auf die beiden zu, ich klammere mich so gut es geht an die Mähne und strecke ihm die Hand hin. Ich sammle schon einmal den Wind um ihm irgendwie den Sprung zu erleichtern.
Mein Plan geht um einiges besser auf, als ich gehofft hatte – wenige Minuten später herrscht um uns ein solches Tohuwabohu, dass es ein leichtes für uns sein sollte aus der Arena zu fliehen. Jedoch sind auch alle anderen ganz schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Viele, viele Wachen strömen in den Raum und mir wird schlecht als ich sehe wie erbarmungslos die Tiere teilweise abgeschlachtet werden. Ob es das wert war? Ich habe aber keine Zeit mir darüber weiter Gedanken zu machen, viel wichtiger ist, dass ich hier herauskomme und irgendwie das Luftschiff ausfindig mache. Ich kann Mhara nicht einfach in den Fängen dieser Verbrecher in den Krieg ziehen lassen.
Ich springe mit Hilfe der Luft auf einen etwas höheren Käfig und schaue mich nach einem Fluchtweg um. Ich muss einmal durch den gesamten Raum hindurch, egal welche Tür ich wähle. Wenn ich vorsichtig genug bin, bemerkt mich in dem Chaos bestimmt niemand, wenn ich von einem hohen Käfig zum Anderen springe.
Die ersten paar Käfige klappen ohne Probleme. Unter mir herrscht ein schrecklicher Kampf – ich kann sehen wie die Elfe mit Katzenaugen gegen einen riesigen Krieger in voller Rüstung kämpft und entschuldige mich in Gedanken bei ihr, dass ich nicht eingreife. Ich muss so schnell wie möglich zum Luftschiff. Der Gedanke, dass es abhebt, ohne dass ich Mhara befreien kann, ist unerträglich. Dennoch harre ich kurz auf und beobachte fasziniert, wie die beiden Kämpfer gegeneinander antreten. Auch er nutzt Elementarmagie, auch wenn ich nicht richtig einordnen kann welche. Ein Greif hackt neben ihnen auf eine Soldaten ein.
Plötzlich gibt es einen Ruck und ich werde vom Käfig geworfen, weg vom Kampf und vom Greif. Ich lande unsanft auf dem Boden und ein dumpfe Schmerz pocht durch meinen Arm und meine Hüfte, die noch vom Kampf gegen den Troll mitgenommen ist. Alles dreht sich um mich und ich versuche blinzelt die Fassung wieder zu gewinnen. Gerade noch rechtzeitig wird mein Blick wieder scharf und ich schaffe es mich aus dem Weg zu rollen, bevor der Elefant mich zerquetscht. Ich springe auf die Füße (verdammt, das tut weh) und mir wird klar, was passiert sein muss: Einige Wachen haben versucht die Kampfelefanten wieder in ihre Käfige zu drängen, was noch mehr Panik bei den Tieren ausgelöst hat. Der Elefant, der gerade fast auf mich getreten ist, ist davor gegen den Käfig gerannt und hat mich so aus dem Gleichgewicht gebracht, weil ich so abgelenkt war. Ich verfluche mich und zücke meinen verbleibenden Dolch, als die erste Wache auf mich zu gerannt kommt.
Ich stoße die Handflächen nach vorne und sehe wie der grimmige Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes Erstaunen weicht, als er kaum noch voran kommt. Verzweifelt schaue ich mich nach einem anderen Ausweg um, lange kann ich diese Pose nicht halten und mit meiner Hüfte und meinem Bein bin ich vermutlich nicht fit genug, um viel Schaden anzurichten. Ich blicke panisch um mich, zu der nächsten Doppeltür, die noch viel zu weiter weg zu sein scheint und zu den flüchtenden Tieren.
Ein Pferd galoppiert auf mich zu und ich schicke ein kurzes Dankgebet an die Schicksalsgöttin. Ohne weiter darüber nachzudenken greife ich blitzschnell in seine Mähne als es haarscharf an mir vorbeikommt – und lasse dabei den zweiten Dolch fallen. Bevor ich einen Gedanken an ihn verschwenden kann, werde ich mitgerissen, springe im letzten Moment ab und schwinge mich – mit etwas elementarer Unterstützung – auf seinen Rücken. Ich bin schon immer viel geritten und weiß daher, dass man ein Pferd, das ich Panik geraten ist, kaum steuern kann. Ich kralle mich einfach an der Mähne fest und hoffe, dass meine Versuche es langsam Richtung Tür zu lotsen irgendwann von Erfolg gekrönt sind. Alles andere verschwimmt um mich herum und mehr als einmal schüttelt es mich fast ab – bis wir endlich durch die Doppeltür rasen, die ich mit einem beherzten Luftstoß aufstoße. Ich hatte gehofft, dass das Tier sein Tempo etwas drosseln würde, sobald wir den Raum verlassen haben aber Pustekuchen - es prescht wie tollwütig die Gänge hinunter.
Langsam gewöhne ich mich an das Tempo und kann bewundern wie schön das Tier eigentlich ist. Es ist ein stattliches Pferd, ob Hengst oder Stute kann ich von hier oben schlecht einschätzen. Es ist pechschwarz mit voller Mähne und zeigt keinerlei Anzeichen der Erschöpfung. Es scheint sich nicht groß um mich auf seinem Rücken zu scheren. Ich würde mir allerdings so langsam einen Sattel wünschen – und einen Ausgang.
Stattdessen tauchen plötzlich vor mir zwei Gestalten auf. Eine davon kenne ich sogar – es ist der Krieger aus der Arena, der vor mir gekämpft hat. Ich schätze, der junge Mann hat hier etwa so viele Freunde wie ich, nämlich keine und der andere Kerl scheint ihm nicht wirklich wohlgesinnt zu sein, soweit ich das von hier einschätzen kann.
„Achtung!“ rufe ich ihm laut zu. „Nimm meine Hand!“ Wir halten direkt auf die beiden zu, ich klammere mich so gut es geht an die Mähne und strecke ihm die Hand hin. Ich sammle schon einmal den Wind um ihm irgendwie den Sprung zu erleichtern.
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Haku
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Re: Ragnarök 3
Kanon
„Ist das deine Antwort?“
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Im Moment versuche ich mich drumherum zu reden und habe keine Chance gegen ihn. Durch die Aufregung, das Kämpfen und Rennen bin ich ziemlich erschöpft. Was mir grad hilft ist mein Verhandlungstalent aber selbst das ist anstrengend.
„Wenn ich euch allesamt gehen lassen würde würde ich mein Gesicht vor dem ganzen Land verlieren.“ Ramon setzt sich wieder seine Brille auf. „Aber ich verstehe was du willst und warum. Schließlich ist eine lange Gefangenschaft kein schöner Urlaub...“ Etwas trauriges liegt in seinen Ton.
Mann, ist der aber komplex!
Während wir hier so rumreden hätte ich schon längst raus sein können... ich bräuchte Hilfe um schnell rauszukommen.
//Galoppieren aus der Ferne//
Wie ein Pferd.
//Pferdgeräusch wird immer lauter und kommt näher//
„Warte, ein Pferd?!“ Verwundert dreh ich meinen Kopf nach rechts. Es kommt tatsächlich ein Pferd! Noch dazu reitet sie jemand.
Ist das nicht...?
Ramon bemerkt auch das Pferd. „Was hat das zu bedeuten!?“
Im selben Augenblick ruft das Mädchen mir zu: „Nimm meine Hand!“
Wenige Meter bis sie da ist.
Die Götter müssen gnädig zu mir sein. Nach alldem habe ich endlich mal Glück!
Noch einpaar Sekunden bis sie da ist.
Ich hebe meine linke Hand. Es sind nurnoch Sekunden bis ich gerettet werde. Ein komisches Gefühl umgibt mich.
Ramon tritt einen Schritt zurück, um nicht vom Pferd umgerannt zu werden.
Genau in diesem Augenblick springe ich hoch und packe ihre Hand. Erstaunlicherweise konnte ich sehr leicht hoch springen. Leicht wie eine Feder hebe ich vom Boden ab.
Mit einem Schwung lande ich auf dem Rücken von diesem Pferd.
Die Angst vor dem Runterfallen überkommt mich und ich krall mich fest an das Mädchen. Meine Augen fest geschlossen. Ich bin noch NIE auf ein Pferd geritten und es ist noch schlimmer als meine Übelkeit, wenn ich mit Vater auf dem Meer angeln gewesen bin.
Wir lassen Ramon hinter uns. Seine Stimme war kaum noch zu hören. Er flucht wahrscheinlich.
„Ich hoffe du weißt wie man dieses Ding anhääääääält!“
Dieses Tempo ist ja ungeheuerlich! Wir rasen durch die Gänge.
Hoffentlich rennen wir keinen um.
„Ist das deine Antwort?“
Ich bin mir selbst nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Im Moment versuche ich mich drumherum zu reden und habe keine Chance gegen ihn. Durch die Aufregung, das Kämpfen und Rennen bin ich ziemlich erschöpft. Was mir grad hilft ist mein Verhandlungstalent aber selbst das ist anstrengend.
„Wenn ich euch allesamt gehen lassen würde würde ich mein Gesicht vor dem ganzen Land verlieren.“ Ramon setzt sich wieder seine Brille auf. „Aber ich verstehe was du willst und warum. Schließlich ist eine lange Gefangenschaft kein schöner Urlaub...“ Etwas trauriges liegt in seinen Ton.
Mann, ist der aber komplex!
Während wir hier so rumreden hätte ich schon längst raus sein können... ich bräuchte Hilfe um schnell rauszukommen.
//Galoppieren aus der Ferne//
Wie ein Pferd.
//Pferdgeräusch wird immer lauter und kommt näher//
„Warte, ein Pferd?!“ Verwundert dreh ich meinen Kopf nach rechts. Es kommt tatsächlich ein Pferd! Noch dazu reitet sie jemand.
Ist das nicht...?
Ramon bemerkt auch das Pferd. „Was hat das zu bedeuten!?“
Im selben Augenblick ruft das Mädchen mir zu: „Nimm meine Hand!“
Wenige Meter bis sie da ist.
Die Götter müssen gnädig zu mir sein. Nach alldem habe ich endlich mal Glück!
Noch einpaar Sekunden bis sie da ist.
Ich hebe meine linke Hand. Es sind nurnoch Sekunden bis ich gerettet werde. Ein komisches Gefühl umgibt mich.
Ramon tritt einen Schritt zurück, um nicht vom Pferd umgerannt zu werden.
Genau in diesem Augenblick springe ich hoch und packe ihre Hand. Erstaunlicherweise konnte ich sehr leicht hoch springen. Leicht wie eine Feder hebe ich vom Boden ab.
Mit einem Schwung lande ich auf dem Rücken von diesem Pferd.
Die Angst vor dem Runterfallen überkommt mich und ich krall mich fest an das Mädchen. Meine Augen fest geschlossen. Ich bin noch NIE auf ein Pferd geritten und es ist noch schlimmer als meine Übelkeit, wenn ich mit Vater auf dem Meer angeln gewesen bin.
Wir lassen Ramon hinter uns. Seine Stimme war kaum noch zu hören. Er flucht wahrscheinlich.
„Ich hoffe du weißt wie man dieses Ding anhääääääält!“
Dieses Tempo ist ja ungeheuerlich! Wir rasen durch die Gänge.
Hoffentlich rennen wir keinen um.
Oh Herr, heile dieses Fahrrad!
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Ryokina
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Re: Ragnarök 3
Sasquehama
Erleichtert atme ich aus, als der Mann das Eisen niederlegt und mich mit zwei Wachen zurücklässt. Ich wäre nicht allzu heiß darauf gewesen meine oberste Hautschicht anbrennen zu lassen, damit er meine Feueraffinität nicht bemerkt. Doch nun muss ich erst einmal loskommen. In einem scheinbaren Verlust meiner Willenstärke, nun da mein Folterer fort ist, lasse ich den Kopf hängen, nur um zwischen meiner Wand aus Haaren hindurch unauffällig die Situation zu prüfen. Die beiden Wachen stehen da und beobachten mich, ich muss mich also so befreien, dass ihre Sicht durch meinen Körper verdeckt ist. Meine Waffen sind vielleicht zwei Schritt entfernt und glücklicherweise auch nicht mehr bewacht. Das sollte machbar sein. Im Hintergrund höre ich laute Rufe und viel Geschrei. Das ist auch ideal, denn so muss ich meine Wachen nicht töten, um zu verhindern, dass ich bemerkt werde. Ihre Stimmen würden einfach in all dem Lärm untergehen, der nicht weit von hier zu hören war.
Ich morde nicht gern. Ganz davon abgesehen, dass man umso mehr Städten aus dem Weg gehen muss, je mehr man mordet. Und Mord verjährt nicht. Wenn ich irgendjemanden verletze, muss ich nur warten, bis derjenige auf natürliche oder unnatürliche Weise verstirbt und die größte Verfolgungsjagd wird aufgegeben. Denn wer sollte mich dann noch verklagen? Aber Mord ist etwas anderes. Ich will nicht den Rest meines Lebens Silberstein meiden müssen.
Nun da die Lage gesichtet ist, gibt es nur noch eine Sache, die mich festhält: Dieser Idiot hat mich doch tatsächlich mit Lederriemen gefesselt. Und wenn ich eines weiß, dann dass Leder miserabel brennt. Wenigstens sind die Lederriemen an einem Eisenstuhl befestigt. Also packe ich die Riemen mit der Hand und berühre mit den Fingerspitzen die Metallösen, in denen sie sich befinden, den Kopf noch immer gesenkt, damit den Wachen nichts auffällt. Dann sammle ich Hitze in zwei Fingerspitzen und bringe das Eisen zum Schmelzen. Schmerzerfüllt beiße ich den Kiefer zusammen, als das Eisen zerfließt und über meine Fingerspitzen nach unten tropft. Ich kann den Brand in meinen Fingern auf den oberen Schichten halten, doch ich kann ihn nicht verhindern ohne auch das Eisen abzukühlen. Und dann würde es auf meinen Fingerkuppen festwerden, mit diesen verschmelzen und ich müsste diese Tortur später wiederholen. Als die Ösen fort sind, hole ich tief Luft, dann hebe ich meinen Kopf, springe auf und drücke den Wachen links und rechts von mir meine mit flüssigem Eisen überzogenen Fingerspitzen in das Gesicht. Sie schreien vor Schmerz und meine Finger verschaffen mir den Drang es ihnen gleichzutun, doch ich habe keine Zeit dazu. Ich streife das Eisen an ihrem Gesicht ab und lasse meine Fingerkuppen nun endlich abkühlen, während ich zu dem Tisch renne. Meine Füße waren zum Glück nicht befestigt. Als erstes ergreife ich meine beiden Falchion und ignoriere den Schmerz in meinen Händen, während ich mich zu den Wachen umdrehe. Ich eile zu ihnen, schlage den einen in die Seite und mein Falchion schneidet langsam durch das Eisen seiner Rüstung hindurch, während ich es erhitze. Er schreit auf, krümmt sich und geht in die Knie. Keine Gefahr mehr. Der andere jedoch nutzt die Zeit, um sein Schwert zu ziehen und nach mir zu schlagen. Ich hebe schnell mein zweites Falchion und pariere seinen Schlag, dann stolpere ich zurück und ziehe das erste aus der Rüstung seines Freundes heraus. Nun stehe ich ihm gegenüber, beide Schwerter vor der Brust gekreuzt und starre ihn eindringlich an. Ich sehe, wie der Soldat schluckt, dann habe ich bereits eine Drehung vollführt und ihm mit der Rückhand den Schwertgriff in den Bauch gerammt. Er ächzt und knickt ein. Ich füge einen Schlag in seine Kniekehle hinzu und auch er sinkt zu Boden. Diese Zeit nutze ich, um wieder zum Tisch zu laufen. So schnell es mir möglich ist, schnalle ich die Scheiden der beiden Falchion und meinen Gürtel um, stecke den Dolch in den Gürtel und die Falchion wieder ein. Das rote Band hat der Mann leider mitgenommen, deswegen eile ich los, es mir zurückzuholen. Im Türrahmen drehe ich mich noch einmal um, werfe den Soldaten noch einen Kussmund zu, und folge der Mischung aus Brüllen, Schreien, Rufen und dem Klirren von Metall auf Metall, die meine Ohren erreicht.
Es dauert nicht lange, bis ich den Raum erreiche und ich kann gerade noch abbremsen, als ein schwarzes Pferd an mir vorbeirast. Ich sehe ihm für einen Moment hinterher. War das Mädchen auf dem Pferd nicht das Mädchen aus der Arena gewesen? Dann besinne ich mich und laufe zum Türeingang. Schnell überfliege ich die Situation und beiße mir auf die Lippe. Das ist schlecht. Der ganze Raum ist voll mit Soldaten und wilden Tieren. Eine Elfe kämpft gegen den Mann, der mich gefangen genommen hat. Dort hinein zu rennen ist unglaublich riskant. Ich tue einen Schritt in den Raum, zögere dann jedoch. Wenn ich das Band nun nehme, der Mann mich bemerkt… Ich weiß nun, dass er ein Elementar ist, das sollte ich nicht unterschätzen. Und vielleicht macht er auch die Wachen auf mich aufmerksam, dann sitze ich wieder in der Klemme. Und nun wissen sie, dass ich ein Feuerelementar bin, sie werden den Fehler nicht noch einmal machen. Ich werfe einen letzten Blick auf den großen Krieger. Ich werde Eyndalans Band zurückholen. Das schwöre ich dir. Wir werden uns wiedersehen. Dann wende ich mich um und laufe hinter dem Mädchen mit dem Pferd her. Ich laufe in einem gleichmäßigen Tempo und renne nicht, damit ich nicht außer Atem komme. In den letzten 100 Jahren habe ich mir glücklicherweise eine beträchtliche Ausdauer zugelegt. Natürlich ist mir bewusst, dass sich der Abstand zwischen mir und dem Pferd immer mehr vergrößert, doch die Hufe hallen laut wider, sodass ich mit meinem guten Elfengehör zumindest feststellen kann in welche Richtung ich abbiegen muss. Ich habe keine Ahnung, ob das Mädchen den Ausgang kennt, jedoch kenne ich ihn genauso wenig.
Die Soldaten waren leider so schlau gewesen mir die Augen zu verbinden, als sie mich festnahmen und mir die Binde erst wieder abzunehmen, als ich verhört wurde. Also laufe ich einfach hinter ihr her und hoffe, dass ich irgendwann hier herauskomme. Ich hätte mir einen Plan der Arena zulegen sollen… Während ich laufe ziehe ich sämtliche Hitze aus meinen Fingerspitzen, damit sich keine zu großen Brandblasen bilden. Nach einer endlos fühlenden Weile laufe ich an einem breiten Mann vorbei, den ich nicht weiter beachte. Das Hufgetrappel wird immer leiser und ich habe noch immer keine Ahnung, wo sich der Ausgang befindet. Ich laufe und laufe und langsam komme auch ich außer Atem, bis ich endlich nach einigen weiteren Abzweigungen eine aufgestoßene Türe sehe, durch die Licht einfällt. Ich verlangsame mein Tempo und drücke mich kurz vor dem Ausgang eng an die Wand, sodass ich nur von einer Seite zu sehen bin. Dann prüfe ich erst die Seite von der aus man mich sieht, ehe ich mich vorschiebe und um die Ecke sehe. Von dem Mädchen mit dem Pferd ist keine Spur, doch vielleicht habe ich sie auch schon weit früher verloren. Ihr Hufgetrappel höre ich schon seit einer Weile nicht mehr und möglicherweise ist sie am Ende in eine ganz andere Richtung geritten, als ich gelaufen bin. Doch das kümmert mich nicht. Zunächst einmal bin ich frei und außerdem bin ich mir sicher, dass sie ihre Schwester nicht einfach mit dem Luftschiff davonfliegen lässt.
Ich versuche zu lokalisieren, wo ich mich in der Stadt befinde und verschwinde in der nächsten dunklen Gasse, die ich finden kann. Insgeheim freue ich mich wieder einmal, dass ich Silbersteins Wege und Straßen ebenso wie die vieler anderer Hauptstädte in der Nähe des Elfenwaldes schon viele Jahre lang belaufen habe. Es dauert nicht lange, bis ich herausfinde, wo ich mich befinde und durch eine Vielzahl verworrener Wege und Pfade schaffe ich es zu meinem Versteck, in dem meine Kleidung liegt. Ich sehe mich nach Wachen um, die auf der Suche nach mir sein könnten, dann husche ich aus der dunklen Gasse über den Weg und zu dem Busch, unter dem meine Kleidung steckt. Ich ziehe sie hervor, eile zurück zur Gasse und spähe um die Ecke, ob mein Verhalten irgendjemandem aufgefallen ist, doch es befinden sich nur ein paar Bauern hier, die mit einem Händler feilschen. Also sehe ich mich in der Gasse um. Der alte Ort an dem ich mich umkleidete, ist zu nah an der Arena, also laufe ich mit meiner Kleidung die Gasse entlang, bis ich an einen kleinen Vorstand eines Hauses gelange. Ich werfe meine Kleidung auf die andere Seite und ziehe mich dann mit einem leisen Zischen über die Wand hinein. Meine Fingerkuppen schmerzen noch immer und werden es wohl auch noch eine Weile tun. Die Bewohner scheinen entweder nicht da zu sein oder in der Küche zu kochen, jedenfalls macht keiner einen Aufstand. Also mache ich mich daran meine Waffen abzulegen und die Klamotten der Leibgarde gegen meine gewöhnliche Kleidung einzutauschen. Eine Rüstung habe ich nun ja nicht mehr. Als ich wieder angekleidet bin, sehe ich nachdenklich zu den Leibgardenklamotten. Soll ich sie in meine versteckte Tasche tun, falls ich sie noch brauche? Nein, das ist ungeschickt. Wenn es noch einmal zu einem Kampf kommt oder ich rennen muss, kann ich nicht die ganze Zeit flach atmen, um weniger aufzufallen. Also nehme ich stattdessen mein Messer hervor und schneide mehrere Stück Stoff davon großzügig ab, die ich nun gemeinsam mit meinem Beutel in die versteckte Tasche schiebe. Die Stück Stoff sind wesentlich flacher und unauffälliger und mein Beutel leer. Da ich vielleicht rennen muss, kann ich es nicht gebrauchen, wenn er an meinem Gürtel herabhängt. Bevor ich den Vorstand wieder verlasse, wende ich mich um und spähe nachdenklich in das Haus. Soll ich jetzt Essen holen? Wir würden es später brauchen. Allerdings werde ich mit jedem Gegenstand, den ich in meine versteckte Tasche schiebe auffälliger. Also entscheide ich mich dagegen und kniee mich nieder, um die restliche Leibgardenkleidung in Brand zu setzen. Ich kann es mir nicht leisten Hinweise zu hinterlassen. Ich konzentriere mich, sodass das Stroh um die Kleidung herum vom Feuer verschont bleibt und am Ende ein verkohltes Stück Stoff zurückbleibt. Dieses lasse ich liegen, lege meine Ausrüstung wieder an und ziehe mich über die niedrige Wand auf die andere Seite.
Zunächst werde ich mir einen Brunnen suchen, um die Stofffetzen in kühlem Wasser zu tränken und meine Hände damit zu umwickeln. Nur die Fingerspitzen zu umwickeln ist zu schwer. Und einen Hut zu kaufen wäre sicher auch nicht schlecht. Wenn ich mich beeile, wissen noch nicht alle Händler der Stadt von meiner Flucht. Dann werden die Wachen zumindest keine Elfe mehr finden, nach der sie ja suchen. Vor allem nicht in den Farben gekleidet, die sie erwarten. Ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Und wenn wir das erledigt haben, dann finde ich den Luftschiffhafen. Und halte diese Elevyn auf. Es wird Zeit, dass das Haus Zephyr von seinem rechtmäßigen Oberhaupt geführt wird.
Erleichtert atme ich aus, als der Mann das Eisen niederlegt und mich mit zwei Wachen zurücklässt. Ich wäre nicht allzu heiß darauf gewesen meine oberste Hautschicht anbrennen zu lassen, damit er meine Feueraffinität nicht bemerkt. Doch nun muss ich erst einmal loskommen. In einem scheinbaren Verlust meiner Willenstärke, nun da mein Folterer fort ist, lasse ich den Kopf hängen, nur um zwischen meiner Wand aus Haaren hindurch unauffällig die Situation zu prüfen. Die beiden Wachen stehen da und beobachten mich, ich muss mich also so befreien, dass ihre Sicht durch meinen Körper verdeckt ist. Meine Waffen sind vielleicht zwei Schritt entfernt und glücklicherweise auch nicht mehr bewacht. Das sollte machbar sein. Im Hintergrund höre ich laute Rufe und viel Geschrei. Das ist auch ideal, denn so muss ich meine Wachen nicht töten, um zu verhindern, dass ich bemerkt werde. Ihre Stimmen würden einfach in all dem Lärm untergehen, der nicht weit von hier zu hören war.
Ich morde nicht gern. Ganz davon abgesehen, dass man umso mehr Städten aus dem Weg gehen muss, je mehr man mordet. Und Mord verjährt nicht. Wenn ich irgendjemanden verletze, muss ich nur warten, bis derjenige auf natürliche oder unnatürliche Weise verstirbt und die größte Verfolgungsjagd wird aufgegeben. Denn wer sollte mich dann noch verklagen? Aber Mord ist etwas anderes. Ich will nicht den Rest meines Lebens Silberstein meiden müssen.
Nun da die Lage gesichtet ist, gibt es nur noch eine Sache, die mich festhält: Dieser Idiot hat mich doch tatsächlich mit Lederriemen gefesselt. Und wenn ich eines weiß, dann dass Leder miserabel brennt. Wenigstens sind die Lederriemen an einem Eisenstuhl befestigt. Also packe ich die Riemen mit der Hand und berühre mit den Fingerspitzen die Metallösen, in denen sie sich befinden, den Kopf noch immer gesenkt, damit den Wachen nichts auffällt. Dann sammle ich Hitze in zwei Fingerspitzen und bringe das Eisen zum Schmelzen. Schmerzerfüllt beiße ich den Kiefer zusammen, als das Eisen zerfließt und über meine Fingerspitzen nach unten tropft. Ich kann den Brand in meinen Fingern auf den oberen Schichten halten, doch ich kann ihn nicht verhindern ohne auch das Eisen abzukühlen. Und dann würde es auf meinen Fingerkuppen festwerden, mit diesen verschmelzen und ich müsste diese Tortur später wiederholen. Als die Ösen fort sind, hole ich tief Luft, dann hebe ich meinen Kopf, springe auf und drücke den Wachen links und rechts von mir meine mit flüssigem Eisen überzogenen Fingerspitzen in das Gesicht. Sie schreien vor Schmerz und meine Finger verschaffen mir den Drang es ihnen gleichzutun, doch ich habe keine Zeit dazu. Ich streife das Eisen an ihrem Gesicht ab und lasse meine Fingerkuppen nun endlich abkühlen, während ich zu dem Tisch renne. Meine Füße waren zum Glück nicht befestigt. Als erstes ergreife ich meine beiden Falchion und ignoriere den Schmerz in meinen Händen, während ich mich zu den Wachen umdrehe. Ich eile zu ihnen, schlage den einen in die Seite und mein Falchion schneidet langsam durch das Eisen seiner Rüstung hindurch, während ich es erhitze. Er schreit auf, krümmt sich und geht in die Knie. Keine Gefahr mehr. Der andere jedoch nutzt die Zeit, um sein Schwert zu ziehen und nach mir zu schlagen. Ich hebe schnell mein zweites Falchion und pariere seinen Schlag, dann stolpere ich zurück und ziehe das erste aus der Rüstung seines Freundes heraus. Nun stehe ich ihm gegenüber, beide Schwerter vor der Brust gekreuzt und starre ihn eindringlich an. Ich sehe, wie der Soldat schluckt, dann habe ich bereits eine Drehung vollführt und ihm mit der Rückhand den Schwertgriff in den Bauch gerammt. Er ächzt und knickt ein. Ich füge einen Schlag in seine Kniekehle hinzu und auch er sinkt zu Boden. Diese Zeit nutze ich, um wieder zum Tisch zu laufen. So schnell es mir möglich ist, schnalle ich die Scheiden der beiden Falchion und meinen Gürtel um, stecke den Dolch in den Gürtel und die Falchion wieder ein. Das rote Band hat der Mann leider mitgenommen, deswegen eile ich los, es mir zurückzuholen. Im Türrahmen drehe ich mich noch einmal um, werfe den Soldaten noch einen Kussmund zu, und folge der Mischung aus Brüllen, Schreien, Rufen und dem Klirren von Metall auf Metall, die meine Ohren erreicht.
Es dauert nicht lange, bis ich den Raum erreiche und ich kann gerade noch abbremsen, als ein schwarzes Pferd an mir vorbeirast. Ich sehe ihm für einen Moment hinterher. War das Mädchen auf dem Pferd nicht das Mädchen aus der Arena gewesen? Dann besinne ich mich und laufe zum Türeingang. Schnell überfliege ich die Situation und beiße mir auf die Lippe. Das ist schlecht. Der ganze Raum ist voll mit Soldaten und wilden Tieren. Eine Elfe kämpft gegen den Mann, der mich gefangen genommen hat. Dort hinein zu rennen ist unglaublich riskant. Ich tue einen Schritt in den Raum, zögere dann jedoch. Wenn ich das Band nun nehme, der Mann mich bemerkt… Ich weiß nun, dass er ein Elementar ist, das sollte ich nicht unterschätzen. Und vielleicht macht er auch die Wachen auf mich aufmerksam, dann sitze ich wieder in der Klemme. Und nun wissen sie, dass ich ein Feuerelementar bin, sie werden den Fehler nicht noch einmal machen. Ich werfe einen letzten Blick auf den großen Krieger. Ich werde Eyndalans Band zurückholen. Das schwöre ich dir. Wir werden uns wiedersehen. Dann wende ich mich um und laufe hinter dem Mädchen mit dem Pferd her. Ich laufe in einem gleichmäßigen Tempo und renne nicht, damit ich nicht außer Atem komme. In den letzten 100 Jahren habe ich mir glücklicherweise eine beträchtliche Ausdauer zugelegt. Natürlich ist mir bewusst, dass sich der Abstand zwischen mir und dem Pferd immer mehr vergrößert, doch die Hufe hallen laut wider, sodass ich mit meinem guten Elfengehör zumindest feststellen kann in welche Richtung ich abbiegen muss. Ich habe keine Ahnung, ob das Mädchen den Ausgang kennt, jedoch kenne ich ihn genauso wenig.
Die Soldaten waren leider so schlau gewesen mir die Augen zu verbinden, als sie mich festnahmen und mir die Binde erst wieder abzunehmen, als ich verhört wurde. Also laufe ich einfach hinter ihr her und hoffe, dass ich irgendwann hier herauskomme. Ich hätte mir einen Plan der Arena zulegen sollen… Während ich laufe ziehe ich sämtliche Hitze aus meinen Fingerspitzen, damit sich keine zu großen Brandblasen bilden. Nach einer endlos fühlenden Weile laufe ich an einem breiten Mann vorbei, den ich nicht weiter beachte. Das Hufgetrappel wird immer leiser und ich habe noch immer keine Ahnung, wo sich der Ausgang befindet. Ich laufe und laufe und langsam komme auch ich außer Atem, bis ich endlich nach einigen weiteren Abzweigungen eine aufgestoßene Türe sehe, durch die Licht einfällt. Ich verlangsame mein Tempo und drücke mich kurz vor dem Ausgang eng an die Wand, sodass ich nur von einer Seite zu sehen bin. Dann prüfe ich erst die Seite von der aus man mich sieht, ehe ich mich vorschiebe und um die Ecke sehe. Von dem Mädchen mit dem Pferd ist keine Spur, doch vielleicht habe ich sie auch schon weit früher verloren. Ihr Hufgetrappel höre ich schon seit einer Weile nicht mehr und möglicherweise ist sie am Ende in eine ganz andere Richtung geritten, als ich gelaufen bin. Doch das kümmert mich nicht. Zunächst einmal bin ich frei und außerdem bin ich mir sicher, dass sie ihre Schwester nicht einfach mit dem Luftschiff davonfliegen lässt.
Ich versuche zu lokalisieren, wo ich mich in der Stadt befinde und verschwinde in der nächsten dunklen Gasse, die ich finden kann. Insgeheim freue ich mich wieder einmal, dass ich Silbersteins Wege und Straßen ebenso wie die vieler anderer Hauptstädte in der Nähe des Elfenwaldes schon viele Jahre lang belaufen habe. Es dauert nicht lange, bis ich herausfinde, wo ich mich befinde und durch eine Vielzahl verworrener Wege und Pfade schaffe ich es zu meinem Versteck, in dem meine Kleidung liegt. Ich sehe mich nach Wachen um, die auf der Suche nach mir sein könnten, dann husche ich aus der dunklen Gasse über den Weg und zu dem Busch, unter dem meine Kleidung steckt. Ich ziehe sie hervor, eile zurück zur Gasse und spähe um die Ecke, ob mein Verhalten irgendjemandem aufgefallen ist, doch es befinden sich nur ein paar Bauern hier, die mit einem Händler feilschen. Also sehe ich mich in der Gasse um. Der alte Ort an dem ich mich umkleidete, ist zu nah an der Arena, also laufe ich mit meiner Kleidung die Gasse entlang, bis ich an einen kleinen Vorstand eines Hauses gelange. Ich werfe meine Kleidung auf die andere Seite und ziehe mich dann mit einem leisen Zischen über die Wand hinein. Meine Fingerkuppen schmerzen noch immer und werden es wohl auch noch eine Weile tun. Die Bewohner scheinen entweder nicht da zu sein oder in der Küche zu kochen, jedenfalls macht keiner einen Aufstand. Also mache ich mich daran meine Waffen abzulegen und die Klamotten der Leibgarde gegen meine gewöhnliche Kleidung einzutauschen. Eine Rüstung habe ich nun ja nicht mehr. Als ich wieder angekleidet bin, sehe ich nachdenklich zu den Leibgardenklamotten. Soll ich sie in meine versteckte Tasche tun, falls ich sie noch brauche? Nein, das ist ungeschickt. Wenn es noch einmal zu einem Kampf kommt oder ich rennen muss, kann ich nicht die ganze Zeit flach atmen, um weniger aufzufallen. Also nehme ich stattdessen mein Messer hervor und schneide mehrere Stück Stoff davon großzügig ab, die ich nun gemeinsam mit meinem Beutel in die versteckte Tasche schiebe. Die Stück Stoff sind wesentlich flacher und unauffälliger und mein Beutel leer. Da ich vielleicht rennen muss, kann ich es nicht gebrauchen, wenn er an meinem Gürtel herabhängt. Bevor ich den Vorstand wieder verlasse, wende ich mich um und spähe nachdenklich in das Haus. Soll ich jetzt Essen holen? Wir würden es später brauchen. Allerdings werde ich mit jedem Gegenstand, den ich in meine versteckte Tasche schiebe auffälliger. Also entscheide ich mich dagegen und kniee mich nieder, um die restliche Leibgardenkleidung in Brand zu setzen. Ich kann es mir nicht leisten Hinweise zu hinterlassen. Ich konzentriere mich, sodass das Stroh um die Kleidung herum vom Feuer verschont bleibt und am Ende ein verkohltes Stück Stoff zurückbleibt. Dieses lasse ich liegen, lege meine Ausrüstung wieder an und ziehe mich über die niedrige Wand auf die andere Seite.
Zunächst werde ich mir einen Brunnen suchen, um die Stofffetzen in kühlem Wasser zu tränken und meine Hände damit zu umwickeln. Nur die Fingerspitzen zu umwickeln ist zu schwer. Und einen Hut zu kaufen wäre sicher auch nicht schlecht. Wenn ich mich beeile, wissen noch nicht alle Händler der Stadt von meiner Flucht. Dann werden die Wachen zumindest keine Elfe mehr finden, nach der sie ja suchen. Vor allem nicht in den Farben gekleidet, die sie erwarten. Ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Und wenn wir das erledigt haben, dann finde ich den Luftschiffhafen. Und halte diese Elevyn auf. Es wird Zeit, dass das Haus Zephyr von seinem rechtmäßigen Oberhaupt geführt wird.
- Gralaer
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Re: Ragnarök 3
Godrick
„Lauft!“ schreit der Banditenkönig. Das monströse Wildschwein auf dem er sitzt stürmt vor.
Eine Spirituaschild bildet sich um mich und dränge es leicht nach außen um den Ansturm zu stoppen.
Als nächstes springt ein Steinkrieger vom Wildschwein, ein gezielter Zornhau erwischt ihn an der rechten Mamillenlinie, zerteilt ihn und lässt nur noch Trümmer übrig. Elementar...so viele von ihnen...Gleiches wird mit Gleichem vergolten!
Der König kommt von seinem Ross mit Hauern, dieses stürmt direkt auf eine königliche Wache die zur Unterstützung eilte, vergebens…ich höre nur noch das knacken von Knochen und den dumpfen Blutschrei hintermir.
Der Bandit zückt seine Kombo aus Schwert und Dolch, den Dolch wirft er direkt. Mit einem Seitenwechsel der Vom Tag Stellung erwische ich den Dolch knapp vor mir, eine idiotische Taktik Waffen zu werfen.
Meine Beine werden in der Erde gefesselt, sein Breitschwert sticht nach meinem Waffenarm. Ein weiteres Spirituaschild schützt mich vor dem Treffer, mit einem Ruck befreien sich meine Beine von der Fessel.
Ein weiter Schritt nach vorne gefolgt mit einem Spiritua verstärktem Zwerchhau. Doch er ist flink, und weicht dem Schlag mit einem weitem Sprung aus.
Der Elementar zieht Steine zu sich um sich zu schützen, nicht dumm. Er stürmt wieder auf mich los und wirft dabei einige der Steine in mein Gesicht. Ich blocke diese ab doch der nächste Stein war keiner, es ist ein Stich in Richtung Schulter, der abprallt und mir Richtung Gesicht einen Schnitt verpasst. Es zieht nur kurz heiß, ich nutze die Gelegenheit, gehe in den Ochs und wage einen Riposte, verfehllt, doch mit einem weiteren Spirituaimpuls lenke ich meine Rückhand in Richtung seines Gesichts. Er taumelt und knallt gegen eine Käfig.
Knirscher giert nach mehr, doch ein Grunzen ertönt. Reflex gesteuert, schicke ich einen verstärkten Seitenhau hinter mich doch dieser wird gebremst allein von dem Schrei der Bestie, der die mächtigen Hauer entblößt.
Das gehörnte Schwein zieht sich beim Anblick der Klinge Knirscher zurück. So widme ich mich wieder dem Bandit Kai.
Kai zieht sich zurück zu seinem Thron, wo eine Menge Steine sich um ihn sammeln, mit kleinen Schritten näher ich mich ihm. Seine Rüstung mit verschiedenen Brauntönen vermischt sich mit ihm fast schmelzend.
Ich bin noch knapp 3 Meter von ihm entfernt und erkenne ihn kaum noch, ich wechsle in die Vorhut Stellung. Ein knackender Stein verrät seinen Angriff, ich fahre herum und erwische seine Klinge, das gewohnte Knirschen ertönt und ich sehe meinen Sieg vor mir, den seine letzte Waffe fliegt ihm hohen Bogen hinfort.
Er rollt sich hinfort um seinen geworfenen Dolch wieder aufzusammeln, ich setze hinterher, schneller als ich es ahnen konnte schwing ich einen Unterhau und erwische ihn an der Schulter.
Aus dem Unterhau lasse ich einen kurzen Schnitt Richtung Hals werden, doch bevor ich dazu kam bekomme ich einen Schlag in den Hals und mache einen Schritt zurück.
Verwirrt, allein gelassen worden zu sein, nutze ich die Chance direkt und verpasse ihn eine Hieb mit dem Knauf gefolgt von einem kräftigen Faustschlag. Er soll noch nicht sterben.
Wieder zieht er sich Steine an. Das lass ich nicht zu, ein Oberhau, aber er weicht wieder aus.
Darauf folgt wieder ein Steinhagel den ich gerade so abwehre. Das nächste was ich spüre ein an stechender Schmerz am Arm und ein Tritt gegen die Kniekehle. Ich falle zu Boden. Der greif kreischt wieder wie wild, da ich noch nicht tot bin hechte ich zum Ausgang um dem Getümmel zu entkommen.
Die Lage ist lang nicht mehr so chaotisch wie vorher. Alle Gefangenen und Einbrecher sind entkommen, außer der der noch auf dem Greifen reitet. „Holt die Schützen und erlegt den Greifen!“ brülle ich voller Wut und Zorn. Keine Widerworte ertönen und die ersten zücken schon die Pfeile.
Ich schnapp mir alle anderen, und sie sterben alle. „Tötet den Greif! Und danach seinen Reiter!“
„Godrick!“ Ikasirus trifft mich auf dem Gang mit einer kleinen Eskorte aus drei Wachen und seinem Wendler Kilhu.
„Ich höre, rasch!“ seine strengen giftgrünen Augen fordern Antworten.
„Wir haben eine Elfe, die Arenatiere wurden freigelassen zur Ablenkung von vier bis fünf Schurken.“
„Und Rhelia?“
„Sie hat eine Wunde, aber lebt.“
„Weniger als ich erwartet hätte. Wachen! Versperrt jeden einzelnen Ausgang! Alamiert unsere besten Gladiatoren! Niemand darf raus bis wir alle gefunden haben, die Leibwache Rhelias versammelt sich beim Luftschiff, Kilhu du auch! Niemand verlässt diese Arena! Egal auf welchem Weg!“
Ein paar Sekunden später standen wir allein im Gang.
„Godrick, ich geh zu Rhelia und bleibe bei ihr. Du...“ er überlegt und starrt mich an.
„Du schaust dich um, finde sie. Die Entlohnung wird ausreichen, für alles. Du weißt für was...ich bin dir sehr dankbar das du Rhe...“ ein galoppieren schallt durch die Steingänge.
„Ein schnell galoppierendes Pferd, da hat es jemand eilig. Los!“ Ikasirus verschwindet.
Für alles? Ein mulmiges Gefühl brennt im Brustbereich. Der letzte Auftrag? Das Gefühl verstärkt sich und ein leichtes Grinsen huscht mir über das Gesicht, ein befreiendes Gefühl.
Der nächste Halt: Die Elfe...sie muss nun alles wissen. Sonst...
Die Tür steht offen, nicht gut. Ich gehe hinein und das was ich vermutet habe hat sich erfüllt. Sie ist weg, und die Wachen liegen bewusstlos herum. Nutzloses Pack!
Mir fällt etwas geschmolzenes Eisen auf...am Stuhl und etwas im Gesicht der Wachen. Hitze...Feuerelementar...diese verdorbenen Viecher!
Ich falle in die Knie und sacke ein...verdammt! Ich weiß nicht wo sie sind! Wo sind sie! Die vorherige Freude verformt sich zu einem immer stärkerem, flammenden Zorn! „Wo?“ zische ich zwischen den Zähnen. Mit der bloßen Faust ramme ich eine große Delle in den erdigen Boden. „Wo?!“ Wieder ein härter Schlag der nur weiter meine Wut anfacht! „Wo! Wo! WO!“ Kleine Steinsplitter fallen von der Decke auf mich und den Rest des Raumes.
Die Schläge verstärken sich mit Spiritua und lassen den Boden unter mir sinken. „Wo, verdammt!“ schreie ich aus voller Kehle. Die Faustschläge werden schneller und härter. „Wo!? Wo!? Wo!? Wooo!?!“
Der letzte Schlag erzitterte nur noch alles einmal im Raum und es war ruhig. Ich spüre etwas...ein Ziel. Endlich, ein Ziel. Nur eins, und ich spüre wie sich mein ganzer Zorn, meine Verletzungen, die Ignoranz, die Angst genau in dieses Ziel fließt. Alles was mir Kraft gab zu überleben.
„Verkack es nicht nochmal.“ höre ich Hondals Stimme sagen.
„Nein.“ antworte ich, gehe aus dem Raum und knalle die Tür so zu das sie jeder hören soll.
„Lauft!“ schreit der Banditenkönig. Das monströse Wildschwein auf dem er sitzt stürmt vor.
Eine Spirituaschild bildet sich um mich und dränge es leicht nach außen um den Ansturm zu stoppen.
Als nächstes springt ein Steinkrieger vom Wildschwein, ein gezielter Zornhau erwischt ihn an der rechten Mamillenlinie, zerteilt ihn und lässt nur noch Trümmer übrig. Elementar...so viele von ihnen...Gleiches wird mit Gleichem vergolten!
Der König kommt von seinem Ross mit Hauern, dieses stürmt direkt auf eine königliche Wache die zur Unterstützung eilte, vergebens…ich höre nur noch das knacken von Knochen und den dumpfen Blutschrei hintermir.
Der Bandit zückt seine Kombo aus Schwert und Dolch, den Dolch wirft er direkt. Mit einem Seitenwechsel der Vom Tag Stellung erwische ich den Dolch knapp vor mir, eine idiotische Taktik Waffen zu werfen.
Meine Beine werden in der Erde gefesselt, sein Breitschwert sticht nach meinem Waffenarm. Ein weiteres Spirituaschild schützt mich vor dem Treffer, mit einem Ruck befreien sich meine Beine von der Fessel.
Ein weiter Schritt nach vorne gefolgt mit einem Spiritua verstärktem Zwerchhau. Doch er ist flink, und weicht dem Schlag mit einem weitem Sprung aus.
Der Elementar zieht Steine zu sich um sich zu schützen, nicht dumm. Er stürmt wieder auf mich los und wirft dabei einige der Steine in mein Gesicht. Ich blocke diese ab doch der nächste Stein war keiner, es ist ein Stich in Richtung Schulter, der abprallt und mir Richtung Gesicht einen Schnitt verpasst. Es zieht nur kurz heiß, ich nutze die Gelegenheit, gehe in den Ochs und wage einen Riposte, verfehllt, doch mit einem weiteren Spirituaimpuls lenke ich meine Rückhand in Richtung seines Gesichts. Er taumelt und knallt gegen eine Käfig.
Knirscher giert nach mehr, doch ein Grunzen ertönt. Reflex gesteuert, schicke ich einen verstärkten Seitenhau hinter mich doch dieser wird gebremst allein von dem Schrei der Bestie, der die mächtigen Hauer entblößt.
Das gehörnte Schwein zieht sich beim Anblick der Klinge Knirscher zurück. So widme ich mich wieder dem Bandit Kai.
Kai zieht sich zurück zu seinem Thron, wo eine Menge Steine sich um ihn sammeln, mit kleinen Schritten näher ich mich ihm. Seine Rüstung mit verschiedenen Brauntönen vermischt sich mit ihm fast schmelzend.
Ich bin noch knapp 3 Meter von ihm entfernt und erkenne ihn kaum noch, ich wechsle in die Vorhut Stellung. Ein knackender Stein verrät seinen Angriff, ich fahre herum und erwische seine Klinge, das gewohnte Knirschen ertönt und ich sehe meinen Sieg vor mir, den seine letzte Waffe fliegt ihm hohen Bogen hinfort.
Er rollt sich hinfort um seinen geworfenen Dolch wieder aufzusammeln, ich setze hinterher, schneller als ich es ahnen konnte schwing ich einen Unterhau und erwische ihn an der Schulter.
Aus dem Unterhau lasse ich einen kurzen Schnitt Richtung Hals werden, doch bevor ich dazu kam bekomme ich einen Schlag in den Hals und mache einen Schritt zurück.
Verwirrt, allein gelassen worden zu sein, nutze ich die Chance direkt und verpasse ihn eine Hieb mit dem Knauf gefolgt von einem kräftigen Faustschlag. Er soll noch nicht sterben.
Wieder zieht er sich Steine an. Das lass ich nicht zu, ein Oberhau, aber er weicht wieder aus.
Darauf folgt wieder ein Steinhagel den ich gerade so abwehre. Das nächste was ich spüre ein an stechender Schmerz am Arm und ein Tritt gegen die Kniekehle. Ich falle zu Boden. Der greif kreischt wieder wie wild, da ich noch nicht tot bin hechte ich zum Ausgang um dem Getümmel zu entkommen.
Die Lage ist lang nicht mehr so chaotisch wie vorher. Alle Gefangenen und Einbrecher sind entkommen, außer der der noch auf dem Greifen reitet. „Holt die Schützen und erlegt den Greifen!“ brülle ich voller Wut und Zorn. Keine Widerworte ertönen und die ersten zücken schon die Pfeile.
Ich schnapp mir alle anderen, und sie sterben alle. „Tötet den Greif! Und danach seinen Reiter!“
„Godrick!“ Ikasirus trifft mich auf dem Gang mit einer kleinen Eskorte aus drei Wachen und seinem Wendler Kilhu.
„Ich höre, rasch!“ seine strengen giftgrünen Augen fordern Antworten.
„Wir haben eine Elfe, die Arenatiere wurden freigelassen zur Ablenkung von vier bis fünf Schurken.“
„Und Rhelia?“
„Sie hat eine Wunde, aber lebt.“
„Weniger als ich erwartet hätte. Wachen! Versperrt jeden einzelnen Ausgang! Alamiert unsere besten Gladiatoren! Niemand darf raus bis wir alle gefunden haben, die Leibwache Rhelias versammelt sich beim Luftschiff, Kilhu du auch! Niemand verlässt diese Arena! Egal auf welchem Weg!“
Ein paar Sekunden später standen wir allein im Gang.
„Godrick, ich geh zu Rhelia und bleibe bei ihr. Du...“ er überlegt und starrt mich an.
„Du schaust dich um, finde sie. Die Entlohnung wird ausreichen, für alles. Du weißt für was...ich bin dir sehr dankbar das du Rhe...“ ein galoppieren schallt durch die Steingänge.
„Ein schnell galoppierendes Pferd, da hat es jemand eilig. Los!“ Ikasirus verschwindet.
Für alles? Ein mulmiges Gefühl brennt im Brustbereich. Der letzte Auftrag? Das Gefühl verstärkt sich und ein leichtes Grinsen huscht mir über das Gesicht, ein befreiendes Gefühl.
Der nächste Halt: Die Elfe...sie muss nun alles wissen. Sonst...
Die Tür steht offen, nicht gut. Ich gehe hinein und das was ich vermutet habe hat sich erfüllt. Sie ist weg, und die Wachen liegen bewusstlos herum. Nutzloses Pack!
Mir fällt etwas geschmolzenes Eisen auf...am Stuhl und etwas im Gesicht der Wachen. Hitze...Feuerelementar...diese verdorbenen Viecher!
Ich falle in die Knie und sacke ein...verdammt! Ich weiß nicht wo sie sind! Wo sind sie! Die vorherige Freude verformt sich zu einem immer stärkerem, flammenden Zorn! „Wo?“ zische ich zwischen den Zähnen. Mit der bloßen Faust ramme ich eine große Delle in den erdigen Boden. „Wo?!“ Wieder ein härter Schlag der nur weiter meine Wut anfacht! „Wo! Wo! WO!“ Kleine Steinsplitter fallen von der Decke auf mich und den Rest des Raumes.
Die Schläge verstärken sich mit Spiritua und lassen den Boden unter mir sinken. „Wo, verdammt!“ schreie ich aus voller Kehle. Die Faustschläge werden schneller und härter. „Wo!? Wo!? Wo!? Wooo!?!“
Der letzte Schlag erzitterte nur noch alles einmal im Raum und es war ruhig. Ich spüre etwas...ein Ziel. Endlich, ein Ziel. Nur eins, und ich spüre wie sich mein ganzer Zorn, meine Verletzungen, die Ignoranz, die Angst genau in dieses Ziel fließt. Alles was mir Kraft gab zu überleben.
„Verkack es nicht nochmal.“ höre ich Hondals Stimme sagen.
„Nein.“ antworte ich, gehe aus dem Raum und knalle die Tür so zu das sie jeder hören soll.
Faal sosin se laas!
- Itaga
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- Wohnort: Auf dem Kirschblütenhügel 1
Re: Ragnarök 3
Arun:
Bertrams Vermutung war korrekt, denn direkt hinter dem steinernen Türrahmen erblicken wir eine Art alten Rammbock, welcher an einer metallischen Konstruktion befestigt, aufgespannt wurde.
Der Zug an der Kette hätte den Bolzen gelöst, welcher die Konstruktion an Ort und Stelle hält und wir wären extrem hart aus der Türe gerammt worden ... die inneren Blutungen wären dann unser Scharfrichter gewesen.
Während ich noch die Falle begutachte, macht Bertram sich an der Zellentüre zu schaffen "Ist eine recht moderne Zellentüre, man merkt hier definitiv den Reichtum des Hauses Zephyr."
"Bekommst du sie geöffnet?" fasse ich meine Sorge in eine Frage.
"Das sollte machbar sein ... man kann jedes Schloss knacken, mit genügend Zeit und Dietri..." ein lautes knacken beendet Bertrams Satz. Sein Dietrich ist gebrochen: "Das war mein letzter ... verflixte Sicherheitsfanatiker, kann man nicht mal mehr auf traditionelle Art aus einer Zelle ausbrechen? Wo sind die guten, alten Zeiten geblieben!" flucht Bertram.
"Weißt du Bertram..." beginne ich meinen Satz, doch alles was ich jetzt noch anhängen könnte, würde ihn nur etwas Hoffnung rauben. Ich darf hier jetzt nicht offenbaren das meine Ressourcen limitiert sind.
Ich schreite zur Türe, gehe in die Hocke und lokalisiere den Bolzen, welcher letztlich die Türe geschlossen hält. "Es ist lustig, dass so etwas kleines, so stabil ist dass wir ihm die Aufgabe anvertrauen, unsere gefährlichsten Gefangenen unter Verschluss zu halten."
Mit der Hitze einer nahestehenden Fackel erhitze ich den Bolzen und nachdem ich ausreichend yaneca investiere, schmilzt er langsam und wir können die Zelle öffnen. Das Öffnen der Zelle zieht einen dünnen, rot glühenden Faden aus Metall mit sich, welchem ich die Hitze entziehe um die Fackel wieder zu entzünden, welche ich anfangs zum Erlöschen brachte.
Wir schließen die Türe zum Untergrund, sowie die Zellentüre wieder, denn auf den ersten Blick soll hier nichts danach aussehen als wenn wir hier waren.
Die Suche nach Eylyn gestaltet sich schwierig, es gibt viele Zellen, die meisten sind leer. Wachen scheinen heute auch nicht viele anwesend zu sein, allerdings mag hierfür auch der Tumult in der Arena verantwortlich sein.
Wir schleichen durch den Kerker und nach einer Zeit kommt man unserem Treiben wohl auf die Schliche "HALT!" ertönt ungefähr fünf Meter hinter uns.
Ich drehe mich ruckartig um und sehe den Jüngling, welcher uns erwischt hat. Er zieht sein Schwert ... nur um im nächsten Augenblick mit einem Pfeil im Kopf zu Boden zu sinken.
Bertram auf eine Entfernung, welche größer als eine Armlänge ist, herauszufordern ist blanker Selbstmord.
Anders als für mich, scheint es nicht sein erster verdeckter Einsatz zu sein, denn er lässt die Leiche geschickt verschwinden indem er sie auszieht und in eine der Zellen wirft, die Uniform versteckt er unter der dünnen Decke des Zellenbettes und seinen Pfeil steckt er zurück in den Köcher.
"Nicht dein erstes Mal, oder?" frage ich beeindruckt nach
"Ein Leben auf dem Schlachtfeld, Angesicht zu Angesicht mit seinem Feind ist nicht jedermanns Sache, so manch einer bevorzugt die Schatten um seine Ziele zu erreichen." beantwortet er, fast schon mit einem Credo, meine Frage.
Wir erreichen eine weitere, dicke, Eisentüre.
Keiner der Schlüssel, welche Bertram der Leiche des Jünglings abgenommen hat passt in ihr Schloss und der Mechanismus verbirgt sich hinter dicken Lagen aus Eisen.
Diese Türe zu schmelzen würde Unmengen Energie benötigen, das kann ich mir nicht mehr leisten: "Keine Chance, durch diese Türe kann ich mich nicht schmelzen" teile ich Bertram dies direkt mit.
"Es wird hier bestimmt Schlüssel geben, welche diese Türe öffnen ... Immerhin müssen bestimmte Personen hier ja ein und ausgehen können." denkt Bertram laut.
"Die Kaserne ist zu stark besetzt, wenn wir uns hals über Kopf da in einen Kampf begeben, werden wir sehr schnell umstellt sein und damit dann auch gefangen, wenn nicht sogar tot." ergänze ich seine Überlegung.
"Hier unten wird es doch bestimmt einen Kerkermeister geben, der muss doch absoluten Zugang genießen, den sollten wir ausfindig machen und erledigen." präzisiert er den Plan weiter.
Die Überlegung ist gar nicht so schlecht, der Kerkermeister ist vermutlich der einfachste Weg um an den Schlüssel zu kommen, hier unten wird er sich sicher fühlen und vermutlich keine Leibgarde mit sich führen.
Sollte er kampferprobt sein, so sind wir immer noch in der Überzahl.
Allerdings macht eine Tatsache dieses Unterfangen vielleicht schwerer als es sein müsste ... was wenn er in der Arena ist? Das Spektakel lässt man sich ja wohl kaum entgehen oder er ist verantwortlich dafür, dass die Gefangenen in die Arena befördert werden.
"Was wenn der Kerkermeister in der Arena ist um zu arbeiten oder sich das Spektakel anzusehen?" richte ich meine Frage an Bertram
"Wir müssen wir diese Türe Arun und hier wird doch wohl irgendjemand einen Schlüssel haben!?" antwortet er leicht gereizt.
Ich kann seine Angespanntheit verstehen, eine Folter würde Eylyn vermutlich so einige Informationen entlocken ... sie ist nicht sonderlich Schmerzfest und hat sich deshalb immer auf ihre Schnelligkeit verlassen um solchen Situationen zu entkommen oder ihre Gegner mit vergifteten Wurfnadeln zu beseitigen.
Wer weiß wie weit das Haus Zephyr geht, jetzt wo sie wissen dass sie ein Spitzel der van Trancys, ihrer Erzfeinde, ist.
Wir lassen diese Gedanken an Ort und Stelle und schreiten weiter um den Träger eines der Schlüssel zu finden, welche diese Eisentüre öffnen.
Unser Weg führt uns letztlich in etwas, was einer Waffenkammer ähnelt.
An den Wänden hängen Militärschwerter, Bögen, Armbrüste, Äxte und Lanzen, sonst scheint der Raum allerdings menschenleer zu sein.
Vorsichtig betrete ich den Raum, die Fallen aus dem Untergrund haben mich extrem vorsichtig und misstrauisch werden lassen.
Er ist wirklich Menschenleer, nun tritt auch Bertram hinein und sieht sich um. Ich trete vor die Lanzen und schwelge in Erinnerungen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich hatte die Schmiede verlassen, der Abschied fiel uns allen schwer, aber letztlich wussten wir alle dass es der richtige Weg ist.
Die Welt, über welche ich so viel gelernt habe, stand mir offen und es war nun an mir, meinen Weg zu finden.
Durch Thorims Kundschaft war mir die Ritterschaft aus Hohentann ein Begriff, ihr Kloster lag südlich der Schmiede, alternativ war mir noch das Haus Wendel bekannt, es bildete Söldner aus, die für Geld alles taten. Als letzte Alternative gab es noch Haus Gaia, es baute auf Technologie, hatte aber eine tief verwurzelte Ritterschaft, welche ihr Volk gegen Geschöpfe der Nacht verteidigte.
Mein Plan war klar, ich zog gen Süden, denn der Dienst für das Volk war was mich motivierte, Vater erzählte mir von finsteren Gestalten die die Schwachen knechten und peinigen. Er nannte sie Daimonen ... diese wollte ich bekämpfen und den schwachen damit ein besseres Leben ermöglichen.
Der Weg zum Haus Gaia stellte sich als härter raus als ich dachte, aber nach einigen Wochen erreichte ich es endlich.
Die Ausbildung durchlief ich schnell, der Lanzenkampf der Elfen stellte sich als mächtige Waffe heraus, genauso wie der Fechtstil des Elfenadels.
„Solch eine Kampftechnik habe ich in all den Jahren noch nicht gesehen“ - lobten sie mich, als ich einen Anwärter, nach dem anderen besiegte und es selbst meinem Ausbilder schwer machte einen Treffer zu landen ohne selber Gefahr zu laufen getroffen zu werden.
Hier verstand ich auch endlich weshalb Meister Eyllerym mich bis zur Perfektion unterrichtete.
Meine Kampfgewandtheit brachte mich schnell einige Klassen nach oben und ich musste nur noch theoretisch lernen was ich als Mitglied der Ritterschaft zu tun habe. Es war die Erfüllung dessen, was ich mir vorgenommen hatte, denn endlich könnte ich die Menschen beschützen, vor den Geschöpfen der Nacht, die einzige Gefahr für die Menschen.
Durch ein paar Einsätze konnte ich auch meine Magie nicht geheim halten, was mir recht zügig einen Platz in der Inquisition einbrachte ... wir vollstreckten das Urteil gegen diese Bestien, waren also immer die Ersten im Kampf und die Letzten, die das Schlachtfeld wieder verließen.
Aber die Jahre in der Inquisitionseinheit zeigten mir noch etwas neues ... die Geschöpfe der Nacht waren nicht der größte Feind des Menschen ... der Mensch war es selbst.
Gier, Neid und Hass waren die wirklichen Daimonen, sie befielen das Herz des Menschen und veränderten sein Wesen, auf das er gegen die ungeschriebenen Gesetze der Menschlichkeit verstieß.
Kurz bevor ich in die dritte Inquisitionseinheit versetzt wurde, bestand meine Aufgabe fast nur noch darin, Menschen zu richten. So viele verschwanden in den goldenen Flammen des Schmelztiegels, aber diese Sünden verschwanden nicht aus der Welt.
In der dritten Inquisitionseinheit, wurde ich dann letztlich mit der Aufgabe betraut Untote zu beseitigen, denn sie breiteten sich langsam aus.
Man hatte hierfür Teuflische Rituale im Visier, jedoch fanden wir ihren Auslöser nie.
Meine Magie machte mich zu einem gefragten Gefährten, denn Asche stand nicht mehr auf!
"Von Links!!" dröhnt mir in die Ohren, bevor sich ein Ritter schützend mit seinem Schild vor mich stellt und die Pfeile aus Knochen, mit einem metallischen Klang, an diesem abprallten.
"Sie formieren sich und versuchen uns zu umstellen!" Erneut ein Lagebericht hinter mir.
Ich lege meine Hände zusammen und lasse mein yaneca fließen, letztlich leite ich es in meine Lanze um das vordere Drittel zum Glühen zu bringen.
Nach dem nächsten Pfeilhagel, sammle ich mich kurz und renne dann los. Ich bin jung und schnell und so bahne ich mir einen Weg zu den Bogenschützen auf dem rechten Hügel.
Die paar Schwertkämpfer, welche sich mir in den Weg stellen, fege ich mich gezielten Lanzenschwüngen um, so dass sie zu Boden fallen.
Jeder Treffer an meinem Gegner überträgt einen Teil der Hitze auf ihn und die verbleibende Haut auf ihren Körpern fängt Feuer.
Meister Eyllerym brachte mir bei, dass alles brennt, solange man die richtige Temperatur erwischt "Die Haut wird schwarz und platzt auf. Die subkutane Fettschicht beginnt zu schmelzen wie Butter in einer heißen Pfanne. Bald darauf brennt der ganze Körper." brachte er mir bei, das hilft mir nun gewaltig dabei, diese Untoten zu stoppen.
Bei den Bogenschützen angekommen, breche ich durch die Reihen, denn ein gezielter Stich mit der Lanze, entfesselt den "Goldenen Pfeil" und ein heißer Flammenstrahl bohrt sich durch die Untoten, die daraufhin Feuer fangen und zu Boden gehen ... es stinkt fürchterlich.
Ich begutachte den Haufen brennender Leichen und beäuge die Situation im Talkessel, hier erhebt sich ein großer Trupp Untoter.
Mit dem Wissen, in der nächsten Zeit bestimmt einen Schlag in den Rücken zu riskieren befehle ich dem Feuer "Vallma!" und die Hitze der in Flammen stehenden Bogenschützen erreicht meine Lanze, dann rutsche ich hinunter in den Talkessel.
Ein Untoter nach dem anderen entzündet sich vor meinen Augen und geht zu Boden ... diese armen Seelen sind dazu verdammt ihren Tot jedes Mal wieder zu erleben, aber ich werde diesen ewigen Kreislauf durchbrechen!
Es blitzt kurz.
Ich stehe vor einem Berg Untoter, welchen die anderen Soldaten aufgeschichtet haben und setze ihn in Brand.
Es ist kein flackerndes Feuer, mehr eine gerade nach oben gerichtete Flamme, ein flackern such man vergeben. Und wie mein Körper immer mehr erschöpft, sieht man im inneren der Flamme jede Spur an Leben verschwinden.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich nehme die Lanze aus der Halterung und obwohl ich sie lange nicht mehr in der Hand hatte, so fühlt sich diese Waffe immer noch so vertraut an.
"Eine Lanze mag für einen Krüppel vielleicht nicht die optimale Waffenwahl sein" ertönt eine mir unbekannte Stimme hinter uns, als die Türe ins Schloss fällt.
Wieder drehe ich mich schnell um und erblicke einen vermummten Mann. Bertram feuert reflexartig einen Pfeil auf ihn, wie bei dem Jüngling, doch er wehrt ihn mit seinem Schild ab.
"Mit nur einem Arm würde ich euch einen Dolch..." ein weiterer Pfeil Bertrams prallt an seinem Schild ab "... oder ein Kurzschwert empfehlen. Ihr müsst dann nur einen flinken Kampfstil wählen und ihr solltet noch gut im Mittelfeld mitkämpfen können, das reicht allemal um sich gegen Banditen zu verteidigen." führt er seinen Rat zu Ende, unbeeindruckt von Bertrams Pfeilen.
Bertram dreht auf und feuert auf verschiedene seiner eingemummten Körperteile, doch selbst wenn er die Pfeile nicht abwehrt, prallen sie an seiner Rüstung ab, welche er vermutlich unter dem Stoff trägt.
"Ich kann leider nicht zulassen, das ihr hier eine Waffe entwendet" seine Stimme wirkt sehr freundlich, er scheint sich seiner Überlegenheit nun wohl sicher.
"Das verstehe ich selbstverständlich, als Quartiermeister muss man sonst wohl äußerst unangenehme Fragen über sich ergehen lassen" antworte ich ihm und stelle die Lanze wieder zurück. Auch wenn die Chance gering ist, vielleicht lässt er uns ja gehen.
"Ich wusste doch das du vernünftig bist, Einarmiger. Ich werde euch jetzt wieder in eure Zellen bringen, bevor Igor wiederkommt." Er klopft sich an den Gürtel und das Geräusch eines großen Schlüsselbundes ertönt.
"Igor ist der Kerkermeister hier, richtig? Dann gehe ich mal davon aus, dass du im Besitz aller Zellenschlüssel bist" konfrontiere ich ihn mit meiner Erkenntnis
"Wenn ihr das noch fragen müsst seit ihr wohl noch nicht lange hier eingesperrt." Er zieht sein Schwert "Folg mir jetzt bitte, ich möchte euch nicht verletzen!" fordert er uns in Drohhaltung auf.
Bertram spannt den nächsten Pfeil auf und auch ich führe meine Hand Richtung Rapier.
Ein Kampf wird sich hier nicht vermeiden lassen.
Auch wenn er ein gut ausgebildeter Kämpfer zu sein scheint, sein Charakter sollte ihn schwächen, denn er wirkt zu sehr von sich überzeugt ... zumindest hoffe ich das.
Die Luft knistert und Bertram legt den Bogen an!
NEXT^^
Bertrams Vermutung war korrekt, denn direkt hinter dem steinernen Türrahmen erblicken wir eine Art alten Rammbock, welcher an einer metallischen Konstruktion befestigt, aufgespannt wurde.
Der Zug an der Kette hätte den Bolzen gelöst, welcher die Konstruktion an Ort und Stelle hält und wir wären extrem hart aus der Türe gerammt worden ... die inneren Blutungen wären dann unser Scharfrichter gewesen.
Während ich noch die Falle begutachte, macht Bertram sich an der Zellentüre zu schaffen "Ist eine recht moderne Zellentüre, man merkt hier definitiv den Reichtum des Hauses Zephyr."
"Bekommst du sie geöffnet?" fasse ich meine Sorge in eine Frage.
"Das sollte machbar sein ... man kann jedes Schloss knacken, mit genügend Zeit und Dietri..." ein lautes knacken beendet Bertrams Satz. Sein Dietrich ist gebrochen: "Das war mein letzter ... verflixte Sicherheitsfanatiker, kann man nicht mal mehr auf traditionelle Art aus einer Zelle ausbrechen? Wo sind die guten, alten Zeiten geblieben!" flucht Bertram.
"Weißt du Bertram..." beginne ich meinen Satz, doch alles was ich jetzt noch anhängen könnte, würde ihn nur etwas Hoffnung rauben. Ich darf hier jetzt nicht offenbaren das meine Ressourcen limitiert sind.
Ich schreite zur Türe, gehe in die Hocke und lokalisiere den Bolzen, welcher letztlich die Türe geschlossen hält. "Es ist lustig, dass so etwas kleines, so stabil ist dass wir ihm die Aufgabe anvertrauen, unsere gefährlichsten Gefangenen unter Verschluss zu halten."
Mit der Hitze einer nahestehenden Fackel erhitze ich den Bolzen und nachdem ich ausreichend yaneca investiere, schmilzt er langsam und wir können die Zelle öffnen. Das Öffnen der Zelle zieht einen dünnen, rot glühenden Faden aus Metall mit sich, welchem ich die Hitze entziehe um die Fackel wieder zu entzünden, welche ich anfangs zum Erlöschen brachte.
Wir schließen die Türe zum Untergrund, sowie die Zellentüre wieder, denn auf den ersten Blick soll hier nichts danach aussehen als wenn wir hier waren.
Die Suche nach Eylyn gestaltet sich schwierig, es gibt viele Zellen, die meisten sind leer. Wachen scheinen heute auch nicht viele anwesend zu sein, allerdings mag hierfür auch der Tumult in der Arena verantwortlich sein.
Wir schleichen durch den Kerker und nach einer Zeit kommt man unserem Treiben wohl auf die Schliche "HALT!" ertönt ungefähr fünf Meter hinter uns.
Ich drehe mich ruckartig um und sehe den Jüngling, welcher uns erwischt hat. Er zieht sein Schwert ... nur um im nächsten Augenblick mit einem Pfeil im Kopf zu Boden zu sinken.
Bertram auf eine Entfernung, welche größer als eine Armlänge ist, herauszufordern ist blanker Selbstmord.
Anders als für mich, scheint es nicht sein erster verdeckter Einsatz zu sein, denn er lässt die Leiche geschickt verschwinden indem er sie auszieht und in eine der Zellen wirft, die Uniform versteckt er unter der dünnen Decke des Zellenbettes und seinen Pfeil steckt er zurück in den Köcher.
"Nicht dein erstes Mal, oder?" frage ich beeindruckt nach
"Ein Leben auf dem Schlachtfeld, Angesicht zu Angesicht mit seinem Feind ist nicht jedermanns Sache, so manch einer bevorzugt die Schatten um seine Ziele zu erreichen." beantwortet er, fast schon mit einem Credo, meine Frage.
Wir erreichen eine weitere, dicke, Eisentüre.
Keiner der Schlüssel, welche Bertram der Leiche des Jünglings abgenommen hat passt in ihr Schloss und der Mechanismus verbirgt sich hinter dicken Lagen aus Eisen.
Diese Türe zu schmelzen würde Unmengen Energie benötigen, das kann ich mir nicht mehr leisten: "Keine Chance, durch diese Türe kann ich mich nicht schmelzen" teile ich Bertram dies direkt mit.
"Es wird hier bestimmt Schlüssel geben, welche diese Türe öffnen ... Immerhin müssen bestimmte Personen hier ja ein und ausgehen können." denkt Bertram laut.
"Die Kaserne ist zu stark besetzt, wenn wir uns hals über Kopf da in einen Kampf begeben, werden wir sehr schnell umstellt sein und damit dann auch gefangen, wenn nicht sogar tot." ergänze ich seine Überlegung.
"Hier unten wird es doch bestimmt einen Kerkermeister geben, der muss doch absoluten Zugang genießen, den sollten wir ausfindig machen und erledigen." präzisiert er den Plan weiter.
Die Überlegung ist gar nicht so schlecht, der Kerkermeister ist vermutlich der einfachste Weg um an den Schlüssel zu kommen, hier unten wird er sich sicher fühlen und vermutlich keine Leibgarde mit sich führen.
Sollte er kampferprobt sein, so sind wir immer noch in der Überzahl.
Allerdings macht eine Tatsache dieses Unterfangen vielleicht schwerer als es sein müsste ... was wenn er in der Arena ist? Das Spektakel lässt man sich ja wohl kaum entgehen oder er ist verantwortlich dafür, dass die Gefangenen in die Arena befördert werden.
"Was wenn der Kerkermeister in der Arena ist um zu arbeiten oder sich das Spektakel anzusehen?" richte ich meine Frage an Bertram
"Wir müssen wir diese Türe Arun und hier wird doch wohl irgendjemand einen Schlüssel haben!?" antwortet er leicht gereizt.
Ich kann seine Angespanntheit verstehen, eine Folter würde Eylyn vermutlich so einige Informationen entlocken ... sie ist nicht sonderlich Schmerzfest und hat sich deshalb immer auf ihre Schnelligkeit verlassen um solchen Situationen zu entkommen oder ihre Gegner mit vergifteten Wurfnadeln zu beseitigen.
Wer weiß wie weit das Haus Zephyr geht, jetzt wo sie wissen dass sie ein Spitzel der van Trancys, ihrer Erzfeinde, ist.
Wir lassen diese Gedanken an Ort und Stelle und schreiten weiter um den Träger eines der Schlüssel zu finden, welche diese Eisentüre öffnen.
Unser Weg führt uns letztlich in etwas, was einer Waffenkammer ähnelt.
An den Wänden hängen Militärschwerter, Bögen, Armbrüste, Äxte und Lanzen, sonst scheint der Raum allerdings menschenleer zu sein.
Vorsichtig betrete ich den Raum, die Fallen aus dem Untergrund haben mich extrem vorsichtig und misstrauisch werden lassen.
Er ist wirklich Menschenleer, nun tritt auch Bertram hinein und sieht sich um. Ich trete vor die Lanzen und schwelge in Erinnerungen.
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Ich hatte die Schmiede verlassen, der Abschied fiel uns allen schwer, aber letztlich wussten wir alle dass es der richtige Weg ist.
Die Welt, über welche ich so viel gelernt habe, stand mir offen und es war nun an mir, meinen Weg zu finden.
Durch Thorims Kundschaft war mir die Ritterschaft aus Hohentann ein Begriff, ihr Kloster lag südlich der Schmiede, alternativ war mir noch das Haus Wendel bekannt, es bildete Söldner aus, die für Geld alles taten. Als letzte Alternative gab es noch Haus Gaia, es baute auf Technologie, hatte aber eine tief verwurzelte Ritterschaft, welche ihr Volk gegen Geschöpfe der Nacht verteidigte.
Mein Plan war klar, ich zog gen Süden, denn der Dienst für das Volk war was mich motivierte, Vater erzählte mir von finsteren Gestalten die die Schwachen knechten und peinigen. Er nannte sie Daimonen ... diese wollte ich bekämpfen und den schwachen damit ein besseres Leben ermöglichen.
Der Weg zum Haus Gaia stellte sich als härter raus als ich dachte, aber nach einigen Wochen erreichte ich es endlich.
Die Ausbildung durchlief ich schnell, der Lanzenkampf der Elfen stellte sich als mächtige Waffe heraus, genauso wie der Fechtstil des Elfenadels.
„Solch eine Kampftechnik habe ich in all den Jahren noch nicht gesehen“ - lobten sie mich, als ich einen Anwärter, nach dem anderen besiegte und es selbst meinem Ausbilder schwer machte einen Treffer zu landen ohne selber Gefahr zu laufen getroffen zu werden.
Hier verstand ich auch endlich weshalb Meister Eyllerym mich bis zur Perfektion unterrichtete.
Meine Kampfgewandtheit brachte mich schnell einige Klassen nach oben und ich musste nur noch theoretisch lernen was ich als Mitglied der Ritterschaft zu tun habe. Es war die Erfüllung dessen, was ich mir vorgenommen hatte, denn endlich könnte ich die Menschen beschützen, vor den Geschöpfen der Nacht, die einzige Gefahr für die Menschen.
Durch ein paar Einsätze konnte ich auch meine Magie nicht geheim halten, was mir recht zügig einen Platz in der Inquisition einbrachte ... wir vollstreckten das Urteil gegen diese Bestien, waren also immer die Ersten im Kampf und die Letzten, die das Schlachtfeld wieder verließen.
Aber die Jahre in der Inquisitionseinheit zeigten mir noch etwas neues ... die Geschöpfe der Nacht waren nicht der größte Feind des Menschen ... der Mensch war es selbst.
Gier, Neid und Hass waren die wirklichen Daimonen, sie befielen das Herz des Menschen und veränderten sein Wesen, auf das er gegen die ungeschriebenen Gesetze der Menschlichkeit verstieß.
Kurz bevor ich in die dritte Inquisitionseinheit versetzt wurde, bestand meine Aufgabe fast nur noch darin, Menschen zu richten. So viele verschwanden in den goldenen Flammen des Schmelztiegels, aber diese Sünden verschwanden nicht aus der Welt.
In der dritten Inquisitionseinheit, wurde ich dann letztlich mit der Aufgabe betraut Untote zu beseitigen, denn sie breiteten sich langsam aus.
Man hatte hierfür Teuflische Rituale im Visier, jedoch fanden wir ihren Auslöser nie.
Meine Magie machte mich zu einem gefragten Gefährten, denn Asche stand nicht mehr auf!
"Von Links!!" dröhnt mir in die Ohren, bevor sich ein Ritter schützend mit seinem Schild vor mich stellt und die Pfeile aus Knochen, mit einem metallischen Klang, an diesem abprallten.
"Sie formieren sich und versuchen uns zu umstellen!" Erneut ein Lagebericht hinter mir.
Ich lege meine Hände zusammen und lasse mein yaneca fließen, letztlich leite ich es in meine Lanze um das vordere Drittel zum Glühen zu bringen.
Nach dem nächsten Pfeilhagel, sammle ich mich kurz und renne dann los. Ich bin jung und schnell und so bahne ich mir einen Weg zu den Bogenschützen auf dem rechten Hügel.
Die paar Schwertkämpfer, welche sich mir in den Weg stellen, fege ich mich gezielten Lanzenschwüngen um, so dass sie zu Boden fallen.
Jeder Treffer an meinem Gegner überträgt einen Teil der Hitze auf ihn und die verbleibende Haut auf ihren Körpern fängt Feuer.
Meister Eyllerym brachte mir bei, dass alles brennt, solange man die richtige Temperatur erwischt "Die Haut wird schwarz und platzt auf. Die subkutane Fettschicht beginnt zu schmelzen wie Butter in einer heißen Pfanne. Bald darauf brennt der ganze Körper." brachte er mir bei, das hilft mir nun gewaltig dabei, diese Untoten zu stoppen.
Bei den Bogenschützen angekommen, breche ich durch die Reihen, denn ein gezielter Stich mit der Lanze, entfesselt den "Goldenen Pfeil" und ein heißer Flammenstrahl bohrt sich durch die Untoten, die daraufhin Feuer fangen und zu Boden gehen ... es stinkt fürchterlich.
Ich begutachte den Haufen brennender Leichen und beäuge die Situation im Talkessel, hier erhebt sich ein großer Trupp Untoter.
Mit dem Wissen, in der nächsten Zeit bestimmt einen Schlag in den Rücken zu riskieren befehle ich dem Feuer "Vallma!" und die Hitze der in Flammen stehenden Bogenschützen erreicht meine Lanze, dann rutsche ich hinunter in den Talkessel.
Ein Untoter nach dem anderen entzündet sich vor meinen Augen und geht zu Boden ... diese armen Seelen sind dazu verdammt ihren Tot jedes Mal wieder zu erleben, aber ich werde diesen ewigen Kreislauf durchbrechen!
Es blitzt kurz.
Ich stehe vor einem Berg Untoter, welchen die anderen Soldaten aufgeschichtet haben und setze ihn in Brand.
Es ist kein flackerndes Feuer, mehr eine gerade nach oben gerichtete Flamme, ein flackern such man vergeben. Und wie mein Körper immer mehr erschöpft, sieht man im inneren der Flamme jede Spur an Leben verschwinden.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich nehme die Lanze aus der Halterung und obwohl ich sie lange nicht mehr in der Hand hatte, so fühlt sich diese Waffe immer noch so vertraut an.
"Eine Lanze mag für einen Krüppel vielleicht nicht die optimale Waffenwahl sein" ertönt eine mir unbekannte Stimme hinter uns, als die Türe ins Schloss fällt.
Wieder drehe ich mich schnell um und erblicke einen vermummten Mann. Bertram feuert reflexartig einen Pfeil auf ihn, wie bei dem Jüngling, doch er wehrt ihn mit seinem Schild ab.
"Mit nur einem Arm würde ich euch einen Dolch..." ein weiterer Pfeil Bertrams prallt an seinem Schild ab "... oder ein Kurzschwert empfehlen. Ihr müsst dann nur einen flinken Kampfstil wählen und ihr solltet noch gut im Mittelfeld mitkämpfen können, das reicht allemal um sich gegen Banditen zu verteidigen." führt er seinen Rat zu Ende, unbeeindruckt von Bertrams Pfeilen.
Bertram dreht auf und feuert auf verschiedene seiner eingemummten Körperteile, doch selbst wenn er die Pfeile nicht abwehrt, prallen sie an seiner Rüstung ab, welche er vermutlich unter dem Stoff trägt.
"Ich kann leider nicht zulassen, das ihr hier eine Waffe entwendet" seine Stimme wirkt sehr freundlich, er scheint sich seiner Überlegenheit nun wohl sicher.
"Das verstehe ich selbstverständlich, als Quartiermeister muss man sonst wohl äußerst unangenehme Fragen über sich ergehen lassen" antworte ich ihm und stelle die Lanze wieder zurück. Auch wenn die Chance gering ist, vielleicht lässt er uns ja gehen.
"Ich wusste doch das du vernünftig bist, Einarmiger. Ich werde euch jetzt wieder in eure Zellen bringen, bevor Igor wiederkommt." Er klopft sich an den Gürtel und das Geräusch eines großen Schlüsselbundes ertönt.
"Igor ist der Kerkermeister hier, richtig? Dann gehe ich mal davon aus, dass du im Besitz aller Zellenschlüssel bist" konfrontiere ich ihn mit meiner Erkenntnis
"Wenn ihr das noch fragen müsst seit ihr wohl noch nicht lange hier eingesperrt." Er zieht sein Schwert "Folg mir jetzt bitte, ich möchte euch nicht verletzen!" fordert er uns in Drohhaltung auf.
Bertram spannt den nächsten Pfeil auf und auch ich führe meine Hand Richtung Rapier.
Ein Kampf wird sich hier nicht vermeiden lassen.
Auch wenn er ein gut ausgebildeter Kämpfer zu sein scheint, sein Charakter sollte ihn schwächen, denn er wirkt zu sehr von sich überzeugt ... zumindest hoffe ich das.
Die Luft knistert und Bertram legt den Bogen an!
NEXT^^
Probleme mit Mitgliedern?
Etwas auf dem Herzen?
Brauchst du wen zum reden?
-> PN oder im Skype anschreiben.
Ich habe für jeden ein offenes Ohr und hin und wieder einen guten Ratschlag ^-^
Etwas auf dem Herzen?
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Coragna
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Re: Ragnarök 3
Elevyn
Der Mann fängt sich und klammert sich an mir fest.
„Halt dich gut fest!“, rufe ich ihm zu, während wir weiter den Gang entlang galoppieren und den anderen Kerl hinter uns zurück lassen. Ich kann nur hoffen, dass das Tier das Tempo nicht mehr lange aushält und etwas langsamer wird, der Krieger wirkt nämlich etwas wackelig. Plötzlich taucht eine Treppe vor uns auf und das Pferd scheut. Es stellt sich auf die Hinterhufe und ich presse mich so flach es geht an seinen Hals, um die Balance nicht zu verlieren. Allerdings presst der Krieger sich mindestens genauso fest an mich und ehe ich mich versehe landen wir beide hinter dem Pferd auf dem Hintern.
Ich springe auf, doch die vielen Stürze an dem Tag fordern ihren Tribut. Ich kann einen Schmerzensschrei kaum unterdrücken und knicke fast wieder in der Hüfte ein. Auch der Krieger sieht ziemlich geknickt aus, doch wir haben keine Zeit uns jetzt zu erholen.
„Ich bin Elevyn. Wie heißt du?“ wende ich mich an ihn.
Er starrt mich etwas verwirrt vom Boden aus an. „.... Kanon ist mein Name.“ Ich helfe ihm auf und trete dann zu dem Pferd, das inzwischen wieder auf vier Beinen steht statt auf Zweien. Es scheint sich nach dem Abwurf wieder einigermaßen beruhigt zu haben. Es ist ein wunderschöner Hengst. So kräftig wie er gebaut ist, war er bestimmt mal ein Schlachtross, das hier in der Arena schwere Ritter in Rüstung in den Kampf tragen sollte. Ich rede beruhigend auf ihn ein, bis er mir erlaubt seinen Kopf zu berühren.
„Hast du ein Seil, oder etwas ähnliches?“ frage ich Kanon.
„Nein, tut mir leid“, antwortet er.
Ich schaue mich in dem Gang um und mein Blick fällt auf einen Wandteppich, der nur wenige Meter entfernt von uns hängt. Mit einigen wenigen Handgriffen habe ich die Kordel, die ihn an der Wand hält, entfernt und er stürzte mit einem Rumms zu Boden.
„Verdammt, wir sollten uns beeilen.“ Ich schlinge die etwas Kordel um den Hals des Tieres und bedeute Kanon die Treppe hinunter voraus zu gehen. Vorsichtig führe ich das Pferd hinter mir die Treppe hinunter. Es geht nur sehr langsam voran, doch schließlich haben wir es geschafft und stehen in einem weiteren Gang. Dieser hier hat jedoch keinen steinernen Boden sondern nur geebnete Erde, er wirkt heruntergekommen, und es gibt keine Gemälde mehr an den Wänden. Nur einige Fackeln leiten den Weg durch die Dunkelheit. Der Rappe wiehert leise als er wieder festen Boden unter den Füßen hat und dreht den Kopf und die Ohren, als sein er mindestens genauso ratlos wie wir. Auch ich lausche in die Gänge und höre Schritte und Stimmen, doch sie sind sehr weit weg. Oben scheint noch ziemliches Chaos zu herrschen, wenn wir Glück haben hat noch niemand unser Verschwinden bemerkt. Plötzlich spüre ich eine sanfte Prise, als hätte der Wind nur darauf gewartet, dass ich für einen Moment innehalte. Dort wo der Luftzug herkommt, muss auch ein Ausgang sein!
„Wir müssen da entlang!“ rufe ich Kanon zu und mache mich daran ihm aufs Pferd zu helfen. Ein Glück lässt es das mit sich machen, jede Sekunde Vorsprung, die wir uns erarbeiten können, könnte über Leben und Tod entscheiden. Ich klettere vor Kanon auf das Pferd und nehme die provisorischen Zügel in die Hand. Wir reiten los. Mit einer Handbewegung lösche ich alle Fackeln an denen wir vorbeikommen, in der Hoffnung, dass das unsere Verfolger zumindest einen Moment aufhalten wird und den Verdacht von diesem Weg ablenkt. Wenige Minuten später erreichen wir eine unbewachte Seitentür und endlich, endlich stehen wir draußen. Die Nachmittagssonne strahlt vom blauen Himmel, und es ist sehr warm im Vergleich zu den kühlen Gängen aus denen wir kommen. Ich treibe das Pferd an und wir traben durch die engen Gassen und die Menschenmengen von Silberstein. Die Arena verschwindet hinter uns.
„Ich bringe uns zu dem Gasthaus wo unsere Pferde und unsere Vorräte untergebracht sind. Wir sind dort unter falschem Namen gemeldet, es sollte niemandem möglich sein uns so schnell ausfindig zu machen. Dann haben wir zumindest kurz Zeit, um uns zu sortieren.“
Der Mann fängt sich und klammert sich an mir fest.
„Halt dich gut fest!“, rufe ich ihm zu, während wir weiter den Gang entlang galoppieren und den anderen Kerl hinter uns zurück lassen. Ich kann nur hoffen, dass das Tier das Tempo nicht mehr lange aushält und etwas langsamer wird, der Krieger wirkt nämlich etwas wackelig. Plötzlich taucht eine Treppe vor uns auf und das Pferd scheut. Es stellt sich auf die Hinterhufe und ich presse mich so flach es geht an seinen Hals, um die Balance nicht zu verlieren. Allerdings presst der Krieger sich mindestens genauso fest an mich und ehe ich mich versehe landen wir beide hinter dem Pferd auf dem Hintern.
Ich springe auf, doch die vielen Stürze an dem Tag fordern ihren Tribut. Ich kann einen Schmerzensschrei kaum unterdrücken und knicke fast wieder in der Hüfte ein. Auch der Krieger sieht ziemlich geknickt aus, doch wir haben keine Zeit uns jetzt zu erholen.
„Ich bin Elevyn. Wie heißt du?“ wende ich mich an ihn.
Er starrt mich etwas verwirrt vom Boden aus an. „.... Kanon ist mein Name.“ Ich helfe ihm auf und trete dann zu dem Pferd, das inzwischen wieder auf vier Beinen steht statt auf Zweien. Es scheint sich nach dem Abwurf wieder einigermaßen beruhigt zu haben. Es ist ein wunderschöner Hengst. So kräftig wie er gebaut ist, war er bestimmt mal ein Schlachtross, das hier in der Arena schwere Ritter in Rüstung in den Kampf tragen sollte. Ich rede beruhigend auf ihn ein, bis er mir erlaubt seinen Kopf zu berühren.
„Hast du ein Seil, oder etwas ähnliches?“ frage ich Kanon.
„Nein, tut mir leid“, antwortet er.
Ich schaue mich in dem Gang um und mein Blick fällt auf einen Wandteppich, der nur wenige Meter entfernt von uns hängt. Mit einigen wenigen Handgriffen habe ich die Kordel, die ihn an der Wand hält, entfernt und er stürzte mit einem Rumms zu Boden.
„Verdammt, wir sollten uns beeilen.“ Ich schlinge die etwas Kordel um den Hals des Tieres und bedeute Kanon die Treppe hinunter voraus zu gehen. Vorsichtig führe ich das Pferd hinter mir die Treppe hinunter. Es geht nur sehr langsam voran, doch schließlich haben wir es geschafft und stehen in einem weiteren Gang. Dieser hier hat jedoch keinen steinernen Boden sondern nur geebnete Erde, er wirkt heruntergekommen, und es gibt keine Gemälde mehr an den Wänden. Nur einige Fackeln leiten den Weg durch die Dunkelheit. Der Rappe wiehert leise als er wieder festen Boden unter den Füßen hat und dreht den Kopf und die Ohren, als sein er mindestens genauso ratlos wie wir. Auch ich lausche in die Gänge und höre Schritte und Stimmen, doch sie sind sehr weit weg. Oben scheint noch ziemliches Chaos zu herrschen, wenn wir Glück haben hat noch niemand unser Verschwinden bemerkt. Plötzlich spüre ich eine sanfte Prise, als hätte der Wind nur darauf gewartet, dass ich für einen Moment innehalte. Dort wo der Luftzug herkommt, muss auch ein Ausgang sein!
„Wir müssen da entlang!“ rufe ich Kanon zu und mache mich daran ihm aufs Pferd zu helfen. Ein Glück lässt es das mit sich machen, jede Sekunde Vorsprung, die wir uns erarbeiten können, könnte über Leben und Tod entscheiden. Ich klettere vor Kanon auf das Pferd und nehme die provisorischen Zügel in die Hand. Wir reiten los. Mit einer Handbewegung lösche ich alle Fackeln an denen wir vorbeikommen, in der Hoffnung, dass das unsere Verfolger zumindest einen Moment aufhalten wird und den Verdacht von diesem Weg ablenkt. Wenige Minuten später erreichen wir eine unbewachte Seitentür und endlich, endlich stehen wir draußen. Die Nachmittagssonne strahlt vom blauen Himmel, und es ist sehr warm im Vergleich zu den kühlen Gängen aus denen wir kommen. Ich treibe das Pferd an und wir traben durch die engen Gassen und die Menschenmengen von Silberstein. Die Arena verschwindet hinter uns.
„Ich bringe uns zu dem Gasthaus wo unsere Pferde und unsere Vorräte untergebracht sind. Wir sind dort unter falschem Namen gemeldet, es sollte niemandem möglich sein uns so schnell ausfindig zu machen. Dann haben wir zumindest kurz Zeit, um uns zu sortieren.“
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Haku
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Re: Ragnarök 3
Kanon
Elevyn und reiten durch die Gassen der Stadt. Hinnter vielen Gebäuden, die eng aneinander liegen, erreichen wir das besagte Gasthaus. Es wirkt gut versteckt und einladend. Niemand würde wohl wirklich so schnell hier hin kommen, wenn man uns verfolgen würde.
Etwas hilflos steige ich zuerst vom Pferd ab. Für einen Moment geben meine Beine nach aber kommen wieder hoch.
„Hier. Ich helfe dir.“ , biete ich Elevyn meine Hilfe an, indem ich ihr die Hand reiche.
Nachdem das Pferd zum Stall gebracht wurde gehen wir rein. Das Innere vom Gasthaus scheint größer zu sein als es von außen aus scheint. Die Wände sind mit kleinen Gemälden von Landschaften, bunten Tellern und Blumen beschmückt.
Während ich mich umsehe begrüßt der Wirt Elevyn. Nach einem kurzen Gespräch scheint er nicht einverstanden zu sein. Mit misstrauem Blick starrt er mich an.
Ich seufze kurz und gehe rüber zu den beiden anderen.
„Entschuldigung, gibt es ein Problen mit mir?“ Schnaubend verschränkt der Herr Wirt die Arme. „Ja, gibt es! Ich kann einem blutverschmierten Mann hier nicht einfach reinlassen!“ Sein Blick ist finster aber nicht so finster wie der Blick von Ramon.
„Ich bin vom Pferd gefallen und habe mir den Kopf aufgeschlagen.“, gebe ich als Antwort aber es ist nur zur Hälfte gelogen. Doch damit komme ich nicht durch...
„Als ob! Dann erklär mir wieso du am Kopf kaum Blut hast!“ Dieser Wirt ist doch nicht so dumm wie er aussehen mag. Dann wird es Zeit für die Feilschenstrategie!
Ich senke den Kopf. Mein Blick wirkt traurig. „...es ist so.... meine Frau hat mich wegen eines anderen verlassen... aus Wut habe ich alles umgeworfen, was mir in den Sinn kam. Nachdem ich wieder bei Sinnen war habe ich die Scherben aufgehoben und mich dabei verletzt..“ Ich lasse ein leichtes Schluchzen von mir hören. „Als meine Frau jedoch zurückkam, um ihre Sachen zu holen, sah sie die Spieluhr kaputt auf dem Boden. Ihr neuer Freund war bei ihr und voller Zorn hatte sie ihm befohlen mich dafür bezahlen zu lassen.“
Der Wirt hört mir genau zu. Sein Gesichtsausdruck zeigt Entsetzen. „Sag...sag mir nicht er hat...“ Ich nicke ihm zu. „Ja.. er hat mich blutig geschlagen und mich unter den Trümmern der Möbel begraben.. meine Cousine hier wollte mich mit ihrer Schwester-meiner zweiten Cousine- besuchen und aufmuntern aber dann haben sie mich so gefunden..“
Der Wirt beugt sich über die Theke und nimmt meine Hände. „Es tut mir so unendlich leid junger Herr! Ich weiß wie das ist. Meine Frau hat mich wegen meines Bruders verlassen! Ich gebe ihnen 50% Rabatt, auf alles was sie hätten zahlen sollen.“ Er fängt gleich an zu weinen. Gut! Noch einbisschen und ich hab ihn geknackt.
„Danke aber... das kann ich nicht annehmen! Ihr müsst euer Geld verdienen... und bitte drückt nicht so fest. Meine Hände sind gerade am verheilen, seitdem sie gebrochen worden sind..,“ Eine kleine Träne rollt über meine Wange. Der Wirt ist so gerührt...„80% auf ALLES und ihr bekommt ein sauberes Bad mit neuer Kleidung. Keine Widerworte!“
Damit verlässt er in windeseile den Raum und bereitet alles vor.
Erleichtert atme ich auf. „Ich dachte schon, dass es gar nicht klappt. Das Händler-Einmaleins hab ich immernoch drauf.“
Elevyn schaut mich erstaunt an. Ich dagegen lächel sie an. „Tut mir leid, ich habe es wohl übertrieben. Wenn es dir nichts ausmacht dann würde ich mich erstmal waschen.“ Damit verabschiede ich mich.
Nach einer Weile finde ich mich in einer Wanne voller warmen dämpfendem Wasser wieder. Das Wasser ist durch das abgewaschene Blut leicht rosafarben geworden.
Das warme Wasser beruhigt und erfrischt den Körper. Es ist lange her seit ich wieder warm gebadet habe. Damals hab ich oft im Fluss mit Freunden gebadet.
Evelyn... was ist sie für ein Mensch? Ich habe versucht ihr zu helfen und sie hat mir geholfen. Doch am Ende weiß ich nix über sie.
„...und was meine Wunde angeht.“ murmel ich vor mich hin. Die Wunde ist bereits zu einer Narbe geworden aber diese scheint langsam zu verheilen. Meine Kräfte... die eines Animas.. warum hab ich sie? Können auch andere aus meinem Land solche Kräfte haben? Bisher galten Anima als ausgestorben und jetzt hab ich mich als einer vor hunderten Menschen geoutet.
Was ist das Leben doch verrückt.
Nach einer Weile steige ich aus der Wanne und trockne mich ab. Der Wirt ist sehr spendabel. Mein Meister wäre bestimmt stolz auf mich gewesen. Er hätte bestimmt 100% Rabatt bekommen UND wahrscheinlich noch die Hälfte des Hauses. Jedoch bin ich nicht so gut wie er.
„ Ich frage mich... wo er ist?“
Mein Meister hat mich unter seine Fittiche genommen als ich 14 Jahre alt war. Ich war für ihn wie ein Neffe. Mein Vater und mein Meister haben sich gut angefreundet und ihn zu meinen Paten ernannt.
Er hat mich vieles gelehrt. Das Handeln der Verkäufer und Käufer. Das Feilschen... Marktwirtschaft..alles. Manchmal wollte er mich dafür belohnen mit ihm in ein Vergnügungshaus zu gehen aber ich habe ihn immer auf den Kopf geschlagen und ausgeschimpft, das viele Geld nicht für sowas auszugeben.
Bei diesen ganzen Erinnerungen muss ich lachen.
Als ich 19 war hat er aber unsere Heimat verlassen. Er ging in die Welt hinaus, um noch mehr Wissen sich anzueignen. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen. Nur einpaar Briefe ließ mich wissen ob er noch lebt. Der letzte Brief war vor ca 1 1/2 Jahren. Hoffentlich seh ich ihn wieder. Ich will ihm zeigen was aus mir geworden ist.
Meine Kleidung besteht aus einfachen Stiefeln sowie eine Hose mit Gürtel. Mein Oberkörper wird von einem Unterhemd und einem grünbraunen Pullover, dessen Ärmel etwas lang sind und die Kapuze groß sowie die Kragenweite weit ist, bedeckt.
Nachdem ich mich angezogen habe gehe ich aus dem Baderaum raus. Nebenan sollte sich Elevyn befinden und klopfe an ihrer Tür.
Elevyn und reiten durch die Gassen der Stadt. Hinnter vielen Gebäuden, die eng aneinander liegen, erreichen wir das besagte Gasthaus. Es wirkt gut versteckt und einladend. Niemand würde wohl wirklich so schnell hier hin kommen, wenn man uns verfolgen würde.
Etwas hilflos steige ich zuerst vom Pferd ab. Für einen Moment geben meine Beine nach aber kommen wieder hoch.
„Hier. Ich helfe dir.“ , biete ich Elevyn meine Hilfe an, indem ich ihr die Hand reiche.
Nachdem das Pferd zum Stall gebracht wurde gehen wir rein. Das Innere vom Gasthaus scheint größer zu sein als es von außen aus scheint. Die Wände sind mit kleinen Gemälden von Landschaften, bunten Tellern und Blumen beschmückt.
Während ich mich umsehe begrüßt der Wirt Elevyn. Nach einem kurzen Gespräch scheint er nicht einverstanden zu sein. Mit misstrauem Blick starrt er mich an.
Ich seufze kurz und gehe rüber zu den beiden anderen.
„Entschuldigung, gibt es ein Problen mit mir?“ Schnaubend verschränkt der Herr Wirt die Arme. „Ja, gibt es! Ich kann einem blutverschmierten Mann hier nicht einfach reinlassen!“ Sein Blick ist finster aber nicht so finster wie der Blick von Ramon.
„Ich bin vom Pferd gefallen und habe mir den Kopf aufgeschlagen.“, gebe ich als Antwort aber es ist nur zur Hälfte gelogen. Doch damit komme ich nicht durch...
„Als ob! Dann erklär mir wieso du am Kopf kaum Blut hast!“ Dieser Wirt ist doch nicht so dumm wie er aussehen mag. Dann wird es Zeit für die Feilschenstrategie!
Ich senke den Kopf. Mein Blick wirkt traurig. „...es ist so.... meine Frau hat mich wegen eines anderen verlassen... aus Wut habe ich alles umgeworfen, was mir in den Sinn kam. Nachdem ich wieder bei Sinnen war habe ich die Scherben aufgehoben und mich dabei verletzt..“ Ich lasse ein leichtes Schluchzen von mir hören. „Als meine Frau jedoch zurückkam, um ihre Sachen zu holen, sah sie die Spieluhr kaputt auf dem Boden. Ihr neuer Freund war bei ihr und voller Zorn hatte sie ihm befohlen mich dafür bezahlen zu lassen.“
Der Wirt hört mir genau zu. Sein Gesichtsausdruck zeigt Entsetzen. „Sag...sag mir nicht er hat...“ Ich nicke ihm zu. „Ja.. er hat mich blutig geschlagen und mich unter den Trümmern der Möbel begraben.. meine Cousine hier wollte mich mit ihrer Schwester-meiner zweiten Cousine- besuchen und aufmuntern aber dann haben sie mich so gefunden..“
Der Wirt beugt sich über die Theke und nimmt meine Hände. „Es tut mir so unendlich leid junger Herr! Ich weiß wie das ist. Meine Frau hat mich wegen meines Bruders verlassen! Ich gebe ihnen 50% Rabatt, auf alles was sie hätten zahlen sollen.“ Er fängt gleich an zu weinen. Gut! Noch einbisschen und ich hab ihn geknackt.
„Danke aber... das kann ich nicht annehmen! Ihr müsst euer Geld verdienen... und bitte drückt nicht so fest. Meine Hände sind gerade am verheilen, seitdem sie gebrochen worden sind..,“ Eine kleine Träne rollt über meine Wange. Der Wirt ist so gerührt...„80% auf ALLES und ihr bekommt ein sauberes Bad mit neuer Kleidung. Keine Widerworte!“
Damit verlässt er in windeseile den Raum und bereitet alles vor.
Erleichtert atme ich auf. „Ich dachte schon, dass es gar nicht klappt. Das Händler-Einmaleins hab ich immernoch drauf.“
Elevyn schaut mich erstaunt an. Ich dagegen lächel sie an. „Tut mir leid, ich habe es wohl übertrieben. Wenn es dir nichts ausmacht dann würde ich mich erstmal waschen.“ Damit verabschiede ich mich.
Nach einer Weile finde ich mich in einer Wanne voller warmen dämpfendem Wasser wieder. Das Wasser ist durch das abgewaschene Blut leicht rosafarben geworden.
Das warme Wasser beruhigt und erfrischt den Körper. Es ist lange her seit ich wieder warm gebadet habe. Damals hab ich oft im Fluss mit Freunden gebadet.
Evelyn... was ist sie für ein Mensch? Ich habe versucht ihr zu helfen und sie hat mir geholfen. Doch am Ende weiß ich nix über sie.
„...und was meine Wunde angeht.“ murmel ich vor mich hin. Die Wunde ist bereits zu einer Narbe geworden aber diese scheint langsam zu verheilen. Meine Kräfte... die eines Animas.. warum hab ich sie? Können auch andere aus meinem Land solche Kräfte haben? Bisher galten Anima als ausgestorben und jetzt hab ich mich als einer vor hunderten Menschen geoutet.
Was ist das Leben doch verrückt.
Nach einer Weile steige ich aus der Wanne und trockne mich ab. Der Wirt ist sehr spendabel. Mein Meister wäre bestimmt stolz auf mich gewesen. Er hätte bestimmt 100% Rabatt bekommen UND wahrscheinlich noch die Hälfte des Hauses. Jedoch bin ich nicht so gut wie er.
„ Ich frage mich... wo er ist?“
Mein Meister hat mich unter seine Fittiche genommen als ich 14 Jahre alt war. Ich war für ihn wie ein Neffe. Mein Vater und mein Meister haben sich gut angefreundet und ihn zu meinen Paten ernannt.
Er hat mich vieles gelehrt. Das Handeln der Verkäufer und Käufer. Das Feilschen... Marktwirtschaft..alles. Manchmal wollte er mich dafür belohnen mit ihm in ein Vergnügungshaus zu gehen aber ich habe ihn immer auf den Kopf geschlagen und ausgeschimpft, das viele Geld nicht für sowas auszugeben.
Bei diesen ganzen Erinnerungen muss ich lachen.
Als ich 19 war hat er aber unsere Heimat verlassen. Er ging in die Welt hinaus, um noch mehr Wissen sich anzueignen. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen. Nur einpaar Briefe ließ mich wissen ob er noch lebt. Der letzte Brief war vor ca 1 1/2 Jahren. Hoffentlich seh ich ihn wieder. Ich will ihm zeigen was aus mir geworden ist.
Meine Kleidung besteht aus einfachen Stiefeln sowie eine Hose mit Gürtel. Mein Oberkörper wird von einem Unterhemd und einem grünbraunen Pullover, dessen Ärmel etwas lang sind und die Kapuze groß sowie die Kragenweite weit ist, bedeckt.
Nachdem ich mich angezogen habe gehe ich aus dem Baderaum raus. Nebenan sollte sich Elevyn befinden und klopfe an ihrer Tür.
Oh Herr, heile dieses Fahrrad!
Re: Ragnarök 3
Rael
Höflichkeit.
Der Greif eilt die Gänge entlang, halb springend, halb fliegend, sofern die Wände das Ausbreiten seiner Flügel zulassen. Ich habe keine Ahnung wo der Ausgang ist, doch der Greif scheint seinen eigenen Plan zu verfolgen, also klammere ich mich einfach fest. Er stürmt eine Treppe nach oben und dann eine weitere und dann noch eine. Oben wird ja wohl kein Ausgang sein. Wir sind weit weg von dem Seitengebäude, durch das wir eingedrungen sind, stattdessen sind wir im Gemäuer der eigentlichen Arena angelangt. Und nach einer weiteren Biegung wird auch klar warum, denn das Gemäuer besteht im Prinzip nur aus mehreren Schichten aus Viadukten. Der Greif stößt sich von der Kante ab und gleitet aus der Arena hinaus über die Dächer der Stadt. Mit kräftigen Flügelschlägen gewinnt er an Höhe. Ich jauchze vor Freude – noch nie habe ich mich so frei gefühlt. Der Greif schreit ebenfalls sein Glück in die Welt hinaus und beginnt einen langsamen Sinkflug. Unter uns kommt ein Pferd aus der Arena, auf dem zwei Reiter sitzen. Sie sind winzig, dennoch irritiert mich der Anblick. Ob das welche der Geflohenen sind? Vielleicht sind es ja Jack und die anderen. Der Greif sinkt ein wenig tiefer und ich erkenne eine Frau und einen Mann. Noch ein Stück… es sind die beiden Kämpfer aus der Arena. Der blutige, der immer etwas neben sich zu stehen scheint und die Frau, die uns vorschlug die Tiere zu befreien. Wo die wohl jetzt hinwollen. „Hey, folge denen doch mal unauffällig“, schlage ich dem Greifen vor, mehr als Witz als ernstgemeint, doch er scheint zu verstehen.
Es ist schwierig das Pferd in den engen Gassen im Auge zu behalten, doch letztendlich erhasche ich einen Blick auf sie, als sie gerade in einem Gasthaus verschwinden. Ich kenne das Viertel, dort bin ich oft unterwegs. Es sieht aus der Luft ganz anders aus, doch wenn mich nicht alles täuscht sind die gerade beim größten Dummkopf von Wirt eingekehrt, den ich mir vorstellen kann. Der Greif sinkt tiefer, doch die Gassen sind zu eng für ihn. Also landet er kurzerhand auf dem Dach des Wirtshauses. Ich gleite von seinem Rücken und er beugt seinen Kopf zu mir herab. Ich streichele ihn noch einmal und bedanke mich. Dann sage ich: „Jetzt hast du deine Freiheit wieder! Gute Reise!“ und mit einem triumphierenden Schrei erhebt sich das mächtige Tier wieder in die Luft. Er kreist noch einige Runden über mir, dann schließlich gewinnt er an Höhe und fliegt davon. Ich schau die Fassade des Hauses herunter, auf dem ich stehe. Viele Vorsprünge laden geradezu zum Klettern ein und so mache ich mich an den Abstieg. Doch kaum setze ich einen Fuß auf einen hervorstehenden Sims, gibt der Stein nach und ich hänge gerade noch so mit einer Hand am Dachsims. Ich schaue nach oben und zur Seite, doch nichts in Reichweite sieht so aus, als wollte ich daraufspringen. Wenn einer dieser anderen Steine auch nachgibt würde ich fallen. Neben mir ist ein Fenster. In Gedanken zucke ich mit den Schultern und kurzerhand schwinge ich mich in dessen Richtung. Eins. Zwei...
Das Glas splittert heftiger als erwartet, doch ich lande sicher im Raum. In der Hocke verharrend erfasse ich schnell meine Umgebung, bereit einen potentiell entsetzten Gegner sofort anzuspringen. Doch mir gegenüber steht nur die Kriegerin aus der Arena, die gerade die Tür geöffnet hat, in der der andere Krieger – jetzt ohne Blut - steht. Beide schauen mich etwas perplex an. Ich stehe auf. „Guten Tag, werte Kämpfer“, sage ich betont höflich, während ich so tue als würde ich einen Hut lupfen, „Wir hatten uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Rael!“
Höflichkeit.
Der Greif eilt die Gänge entlang, halb springend, halb fliegend, sofern die Wände das Ausbreiten seiner Flügel zulassen. Ich habe keine Ahnung wo der Ausgang ist, doch der Greif scheint seinen eigenen Plan zu verfolgen, also klammere ich mich einfach fest. Er stürmt eine Treppe nach oben und dann eine weitere und dann noch eine. Oben wird ja wohl kein Ausgang sein. Wir sind weit weg von dem Seitengebäude, durch das wir eingedrungen sind, stattdessen sind wir im Gemäuer der eigentlichen Arena angelangt. Und nach einer weiteren Biegung wird auch klar warum, denn das Gemäuer besteht im Prinzip nur aus mehreren Schichten aus Viadukten. Der Greif stößt sich von der Kante ab und gleitet aus der Arena hinaus über die Dächer der Stadt. Mit kräftigen Flügelschlägen gewinnt er an Höhe. Ich jauchze vor Freude – noch nie habe ich mich so frei gefühlt. Der Greif schreit ebenfalls sein Glück in die Welt hinaus und beginnt einen langsamen Sinkflug. Unter uns kommt ein Pferd aus der Arena, auf dem zwei Reiter sitzen. Sie sind winzig, dennoch irritiert mich der Anblick. Ob das welche der Geflohenen sind? Vielleicht sind es ja Jack und die anderen. Der Greif sinkt ein wenig tiefer und ich erkenne eine Frau und einen Mann. Noch ein Stück… es sind die beiden Kämpfer aus der Arena. Der blutige, der immer etwas neben sich zu stehen scheint und die Frau, die uns vorschlug die Tiere zu befreien. Wo die wohl jetzt hinwollen. „Hey, folge denen doch mal unauffällig“, schlage ich dem Greifen vor, mehr als Witz als ernstgemeint, doch er scheint zu verstehen.
Es ist schwierig das Pferd in den engen Gassen im Auge zu behalten, doch letztendlich erhasche ich einen Blick auf sie, als sie gerade in einem Gasthaus verschwinden. Ich kenne das Viertel, dort bin ich oft unterwegs. Es sieht aus der Luft ganz anders aus, doch wenn mich nicht alles täuscht sind die gerade beim größten Dummkopf von Wirt eingekehrt, den ich mir vorstellen kann. Der Greif sinkt tiefer, doch die Gassen sind zu eng für ihn. Also landet er kurzerhand auf dem Dach des Wirtshauses. Ich gleite von seinem Rücken und er beugt seinen Kopf zu mir herab. Ich streichele ihn noch einmal und bedanke mich. Dann sage ich: „Jetzt hast du deine Freiheit wieder! Gute Reise!“ und mit einem triumphierenden Schrei erhebt sich das mächtige Tier wieder in die Luft. Er kreist noch einige Runden über mir, dann schließlich gewinnt er an Höhe und fliegt davon. Ich schau die Fassade des Hauses herunter, auf dem ich stehe. Viele Vorsprünge laden geradezu zum Klettern ein und so mache ich mich an den Abstieg. Doch kaum setze ich einen Fuß auf einen hervorstehenden Sims, gibt der Stein nach und ich hänge gerade noch so mit einer Hand am Dachsims. Ich schaue nach oben und zur Seite, doch nichts in Reichweite sieht so aus, als wollte ich daraufspringen. Wenn einer dieser anderen Steine auch nachgibt würde ich fallen. Neben mir ist ein Fenster. In Gedanken zucke ich mit den Schultern und kurzerhand schwinge ich mich in dessen Richtung. Eins. Zwei...
Das Glas splittert heftiger als erwartet, doch ich lande sicher im Raum. In der Hocke verharrend erfasse ich schnell meine Umgebung, bereit einen potentiell entsetzten Gegner sofort anzuspringen. Doch mir gegenüber steht nur die Kriegerin aus der Arena, die gerade die Tür geöffnet hat, in der der andere Krieger – jetzt ohne Blut - steht. Beide schauen mich etwas perplex an. Ich stehe auf. „Guten Tag, werte Kämpfer“, sage ich betont höflich, während ich so tue als würde ich einen Hut lupfen, „Wir hatten uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Rael!“
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
- Alinea
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Re: Ragnarök 3
Damien
Ich war seit Jahren nicht in einem Gottesdienst.
Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass ich die ganzen Rituale und Gebete nicht vergessen habe. Sogar die Lesungen sind mehr oder weniger dieselben. Meine primäre Erinnerung an Gottesdienste ist, dass sie ziemlich langweilig sind.
Trotzdem gebe ich mir Mühe, zuzuhören. “… Und die Sünder von Jezeba zogen durch die Wüste, vertrieben durch den Zorn ihrer Brüder. Und wie sie zogen, hielten Hunger und Leid Einzug in ihre Reihen. So beteten sie zur Mutter Jera: “Mutter, vergib uns. Wir sehen die Fehler in unserem Handeln. Wenn dies unsere Strafe ist, so wollen wir sie tragen und leiden bis unsere Sünden vergeben sind.”
Und die Mutter sah, dass ihr Gebet aufrichtig war, und Sie hatte Mitleid mit den Menschen von Jezeba. So führte Sie ihren Weg nach Ilareth, in das fruchtbare Land. Und die Menschen wussten: Die Mutter ist gütig, denn Sie hat ihnen vergeben.”
Irgendwie sind diese Schriften alle gleich, oder?
Der Priester legt das Buch geradezu demonstrativ zur Seite und schweigt einen Moment, wohl um uns allen einen Moment zu geben, über die tiefe und vielschichtige Bedeutung der Passage zu sinnieren. Dann beginnt er, uns seine eigene Interpretation darzulegen.
“Die Mutter ist gütig, diese Botschaft ist klar; doch was bedeutet dies für uns? Soll es heissen, dass wir ruhig schlafen können, denn unsere Sünden werden vergeben und unsere Strafen erlassen? Nein, so einfach ist es natürlich nicht. Güte und Vergebung werden oft als schwache Eigenschaften wahrgenommen. Ist es nicht einfacher, gütig zu sein und über jemandes’ schlechte Taten hinwegzusehen, als eine Konfrontation zu suchen? Ist es nicht bequemer, einfach nichts zu tun und zu vergeben, als jemanden zur Verantwortung zu ziehen?
“Doch das ist keine Güte, keine Vergebung. Das ist lediglich Ignoranz. Wahre Güte zeigt sich erst, wenn es unmöglich wird, die Sünden des Anderen zu ignorieren. So erging es den Bewohnern von Jezeba: Ihre eigenen Brüder und Schwestern taten ihnen ein Leid an; brachten einen Fluch über ihre Stadt, der nur durch ein furchtbares Opfer abgewendet werden konnte. Wie könnte man so etwas ignorieren? Nein, die Bewohner Jezebas sind auf Rache aus. Sie vertreiben die Sünder aus ihrer Stadt, um sie in der Wüste verhungern zu lassen, obwohl sie sich reuig zeigen. Und wer will es ihnen übel nehmen?”
Okay, dieser Priester ist definitiv der bessere Rhetoriker als der aus Tannbach…
“Doch schliesslich wird den Sündern vergeben, von der Allmutter selbst. Wo die Bewohner Jezebas nicht in der Lage waren, den Sündern zu verzeihen, zeigte die Allmutter Jera die Grösse, ebendies zu tun. Und hier liegt die wahre Botschaft der Passage: Es bedarf einer wahrhaft göttlichen Grösse, einem reuigen Sünder zu vergeben. Und die Allmutter will uns alle dazu anhalten, nach ihrem Vorbild zu handeln: Wenn euch jemand ein Unrecht tut und es aufrecht bereut, seid gütig und lernt zu vergeben. Denn nur so kann dem Zwiespalt ein Ende gesetzt werden. Statt eure Feinde in die Wüste zu schicken und so das Leid auf der Welt zu vergrössern, versucht ihnen zu verzeihen, um den Frieden wiederherzustellen. Das ist wahre Grösse.”
Die Predigt ist beendet, und Stille kehrt in der Kirche ein.
Das war… eigentlich gar nicht so falsch. Es erinnert mich an diese alte Fehde zwischen den grossen Häusern. Wenn die sich einfach mal einkriegen würden und sich gegenseitig vergeben, statt immer weiterzukloppen, wäre die ganze Welt einen Schritt weiter.
Aber natürlich passiert das nicht. Dazu vertrauen sich die Häuser nicht genug. Es wäre extrem mutig für ein Haus, die Waffen niederzulegen…
Um nicht zu sagen Selbstmord. Aber ich schätze, man sollte nicht einfach unbedingt vergeben. Nur wenn der Andere es aufrichtig bereut. Denn das heisst, dass er es nicht wieder tun wird...
Der Priester fährt fort mit dem Abendgebet und zum ersten Mal wird mir klar, wozu die Zeit der Stille nach der Predigt eigentlich gut ist.
Nach dem letzten Gebet entlässt uns der Priester. “Und möge der Engel Ilun euch vor Tar’s Zorn beschützen.”, schliesst er sein Gebet, wohl auf den immer noch tobenden Sturm Bezug nehmend. Seufz… da hätte ich doch beinahe angefangen, die Kirche ganz okay zu finden.
Die ganzen Mönche und Ritter erheben sich, und Gespräche füllen die Kirche. Ich hatte mich in die hinterste Bank gesetzt, in der Hoffnung, schnell zu Irrin zurückgehen zu können. Doch irgendeine Gruppe Priester ist noch zu spät zum Gottesdienst dazugestossen und hat sich in meine Bank gesetzt, und jetzt stehe ich zwischen diesen Priestern und irgendwelchen anderen Mönchen und stecke erstmal fest.
“Ihr seid wohl in unserem Kloster zu Gast.”, spricht mich einer der Mönche plötzlich an. Toll, das wollte ich eigentlich vermeiden.
Nun ja, zu spät. “Ja, ganz unverhofft.”, antworte ich und versuche meine Ungeduld aus meinem Ton herauszuhalten. “Ich bin nur froh, dass wir vor dem Sturm hier angekommen sind.”, füge ich dann an, um das Thema hoffentlich vom Grund meiner Anwesenheit wegzulenken.
“Ja, man hört den Donner sogar hier drin.”, meint der Mönch. “Tar muss es übel mit uns meinen.”
Ah, er hat angebissen. Zeit, mir einen schlechten Ruf anzuschaffen. “Weisst du, was ich mich manchmal frage?”, sinniere ich.
“Was denn?”
Vermutlich ist das eine schlechte Idee, aber ich habe aufgehört mich darum zu scheren. “Blitze und Donner sind schlecht, weil sie in Stürmen vom Himmel peitschen und Lärm machen. Aber das gilt doch auch für andere Dinge. Wasser zum Beispiel? Wasser kommt auch in Stürmen vom Himmel. Und manchmal überflutet es sogar ganze Städte, und viele Menschen ertrinken darin. Warum ist Wasser nicht auch etwas Schlechtes?”
Der Mönch lacht etwas unsicher. “Das ist doch Quatsch. Wasser spendet Leben und Fruchtbarkeit, natürlich ist es nichts Schlechtes.”
“Obwohl es manchmal Städte überflutet?”
“Ja klar. Das hat doch nichts mit dem Wasser zu Tun, das passiert wenn man die Götter erzürnt.”
“Also ist Wasser neutral?”
“Nein, etwas Gutes.” Der Mönch schaut mich an als wäre ich etwas verwirrt. “Wasser spendet Leben.”
“Aber manchmal verwenden die Götter Wasser, um Städte zu überfluten, wenn sie zornig sind.”, wiederhole ich sein Argument.
“Ja.”
“Aber könnte man dann nicht sagen, Elektrizität ist auch etwas Gutes?”
Jetzt lacht er wieder. “Natürlich nicht. Elektrizität ist das Werkzeug von Tar.”
“Aber Elektrizität kann auch gute Dinge tun.”, widerspreche ich. “Sie kann uns Licht spenden, oder unsere Wagen antreiben. Sind das nicht gute Dinge? Müsste man nicht sagen, dass Elektrizität eigentlich etwas Gutes ist, doch Tar verwendet sie manchmal, um Blitze zu erzeugen?”
Der Mönch schaut sich Hilfe suchend um, doch seine Gespanen sind anscheinend schon gegangen. Tatsächlich ist die Kirche schon fast leer. “Nein, Elektrizität ist das Werkzeug von Tar”, wiederholt er stur. “Tar gebietet über sie um seine finsteren Taten zu vollbringen.”
“Und die Götter gebieten über Wasser um Städte zu überfluten.”, erwidere ich nur, dann drehe ich mich um und verlasse die Bank. Ich denke sogar daran, einen Knicks zum Altar zu machen, bevor ich die Kirche verlasse, so wie es sich gehört.
Ich war seit Jahren nicht in einem Gottesdienst.
Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass ich die ganzen Rituale und Gebete nicht vergessen habe. Sogar die Lesungen sind mehr oder weniger dieselben. Meine primäre Erinnerung an Gottesdienste ist, dass sie ziemlich langweilig sind.
Trotzdem gebe ich mir Mühe, zuzuhören. “… Und die Sünder von Jezeba zogen durch die Wüste, vertrieben durch den Zorn ihrer Brüder. Und wie sie zogen, hielten Hunger und Leid Einzug in ihre Reihen. So beteten sie zur Mutter Jera: “Mutter, vergib uns. Wir sehen die Fehler in unserem Handeln. Wenn dies unsere Strafe ist, so wollen wir sie tragen und leiden bis unsere Sünden vergeben sind.”
Und die Mutter sah, dass ihr Gebet aufrichtig war, und Sie hatte Mitleid mit den Menschen von Jezeba. So führte Sie ihren Weg nach Ilareth, in das fruchtbare Land. Und die Menschen wussten: Die Mutter ist gütig, denn Sie hat ihnen vergeben.”
Irgendwie sind diese Schriften alle gleich, oder?
Der Priester legt das Buch geradezu demonstrativ zur Seite und schweigt einen Moment, wohl um uns allen einen Moment zu geben, über die tiefe und vielschichtige Bedeutung der Passage zu sinnieren. Dann beginnt er, uns seine eigene Interpretation darzulegen.
“Die Mutter ist gütig, diese Botschaft ist klar; doch was bedeutet dies für uns? Soll es heissen, dass wir ruhig schlafen können, denn unsere Sünden werden vergeben und unsere Strafen erlassen? Nein, so einfach ist es natürlich nicht. Güte und Vergebung werden oft als schwache Eigenschaften wahrgenommen. Ist es nicht einfacher, gütig zu sein und über jemandes’ schlechte Taten hinwegzusehen, als eine Konfrontation zu suchen? Ist es nicht bequemer, einfach nichts zu tun und zu vergeben, als jemanden zur Verantwortung zu ziehen?
“Doch das ist keine Güte, keine Vergebung. Das ist lediglich Ignoranz. Wahre Güte zeigt sich erst, wenn es unmöglich wird, die Sünden des Anderen zu ignorieren. So erging es den Bewohnern von Jezeba: Ihre eigenen Brüder und Schwestern taten ihnen ein Leid an; brachten einen Fluch über ihre Stadt, der nur durch ein furchtbares Opfer abgewendet werden konnte. Wie könnte man so etwas ignorieren? Nein, die Bewohner Jezebas sind auf Rache aus. Sie vertreiben die Sünder aus ihrer Stadt, um sie in der Wüste verhungern zu lassen, obwohl sie sich reuig zeigen. Und wer will es ihnen übel nehmen?”
Okay, dieser Priester ist definitiv der bessere Rhetoriker als der aus Tannbach…
“Doch schliesslich wird den Sündern vergeben, von der Allmutter selbst. Wo die Bewohner Jezebas nicht in der Lage waren, den Sündern zu verzeihen, zeigte die Allmutter Jera die Grösse, ebendies zu tun. Und hier liegt die wahre Botschaft der Passage: Es bedarf einer wahrhaft göttlichen Grösse, einem reuigen Sünder zu vergeben. Und die Allmutter will uns alle dazu anhalten, nach ihrem Vorbild zu handeln: Wenn euch jemand ein Unrecht tut und es aufrecht bereut, seid gütig und lernt zu vergeben. Denn nur so kann dem Zwiespalt ein Ende gesetzt werden. Statt eure Feinde in die Wüste zu schicken und so das Leid auf der Welt zu vergrössern, versucht ihnen zu verzeihen, um den Frieden wiederherzustellen. Das ist wahre Grösse.”
Die Predigt ist beendet, und Stille kehrt in der Kirche ein.
Das war… eigentlich gar nicht so falsch. Es erinnert mich an diese alte Fehde zwischen den grossen Häusern. Wenn die sich einfach mal einkriegen würden und sich gegenseitig vergeben, statt immer weiterzukloppen, wäre die ganze Welt einen Schritt weiter.
Aber natürlich passiert das nicht. Dazu vertrauen sich die Häuser nicht genug. Es wäre extrem mutig für ein Haus, die Waffen niederzulegen…
Um nicht zu sagen Selbstmord. Aber ich schätze, man sollte nicht einfach unbedingt vergeben. Nur wenn der Andere es aufrichtig bereut. Denn das heisst, dass er es nicht wieder tun wird...
Der Priester fährt fort mit dem Abendgebet und zum ersten Mal wird mir klar, wozu die Zeit der Stille nach der Predigt eigentlich gut ist.
Nach dem letzten Gebet entlässt uns der Priester. “Und möge der Engel Ilun euch vor Tar’s Zorn beschützen.”, schliesst er sein Gebet, wohl auf den immer noch tobenden Sturm Bezug nehmend. Seufz… da hätte ich doch beinahe angefangen, die Kirche ganz okay zu finden.
Die ganzen Mönche und Ritter erheben sich, und Gespräche füllen die Kirche. Ich hatte mich in die hinterste Bank gesetzt, in der Hoffnung, schnell zu Irrin zurückgehen zu können. Doch irgendeine Gruppe Priester ist noch zu spät zum Gottesdienst dazugestossen und hat sich in meine Bank gesetzt, und jetzt stehe ich zwischen diesen Priestern und irgendwelchen anderen Mönchen und stecke erstmal fest.
“Ihr seid wohl in unserem Kloster zu Gast.”, spricht mich einer der Mönche plötzlich an. Toll, das wollte ich eigentlich vermeiden.
Nun ja, zu spät. “Ja, ganz unverhofft.”, antworte ich und versuche meine Ungeduld aus meinem Ton herauszuhalten. “Ich bin nur froh, dass wir vor dem Sturm hier angekommen sind.”, füge ich dann an, um das Thema hoffentlich vom Grund meiner Anwesenheit wegzulenken.
“Ja, man hört den Donner sogar hier drin.”, meint der Mönch. “Tar muss es übel mit uns meinen.”
Ah, er hat angebissen. Zeit, mir einen schlechten Ruf anzuschaffen. “Weisst du, was ich mich manchmal frage?”, sinniere ich.
“Was denn?”
Vermutlich ist das eine schlechte Idee, aber ich habe aufgehört mich darum zu scheren. “Blitze und Donner sind schlecht, weil sie in Stürmen vom Himmel peitschen und Lärm machen. Aber das gilt doch auch für andere Dinge. Wasser zum Beispiel? Wasser kommt auch in Stürmen vom Himmel. Und manchmal überflutet es sogar ganze Städte, und viele Menschen ertrinken darin. Warum ist Wasser nicht auch etwas Schlechtes?”
Der Mönch lacht etwas unsicher. “Das ist doch Quatsch. Wasser spendet Leben und Fruchtbarkeit, natürlich ist es nichts Schlechtes.”
“Obwohl es manchmal Städte überflutet?”
“Ja klar. Das hat doch nichts mit dem Wasser zu Tun, das passiert wenn man die Götter erzürnt.”
“Also ist Wasser neutral?”
“Nein, etwas Gutes.” Der Mönch schaut mich an als wäre ich etwas verwirrt. “Wasser spendet Leben.”
“Aber manchmal verwenden die Götter Wasser, um Städte zu überfluten, wenn sie zornig sind.”, wiederhole ich sein Argument.
“Ja.”
“Aber könnte man dann nicht sagen, Elektrizität ist auch etwas Gutes?”
Jetzt lacht er wieder. “Natürlich nicht. Elektrizität ist das Werkzeug von Tar.”
“Aber Elektrizität kann auch gute Dinge tun.”, widerspreche ich. “Sie kann uns Licht spenden, oder unsere Wagen antreiben. Sind das nicht gute Dinge? Müsste man nicht sagen, dass Elektrizität eigentlich etwas Gutes ist, doch Tar verwendet sie manchmal, um Blitze zu erzeugen?”
Der Mönch schaut sich Hilfe suchend um, doch seine Gespanen sind anscheinend schon gegangen. Tatsächlich ist die Kirche schon fast leer. “Nein, Elektrizität ist das Werkzeug von Tar”, wiederholt er stur. “Tar gebietet über sie um seine finsteren Taten zu vollbringen.”
“Und die Götter gebieten über Wasser um Städte zu überfluten.”, erwidere ich nur, dann drehe ich mich um und verlasse die Bank. Ich denke sogar daran, einen Knicks zum Altar zu machen, bevor ich die Kirche verlasse, so wie es sich gehört.
A cloud of mystical dust appears, shrouding Alinea in its magic. You roll a four. The cloud dissipates and Alinea is gone.
Re: Ragnarök 3
Manu
Kataphrakten.
Als ich am Morgen aufwache glaube ich zunächst, dass es noch mitten in der Nacht ist. Der Regen und das Gewitter haben zwar aufgehört, doch der Himmel ist noch immer bedeckt mit schweren dunkelgrauen Wolken. Die Sonne ist nicht zu sehen und obwohl es schon nach Sonnenaufgang sein muss, kommt nur sehr wenig Licht durch das kleine Fenster. Ich stehe auf und ziehe meine Rüstung an. Während ich meinen Schwertgürtel anlege denke ich an die Worte des Abtes. Wenn das Treffen mit den Trollen fehlschlägt würden wir kämpfen müssen. Gegen Trolle. Und ich habe keinen Zweifel, welche Seite Irrin wählen würde. Ein durch Ihresgleichen ermutigter Metallelementar. Ich schüttele unwillkürlich den Kopf um die düsteren Gedanken zu vertreiben. Mit dem Schwert am Gürtel und der Kettenrüstung am Körper verlasse ich das Zimmer. Zwar möchte ich noch frühstücken, doch ich weiß nicht wann Kolja aufbrechen will, daher will ich meine Stube nicht ohne Rüstung verlassen. Als ich den Hof betrete, kommt mir Tolkin, der Ritter mit dem Kirschbaum auf dem Schild entgegen. Er grüßt mich und bietet an, mich zum Saal zu führen, wo ich etwas zu Essen bekomme. Doch Ruhe habe ich nicht während dem Essen, Ritter Tolkin bedeutet mir kaum, dass ich nach einem Stück Brot und einem Krug mit Wasser gegriffen habe, ihm wieder zu folgen. Während ich das Essen schnell verschlinge erklärt er: „Die Ankunft der Trolldame und von dir hat die Pläne des Abtes geändert. Er wird uns draußen auf dem Übungsplatz das Vorgehen erklären!“
Auf dem Übungsplatz angekommen stehen bereits drei weitere Ritter in voller Rüstung dort, vor ihnen Abt Kolja. Er begrüßt uns und wir gesellen uns zu den anderen Rittern.
„Die Bauern, die uns mit der Verständigung hätten helfen sollen, lassen wir hier. Irrin, die Trolldame, die gestern eintraf wird uns mit der Übersetzung helfen. Zudem habe ich beschlossen, dass der Novize, der mit ihr ankam uns begleiten soll. Wir sind damit vier Ritter und ein Novize. Sollte es zum Kampf kommen, werden wir nur unseren Rückzug erkämpfen, auf keinen Fall werden wir dem Gegner nachsetzen oder offensiv agieren. Dafür werden wir nicht genug Männer haben.“
„Sollten wir dann nicht mehr Ritter mitnehmen?“, fragt Ritter Beno, doch der Abt widerspricht:
„Nein. Dies soll ein friedliches Unterfangen bleiben. Die Trolle kamen beim letzten Mal mit fünf Kriegern, also werden auch wir mit fünf Kämpfern erscheinen.“
„Aber ist das nicht ein hohes Risiko? Was, wenn uns die Trolle in eine Falle locken, um den Widerstand im Kloster zu schwächen?“
„Warum haben sie uns dann beim letzten Mal nicht einfach angegriffen. Die Trolle wollen etwas, und ich will wissen was. Heute wird kein Blut vergossen werden!“, sagt Kolja mit bestimmendem Tonfall. Doch Ritter Beno scheint noch immer nicht zufrieden:
„Den Trollen ist nicht zu trauen, sie kennen nur Krieg und Fressen!“
Kolja scheint dem Ende der Geduld nahe und er antwortet kühl: „Ich sage nein. Die Delegation der Trolle hat bisher keine feindseeligen Absichten erkennen lassen und auch die Dame Irrin scheint mir Recht vernünftig. Wir werden keinen Kampf provozieren, indem wir mit einer bewaffneten Überzahl auftauchen.“ Beno schweigt, wohl dem Tonfall des Abtes geschuldet. Doch auch die anderen Ritter sind angespannt. Und ich kann sie gut verstehen. Ich bin mit Irrin gereist, um zu verhindern, dass sie ungehindert die Grenze erreichen kann, und selbst das war ein Risiko. Und nun sollen wir gleich fünf Trollen – sechs wenn man Irrin mitrechnet – mit nur vier Rittern und einem Novizen entgegentreten? Ich kenne die Legenden, die vom letzten Trollkrieg übrig geblieben sind. Trolle sollen mit ihrer bloßen Körperkraft ganze Katapulte zerschmettert haben. Der Sieg gegen das Trollheer war hart erkauft worden. Fünf Ritter würden es mit fünf Trollen niemals aufnehmen können und nun würden wir solchen direkt entgegentreten. Das einzige, das mich schweigen lässt, ist das Vertrauen, das Abt Jakub und Bruder Bjarn in ihn setzen. Und vielleicht das Vertrauen, das sein Angebot in mir geweckt hat. Nicht, dass ich wüsste was dieses Angebot bedeutet, doch hat er mich nicht direkt vor einen Priester geführt, um eine Besessenheit in mir zu heilen, von der ich nichts bemerke.
Kolja tritt zu mir und erklärt: „Novize Manu, das hier sind Ritter Adrun und Ritter Christoph. Ritter Beno und Ritter Tolkin kennst du ja bereits. Diese vier werden uns begleiten. Du kannst ihnen vertrauen, sie sind kampferprobt und loyal. Ich erwarte von dir, dass du ihren Befehlen, sowie meinen Befehlen jederzeit Folge leistest. So werden wir diesen Tag alle überstehen!“
Zwei Mönche geleiten Damien und Irrin heraus zur Versammlung der Ritter.
„Der Treffpunkt liegt direkt hinter diesem Berg, am anderen Ende des Tals“, verkündet der Abt, während er auf einen der vielen Schneebedeckten Hügel zeigt, die sich am anderen Ende des Tals erstrecken. Drei Mönche führen sieben Pferde heran. Abt Kolja wendet sich an Irrin: „So Leid es mir tut, wir verfügen nicht über Exemplare der Pferderasse, die einen Troll tragen kann. Ihr müsst leider zu Fuß gehen. Seid jedoch unbesorgt, wir werden Ihnen nicht davonreiten!“. Irrin nimmt es zur Kenntnis und so besteigen die Ritter, der Abt, Damien und zuletzt ich die Pferde und wir setzen uns in Bewegung. Die Ritter sind noch immer angespannt und auch mir ist nicht nach Reden zu Mute, zu viel Sorge bereitet mir die Aussicht auf Trolle zu stoßen. Ich bemerke wie der Abt sich an den Hals fasst und an seiner Kette herumspielt. An ihr hängt ein eisernes Dreieck, das Zeichen der drei Götter. Viele Geistliche tragen es. Doch neben dem Dreieck hängt ein weiterer Anhänger, den der Abt zwischen den Fingern dreht. Eine Art Kugel aus Kupfer. Der Abt wirkt jedoch keineswegs nervös, eher nachdenklich. Noch immer ist der Himmel von tiefhängenden, dunklen Wolken bedeckt und so trotten die Pferde im Dämmerlicht durch das Tal. Der Wind ist noch kälter als in den Tagen zuvor und kündet von der unnachgiebigen Wüste, auf die wir uns zubewegen. Die Eiswüste ist einfach nicht für Menschen geschaffen – selbst im Kloster Adlerhorst wäre es mir zu kalt. Erstaunlich, wie viel Unterschied die drei Tagesmärsche machen können, die es bis zum Kloster Mornstein sind. Ich frage mich, wie die Trolle die Kälter ertragen. Vermutlich haben sie einfach eine dickere Haut. Wir nähern uns besagtem Berg und nehmen einen leicht ansteigenden Pfad, der an ihm vorbei führt. Gegen Mittag erreichen wir die Kuppe des Pfades. Vor uns erstrecken sich hunderte flache Hügel, sie erinnern eher an unstetige Dünen. In der Ferne sind Schneeverwehungen zu erkennen, die auf den der Sonne abgewandten Hügelseiten liegen geblieben sind, während die Seite, die bei gutem Wetter von der Sonne beschienen würde, noch die graue Tristesse der Tundra entblößt. Die wenigen Gräser und Büsche, die zwischen den Felsen wachsen, die das Landschaftsbild bestimmen wirken dornig und hart. Bäume sind in der gesamten Ebene nicht zu sehen. In Richtung des Horizonts erhebt sich die Ebene in einer leichten Steigung und das Grau weicht immer weiteren Flächen aus weißem Schnee, bis die Hochebenen der Eiswüste schließlich in weiter Ferne mit dem grauen Himmel verschmelzen.
Die Trolle lagern auf einer kleinen Erhebung wenige hundert Meter vom Rücken des Berges entfernt, den wir gerade umrundet haben. Die Anspannung der Ritter ist nun förmlich greifbar, als wir uns auf die Düne zubewegen, die die Trolle als Rastplatz gewählt haben. Nur Irrin und Damien scheinen recht ruhig zu sein. Ich taste immer wieder unwillkürlich nach meinem Schwert, nur um festzustellen, dass es noch da ist, und ich es jetzt nicht brauche. Auch die Pferde werden unruhiger. Ob es die Kälte ist, oder ob sie fühlen können, dass ihre Reiter Angst haben? In das Lager der Trolle kommt nun auch Bewegung. Die Ungetüme, die dort auf dem Hügel lagern besatteln ebenfalls Pferde und sitzen auf. Es müssen solche Pferde sein, von denen Abt Kolja gesprochen hat. Nach einigen Minuten reiten sie uns entgegen. Ich sehe wie Ritter Beno und einer der anderen beiden sich umschauen und die Umgebung abschätzen.
„Wenn es zum Kampf kommt müssen wir zusammenbleiben. Auf ihren Pferden würden sie einzelne Gruppen zu Tode hetzen“, zischt Ritter Beno dem anderen zu. „außerdem müssen wir den Abt und den Zivilisten schützen.“
Der andere Ritter schaut zu Damien und wirft Ritter Beno dann einen Blick zu. Auch Beno schaut zu Damien, zuckt aber nur mit den Schultern.
Abt Kolja hat die kurze Unterhaltung wohl nicht gehört, oder er ignoriert die beiden. Jedenfalls blickt er erwartungsvoll und mit steinernder Mine den Trollen entgegen. Diese überqueren jetzt die letzte Erhebung, die uns von ihnen getrennt hat. Ritter Beno und Ritter Tolkin schließen rechts zum Abt auf, Ritter Adrun und Ritter Christoph führen ihre Pferde wie automatisch auf seine Linke Seite. Es ist bei Weitem keine optimale Aufstellung, sollte es zum Kampf kommen. Ob sie den Abt dadurch schützen wollen, oder die Anspannung der Gruppe vor den Trollen mit dieser offenen Haltung verbergen wollen, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Dafür bin ich zu unerfahren in Taktiken, die in einem offenen Feldkampf benutzt werden. Schließlich erreichen uns die Trollreiter.
Wie Abt Kolja es gesagt hat, sind es fünf Trolle. Sie Reiten auf mächtigen, breit gebauten Pferden. Diese Rasse ist kleiner und gedrungener als die Pferde, die ich kenne, doch können sie ohne Probleme einen Troll tragen. Das Pferd des mittleren Trolls, scheinbar der Anführer der Gruppe ist zudem in einen Schuppenpanzer gehüllt, die der anderen ebenfalls in etwas leichtere Rüstungen mit Schuppenelementen. Der mächtige Troll, selbst in prächtiger Rüstung, hebt die Hand zum Gruße. Seine Truppe kommt zum stehen. Ich schlucke. Von Nahem sehen die Trolle noch wesentlich beeindruckender aus, als ich es mir je hätte vorstellen können. Die schwer gerüsteten Kataphrakten sehen sie tatsächlich wie die daimonischen Todbringer aus, die in den alten Kriegsgeschichten vorkommen. Wie kann Kolja ihnen nur Vertrauen?. Der Abt jedoch ist die Ruhe selbst und blickt die Trolle erwartungsvoll an. Der Troll senkt die Hand und streicht seinem Pferd über den Nacken. Der Abt winkt Irrin zu sich und beginnt: „Ich grüße euch. Ich bin der Vorsteher des nahen Klosters, das den Beginn der Menschensiedlung markiert. Mit wem spreche ich?“ Und er wendet sich abwartend an Irrin. Der Trollkrieger sitzt ebenfalls abwartend auf seinem Pferd. Ich bemerke, dass die Rüstung des Pferdes an der Stelle, die er vorher gestreichelt hat zwei runde Einkerbungen hat, die kupferartig glänzen. Ich runzele die Stirn. Was hat das zu bedeuten? Irgendetwas in meinem Hinterkopf regt sich, als wollte ein Gedanke ans Tageslicht, doch entgleitet er mir wieder. Ich denke angestrengt nach, was finde ich so merkwürdig daran? Doch will es mir nicht einfallen, und so konzentriere ich mich wieder auf meine Gegenüber.
Kataphrakten.
Als ich am Morgen aufwache glaube ich zunächst, dass es noch mitten in der Nacht ist. Der Regen und das Gewitter haben zwar aufgehört, doch der Himmel ist noch immer bedeckt mit schweren dunkelgrauen Wolken. Die Sonne ist nicht zu sehen und obwohl es schon nach Sonnenaufgang sein muss, kommt nur sehr wenig Licht durch das kleine Fenster. Ich stehe auf und ziehe meine Rüstung an. Während ich meinen Schwertgürtel anlege denke ich an die Worte des Abtes. Wenn das Treffen mit den Trollen fehlschlägt würden wir kämpfen müssen. Gegen Trolle. Und ich habe keinen Zweifel, welche Seite Irrin wählen würde. Ein durch Ihresgleichen ermutigter Metallelementar. Ich schüttele unwillkürlich den Kopf um die düsteren Gedanken zu vertreiben. Mit dem Schwert am Gürtel und der Kettenrüstung am Körper verlasse ich das Zimmer. Zwar möchte ich noch frühstücken, doch ich weiß nicht wann Kolja aufbrechen will, daher will ich meine Stube nicht ohne Rüstung verlassen. Als ich den Hof betrete, kommt mir Tolkin, der Ritter mit dem Kirschbaum auf dem Schild entgegen. Er grüßt mich und bietet an, mich zum Saal zu führen, wo ich etwas zu Essen bekomme. Doch Ruhe habe ich nicht während dem Essen, Ritter Tolkin bedeutet mir kaum, dass ich nach einem Stück Brot und einem Krug mit Wasser gegriffen habe, ihm wieder zu folgen. Während ich das Essen schnell verschlinge erklärt er: „Die Ankunft der Trolldame und von dir hat die Pläne des Abtes geändert. Er wird uns draußen auf dem Übungsplatz das Vorgehen erklären!“
Auf dem Übungsplatz angekommen stehen bereits drei weitere Ritter in voller Rüstung dort, vor ihnen Abt Kolja. Er begrüßt uns und wir gesellen uns zu den anderen Rittern.
„Die Bauern, die uns mit der Verständigung hätten helfen sollen, lassen wir hier. Irrin, die Trolldame, die gestern eintraf wird uns mit der Übersetzung helfen. Zudem habe ich beschlossen, dass der Novize, der mit ihr ankam uns begleiten soll. Wir sind damit vier Ritter und ein Novize. Sollte es zum Kampf kommen, werden wir nur unseren Rückzug erkämpfen, auf keinen Fall werden wir dem Gegner nachsetzen oder offensiv agieren. Dafür werden wir nicht genug Männer haben.“
„Sollten wir dann nicht mehr Ritter mitnehmen?“, fragt Ritter Beno, doch der Abt widerspricht:
„Nein. Dies soll ein friedliches Unterfangen bleiben. Die Trolle kamen beim letzten Mal mit fünf Kriegern, also werden auch wir mit fünf Kämpfern erscheinen.“
„Aber ist das nicht ein hohes Risiko? Was, wenn uns die Trolle in eine Falle locken, um den Widerstand im Kloster zu schwächen?“
„Warum haben sie uns dann beim letzten Mal nicht einfach angegriffen. Die Trolle wollen etwas, und ich will wissen was. Heute wird kein Blut vergossen werden!“, sagt Kolja mit bestimmendem Tonfall. Doch Ritter Beno scheint noch immer nicht zufrieden:
„Den Trollen ist nicht zu trauen, sie kennen nur Krieg und Fressen!“
Kolja scheint dem Ende der Geduld nahe und er antwortet kühl: „Ich sage nein. Die Delegation der Trolle hat bisher keine feindseeligen Absichten erkennen lassen und auch die Dame Irrin scheint mir Recht vernünftig. Wir werden keinen Kampf provozieren, indem wir mit einer bewaffneten Überzahl auftauchen.“ Beno schweigt, wohl dem Tonfall des Abtes geschuldet. Doch auch die anderen Ritter sind angespannt. Und ich kann sie gut verstehen. Ich bin mit Irrin gereist, um zu verhindern, dass sie ungehindert die Grenze erreichen kann, und selbst das war ein Risiko. Und nun sollen wir gleich fünf Trollen – sechs wenn man Irrin mitrechnet – mit nur vier Rittern und einem Novizen entgegentreten? Ich kenne die Legenden, die vom letzten Trollkrieg übrig geblieben sind. Trolle sollen mit ihrer bloßen Körperkraft ganze Katapulte zerschmettert haben. Der Sieg gegen das Trollheer war hart erkauft worden. Fünf Ritter würden es mit fünf Trollen niemals aufnehmen können und nun würden wir solchen direkt entgegentreten. Das einzige, das mich schweigen lässt, ist das Vertrauen, das Abt Jakub und Bruder Bjarn in ihn setzen. Und vielleicht das Vertrauen, das sein Angebot in mir geweckt hat. Nicht, dass ich wüsste was dieses Angebot bedeutet, doch hat er mich nicht direkt vor einen Priester geführt, um eine Besessenheit in mir zu heilen, von der ich nichts bemerke.
Kolja tritt zu mir und erklärt: „Novize Manu, das hier sind Ritter Adrun und Ritter Christoph. Ritter Beno und Ritter Tolkin kennst du ja bereits. Diese vier werden uns begleiten. Du kannst ihnen vertrauen, sie sind kampferprobt und loyal. Ich erwarte von dir, dass du ihren Befehlen, sowie meinen Befehlen jederzeit Folge leistest. So werden wir diesen Tag alle überstehen!“
Zwei Mönche geleiten Damien und Irrin heraus zur Versammlung der Ritter.
„Der Treffpunkt liegt direkt hinter diesem Berg, am anderen Ende des Tals“, verkündet der Abt, während er auf einen der vielen Schneebedeckten Hügel zeigt, die sich am anderen Ende des Tals erstrecken. Drei Mönche führen sieben Pferde heran. Abt Kolja wendet sich an Irrin: „So Leid es mir tut, wir verfügen nicht über Exemplare der Pferderasse, die einen Troll tragen kann. Ihr müsst leider zu Fuß gehen. Seid jedoch unbesorgt, wir werden Ihnen nicht davonreiten!“. Irrin nimmt es zur Kenntnis und so besteigen die Ritter, der Abt, Damien und zuletzt ich die Pferde und wir setzen uns in Bewegung. Die Ritter sind noch immer angespannt und auch mir ist nicht nach Reden zu Mute, zu viel Sorge bereitet mir die Aussicht auf Trolle zu stoßen. Ich bemerke wie der Abt sich an den Hals fasst und an seiner Kette herumspielt. An ihr hängt ein eisernes Dreieck, das Zeichen der drei Götter. Viele Geistliche tragen es. Doch neben dem Dreieck hängt ein weiterer Anhänger, den der Abt zwischen den Fingern dreht. Eine Art Kugel aus Kupfer. Der Abt wirkt jedoch keineswegs nervös, eher nachdenklich. Noch immer ist der Himmel von tiefhängenden, dunklen Wolken bedeckt und so trotten die Pferde im Dämmerlicht durch das Tal. Der Wind ist noch kälter als in den Tagen zuvor und kündet von der unnachgiebigen Wüste, auf die wir uns zubewegen. Die Eiswüste ist einfach nicht für Menschen geschaffen – selbst im Kloster Adlerhorst wäre es mir zu kalt. Erstaunlich, wie viel Unterschied die drei Tagesmärsche machen können, die es bis zum Kloster Mornstein sind. Ich frage mich, wie die Trolle die Kälter ertragen. Vermutlich haben sie einfach eine dickere Haut. Wir nähern uns besagtem Berg und nehmen einen leicht ansteigenden Pfad, der an ihm vorbei führt. Gegen Mittag erreichen wir die Kuppe des Pfades. Vor uns erstrecken sich hunderte flache Hügel, sie erinnern eher an unstetige Dünen. In der Ferne sind Schneeverwehungen zu erkennen, die auf den der Sonne abgewandten Hügelseiten liegen geblieben sind, während die Seite, die bei gutem Wetter von der Sonne beschienen würde, noch die graue Tristesse der Tundra entblößt. Die wenigen Gräser und Büsche, die zwischen den Felsen wachsen, die das Landschaftsbild bestimmen wirken dornig und hart. Bäume sind in der gesamten Ebene nicht zu sehen. In Richtung des Horizonts erhebt sich die Ebene in einer leichten Steigung und das Grau weicht immer weiteren Flächen aus weißem Schnee, bis die Hochebenen der Eiswüste schließlich in weiter Ferne mit dem grauen Himmel verschmelzen.
Die Trolle lagern auf einer kleinen Erhebung wenige hundert Meter vom Rücken des Berges entfernt, den wir gerade umrundet haben. Die Anspannung der Ritter ist nun förmlich greifbar, als wir uns auf die Düne zubewegen, die die Trolle als Rastplatz gewählt haben. Nur Irrin und Damien scheinen recht ruhig zu sein. Ich taste immer wieder unwillkürlich nach meinem Schwert, nur um festzustellen, dass es noch da ist, und ich es jetzt nicht brauche. Auch die Pferde werden unruhiger. Ob es die Kälte ist, oder ob sie fühlen können, dass ihre Reiter Angst haben? In das Lager der Trolle kommt nun auch Bewegung. Die Ungetüme, die dort auf dem Hügel lagern besatteln ebenfalls Pferde und sitzen auf. Es müssen solche Pferde sein, von denen Abt Kolja gesprochen hat. Nach einigen Minuten reiten sie uns entgegen. Ich sehe wie Ritter Beno und einer der anderen beiden sich umschauen und die Umgebung abschätzen.
„Wenn es zum Kampf kommt müssen wir zusammenbleiben. Auf ihren Pferden würden sie einzelne Gruppen zu Tode hetzen“, zischt Ritter Beno dem anderen zu. „außerdem müssen wir den Abt und den Zivilisten schützen.“
Der andere Ritter schaut zu Damien und wirft Ritter Beno dann einen Blick zu. Auch Beno schaut zu Damien, zuckt aber nur mit den Schultern.
Abt Kolja hat die kurze Unterhaltung wohl nicht gehört, oder er ignoriert die beiden. Jedenfalls blickt er erwartungsvoll und mit steinernder Mine den Trollen entgegen. Diese überqueren jetzt die letzte Erhebung, die uns von ihnen getrennt hat. Ritter Beno und Ritter Tolkin schließen rechts zum Abt auf, Ritter Adrun und Ritter Christoph führen ihre Pferde wie automatisch auf seine Linke Seite. Es ist bei Weitem keine optimale Aufstellung, sollte es zum Kampf kommen. Ob sie den Abt dadurch schützen wollen, oder die Anspannung der Gruppe vor den Trollen mit dieser offenen Haltung verbergen wollen, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Dafür bin ich zu unerfahren in Taktiken, die in einem offenen Feldkampf benutzt werden. Schließlich erreichen uns die Trollreiter.
Wie Abt Kolja es gesagt hat, sind es fünf Trolle. Sie Reiten auf mächtigen, breit gebauten Pferden. Diese Rasse ist kleiner und gedrungener als die Pferde, die ich kenne, doch können sie ohne Probleme einen Troll tragen. Das Pferd des mittleren Trolls, scheinbar der Anführer der Gruppe ist zudem in einen Schuppenpanzer gehüllt, die der anderen ebenfalls in etwas leichtere Rüstungen mit Schuppenelementen. Der mächtige Troll, selbst in prächtiger Rüstung, hebt die Hand zum Gruße. Seine Truppe kommt zum stehen. Ich schlucke. Von Nahem sehen die Trolle noch wesentlich beeindruckender aus, als ich es mir je hätte vorstellen können. Die schwer gerüsteten Kataphrakten sehen sie tatsächlich wie die daimonischen Todbringer aus, die in den alten Kriegsgeschichten vorkommen. Wie kann Kolja ihnen nur Vertrauen?. Der Abt jedoch ist die Ruhe selbst und blickt die Trolle erwartungsvoll an. Der Troll senkt die Hand und streicht seinem Pferd über den Nacken. Der Abt winkt Irrin zu sich und beginnt: „Ich grüße euch. Ich bin der Vorsteher des nahen Klosters, das den Beginn der Menschensiedlung markiert. Mit wem spreche ich?“ Und er wendet sich abwartend an Irrin. Der Trollkrieger sitzt ebenfalls abwartend auf seinem Pferd. Ich bemerke, dass die Rüstung des Pferdes an der Stelle, die er vorher gestreichelt hat zwei runde Einkerbungen hat, die kupferartig glänzen. Ich runzele die Stirn. Was hat das zu bedeuten? Irgendetwas in meinem Hinterkopf regt sich, als wollte ein Gedanke ans Tageslicht, doch entgleitet er mir wieder. Ich denke angestrengt nach, was finde ich so merkwürdig daran? Doch will es mir nicht einfallen, und so konzentriere ich mich wieder auf meine Gegenüber.
"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Re: Ragnarök 3
Godrick
Wohin? Die Elfe ist weg, die Einbrecher auch. Einbrecher fliehen, genau wie Elfen.
Doch wohin? Mein vorheriger Ausbruch ist verschwunden, wie Blut das von der Klinge gewischt wird als wäre es nie dagewesen. Doch es bleibt am Lappen...ich packe mein Notizbuch aus und notiere diese Zeilen. Daraus lässt sich was machen. Ich wickle die Hanfschnur wieder um das Buch und packe es in meine Hosentasche.
„Ikasirus...die Elfe ist geflohen, die Einbrecher auch.“ mit dem Satz breche ich in sein Büro ein.
Er sieht beschäftigt aus, der Berater von Rhelia und Kilhu stehen bei ihm und flüstern ihm Dinge zu. Erst als sie mich bemerken wenden sie sich von ihm ab.
„Ein Pferd und ein Greif fehlt. Zusätzlich sichtete eine Wache auf den Mauern einen Greif der Richtung einer Taverne flog und landete und ohne Reiter wieder hochflog. Es veruschte bislang niemand über die normalen Wege zu fliehen oder über das Luftschiff.“ Er hält ein Pergament in der Hand das er vorliest, vermutlich erhalten über das Flaschenpostsystem, sonst hätten wir die Information nie so schnell erhalten.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
FP-IN: 3829
Greif (70/30/90), landet bei der Taverne „Nesselkrug“ mit Reiter. Ohne Reiter abgeflogen. Pfeile haben den Greif nicht erwischt.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
„Gehe zu dieser Taverne, die sind es. Ich schicke dir ein paar Wachen mit. Die werden das Gebiet absuchen. Gehe harsch vor, es ist ein harsches Viertel. Jegliche Schäden und Tote, werden von mir übernommen. Räche Rhelia. Das ist mir alles wert.“
Ich nicke nur kurz, und mein Eifer entflammt sich wieder.
Schnellen Schrittes gelangte ich in die Stadt. Ein dutzend Wachen folgte mir, sie laufen mir ein paar Meter weiter weg hinterher da sie nicht mithalten können obwohl ich nur etwas schneller als sonst gehe.
Blicke erhaschen mich, einige flüstern und andere drängen sich in dunkle Gassen zurück. Harsches Viertel…
„Godrick! Sowahr mein Auge mich nicht täuscht.“ ein bunt gekleideter Mann nähert sich, er sieht die Wachen wohl nicht und versucht fast schon tanzend meinem Gang mitzuhalten.
„Wir konnten dich gestern garnicht zu Wort kommen lassen, ich brauche Geschichten, das steht fest!“
Erst jetzt erkenne ich ihn unter seiner prachtvollen Mütze, die ich vom Stil nicht einschätzen kann.
„Godrick?! Hörst du mich.“ Ich ignoriere ihn und gehe schneller und mach weitere Schritte. Es ist nicht mehr weit.
Doch Jerome, auch bekannt als, Lauter, springt und tanzt neben mir her.
„Bist du auf dem Weg zu einem neuem Abenteuer?“ Keine Antwort. „Also ja!“ und er packt sein eigenes Notizbuch aus. „Lass dich nicht stören. Sowahr! Und möge es geschehen!“
Nesselkrug, zeigt die Aufschrift über der Tür. Ein kräftiger Tritt und sie bricht in Stücke. Das Erste was ich sehe sind leicht verschreckte Gäste, die nur aus Halsabschneidern bestehen. Doch keiner macht nur einen Ansatz davon aufzustehen. Mit großen Schritten stürme ich an die Theke zum Wirt.
„Auf deinem Dach landete ein Greif, mit einem Reiter. Sind sie noch hier?“
Der Wirt zuckt mit den Schultern und antwortet: „Kann sein, hab nichts gesehen.“ und putzt leerstarrend sein Bierkrug weiter.
Der Zorn packt mich vor dieser ignoranten Visage von Möchtegern Ganoven.
Ich packe mir mit festem Griff den nächstbesten Krug und hau ihm dem Wirt direkt gegen die Nase.
Er stürzt zu Boden so das man ihn gar nicht mehr sieht. Ich höre hinter mir das rücken von Stühlen doch ein Blick nach hinten und es war Ruhe. Langsam kriecht der Wirt wieder hervor.
„Jetzt?“ und hole erneut aus mit dem Krug.
„Es gab oben etwas Lärm, und dann Glassplitter. Mehr weiß ich nicht!“ brüllt der Wirt und hält sich die blutende Nase.
Die ersten Wachen strömen herein. Ich deute ihnen, in militärischer Handsprache, an das Haus zu umzingeln.
Langsam erklimme ich die Treppen, ich höre nur Stimmen, gedämpft von den Wänden.
Ich spüre es wieder, mein Ziel, der Eifer und der Zorn. Alles sammelt sich wieder doch kontrollierter als letztes Mal.
Wohin? Die Elfe ist weg, die Einbrecher auch. Einbrecher fliehen, genau wie Elfen.
Doch wohin? Mein vorheriger Ausbruch ist verschwunden, wie Blut das von der Klinge gewischt wird als wäre es nie dagewesen. Doch es bleibt am Lappen...ich packe mein Notizbuch aus und notiere diese Zeilen. Daraus lässt sich was machen. Ich wickle die Hanfschnur wieder um das Buch und packe es in meine Hosentasche.
„Ikasirus...die Elfe ist geflohen, die Einbrecher auch.“ mit dem Satz breche ich in sein Büro ein.
Er sieht beschäftigt aus, der Berater von Rhelia und Kilhu stehen bei ihm und flüstern ihm Dinge zu. Erst als sie mich bemerken wenden sie sich von ihm ab.
„Ein Pferd und ein Greif fehlt. Zusätzlich sichtete eine Wache auf den Mauern einen Greif der Richtung einer Taverne flog und landete und ohne Reiter wieder hochflog. Es veruschte bislang niemand über die normalen Wege zu fliehen oder über das Luftschiff.“ Er hält ein Pergament in der Hand das er vorliest, vermutlich erhalten über das Flaschenpostsystem, sonst hätten wir die Information nie so schnell erhalten.
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FP-IN: 3829
Greif (70/30/90), landet bei der Taverne „Nesselkrug“ mit Reiter. Ohne Reiter abgeflogen. Pfeile haben den Greif nicht erwischt.
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„Gehe zu dieser Taverne, die sind es. Ich schicke dir ein paar Wachen mit. Die werden das Gebiet absuchen. Gehe harsch vor, es ist ein harsches Viertel. Jegliche Schäden und Tote, werden von mir übernommen. Räche Rhelia. Das ist mir alles wert.“
Ich nicke nur kurz, und mein Eifer entflammt sich wieder.
Schnellen Schrittes gelangte ich in die Stadt. Ein dutzend Wachen folgte mir, sie laufen mir ein paar Meter weiter weg hinterher da sie nicht mithalten können obwohl ich nur etwas schneller als sonst gehe.
Blicke erhaschen mich, einige flüstern und andere drängen sich in dunkle Gassen zurück. Harsches Viertel…
„Godrick! Sowahr mein Auge mich nicht täuscht.“ ein bunt gekleideter Mann nähert sich, er sieht die Wachen wohl nicht und versucht fast schon tanzend meinem Gang mitzuhalten.
„Wir konnten dich gestern garnicht zu Wort kommen lassen, ich brauche Geschichten, das steht fest!“
Erst jetzt erkenne ich ihn unter seiner prachtvollen Mütze, die ich vom Stil nicht einschätzen kann.
„Godrick?! Hörst du mich.“ Ich ignoriere ihn und gehe schneller und mach weitere Schritte. Es ist nicht mehr weit.
Doch Jerome, auch bekannt als, Lauter, springt und tanzt neben mir her.
„Bist du auf dem Weg zu einem neuem Abenteuer?“ Keine Antwort. „Also ja!“ und er packt sein eigenes Notizbuch aus. „Lass dich nicht stören. Sowahr! Und möge es geschehen!“
Nesselkrug, zeigt die Aufschrift über der Tür. Ein kräftiger Tritt und sie bricht in Stücke. Das Erste was ich sehe sind leicht verschreckte Gäste, die nur aus Halsabschneidern bestehen. Doch keiner macht nur einen Ansatz davon aufzustehen. Mit großen Schritten stürme ich an die Theke zum Wirt.
„Auf deinem Dach landete ein Greif, mit einem Reiter. Sind sie noch hier?“
Der Wirt zuckt mit den Schultern und antwortet: „Kann sein, hab nichts gesehen.“ und putzt leerstarrend sein Bierkrug weiter.
Der Zorn packt mich vor dieser ignoranten Visage von Möchtegern Ganoven.
Ich packe mir mit festem Griff den nächstbesten Krug und hau ihm dem Wirt direkt gegen die Nase.
Er stürzt zu Boden so das man ihn gar nicht mehr sieht. Ich höre hinter mir das rücken von Stühlen doch ein Blick nach hinten und es war Ruhe. Langsam kriecht der Wirt wieder hervor.
„Jetzt?“ und hole erneut aus mit dem Krug.
„Es gab oben etwas Lärm, und dann Glassplitter. Mehr weiß ich nicht!“ brüllt der Wirt und hält sich die blutende Nase.
Die ersten Wachen strömen herein. Ich deute ihnen, in militärischer Handsprache, an das Haus zu umzingeln.
Langsam erklimme ich die Treppen, ich höre nur Stimmen, gedämpft von den Wänden.
Ich spüre es wieder, mein Ziel, der Eifer und der Zorn. Alles sammelt sich wieder doch kontrollierter als letztes Mal.
Faal sosin se laas!
- Itaga
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- Wohnort: Auf dem Kirschblütenhügel 1
Re: Ragnarök 3
Arun:
Die Sehne schnellt vor und der Pfeil aus Holz und Stahl verlässt die Umarmung des Bogens.
Er fliegt durch den Raum, das linke Auge des vermummten Feindes angepeilt und schlägt letztlich gegen den Schild des unbekannten, prallt davon ab und landet zwischen den beiden auf dem Boden.
"Pfeile mit dem Schild abzuwehren ist eine der fortgeschrittenen Lektionen, welche wir lernen. Am besten ersparst du uns dieses Elend und ergibst dich" ertönt wieder mit freundlicher Stimme unter den Stoffbahnen, die das Gesicht des unbekannten verdecken.
Bertram sieht nachdenklich aus, anscheinend ist er darauf nicht vorbereitet und versucht sich einen Trick einfallen zu lassen. Über genügend Erfahrung sollte der alte Mann verfügen, allerdings denke ich nicht das wir die richtigen Mittel dazu haben.
Ich ziehe mein Rapier ... ich bin ziemlich erschöpft, nur mit meinen Reserven sollte es nicht möglich sein genügend Hitze zu erschaffen, zusätzlich bleiben mir lediglich sechs Flaschen der Medizin und das ist jetzt schon zu wenig für den Rückweg.
Unter keinen Umständen will ich hier ein Blutbad anrichten, es reicht schon das Eylyn eventuell nicht mehr unter uns weilt.
Da mir nichts anderes bleibt, sehe ich mich um: Holzkisten mit unbekanntem Inhalt, Waffenständer mit Waffen, Öllampen an den Wänden um den Raum hell zu erleuchten, ein Tresen mit Buch.
Das meiste hier brennt bestimmt gut und somit könnte ich genügend Hitze erzeugen um ihn zu durchbohren, aber dafür muss ich auf Zeit spielen.
Ich blicke zu Bertram, er nickt nur, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Er spannt einen Pfeil auf, zielt auf den unbekannten, doch dieser rennt mit erhobenen Schild vor und überrennt Bertram, woraufhin er sich auf ihn stürzt und ihm zwei Schläge mit der Schildkannte verpasst.
Der alte Mann liegt regungslos auf dem Boden und rührt sich nicht. Der Boden um ihn färbt sich langsam rot.
"Ich habe dir angeboten ohne Gegenwehr mitzukommen. Diesen Ausgang hast du dir selber ausgesucht." schimpft er mit Bertram.
"Einarmiger, sei wenigstens du vernünftig und lege deine Waffe nieder"
Auch wenn ich seine Augen durch den Stoff nicht erkenne, spüre ich seinen durchbohrenden Blick, es ist ein Gefühl, welches ich nur zu gut kenne.
Der Blick eines Feindes, welcher bereit ist dich mit jedem Schlag zu töten ... oft habe ich ihn bei der Jagd nach Vampiren gespürt. Und ließ er anfangs noch das Blut in meinen Adern gefrieren, so bin ich inzwischen daran gewöhnt.
Der Griff um mein Rapier festigt sich und ich nehme Kampfhaltung an.
"Gut, dann hast du wohl auch deine Entscheidung getroffen, sag im Nachhinein nicht das ich dich nicht gewarnt hätte."
Er kopiert meine Kampfhaltung und lässt den Schildarm an seiner linken Körperhälfte hängen ... ist das seine Art den Kampf, in seinen Augen, fair zu gestalten?
Schnellen Schrittes gehe ich auf ihn zu, denn ich brauche die Öllampen zu seiner linken um die Kisten zu entzünden.
Als uns beide nur noch zwei Armlängen trennen, kreuzen wir die Schwerter.
Sein Breitschwert wirkt riesig im Vergleich zu meinem Rapier, aber als unsere Klingen wiederholt aufeinander prallen, habe ich keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen.
Sicheren Schrittes gehe ich auf ihn zu und wehre seine Schläge ab, bis ich eine Lücke erkenne. Der Unbekannte ist stark, ich merke jeden Block in meinem Handgelenk.
Durch die hohe Stärke und mir ebenbürtige Geschwindigkeit drängt er mich wieder zurück ... er ist wahrlich ein begabter Schwertkämpfer.
Immer weiter schlägt er mich zurück und ich merke wie sich der Griff um mein Rapier langsam aber sicher lockert, das ewige abwehren und umleiten fordert seinen Tribut.
Wie ein Anfänger stehe ich hier und suche nach einer Lücke in seiner Abwehr, während er einen Schlag nach dem anderen landet, welche ich abwehren muss.
Der nächste Schlag setzt an, doch das Muster kenne ich bereits. Der Schlag kommt von links oben und streicht nach rechts unten.
Der Hieb startet und mit elfischer Leichtfüßigkeit drehe ich mich über rechts aus dem Angriffsbereich um im nächsten Augenblick einen Konter zu setzen ... einen gezielten Stich Richtung seiner Augen, denn aus dieser Entfernung kann ich sie klar erkennen.
Reflexartig schießt sein Schildarm nach oben und leitet meinen Schlag über seinen Kopf um, während er selber in die Drehung geht.
Schnell springe ich zurück und mich trifft zum Glück nur sie Schwertspitze am Oberarm.
"Ihr seid äußerst flink, das hätte ich euch überhaupt nicht zugetraut." beginnt er lobend "... ich muss mich korrigieren, das Rapier ist vielleicht eine bessere Waffe für euch als ein Kurzschwert. Diese Fechtkunst ist mir noch nie untergekommen, aber letztlich wird sie euch auch nicht retten."
Während der unbekannte prahlend dort steht, drehe ich mich um und zerschlage zwei Öllampen, das nun brennende Öl läuft auf den Boden und entzündet die Bögen, welche ich nun mit einem Seitwärtstritt aus der Haltung löse.
Am Ende der Bögen liegt eine Kiste, gefolgt von zwei weiteren und dem Waffenständer mit den Äxten ... ausreichend Brennmaterial, wenn ich dem Feuer genügend Zeit gebe.
"Hey, lass das gefälligst!" ertönt ein Brüll hinter mir.
Der unbekannte kommt auf mich zu, den Schild nach vorne gerichtet ... genau wie bei Bertram.
Ich nehme Anlauf und drehe mich im richtigen Moment erneut über rechts und steche zu, diesmal treffe ich und schneide ihm vermutlich in die Wange.
Er dreht den Kopf nach rechts und rennt gegen die Wand. Der Waffenständer zerbricht an der Wand und fällt in das brennende Öl, welches seine tanzenden Flammen bereits über die Bögen Richtung Kiste ausbreitet.
Sofort schnelle ich auf ihn zu und setze nach. Ein gezielter Stich Richtung Achsel offenbart mir die Anwesenheit eines Kettenhemdes und ich weiche zurück um einem Gegenangriff zu entgehen.
"Für einen voll gepanzerten Krieger sind eure Bewegungen erstaunlich flüssig." lobe ich ihn um meine Anerkennung auszudrücken.
Er erhebt sich, dreht sich ruckartig mit gehobenem Schild und behält mich im Fokus. Vermutlich ist er nun wachsamer.
"Ich muss zugeben, dass ich euch unterschätzt habe, Einarmiger. Ich habe bereits gegen Krieger gekämpft, welche im Besitz aller Gliedmaßen waren, euch jedoch in jeder Hinsicht unterlegen zu sein scheinen. Ihr habt meinen Respekt Einarmiger"
Wachsam bewegt er sich langsam auf mich zu, den Schild erhoben, das Schwert bereit zum Stich oder einem verborgenen Streich. Dieser Krieger wendet viele verschiedene Kampfkünste an um für jede Gelegenheit das richtige Werkzeug zu haben.
Das Feuer erreicht die Kiste.
Der neue Kampfstil bereitet mit Schwierigkeiten. Bis auf seinen Kopf habe ich keinen Bereich den ich angreifen kann, jedoch schützt er diesen mit seinem Schild und durch seinen Fokus auf Stiche und schnelle Hiebe mit hervorgehaltenem Schild habe ich auch noch einen Reichweitennachteil.
Immer weiter weiche ich zurück, meine einzige Hoffnung lodert im Hintergrund und frisst sich immer größer.
Ich versuche um ihn herum zu tänzeln, jedoch ist er vorbereitet und pariert jeden meiner Angriffe.
Der einzige Vorteil den ich hieraus ziehen kann ist die Erholung für meinen Arm, der nun nicht mehr mit harten Schlägen geschwächt wird.
Als ich die hintere Ecke des Raumes erreiche, steht bereits ein Wandteppich in Flammen und das Feuer hat den Lanzenständer, an welchem ich anfangs stand, erreicht.
Unsere Schatten flackern über den Boden und die Wand entlang ... er erinnert mich an die Nacht als der Blutmond verschwand.
Mein Herzschlag beruhigt sich, ich muss stark sein und noch einmal mein gesamtes yaneca mobilisieren, anders kann ich diesen vollpanzernen Krieger nicht überwinden.
Wieder kommt er näher, als plötzlich eine Öllampe, gefolgt von mehreren Projektilen gegen ihn prallen und ihn in Brand stecken.
"Bertram!" rufe ich aus, als ich den alten Mann, kniend und mit einer blutenden Platzwunde am Kopf dort hinten erblicke.
Der brennende Krieger wendet sich von mir ab und greift um sich um die Stoffbahnen von seiner Rüstung zu lösen.
Ich nutze diese Gelegenheit, stecke mein Rapier zurück in die Scheide und renne hinüber zum Lanzenständer, denn eine Lanze ist jetzt genau die Waffe die ich benötige.
Der Unbekannte hat sich aus dem Stoff befreit, der nun brennend am Boden liegt. Es ist selber noch ein Jüngling, schätzungsweise höchstens 19 Jahre alt.
Er verpasst Bertram eine mit dem Schwert, dieser wehrt den Schlag jedoch mit seinem Bogen ab und wirft seinen Silberdolch Richtung seines Gesichts.
Der Jüngling wehrt den Dolch mit seinem Schild ab, weicht aber etwas zurück.
Jetzt liegt es an mir.
"Vallma!!" befehle ich den Flammen und halte die Lanze in sie.
Der Raum verdunkelt sich wieder als die Flammen erlöschen und sich ihre Hitze auf die Lanze überträgt.
Ich habe größte Mühe die Lanze nicht schmelzen zu lassen indem ich die Hitze permanent in Schacht halte ... hierfür reicht meine Kraft aber nicht.
Die große Hitze lässt den Ärmel meiner Kleidung verbrennen und zusammen mit meinen Armhaaren auch die obere Hautschicht, es ist ein pulsierender Schmerz.
Ich renne also so schnell wie möglich auf den Jüngling zu ... auch wenn ich kein Blut vergießen will, der kleine behindert all meine Vorhaben und ich muss Sina retten!
Mit aller Kraft steche ich zu, meine Brust im Visier, während ich in einen Ausfallschritt falle.
Der kleine erblickt mich und reißt seinen Schild für meine Lanze, sie bohrt sich durch den Schild und wird durch ihn mehr nach links gerissen.
Meine Lanze bohrt sich in seine Schulter und die Wand hinter ihm. Das Metall ist inzwischen so biegsam, das ich den Mittelteil verbiege und sich hinter dem Jüngling an der Wand ein rotglühender Fleck auftut.
Unter den Schmerzschreien des Jünglings lasse ich die Hitze vergehen und sacke zusammen.
Bertram hilft mir wieder auf die Beine und sein Blut tropft mir auf den Arm ... süßer Nektar des Lebens.
Ich nehme eine Flasche der Medizin ein, bevor ich mich zusammenreißen muss um nicht zu erbrechen ... eine weitere interessante Beobachtung, man kann es überdosieren.
Während ich versuche mich nicht zu erbrechen, versucht der Kleine sich von der Wand zu befreien, schafft es jedoch nicht die Lanze mit seinem rechten Arm herauszuziehen.
Bertram erleichtert ihn um den Schlüssel und wir verlassen den Raum.
Beim Verlassen begutachte ich die Wand ... die geschmolzene Lanze ist Eins mit ihr geworden und ohne Hilfe wird er den verbogenen Mittelteil nicht überwinden können.
Der Schmerz hat ihm das Bewusstsein geraubt, aber er wird es überleben. Wenn ich ihn richtig einschätze, dann habe ich diesen Jüngling nicht zum letzten Mal gesehen, aber beim nächsten Mal werde ich vorbereitet sein.
Wir bahnen uns den Weg zurück zu der dicken Eisentüre, in der Ferne hören wir mehr Getümmel aus der Kaserne, es scheinen mehr Wachen angefordert worden zu sein, oder haben sie uns bemerkt?
Schnell öffnet Bertram die Eisentüre, welche wir möglichst leise hinter uns schließen, doch was wir dort vorfinden, lässt uns schaudern.
Eylyn sitzt dort, an einen Stuhl gefesselt, ihr gesamtes Gesicht ist grün und blau, Schwellungen zeichnen es weiterhin. Verbrennungen auf ihrem entblößten Oberkörper und fehlende Zähne lassen nur vermuten welche Qualen sie durchgemacht haben muss.
Sie blickt uns an, als wären wir der erlösende Tod, der all ihre Qualen für immer beenden wird. Tränen laufen ihr übers Gesicht.
Bertram ist selber den Tränen nah, eine Mischung aus Salzwasser und Blut läuft ihm über die Wange, denn er kennt die Vorgabe.
Im Falle einer Gefangennahme mit Verhör ist das Subjekt zu vernichten, kurz gesagt müssten wir sie töten.
Pflichtbewusst trete ich vor und lege ihr meine Hand auf die Stirn. Ich blicke ihr in die Augen, Eylyn kennt das Protokoll.
Ich habe kein bisschen yaneca mehr übrig, weshalb mir nicht mehr als ein Bluff möglich ist. Ich nehme meine Hand von ihrer Stirn.
"Schneide sie los, Bertram. Wir verschwinden von hier." Ich drehe mich herum und begebe mich Richtung Eisentüre ... wir müssen hier raus!
"Ich habe dich, kleines. Hnnnggh" Bertram hievt Eylyn über seine Schulter und folgt mir zurück Richtung Eisentüre.
Was sind wir nur für van Trancys?
Wir werden entführt und gefoltert, von einem Jüngling fast besiegt und unterliegen unseren eigenen körperlichen Einschränkungen.
Große Schande liegt über uns, wir sind zwar gebrochen, aber wir leben noch.
Verzweifelt schleichen wir durch die Gänge, die Kaserne bleibt uns weiterhin verschlossen und auch der geheime Gang führt uns nicht zurück in die Unterwelt, da der Durchgang nur von außen geöffnet werden kann.
Ein einziger Gegner genügt schon um uns alle drei gefangen zu nehmen.
Bertram führt uns jedoch zielstrebig Richtung ... der Latrine?
"In einer so modernen Stadt kann mir keiner erzählen das die Latrine nicht mit dem Abwassersystem verbunden ist." stöhnt er, als er die Holzbalken aufhebelt und ein keiner Schacht darunter zum Vorschein kommt.
Der Schacht ist gerade breit genug um eine Person hindurch zu befördern, wenn überhaupt.
Da uns keine andere Wahl bleibt überreicht Bertram mir Eylyn und springt voraus, nach kurzer Zeit vernimmt man ein matschiges klatschen ... ich vermute er ist durchgekommen.
"Jetzt Eylyn" hustet er von unten und ich lasse die kleine Elfe den ersten Meter langsam in den Schacht, bevor ich sie loslasse.
Auch sie kommt unten an und so springe nun auch ich hinunter.
Hier unten stinkt es fürchterlich, kein Wunder, immerhin scheint es die Endstation jedes Essens aus der Kaserne zu sein, was jemals verspeist wurde.
Wir folgen dem Wasserlauf, Bertram zückt eine Öllampe, welche er wohl zuvor von einer Wand abmontiert hatte und leuchtet uns den Weg bis wir ein Gittertor erreichen.
Auf der anderen Seite wartet bereits eine Wache ... wir verstecken uns im Schatten.
Bertram zieht, geschützt von den Schatten, los und schleicht sich an die Wache. Man kann förmlich hören wie sein Dolch sich durch die Kehle seines Opfers schneidet.
Nach einem bedauernswerten Tod vernehmen wir ein Eisentor und Bertram stößt, blutverschmiert, zu uns um Eylyn wieder huckepack zu nehmen.
Wir setzen unsere Reise durch die Kanalisation fort, bis wir nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen, Labyrinth ähnlichen Gängen, endlich das Tageslicht erblicken.
Es ist als würde die Sonne uns küssen und wieder willkommen heißen und das obwohl sie dabei ist unterzugehen.
Mit letzten Kräften schleppen wir uns vom Kanalisationsausgang weg. Wir scheinen uns im äußeren Ring der Stadt zu befinden, hier gibt es viele Bauern mit kleinen Feldern.
Wir drei verstecken uns in einer Scheune und werfen uns in einer dunklen Ecke auf das Heu.
Jetzt muss erstmal ein neuer Plan her, zurück zu Schloss van Trancy können wir definitiv nicht.
Eylyn holt Luft, doch Bertram beginnt zu sprechen, noch bevor sie zu Wort kommt:"...
NEXT^^
Die Sehne schnellt vor und der Pfeil aus Holz und Stahl verlässt die Umarmung des Bogens.
Er fliegt durch den Raum, das linke Auge des vermummten Feindes angepeilt und schlägt letztlich gegen den Schild des unbekannten, prallt davon ab und landet zwischen den beiden auf dem Boden.
"Pfeile mit dem Schild abzuwehren ist eine der fortgeschrittenen Lektionen, welche wir lernen. Am besten ersparst du uns dieses Elend und ergibst dich" ertönt wieder mit freundlicher Stimme unter den Stoffbahnen, die das Gesicht des unbekannten verdecken.
Bertram sieht nachdenklich aus, anscheinend ist er darauf nicht vorbereitet und versucht sich einen Trick einfallen zu lassen. Über genügend Erfahrung sollte der alte Mann verfügen, allerdings denke ich nicht das wir die richtigen Mittel dazu haben.
Ich ziehe mein Rapier ... ich bin ziemlich erschöpft, nur mit meinen Reserven sollte es nicht möglich sein genügend Hitze zu erschaffen, zusätzlich bleiben mir lediglich sechs Flaschen der Medizin und das ist jetzt schon zu wenig für den Rückweg.
Unter keinen Umständen will ich hier ein Blutbad anrichten, es reicht schon das Eylyn eventuell nicht mehr unter uns weilt.
Da mir nichts anderes bleibt, sehe ich mich um: Holzkisten mit unbekanntem Inhalt, Waffenständer mit Waffen, Öllampen an den Wänden um den Raum hell zu erleuchten, ein Tresen mit Buch.
Das meiste hier brennt bestimmt gut und somit könnte ich genügend Hitze erzeugen um ihn zu durchbohren, aber dafür muss ich auf Zeit spielen.
Ich blicke zu Bertram, er nickt nur, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Er spannt einen Pfeil auf, zielt auf den unbekannten, doch dieser rennt mit erhobenen Schild vor und überrennt Bertram, woraufhin er sich auf ihn stürzt und ihm zwei Schläge mit der Schildkannte verpasst.
Der alte Mann liegt regungslos auf dem Boden und rührt sich nicht. Der Boden um ihn färbt sich langsam rot.
"Ich habe dir angeboten ohne Gegenwehr mitzukommen. Diesen Ausgang hast du dir selber ausgesucht." schimpft er mit Bertram.
"Einarmiger, sei wenigstens du vernünftig und lege deine Waffe nieder"
Auch wenn ich seine Augen durch den Stoff nicht erkenne, spüre ich seinen durchbohrenden Blick, es ist ein Gefühl, welches ich nur zu gut kenne.
Der Blick eines Feindes, welcher bereit ist dich mit jedem Schlag zu töten ... oft habe ich ihn bei der Jagd nach Vampiren gespürt. Und ließ er anfangs noch das Blut in meinen Adern gefrieren, so bin ich inzwischen daran gewöhnt.
Der Griff um mein Rapier festigt sich und ich nehme Kampfhaltung an.
"Gut, dann hast du wohl auch deine Entscheidung getroffen, sag im Nachhinein nicht das ich dich nicht gewarnt hätte."
Er kopiert meine Kampfhaltung und lässt den Schildarm an seiner linken Körperhälfte hängen ... ist das seine Art den Kampf, in seinen Augen, fair zu gestalten?
Schnellen Schrittes gehe ich auf ihn zu, denn ich brauche die Öllampen zu seiner linken um die Kisten zu entzünden.
Als uns beide nur noch zwei Armlängen trennen, kreuzen wir die Schwerter.
Sein Breitschwert wirkt riesig im Vergleich zu meinem Rapier, aber als unsere Klingen wiederholt aufeinander prallen, habe ich keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen.
Sicheren Schrittes gehe ich auf ihn zu und wehre seine Schläge ab, bis ich eine Lücke erkenne. Der Unbekannte ist stark, ich merke jeden Block in meinem Handgelenk.
Durch die hohe Stärke und mir ebenbürtige Geschwindigkeit drängt er mich wieder zurück ... er ist wahrlich ein begabter Schwertkämpfer.
Immer weiter schlägt er mich zurück und ich merke wie sich der Griff um mein Rapier langsam aber sicher lockert, das ewige abwehren und umleiten fordert seinen Tribut.
Wie ein Anfänger stehe ich hier und suche nach einer Lücke in seiner Abwehr, während er einen Schlag nach dem anderen landet, welche ich abwehren muss.
Der nächste Schlag setzt an, doch das Muster kenne ich bereits. Der Schlag kommt von links oben und streicht nach rechts unten.
Der Hieb startet und mit elfischer Leichtfüßigkeit drehe ich mich über rechts aus dem Angriffsbereich um im nächsten Augenblick einen Konter zu setzen ... einen gezielten Stich Richtung seiner Augen, denn aus dieser Entfernung kann ich sie klar erkennen.
Reflexartig schießt sein Schildarm nach oben und leitet meinen Schlag über seinen Kopf um, während er selber in die Drehung geht.
Schnell springe ich zurück und mich trifft zum Glück nur sie Schwertspitze am Oberarm.
"Ihr seid äußerst flink, das hätte ich euch überhaupt nicht zugetraut." beginnt er lobend "... ich muss mich korrigieren, das Rapier ist vielleicht eine bessere Waffe für euch als ein Kurzschwert. Diese Fechtkunst ist mir noch nie untergekommen, aber letztlich wird sie euch auch nicht retten."
Während der unbekannte prahlend dort steht, drehe ich mich um und zerschlage zwei Öllampen, das nun brennende Öl läuft auf den Boden und entzündet die Bögen, welche ich nun mit einem Seitwärtstritt aus der Haltung löse.
Am Ende der Bögen liegt eine Kiste, gefolgt von zwei weiteren und dem Waffenständer mit den Äxten ... ausreichend Brennmaterial, wenn ich dem Feuer genügend Zeit gebe.
"Hey, lass das gefälligst!" ertönt ein Brüll hinter mir.
Der unbekannte kommt auf mich zu, den Schild nach vorne gerichtet ... genau wie bei Bertram.
Ich nehme Anlauf und drehe mich im richtigen Moment erneut über rechts und steche zu, diesmal treffe ich und schneide ihm vermutlich in die Wange.
Er dreht den Kopf nach rechts und rennt gegen die Wand. Der Waffenständer zerbricht an der Wand und fällt in das brennende Öl, welches seine tanzenden Flammen bereits über die Bögen Richtung Kiste ausbreitet.
Sofort schnelle ich auf ihn zu und setze nach. Ein gezielter Stich Richtung Achsel offenbart mir die Anwesenheit eines Kettenhemdes und ich weiche zurück um einem Gegenangriff zu entgehen.
"Für einen voll gepanzerten Krieger sind eure Bewegungen erstaunlich flüssig." lobe ich ihn um meine Anerkennung auszudrücken.
Er erhebt sich, dreht sich ruckartig mit gehobenem Schild und behält mich im Fokus. Vermutlich ist er nun wachsamer.
"Ich muss zugeben, dass ich euch unterschätzt habe, Einarmiger. Ich habe bereits gegen Krieger gekämpft, welche im Besitz aller Gliedmaßen waren, euch jedoch in jeder Hinsicht unterlegen zu sein scheinen. Ihr habt meinen Respekt Einarmiger"
Wachsam bewegt er sich langsam auf mich zu, den Schild erhoben, das Schwert bereit zum Stich oder einem verborgenen Streich. Dieser Krieger wendet viele verschiedene Kampfkünste an um für jede Gelegenheit das richtige Werkzeug zu haben.
Das Feuer erreicht die Kiste.
Der neue Kampfstil bereitet mit Schwierigkeiten. Bis auf seinen Kopf habe ich keinen Bereich den ich angreifen kann, jedoch schützt er diesen mit seinem Schild und durch seinen Fokus auf Stiche und schnelle Hiebe mit hervorgehaltenem Schild habe ich auch noch einen Reichweitennachteil.
Immer weiter weiche ich zurück, meine einzige Hoffnung lodert im Hintergrund und frisst sich immer größer.
Ich versuche um ihn herum zu tänzeln, jedoch ist er vorbereitet und pariert jeden meiner Angriffe.
Der einzige Vorteil den ich hieraus ziehen kann ist die Erholung für meinen Arm, der nun nicht mehr mit harten Schlägen geschwächt wird.
Als ich die hintere Ecke des Raumes erreiche, steht bereits ein Wandteppich in Flammen und das Feuer hat den Lanzenständer, an welchem ich anfangs stand, erreicht.
Unsere Schatten flackern über den Boden und die Wand entlang ... er erinnert mich an die Nacht als der Blutmond verschwand.
Mein Herzschlag beruhigt sich, ich muss stark sein und noch einmal mein gesamtes yaneca mobilisieren, anders kann ich diesen vollpanzernen Krieger nicht überwinden.
Wieder kommt er näher, als plötzlich eine Öllampe, gefolgt von mehreren Projektilen gegen ihn prallen und ihn in Brand stecken.
"Bertram!" rufe ich aus, als ich den alten Mann, kniend und mit einer blutenden Platzwunde am Kopf dort hinten erblicke.
Der brennende Krieger wendet sich von mir ab und greift um sich um die Stoffbahnen von seiner Rüstung zu lösen.
Ich nutze diese Gelegenheit, stecke mein Rapier zurück in die Scheide und renne hinüber zum Lanzenständer, denn eine Lanze ist jetzt genau die Waffe die ich benötige.
Der Unbekannte hat sich aus dem Stoff befreit, der nun brennend am Boden liegt. Es ist selber noch ein Jüngling, schätzungsweise höchstens 19 Jahre alt.
Er verpasst Bertram eine mit dem Schwert, dieser wehrt den Schlag jedoch mit seinem Bogen ab und wirft seinen Silberdolch Richtung seines Gesichts.
Der Jüngling wehrt den Dolch mit seinem Schild ab, weicht aber etwas zurück.
Jetzt liegt es an mir.
"Vallma!!" befehle ich den Flammen und halte die Lanze in sie.
Der Raum verdunkelt sich wieder als die Flammen erlöschen und sich ihre Hitze auf die Lanze überträgt.
Ich habe größte Mühe die Lanze nicht schmelzen zu lassen indem ich die Hitze permanent in Schacht halte ... hierfür reicht meine Kraft aber nicht.
Die große Hitze lässt den Ärmel meiner Kleidung verbrennen und zusammen mit meinen Armhaaren auch die obere Hautschicht, es ist ein pulsierender Schmerz.
Ich renne also so schnell wie möglich auf den Jüngling zu ... auch wenn ich kein Blut vergießen will, der kleine behindert all meine Vorhaben und ich muss Sina retten!
Mit aller Kraft steche ich zu, meine Brust im Visier, während ich in einen Ausfallschritt falle.
Der kleine erblickt mich und reißt seinen Schild für meine Lanze, sie bohrt sich durch den Schild und wird durch ihn mehr nach links gerissen.
Meine Lanze bohrt sich in seine Schulter und die Wand hinter ihm. Das Metall ist inzwischen so biegsam, das ich den Mittelteil verbiege und sich hinter dem Jüngling an der Wand ein rotglühender Fleck auftut.
Unter den Schmerzschreien des Jünglings lasse ich die Hitze vergehen und sacke zusammen.
Bertram hilft mir wieder auf die Beine und sein Blut tropft mir auf den Arm ... süßer Nektar des Lebens.
Ich nehme eine Flasche der Medizin ein, bevor ich mich zusammenreißen muss um nicht zu erbrechen ... eine weitere interessante Beobachtung, man kann es überdosieren.
Während ich versuche mich nicht zu erbrechen, versucht der Kleine sich von der Wand zu befreien, schafft es jedoch nicht die Lanze mit seinem rechten Arm herauszuziehen.
Bertram erleichtert ihn um den Schlüssel und wir verlassen den Raum.
Beim Verlassen begutachte ich die Wand ... die geschmolzene Lanze ist Eins mit ihr geworden und ohne Hilfe wird er den verbogenen Mittelteil nicht überwinden können.
Der Schmerz hat ihm das Bewusstsein geraubt, aber er wird es überleben. Wenn ich ihn richtig einschätze, dann habe ich diesen Jüngling nicht zum letzten Mal gesehen, aber beim nächsten Mal werde ich vorbereitet sein.
Wir bahnen uns den Weg zurück zu der dicken Eisentüre, in der Ferne hören wir mehr Getümmel aus der Kaserne, es scheinen mehr Wachen angefordert worden zu sein, oder haben sie uns bemerkt?
Schnell öffnet Bertram die Eisentüre, welche wir möglichst leise hinter uns schließen, doch was wir dort vorfinden, lässt uns schaudern.
Eylyn sitzt dort, an einen Stuhl gefesselt, ihr gesamtes Gesicht ist grün und blau, Schwellungen zeichnen es weiterhin. Verbrennungen auf ihrem entblößten Oberkörper und fehlende Zähne lassen nur vermuten welche Qualen sie durchgemacht haben muss.
Sie blickt uns an, als wären wir der erlösende Tod, der all ihre Qualen für immer beenden wird. Tränen laufen ihr übers Gesicht.
Bertram ist selber den Tränen nah, eine Mischung aus Salzwasser und Blut läuft ihm über die Wange, denn er kennt die Vorgabe.
Im Falle einer Gefangennahme mit Verhör ist das Subjekt zu vernichten, kurz gesagt müssten wir sie töten.
Pflichtbewusst trete ich vor und lege ihr meine Hand auf die Stirn. Ich blicke ihr in die Augen, Eylyn kennt das Protokoll.
Ich habe kein bisschen yaneca mehr übrig, weshalb mir nicht mehr als ein Bluff möglich ist. Ich nehme meine Hand von ihrer Stirn.
"Schneide sie los, Bertram. Wir verschwinden von hier." Ich drehe mich herum und begebe mich Richtung Eisentüre ... wir müssen hier raus!
"Ich habe dich, kleines. Hnnnggh" Bertram hievt Eylyn über seine Schulter und folgt mir zurück Richtung Eisentüre.
Was sind wir nur für van Trancys?
Wir werden entführt und gefoltert, von einem Jüngling fast besiegt und unterliegen unseren eigenen körperlichen Einschränkungen.
Große Schande liegt über uns, wir sind zwar gebrochen, aber wir leben noch.
Verzweifelt schleichen wir durch die Gänge, die Kaserne bleibt uns weiterhin verschlossen und auch der geheime Gang führt uns nicht zurück in die Unterwelt, da der Durchgang nur von außen geöffnet werden kann.
Ein einziger Gegner genügt schon um uns alle drei gefangen zu nehmen.
Bertram führt uns jedoch zielstrebig Richtung ... der Latrine?
"In einer so modernen Stadt kann mir keiner erzählen das die Latrine nicht mit dem Abwassersystem verbunden ist." stöhnt er, als er die Holzbalken aufhebelt und ein keiner Schacht darunter zum Vorschein kommt.
Der Schacht ist gerade breit genug um eine Person hindurch zu befördern, wenn überhaupt.
Da uns keine andere Wahl bleibt überreicht Bertram mir Eylyn und springt voraus, nach kurzer Zeit vernimmt man ein matschiges klatschen ... ich vermute er ist durchgekommen.
"Jetzt Eylyn" hustet er von unten und ich lasse die kleine Elfe den ersten Meter langsam in den Schacht, bevor ich sie loslasse.
Auch sie kommt unten an und so springe nun auch ich hinunter.
Hier unten stinkt es fürchterlich, kein Wunder, immerhin scheint es die Endstation jedes Essens aus der Kaserne zu sein, was jemals verspeist wurde.
Wir folgen dem Wasserlauf, Bertram zückt eine Öllampe, welche er wohl zuvor von einer Wand abmontiert hatte und leuchtet uns den Weg bis wir ein Gittertor erreichen.
Auf der anderen Seite wartet bereits eine Wache ... wir verstecken uns im Schatten.
Bertram zieht, geschützt von den Schatten, los und schleicht sich an die Wache. Man kann förmlich hören wie sein Dolch sich durch die Kehle seines Opfers schneidet.
Nach einem bedauernswerten Tod vernehmen wir ein Eisentor und Bertram stößt, blutverschmiert, zu uns um Eylyn wieder huckepack zu nehmen.
Wir setzen unsere Reise durch die Kanalisation fort, bis wir nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen, Labyrinth ähnlichen Gängen, endlich das Tageslicht erblicken.
Es ist als würde die Sonne uns küssen und wieder willkommen heißen und das obwohl sie dabei ist unterzugehen.
Mit letzten Kräften schleppen wir uns vom Kanalisationsausgang weg. Wir scheinen uns im äußeren Ring der Stadt zu befinden, hier gibt es viele Bauern mit kleinen Feldern.
Wir drei verstecken uns in einer Scheune und werfen uns in einer dunklen Ecke auf das Heu.
Jetzt muss erstmal ein neuer Plan her, zurück zu Schloss van Trancy können wir definitiv nicht.
Eylyn holt Luft, doch Bertram beginnt zu sprechen, noch bevor sie zu Wort kommt:"...
NEXT^^
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